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Shut The Fuck Up!

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Die „ostwestfälische Thrash Metal“-Band HUMAN PARANOID zockt wirklich lupenreinen Thrash allererster Stunde. Neun hungrig-wütende Songs warten darauf, auf den Hörer abgefeuert zu werden. Der Sound ist ähnlich old schoolig und passt daher wie die Faust aufs Auge. „Shut The Fuck Up!“ tritt wahrlich jeden in den Hintern und ist in keiner Sekunde langsamer als ne abgefeuerte Gewehrkugel. Seit 1999 beackern die vier Ostwestfalen die Szene, fünf Platten sind seid dem entstanden. Das HUMAN PARANOID ihren Stil und ihre Besetzung gefunden haben, beweisen sie mit jeder Spielminute. Wer auf richtig fixen und genauso old schooligen Thrash steht, sollte bei den Herren mal vorbeischauen.

Shut The Fuck Up!


Cover - Shut The Fuck Up! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 29:58 ()
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Wahnsee

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Eine Klamm ist laut Wiki eine besonders enge Schlucht. KLAMM sind aber auch eine Würzburger Black Metal Band, die sich dem progressiven oder auch avantgardistischen Märchen-Schwarz-Metal verschrieben haben. In eine enge Schlucht begeben sich KLAMM die Band aber irgendwie auch. Mit viel Konzept und viel Pathos präsentieren die fünf Mannen ihr neuestes Werk „Wahnsee“. Komplett auf Deutsch sind die Texte, die manchmal in dunklem Clean Gesang und manchmal, Black Metal typisch, in verzweifelten Schreien ausufern. Im Ganzen ist „Wahnsee“ ein eher ruhiges, experimentelles Album, welches sich nicht so leicht dem schwarzen Metal zugehörig fühlen will. Die zehn Stücke strahlen auf jeden Fall Spielfreude und Überzeugung aus. In manchen Passagen allerdings könnte KLAMM noch eine Schüppe mehr lyrische und textliche Finesse drauflegen. Ist ja bekanntlich bei deutschem Gesang immer noch schwieriger die Kritiker und Fans zu überzeugen, als bei fremdsprachigen Songs. Insgesamt haben KLAMM aber ein ambitioniertes Werk erschaffen, das in der Szene bestimmt manches Gehör finden sollte.

Wahnsee


Cover - Wahnsee Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 78:59 ()
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Vertrieb:
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Masters Of Hate

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Na das ist doch mal wieder eine richtig gelungene Kreuzung gleich mehrer Stile. DESULTOR aus Schweden nennen ihre Version von Metal: Murder Metal. Was das seien könnte? Vielleicht progressiver Power Black Death? So zumindest könnte man „Masters Of Hate“ verstehen dem, man staune: Debütalbum der Mannschaft. Der ordentlich plakative Titel drückt die Natürlichkeit dieser Kreuzung aus, denn ohne sich und die Musiken zu verbiegen, verbinden DESULTOR extrem energiegeladenen Power Metal Gesang mit Kreischgesang. Gemischt mit progressiven Speed Death Metal-Attacken, die in keiner Sekunde an Schnelligkeit und Heavyness verlieren und dem technischen Anspruch von CONTROL DENIED oder eben DEATH standhalten, reißen DESULTOR hier ein echtes Brett vom Nagel. Das „Masters Of Hate“ auch noch das erste Warnsignal der Schweden ist, sollte zum fürchten anregen. Großes Kino!

Masters Of Hate


Cover - Masters Of Hate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:32 ()
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Desultor

KEINE BIO! www
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Klamm

(Underdog)
Underdog
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God Curse Us

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WITCHSORROW konnten mit dem Vorgänger zu „God Curse Us“ Kollege Otto nicht überzeugen, zu eintönig war die gebotene Doom Metal-Variante der Südbriten. Auf dem neuen Longplayer setzt sich das leider fort, auch in den sieben Songs von „God Curse Us“ geht es (selbst für Die Hard-Doomster) zu monoton zu, zudem ist die Produktion ähnlich dumpf wie beim Vorgänger ausgefallen, wodurch sie wieder sehr dröhnt. Die überlangen Songs plätschern so vor sich hin, zitieren alles an Genre-Einflüssen (sehr stark dabei BLACK SABBATH) und lassen das Album spannungsarm vergehen. Zudem sind viele Ideen in den späteren Songs nur Aufgüsse bereits vorher gehörter Ideen, was „God Curse Us“ dann auch noch zu einer sich wiederholenden Chose macht. So bleibt am Ende der gleiche Eindruck wie beim Debüt, mehr als nett ist die Scheibe nicht.

God Curse Us


Cover - God Curse Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:49 ()
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Alive In The Windy City

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Es war schon mutig von den STONE TEMPLE PILOTS, dem Drogenwrack Scott Weiland 2008 wieder eine Chance zu geben, nachdem er es sich mit VELVET REVOLVER so richtig verdorben hatte. Dass die Entscheidung richtig war, zeigte nicht nur die Tatsache, dass es die Band seit 2008 zusammen auf Tour ausgehalten hat, sondern vor allem die 2010er Welttour, in deren Verlauf es sie für ein paar Festival-Dates auch nach Europa gebracht hatte. Auf dieser Welttour wurde am 27.3.2010 im "Riviera Theatre" in Chicago diese Show mitgeschnitten. Und wie auch auf dem Rest der Tour präsentiert sich die Band in bester Spiellaune - und bestens angezogen. (Auf dem Hurricane 2010 wurden STP hinter vorgehaltener Hand zur bestangezogensten Band des Festivals gekürt). Als nächstes fällt auf, wie viel gesünder Scott Weiland im Vergleich zu seinen letzten VELVET REVOLVER-Auftritten aussieht, bei einem dürren Elend wie ihm fällt ein zusätzliches Gramm sofort positiv auf. Und wo wir schon bei den Vergleichen zur fast gleichzeitig rausgekommenen VELVET REVOLVER DVD sind: Innerhalb der Band STONE TEMPLE PILOTS fällt der Egomane Weiland viel weniger auf. Ganz organisch bewegt er sich neben den DeLeo Brüdern, zwinkert Bassist Robert zu und lehnt sich an Gitarrist Dean an, während Schlagzeuger Eric Kretz die drei weiter antreibt - als hätten sie die vergangenen 20 Jahre nichts anderes gemacht. Interessant, wie Menschen innerhalb unterschiedlicher Bandgefüge so unterschiedlich agieren können! Das Konzert enthält eine ausgewoge Playlist aus wirklich allen Alben von "Core" bis "Stone Temple Pilots". Ich hatte selbst vergessen, wie viele Hits STP während der vergangenen 20 Jahre geschrieben hatten. Kunststück - in den USA war die Band fast genauso erfolgreich wie die anderen Grunge-Kollegen, in Europa standen STP stets in der Reihe hinter Nirvana, Pearl Jam, Alice In Chains und Soundgarden.


Zur DVD: An Audio (ausprobiert habe ich nur Stereo, Hifi-Nerds können aber das übliche Programm von DTS Surround und Dolby 5.1 anwählen) und Bildmaterial ist nix auszusetzen. Die Kamera setzt die Band ins beste Bild, wer gerade singt, post oder ein Solo spielt, kommt auch schick in die Nahaufnahme. (Das ist nicht selbstverständlich, wie man leider feststellen muss). Außerdem gibt es im Bonusmaterial ein Interview, aufgepeppt mit Backstage-Szenen. Runde Sache! Das Ding erscheint gleichzeitig als DVD und Blu-Ray.


Setlist des Konzertes:
Vasoline

Crackermann

Wicked Garden

Hollywood Bitch

Between The Lines

Hickory Dichotomy

Big Empty

Sour Girl

Creep

Plush

Interstate Love Song

Bagman

Huckleberry Crumble

Sex Type Thing

Dead And Bloated

Lounge Fly

Piece of Pie

Trippin' On A Hole In A Paper Heart

Alive In The Windy City


Cover - Alive In The Windy City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 77:20 ()
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Band Of Brothers

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Treibend, heftig, laut aggressiv – „Band Of Brothers“ föhnt mit dem krachenden Opener „War In Me“ geradezu aus den Boxen – und zeigt ohne Zweifel die PANTERA-Affinität von HELLYEAH von ihrer besten Seite. Auch im weiteren Verlauf lassen Vinnie Paul und Chad Grey wenig anbrennen und setzen auf ihrem dritten Longplayer deutlich auf Härte und thrashige Kompositionen. Was dabei ein wenig ins Hintertreffen gerät sind jene (wenn oft auch nur marginalen) Southern-Einflüsse, die den beiden Vorgängeralben eine eigene Note gegeben hatten und die hier zugunsten eines aggressiveren Sounds weiter in den Hintergund Rücken - „Between You And Nowhere“, eine tolle Halbballade, ist noch so ein Track der auch auf dem Debüt oder „Stampede“ hätte sein können. Und das ist neben gelungenen Groovern wie genannter Opener, dem Titeltrack „Band Of Brothers“ (doch PANTERA?) oder dem derben „Drink Drank Drunk“ einer der Anspieltipps. Ansonsten geht man doch etwas einfallslos zu Werke geht, das Songwriting ist einfach zu unspannend. Nicht das die anderen Songs beim Bangen nicht funken würden – aber den Langzeittest werden sie kaum bestehen – die PANTERA-Klassiker „Cowboys From Hell“ und „Vulgar Display Of Power” sind weit weg, auch „Far Beyond Driven“, das am ehesten als Vergleich passt. Wer sich aber noch immer im PANTERA-Umfeld rumtreibt und mit den ersten beiden Scheiben gut abging, macht auch mit Album Nummer drei von HELLYEAH sicher nichts verkehrt – denn „Band Of Brothers“ rockt definitiv fett - wenn auch ohne Überraschungsbonus und etwas zu direkt.

Band Of Brothers


Cover - Band Of Brothers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:58 ()
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Interview:

Unchallenged Hate

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Interview Erst einmal ein herzliches Willkommen und Gratulation zu euren neuen Album „New Hate Order“! Seid ihr erleichtert oder angespannt nach dem nun alles im Kasten ist und ihr „nur“ noch die Lorbeeren einfahren müsst?




Robert: Vielen Dank für die Blumen. Es ist sicherlich immer eine Erleichterung, wenn man das fertige Produkt - in das man viel Arbeit und Schweiß rein gesteckt hat - in den eigenen Händen hält. Das wichtigste an der Sache aber ist, dass wir nun endlich frisches und aktuelles Material haben, um uns für kommende Gigs zu empfehlen.

Tobias: Wenn anderen das Album gefällt freut uns das, keine Frage, und ein positives Review liest sich für uns auch besser, als ein schlechtes. Schließlich haben wir uns echt den Arsch aufgerissen! Aber die Lorbeeren sind letzten Endes zweitrangig: wir machen, was wir für richtig halten und versuchen anständige Alben zu veröffentlichen mit denen wir selbst gut le-ben können.






Das Vorgängerwerk zu „New Hate Order“ „The Art Of Method“ kam 2006 raus, warum hat das so lange gedauert und vor allem: Was ist alles seit dem passiert bei UNCHALLEN-GED HATE? Ihr habt z.B. einen neuen, ziemlich fähigen Sänger, was ja nicht unbedeutend für eine Band ist…




Robert: Das wird der Tobi aber gerne hören - hehe.

Tobias: Ja, das ging runter wie Öl.

Robert: Nachdem wir uns jedenfalls nach der "The Art Of Method" von Sänger Oli getrennt hatten, waren wir erst mal auf der Suche nach einem Ersatz. Den haben wir dann auch in Mi-chael Stift gefunden und mit ihm die Split "Earsplitting" mit By Brute Force gemacht und ei-nige Konzerte gespielt. Micha musste uns aus Zeitgründen allerdings wieder verlassen, so dass wir erneut auf der Suche waren, was sich insgesamt ziemlich lange hingezogen hatte, bis uns endlich Tobias erlöste. Ganz zu schweigen davon, dass wir in der Zeit Unmengen an Songs geschrieben und wieder verworfen hatten. Die lange Zeit ist auch der Grund dafür, dass auf der neuen Platte viel mehr passiert als auf den letzten Scheiben.

Tobias: Und so ein Album schreibt sich ja auch nicht in ein paar Tagen…






Wenn ich richtig informiert bin, habt ihr die „New Hate Order“ in Eigenregie in eurem Studio aufgenommen. Ist das ein Vorteil, wenn man auf so was zurückgreifen kann? Manch eine Band träumt davon…




Robert: Naja, man spart schon etwas Geld. Ist natürlich ein Traum für jede Band. Der Carsten hat schon vor vielen Jahren das CKB Studio gegründet und ich bin dann irgendwann zu seiner rechten Hand geworden. Den Kaffee kochen darf ich aber bis heute nicht...

Carsten: Nee, lieber nicht! Wir sind mit dem Studio auch ganz frisch umgezogen und jeder der an Aufnahmen zu guten Preisen interessiert ist und aus der Nähe kommt sollte doch ein-fach mal vorbei schauen. www.ckb-recording.de

Robert: Den einzigen Nachteil für uns sehe ich allerhöchstens in der Situation, dass uns im-mer so ein bisschen der Abstand zu den eigenen Sachen fehlt.

Carsten: Man muss da allerdings nicht so auf die Zeit achten und kann schon mal an einen anderen Tag weitermachen, wenn´s nicht so klappt. Eine Deadline sollte man sich aber trotz-dem setzen. Sonst ufert das Ganze schnell aus.






Wie entstehen bei euch Songs: Wird da gejammt oder ist das eher Konzeptarbeit im stil-len Kämmerchen sozusagen?




Robert: Für die aktuelle Scheibe habe ich vieles Zuhause ausgearbeitet und den anderen Jungs zugeschickt, die sich mit dem Material dann erst Daheim vertraut gemacht haben. Gejammt wird aber auch noch genügend, schließlich entstammen wir ja dem Grind. Ein gutes Beispiel vielleicht: Zwei von den drei Bonustracks auf der "New Hate Order" – "Politics" ist ja nur ´ne Neuaufnahme - sind in kürzester Zeit eingejammt worden, aber ohne auch nur einen Deut schlechter zu sein als der Rest, wie ich finde.






Ihr strahlt eine gewisse „Aussagekraft“ als Band aus. Um was geht es euch in euren Tex-ten, eurem Bandnamen, euren Konzerten, eurer Musik?




Robert: Der Bandname drückt genau aus, wie die Musik klingt. Natürlich haben wir den von dem gleichnamigen Napalm Death Song geklaut, aber er passte einfach perfekt zu uns. Also was soll's?

Tobias: Die Texte sind seit jeher stark sozial-politisch und gesellschaftskritisch orientiert, auch bei meinen Vorgängern war das der Fall. Live ergibt sich da natürlich immer wieder mal die Gelegenheit das ein oder andere Wort darüber zu verlieren auch wenn wir beileibe keine Freunde irgendwelcher Belehrungen sind. Immerhin machen wir Musik und da sollte es doch vor allem um ein ordentliches Brett und den Spaß an der Sache gehen. Welche Wirkung das dann am Ende erzielt ist wohl individuell verschieden. Jedenfalls sehen wir es nicht als unsere Aufgabe, irgendjemanden einzuorden.






Euer neues Video zu „Laid To Waste“ ist ziemlich old school, wie ist das Dingen entstan-den und warum musste es zu diesem Song sein, den ich im Übrigen den Übersong nen-ne…?




Tobias: Haha! Schön, dass er dir offenbar so gut gefällt!

Der Song vereint einfach viele Trademarks des Albums und der Band generell und schien uns daher eine logische Wahl zu sein. Gedreht haben wir dann schlicht im Proberaum und haben anschließend Szenen aus dem von WikiLeaks veröffentlichten Video „Collateral Murder“ und ähnlichen, ebenso abartigen Clips rein geschnitten. Dass das Ganze dann so old-schoolig aus-sieht liegt zum Einen sicherlich an dem Fremdmaterial und zum Anderen auch daran, dass wir der Meinung waren, eine Hochglanz-HD-Geschichte würde einfach nicht zu einem solchen Song mit seiner speziellen Aussage passen.






Ihr kommt ausm Pott. Gibt es da eigentlich Berührungspunkte mit den ansässigen „be-kannten“ Bands wie beispielsweise SODOM oder KREATOR?




Robert: Die KREATOR-Jungs proben direkt neben uns in der Zeche Carl, aber ehrlich gesagt kenne ich sie persönlich kaum.

Carsten: Da kriegen wir immer den neuen Kram mit! Aber wir proben eigentlich eher selten an denselben Tagen.

Robert: Ich bin aber schon Stolz darauf, dass eine Essener Band so einen weltweiten Erfolg mit solch extremer Musik geschafft hat.






UNCHALLENGED HATE gibt es seit nun mehr 15 Jahren. Du Robert bist einer der Gründer und hast viele Line Up-Wechsel „durchstanden“ sozusagen. Warum ist UNCHAL-LENGED HATE immer noch am Start und was macht es so wichtig die Band am Leben zu erhalten?




Robert: Einfach der Spaß an der Sache. Wir wollten ja nie groß was reißen oder sonst was.
Wir wollen einfach Gigs spielen, Alben aufnehmen und einfach nehmen was kommt. Zudem kennen Carsten, Patrick und ich uns auch schon ´ne halbe Ewigkeit. Da wird dann auch schon mal gemotzt, aber wir sind einfach dicke Kumpels die gerne zusammen abhängen und gerade diese Freundschaft und der Spaß erhält die Band am Leben.

Robert, du spielst ja auch noch bei PHOBIATIC, wie bekommst du diese beiden Kapel-len gleichzeitig gemanaged? Und wie erkennst du welches Riff eher bei UNCHALLENGED HATE oder PHOBIATIC passt?





Robert: Beide Bands klingen ja schon sehr unterschiedlich. PHOBIATIC ist viel durchdachter und es wird vielmehr auf Details geachtet. UNCHALLENGED HATE ist mehr die Abrissbir-ne, die alles nieder walzt. Aber davon ab sind wir auf der aktuellen Scheibe für unsere Ver-hältnisse auch ziemlich technisch geworden. Ist halt einfach so passiert. Da ich ja in meiner Freizeit eh nix anderes außer Musik mache, ist es kein Problem, beides zu managen. Da bleibt sogar noch Luft für abgefahrene Projekte wie FAKE IDYLL. So etwas habt ihr sicher noch nie gehört.

Carsten: Jau stimmt!

Tobias: Dass ein Riff besser zu PHOBIATIC als zu uns passt, merkt Robert immer an dem Ziehen in der Leistengegend, wenn er sowas mal bei uns einzuschmuggeln versucht…






Ihr veröffentlicht „New Hate Order“ nur auf Vinyl. Seid ihr solche Vinyl-Nerds, oder habt ihr einfach die Zeichen der Zeit erkannt?




Robert: Ich liebe natürlich meine Plattensammlung. Da stecken schließlich ja auch jede Men-ge Erinnerungen drin. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich aus Bequemlichkeit alles Neue auf CD kaufe.

Die Idee, die neue Scheibe als Vinyl raus zubringen hatte der Andy von Grind Attack. Er meinte, dass für diese Musikrichtung - sprich Grind, Death-Grind - Vinyl am besten laufen würde. Auch haben sich schon einige Leute persönlich geradezu bedankt, dass wir diese Ent-scheidung getroffen haben. Scheinen diesbezüglich also alles richtig gemacht zu haben.

Tobias: Grind Attack hat diesbezüglich einfach die notwendige Erfahrung und da es nun mal deren Geld war, haben wir es darauf ankommen lassen. Im Nachhinein, wenn man das fertige Produkt in Händen gehalten und auflegt hat, sind wir für unser Vertrauen offenkundig belohnt worden!

Carsten: Die Platte sieht schon geil aus. Als damals Vinyl noch aktuell war, war es für eine Demoband unbezahlbar. Also krieg ich mein erstes eigenes Vinyl mit Ende 30!

Robert: Außerdem ist ja auch ´ne gebrannte CD mit dabei, so dass auch Leute ohne Platten-spieler auf ihre Kosten kommen.






Wie seht ihr denn generell die Entwicklung der Vinyl-Platte? Unlängst gab es eine Me-dung, wonach die großen Major Labels die CD in nicht allzu ferner Zukunft einstampfen wo-len. Meint ihr, dass sich das durchsetzt und es nur noch Vinyl und MP3s geben wird? Was favorisiert ihr und hättet ihr davon irgendeinen Nutzen?




Tobias: Die behäbige Musikindustrie hat sich dieses Formate-Problem durch schlechte Prduk-te und überhöhte Preise selbst eingebrockt! Nun soll sie selber sehen, wie sie da raus kommt und machen, was sie für richtig hält - das tangiert uns überhaupt nicht!

Robert: ZEROED, eine befreundete Band von uns, haben ihre neue Scheibe direkt als Mem-rystick veröffentlicht. Vielleicht ist das ja die neue Richtung? Aber ich denke schon, dass es die CD weiterhin geben wird. Nur, dass Vinyl vermehrt in Erscheinung tritt. Wie schon ge-sagt, als fauler Hund bleibe ich noch bei der CD. Wobei, wenn man schon an die 18 bis 19 Euro für ´ne CD hinblättern soll, kann man sich auch für ein bis zwei Euro mehr ein schickes Vinyl kaufen.

Carsten: Ich kann mir gut vorstellen, dass die CD immer mehr in den Hintergrund wandert. Eine schicke Vinyl-Ausgabe ist wertiger als ´ne CD mit viel Gedöns. Und MP3´s sind einfa-cher zu händeln. Ne CD wird als Mp3 gerippt und verschwindet dann im Regal. Aber im Be-reich Rock/Metal mach ich mir da keine Sorgen. Da gibt es genug Jäger und Sammler.






Zur aktuellen Debatte: Wie steht ihr zu Aufhebung von Urheberrechten, digitalen Strea-ming Diensten, die kommende GEMA-Neuregelung und all das, was Musikschaffenden zur-zeit diskutieren? Tangiert euch diese Debatte als Band? Oder seid ihr da eh nicht von betrof-fen bzw. ist euch das egal, weil es andere regeln für euch?




Carsten: Warum sollte man die Urheberrechte aufheben? Das kapier ich nicht so ganz. Wenn jemand was gemacht hat, soll er auch dafür entlohnt werden und die Rechte daran behalten. Dann müsste man den Bäcker auch befehlen die Brötchen umsonst rauszugeben.
Dann wundern sich die Leute, dass die Charts nur noch aus gecastetem Müll bestehen.

Tobias: Wenn man sich mal ansieht, wie viel Geld und Mühe ein Label wie Grind Attack und eine Band wie wir in ein Album wie das unsere stecken, kann man nur schwer nachvollzie-hen, dass manche Leute der Meinung sind, sie hätten ein vollkommen freies Zugriffsrecht.

Robert: Die Leidtragenden sind natürlich diejenigen die auch wirklich davon Leben oder zu-mindest gut verdienen. Gerade hier in Deutschland ist der Musiker an sich ja nicht viel Wert.
Das wird in einigen anderen Ländern ganz anders gefördert, was sich ja dann auch auf die Qualität der Musik auswirkt. Warum kommen denn immer die besten Musiker aus Schweden?

Carsten: Mit der Neuregelung hab ich mich noch gar nicht so befasst. Das wird aber wahr-scheinlich mal wieder die Kleinen treffen. Die alten Herren von der GEMA sollten sich viel-leicht mal Gedanken über neue Wege machen, anstatt immer höhere und absurdere Gebühren zu verlangen.

Tobias: Zur nicht den Hals vollkriegenden GEMA kann es nur eine Meinung geben, nämlich dass dieser Laden sofort und von Grund auf rekonstruiert gehört. Deren aktuell diskutierter Gebührenentwurf stellt für viele Betreiber von Kneipen, Diskotheken etc. eine ernsthafte E-xistenzbedrohung dar. Aber der Teufel scheißt eben immer auf den dicksten Haufen!






Wie kann man UNCHALLENGED HATE im Netz erreichen und wo gibt es die „New Hate Order“ überall zu bestellen?




Tobias: Kommt doch einfach mal bei www.unchallengedhate.de vorbei. Da sind dann auch ohne Aufwand die Links zu den diversen sozialen Netzwerken zu finden. Und nicht zu ver-gessen: die EP von 1999, sowie die ersten beiden Alben von 2000 und 2002 sind hier für lau runterzuladen.

Seit Twilight den Arsch zugekniffen hat, müssen wir jedenfalls von dem Amazon-Link, den man noch hier und da zu Gesicht bekommt, abraten. Aber GRIND ATTACK arbeiten bereits an einem neuen Vertriebsdeal. Bis dahin bekommt man die LP für entspannte 12,90 Euro plus Port direkt bei www.grindattack.de oder www.punkdistro.de.





Allerbesten Dank für eure Zeit! Danke auch für diese fantastische Platte! Ich hoffe man sieht sich demnächst bei einem Konzert! Die letzten Worte gehören, wie immer euch:




Robert: Esst mal den Angus XT bei Burger King, der ist Gott!

Carsten: Jau, war klar.

Tobias: Nix für ungut!




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Unstille

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DER WEG EINER FREIHEIT haben ihr neues Werk “Unstille” nicht nur als CD veröffentlicht, sondern auch als schickes blaues Vinyl, das zudem mit einer Bonus-7“ ausgestattet wurde. Die Albumtracks sind dabei identisch zu der CD-Version, eine knappe Dreiviertelstunde exzellenten Black Metals gibt es hier wie da. „Zeichen“ als erster kompletter Track landet bei gut zwölf Minuten und macht klar, dass die Würzburger ihrem Hörer viel abverlangen. Der Song ist sehr facettenreich, ohne den vom Genre gesteckten Rahmen zu verlassen, was für sich genommen schon ein Kunststück ist. Dabei verarbeiten DER WEG EINER FREIHEIT nicht nur in „Zeichen“, sondern auf „Unstille“ als Ganzes, die Spannbreite des Black Metal, von klirrend kalten Parts über rasende Attacken Marke MARDUK („Lichtmensch“) bis hin zu majestätischen, erhabenen Abschnitten, die oft in ruhige Töne münden („Vergängnis“). Die Produktion unterstützt das Vorgehen, in dem sie auf die Genre-typische Bassarmut verzichtet und stattdessen dem Schlagzeug wie dem Bass viel Raum gibt, den diese nutzen, um ein solides Fundament zu legen, auf dem die Gitarren und die vorzüglichen Vocals zur Entfaltung kommen – wer den wummernden Bass auf „Vergängnis“ gehört hat, wird sich fragen, was Black Metal eigentlich gegen einen knackigen Bass-Sound hat. DER WEG EINER FREIHEIT haben mit diesem Album einen würdigen Nachfolger zu „Agonie“ und dem Debüt veröffentlicht und Black Metal in all’ seinen Facetten erfahrbar gemacht. Dass der Vinyl mit der „Wacht“-7“ eine zusätzliche Dosis erstklassigen Black Metals beiliegt, ist das nur das i-Tüpfelchen auf einem rundum gelungenen Album. „Unstille“ ist zweifellos eines der besten Black Metal-Alben des Jahres. DER WEG EINER FREIHEIT zeigen auf, wie viel Potential in dem Genre steckt, ohne sich auf Plattitüden zu verlassen. Mehr davon!

Unstille


Cover - Unstille Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:24 ()
Label:
Vertrieb:

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