COFFINS haben mal wieder eine neue EP am Start, auf der sie wie gehabt dem schwedischen Death Metal frönen – das Uffta-Drumming gelingt ihnen dabei so gut wie den großen Vorbildern. Das gelungene DEATH-Cover „Corpsegrinder“ reiht sich dabei in die Riege schwedisch beeinflusster Songs ein und unterbricht den Fluss der EP nicht. Die Japaner erfinden zwar auch auf „March Of Despair“ das Rad nicht neu, bringen ihre Schwedentod-Hommage aber authentisch rüber, bis hin zur leicht matschigen Produktion (die könnte gerne stärker nach dem Sound des Sunlight Studios klingen). Die fünf Songs gehen so vollkommen in Ordnung und machen Lust auf mehr, auch wenn sie nicht an die Glanztaten seliger Zeiten von DISMEMBER & Co. herankommen.
Dass eine überragende Band wie THE DEVIL´S BLOOD irgendwann mal „Nachahmer“ abwirft, war eigentlich klar. Aber das, was uns das erstklassige finnische Label Svart Records hier auftischt, ist (neben einigen anderen geilen Veröffentlichungen wohlgemerkt) ein unerwartetes Maulsperren-Komplettpaket. Das Septett (!) um Sängerin Jess kann man sowohl stilistisch als auch von Gesang her mit den holländischen Kollegen vergleichen, wobei JESS AND THE ANCIENT ONES einen Tick weniger geradlinig und noch etwas 70´s-lastiger und meinetwegen exotischer zu Werke gehen, was niemals auch nur den Hauch des Gedankens an eine bloße Mitläufercombo aufkommen lässt. Mit Madames unglaublich gefühlvollem Gesang, den drei Gitarren, mit Percussion, Keyboard (Hammond-Sound inbegriffen!) und den Background-Vocals von Mitbegründer und Gitarrist Thomas Fiend gesegnet, treiben einen Hammersongs wie „Twilight Witchcraft“, „Sulfur Giants (Red King)“, „13th Breath Of The Zodiac“ und vor allem die göttlichen „Ghost Riders“ und „Come Crimson Death“ (was für ein Finale!) in den Wahnsinn. Das Album ist ein absoluter Grower, zündet nicht sofort, macht dann aber mit seinen Gänsehautmelodien völlig süchtig, wobei auch die superben okkulten Texte ihren Beitrag leisten. Jess und ihre Begleiter werden genauso polarisieren wie THE DEVIL´S BLOOD, da bin ich mir sicher, nur leider sind kontroverse Bands mit „anderer“ Message und diskussionswürdigen (auch musikalischen) Inhalten in der ach so rebellischen Szene leider schon lange verpönt. Ein besseres Debüt aus Finnland habe ich jedenfalls seit vielen Jahren nicht gehört. Danke, Jess!