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Reaper´s Consecration

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Mexico – Death Metal im Po! Na gut, so schlimm ist es nicht um das Duo bestellt, das hier nach seinem Debüt „Midnight Stench“ aus dem Jahr 2010 eine EP vorlegt, die ganz und gar auf die Old School-Fraktion zugeschnitten ist. Wer also auf ASPHYX, AUTOPSY, FACEBREAKER oder IMMOLATION steht, liegt hier grundsätzlich goldrichtig. Obwohl ZOMBIEFICATION dabei keinen zukünftigen Klassiker abliefern, leben sie aufgrund ihrer Herkunft nicht von irgendeinem Exotenbonus, sondern könnten in Sachen Stil und Qualität genauso gut aus Schweden, Deutschland oder den USA stammen. Songs wie der treibende Opener „Dead Today, Dust Tomorrow“, das geschickt aufgebaute „Death Rides“ oder der monströse, teilweise schon doomige Stampfer „I Am The Reaper“ sind nicht unbedingt Meisterwerke, überzeugen aber vor Allem durch ihre rohen, treffsicheren Riffs und den fetten, dabei aber ordentlich schmutzigen Sound aus dem „Necromorbus“-Studio, das auch schon WATAIN, DESTRÖYER 666 oder DESULTORY beherbergt hat. Die Zielgruppe darf sich „Reaper´s Consecration“ daher gerne als Anspieltipp notieren.

Reaper´s Consecration


Cover - Reaper´s Consecration Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 26:47 ()
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XXX

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Da sind sie wieder, die starken, ausladenden, hymnenhaften, leicht popigen und unverkennbaren nach ASIA klingenden Melodien. Die Band schafft es endlich - mit dem dritten Wurf ihrer Reunion - wieder da anzuknüpfen, wo sie einst vor knapp 30 Jahren startete.

"Tomorrow The World" fängt von Fanfaren eskortiert, mit typischen ASIA-Chören, verheißungsvoll an und hievt meine Mundwinkel sanft nach oben. Auch die nächste Nummer, im leichten Trab angewippt, rhythmisch, abhebend - einfach großartig arrangiert - zeigt, welche Klasse die Musiker - und diesmal auch ihr Material haben bzw. hat. Und tatsächlich, bei Song Nr. 3 "No Religion" darf Steve Howe zeigen, dass auch er und sein Instrument zur Band gehören. Mir ist es nach wie vor immer noch zu wenig, so könnte auch die Produktion etwas mehr Pepp und Fokus auf eben diese Gitarren-Arbeit legen. Aber immerhin ist sie diesmal, neben dem typisch dominanten Keyboard, wahrnehmbarer als zuvor und bereichert das Album mehr als gewohnt.

Das Songwriting ist durchweg gelungen, die Tracks kommen auf den Punkt. Direkter erreichen ASIA diesmal wieder ihren Hörer, kein Abschweifen, ausuferndes Selbstdarstellen oder langsames Dahindämmern. Das Album hält von Anfang an die Aufmerksamkeit und Spannung, fällt gegen Ende nicht ab, sondern bietet auch hier mit "Judas" und "Al Gatto Nero" klasse Nummern mit Drive und tollen Melodien.

Ja, ohne Zweifel ist "XXX" das stärkste "Lebenszeichen" seit der Reunion, wenn nicht gar seit "Alpha". Ich freue mich über dieses Album, und meine dass es jedem so geht, der die Band einmal in sein Herz geschlossen hat bzw. hatte, auch wenn das 30 Jahre her sein mag.

XXX


Cover - XXX Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:39 ()
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Amaryllis

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Das hat ja leider etwas lange gedauert, bis SHINEDOWN in die Pötte gekommen sind und den Nachfolger ihres 2008er Hammerwerkes “The Sound Of Madness” gebacken bekamen - aber nun gibt wieder was Neues: der aktuelle Silberling nennt sich zwar etwas blumig „Amaryllis“, ist aber alles andere als zart oder gar soft.

Warum diese Band hierzulande immer noch einen Insiderstatus genießt, ist mir absolut schleierhaft, denn ihren erfrischenden Hard/ Alternative Rock muß sich vor keiner Bands ähnlicher Couleur verstecken. Klar, war der überall zu hörend Hit „Second Chance“ damals schon der Durchbruch in Europa, aber so der letzte Tick hat gefehlt. Denn was durchaus vergleichbare Acts wie NICKELBACK, CREED oder 3 DOORS DOWN musikalisch, aber vor allem inhaltlich, so drauf haben, können SHINEDOWN in allen Belangen locker toppen. Der blind zu empfehlende Vorgänger wurde mehrfach mit Platin ausgezeichnet und auch dieser vierte Longplayer der Herren aus Florida hat das Zeug zu einem Kracheralbum des Genres. Diese (noch) rein äußerlich vermeintlich etwas zurückhaltende Band hat nämlich alles was man braucht, um richtig durchzustarten: einen Klasse Sänger, nicht so soft, sehr variabel im Timbre und dabei trotzdem individuell klingt und hochklassiges Songwriting - sehr abwechslungsreich und die Arrangements sitzen einfach perfekt. So sind einfach tolle Songs entstanden, die schlichtweg gut reinlaufen, ohne ständig an alte Kapellen zu erinnern. Die zwölf Songs machen allesamt großen Spaß, zuerst dachte ich die Band kann den Vorgänger nicht ganz erreichen, aber nach vier Durchläufen war klar das Niveau wurde gehalten, was nach der Vorleistung nicht einfach war.

Die neue Scheibe wurde sehr erfreulich auch mit einigen recht heavy daherkommenden Riffs versehen, gleich der Opener „Adrenaline“ kommt recht heftig mit relativ sperrigen Grunge-Riffs daher, sogar Doublebass zu Beginn und Sänger Brent Smith (der sogar richt aggressiv singt/ shouted) klingt was wie ein „kleiner“ Hetfield . Auch die klasse erste Single „Bully“, mit ein paar Rapparts garniert, geht in diese Richtung, und etwas Härteres als dass harsch-aggressive „Enemies“ hat es von SHINEDOWN wohl bisher nicht gegeben.

Anders als viele Kollegen des Hartwurstbereiches übertreiben es die Amis nicht mit zuviel balladeskem Krempel (da könnten sich GOTTHARD mal ein Beispiel nehmen), wenn auch auf diesem Silberling die gefühlvollen Parts nicht fehlen dürfen. Aber auch dies machen die vier Musiker etwas anders: nicht nur nach Schema F produzierte zuckersüße Balladen, sondern hier wird viel an den Details und am Tempo gearbeitet.

Es gibt aber auch lockere Sachen wie der entspannte Titelsong mit schönen Streichern oder das hymnische „Unity“, dann natürlich der vermeintliche Hit des Albums für die Charts: „Miracle“ ist da der potentielle Nachfolger von „Second Chance“. Mein Favorite ist ganz klar das melodramatisch-kraftvolle „For My Sake“, diesen Refrain und die Bridge davor krieg man nicht mehr aus dem Kopf. Den würdevollen Schluss des Albums wird das akustisch startende „Through The Ghost“ mit toll-opulenten Orchesterarrangement - mit leichtem Pathoseinschlag kommt dieser einfach bombastisch packend rüber.

SHINEDOWN haben auf diesen zwölf Tracks mit einer super klaren Produktion (Rob Cavallo) erneut bewiesen, dass man zu den besten Kapellen des Genres gehört. Mitreißende Rocknummern mit viel Dynamik, Frische und Inhalten überzeugen auf ganzer Linie. Dagegen ist das zahnlose VAN HALEN-Comeback nur ein laues Lüftchen.

Somit steht "Amaryllis“, mal vom relativ unspektakulären Coverartwork abgesehen, auf gleicher Stufe wie der überragende Vorgänger „The Sound Of Madness". Und dies ohne sich einfach zu kopieren, es findet hörbar eine Entwicklung statt, insbesondere was die Heavynuancen betrifft, so darf dies zukünftig gerne weitergehen. Und jetzt dann bitte mal auch ne richtige Tour bei uns.

Amaryllis


Cover - Amaryllis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:23 ()
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Off!

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Hinter OFF! steckt mit Keith Morris (CIRCLE JERKS, BLACK FLAG) ein Urgestein der Hardcore-Szene, der zwar mittlerweile die 50 Lenze hinter sich gelassen hat, aber immer noch mehr Feuer in sich trägt als viele halb so alte Musiker. Gemeinsam mit drei weiteren Szene-Veteranen (u.a. Mario "Ruby Mars" Rubalcaba (ROCKET FROM THE CRYPT, EARTHLESS, HOT SNAKES)) hat er eine gerade einmal 15 Minuten lange Demonstration in Sachen Hardcore eingezimmert, die der Jugend zeigt, wo der Hammer hängt. „Never too old to rock“ sagte schon Homer Simpsons, Keith Morris wird das Statement verstehen und zeigt mit Tracks Marke „Toxic Box“ oder „Cracked“, dass wütende Musik auch von alten Männern gespielt werden kann. Warum lösen sich HC-Bands eigentlich nach drei Alben auf? „Off!“ beantwortet diese Frage nicht, sondern stellt die Gegenfrage: warum machen sie nicht einfach weiter? Niemand ist zu alt, um ehrliche, wütende Musik zu machen. Wer sich irgendwann von solcher Musik abwendet, ist entweder frustriert, zynisch oder gekauft (ge)worden. Das muss nicht sein, OFF! sind das beste Beispiel!

Off!


Cover - Off! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 15:51 ()
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Laid To Rest

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Mit ihrem viertem Album „Laid To Rest“ liefert die Bayreuther Formation FREQUENCY DRIFT sechs überlange Songs, welche zwischen Artrock und Pop, zwischen einschmeichelnden Passagen, tragenden Melodien und gezielten Gitarrenriffs- und –solis. Der Einsatz mittelalterlicher und akustischer Instrumente könnte durchaus dazu führen, dass man FREQUENCY DRIFT ein schielen in die Folk-Ecke unterstellen könnte. Dem ist aber nicht hat so. Denn Flöte, Violine, Harfe, Gemshorn & Co. werden ausschließlich songdienlich eingebunden, vermeiden jegliche plakative Attitüde und unterstreichen damit eher den progressiven Charakter der Kompositionen. PETER GABRIEL, ENYA, PINK FLOYD kommen da in den Sinn. Ausufernde Arrangements ohne unnötigen Bombast lassen einen die Details finden und schwelgerisch genießen – die Mischung stimmt – Cinematic Prog nennt die band das. Gesanglich setzt man mit Antje Auer auf klare, eher hohe Vocals, deren unaufdringliche Intonation eine gewisse Epik erzeugt, den Songs aber keinen Stempel aufdrückt. Als Highlight (auf durchgehend hohem Niveau) sei mal der dritte Song „Cold“ genannt, der bei über 15 Minuten Spiellänge keine Langeweile aufkommen lässt und auch noch mit jedem Durchlauf wächst – textlich inspiriert von Percy Bysshe Shelley. „Laid To Rest“ ist ein überaus harmonisches Album zum hineinhören, FREQUENCY DRIFT eine ungewöhnliche Band mit reichlich Ideen. Wer sich dafür Zeit nimmt, wird es nicht bereuen.

Laid To Rest


Cover - Laid To Rest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 59:6 ()
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Frequency Drift

KEINE BIO! www
Band:

Off!

www
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Life Cycles

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Eines kann man THE WORD ALIVE gleich attestieren – sie haben auf „Life Cycles“ einen richtig fetten Sound hingekriegt - richtig mächtig schallt es da aus den Boxen. Schien der Vorgänger „Deceiver“ (2010) schon für ein Ausrufezeichen beim Metalcore Publikum gesorgt zu haben, so kommt „Life Cycles“ hochprofessionell, marktgerecht und mit kräftig Härte im Gesang und fetten Chorpassagen daher. Wer jetzt meint THE WORD ALIVE setzen aufs Radio, der irrt. An sich wird sich kräftig durchgeprügelt – Doublebass (zum Teil mit Techno-Feeling) und Screams sind die Grundessenz der Scheibe, bombastisch arrangiert und Schlagzeugoptimiert abgemischt; was gekonnt kontrastiert wird und so für die nötige Abwechslung sorgt (einschmeichelnde Passagen, clean Vocals und recht deutlich vernehmbare Keyboardklänge). Darüber hinaus machen sich es THE WORD ALIVE nicht zu einfach und experimentieren ein wenig, was durchaus auf die Eingängigkeit geht. Als härtester Geschmacksholer darf „Bar Fight“ herhalten (nur heavy, brutaler Gesang), typischer sind da „Dragon Spell“ (mit seinem elektronischen Spielereien) und „Wishmaster“ (ein etwas mainstreamiger Song), wobei der etwas ruhiger Schlusstrack „Astral Plane“ zeigt, dass sie es auch anders können. Gut sind sie sicher die Jungs aus Phoenix, Arizona, aber ein Manko bleibt aber trotz aller Dynamik – am Ende des Tages bleibt mir einfach zu wenig von „Life Cycles“ im Ohr hängen. The WORD ALIVE sprechen vor allem jene an, welche ihr Haupthaar zu extremer Lautstärke schütteln möchten.

Life Cycles


Cover - Life Cycles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:12 ()
Label:
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Band:

The Word Alive

KEINE BIO! www
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Flight Of A Dying Sun

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PURIFIED IN BLOOD haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich, Trennung und (kurzzeitige) Pause inklusive. Dazu noch die Frage, wie weit die vegan Straight Edge-Einstellung der Anfangsjahre immer noch aktuell ist. Zudem ist ihr Comeback-Album “Under Black Skies” nett, aber unspektakulär gewesen. Vor „Flight Of A Dying Sun“ ist dann auch noch Shouter Glenn Reaper ausgestiegen, so dass ein weiteres markantes Merkmal bei den Norwegern fehlt – Hallgeir muss die Aufgabe jetzt komplett alleine machen, einen Ersatzmann gab es nicht.

Aber, verdammte Axt, mit einem so gelungenen Ergebnis war dann nicht zu rechnen! „Flight Of A Dying Sun“ zeigte die Band in Topform, die acht Songs stellen das Vorgängeralbum locker in den Schatten und kommen an die coole SLAYER-Hommage „Reaper Of Souls“ heran. Dazu passt die Jacob Bredahl-Produktion wie Arsch auf Eimer, dank ihr bricht sich die Chose mit ordentlich Power seinen Weg frei. Anno 2012 sind PURIFIED IN BLOOD weniger SLAYER, dafür mehr ENTOMBED, Black Metal und MASTODON. Gerade letztere haben sich in der Gitarrenarbeit manifestiert („Mind Is Fire“) und verleihen den Songs eine große Komplexität, ohne dass die Eingängikeit und der Groove dabei zu kurz kommen – eben genau das, was MASTODON auf „Remission“ und „Leviathan“ in Vollendung zelebriert haben. Dazu eine ordentlich Portion HC-Attitüde, Schwedentod-Rotzigkeit und viel Power, schon läuft das. KVELERTAK-Sänger Erlend veredelt zudem die auf norwegisch vorgetragene Dampfwalze „Mot Grav“ und sorgt so für ein Highlight der Platte, wöhrend „Storm Of Blood“ ein weiteres Ausrufezeichen setzt. „Flight Of A Dying Sun” ist das Album, das PURIFIED IN BLOOD direkt nach ihrer Reunion hätten schreiben müssen. Aber was soll’s, Hauptsache, die Scheibe ist jetzt da und die Band startet endlich richtig durch. Verdient hätten sie es!

Flight Of A Dying Sun


Cover - Flight Of A Dying Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:7 ()
Label:
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