Review:

reDISCOver(ed)

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Die Ruhrpottmetaller von AXXIS um ihren Mastermind, Sänger und Spaßvogel Bernhard Weiss haben sich jetzt auch mal ne Coverscheibe Namens "reDISCOver(ed)" in ihre Diskographie gestellt, war ja auch langsam Zeit und als Überbrückung bis zum nächsten Studiowerk ganz gut geeignet.

Das Zeitschema der ausgewählten Songs stammt zwar aus der Phase Ende der 70er und 80er Jahre, die damals omnipräsente Discokugel über dem Coverartwork, aber so viele reine Discohits der damaligen Zeiten sind (leider) garnicht vertreten. Die Fans konnten aus 17 Tracks auswählen und ich schätze mal diese 13 Tracks sind eher unter der Firmierung „Partykracher“ gevotet worden ehe sie dann von Axxis in ihrem typischen Stil mit der hohen Singstimme von Bernie, fetten Gitarrenriffs und ordentlich Drumschmiss für alle Rockfreunde entsprechend "aufgemotzt" wurden.

Der musikalische Anspruch ist hier sicher nicht ganz so ambitioniert wie bei ähnlichen Projekten (ATROCITY mit ihren "Werk 80"-Scheiben waren deutlich metallischer und düsterer, bei der aktuellen TOTEN HOSEN-CD Zugabe zum Jubiläums-Album "Die Geister, die wir riefen" ist sowohl die Songauswahl und Umsetzung außergewöhnlicher) – denke aber der reine Spaß und der „den kennt jeder Song-Faktor“ war hier wohl ausschlaggebender. Wer es etwas böser ausdrücken wollte, kann auch todgenudelte Radionummern sagen. D.h. also so ganz spezielle Songs, die mal keine Hits waren finden sich hier nicht und auch die Arrangements bzw. Charakter der Tracks wurden kaum geändert. Daher wird diese Auswahl sicherlich die anspruchsvolleren Zuhörer etwas spalten, wenn man es aber unter dem reinen minimalistischen Partyaspekt betrachtet, funktioniert die CD relativ reibungslos.

Manche Songs sind trotzdem etwas zu bieder umgesetzt, will sagen "White Wedding" war schon bei BILLY IDOL ein Rock-Knaller daher ist jetzt der Zugewinn mit fetteren Riffs relativ bescheiden ähnliches gilt für "I Was Made For Loving You". Klasse geworden hingegen sind "Message In A Bottle", "Owner Of A Lonely Heart", "Stayin Alive" (hier paßt insbesondere die Eunuchenstimme von Weiss einfach bestens), "Don' Bring Me Down" oder (ganz stark) "Ma Baker" (BONEY M.) - diese Songs komme mit viel Gitarrendopplungen und fetten aufgemotzten Sounds/Chören einfach klasse rüber.
Zuerst fand ich beim Lesen von Celine Dions Untergangsheulers "My Heart Will Go On" nicht so prickelnd aber musikalisch wurde daraus eine durchaus gelungene Powerballade und man kann es so fast schon wieder hören. Die großen Überraschungseffekte gibt es wie gesagt eher nicht, die Tracks sind relativ nahe und brav an der Vorlage gehalten („Another Day in Paradise“). Auf die "Life Is Life"-Version hätte man aber wirklich verzichten können, die taugt nur was für die nächste Ballermann-oder Apres-Skiparty mit drei Promille aufwärts.

Einzig "Roboter" (KRAFTWERK) oder „Somebody to Love" bieten einen gewissen Sonderstatus kommen mit viel Groove und bieten einen gewissen „Neuklang“ zu den ursprünglichen Interpretationen . "Locomotive Breath" mit dem Piepsigen Keyboard statt Klavier im Mittelteil läßt mich aber eher etwas die Stirn runzeln.

Natürlich befreit die fette Produktion mit viel Stampfbass, kraftvollem Raumklang und durchaus einige Songs vom leicht angestaubten Mief der damaligen Zeit – für die nächste Ü30/40 Party aber bietet „reDSICOver(ed)“ zweifelsfrei den idealen Soundtrack. Famileintauglich ist das Zeuge natürlich auch - tut keinem wirklich weh.



Tracklist:

01. Owner Of A Lonely Heart (Yes)

02. Ma Baker (Boney M.)

03. Stayin Alive (Bee Gees)

04. Roboter (Kraftwerk)

05. White Wedding (Billy Idol)

06. Another Day In Paradise (Phil Collins)

07. Message In A Bottle (Police)

08. Locomotive Breath (Jethro Tull)

09. Life Is Life (Opus)

10. Somebody To Love (Jefferson Airplane)

11. Don't Bring Me Down (E.L.O.)

12. My Heart Will Go On (Celine Dion)

13. I Was Made For Loving You (Kiss)



reDISCOver(ed)


Cover - reDISCOver(ed) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:38 ()
Label:
Vertrieb:
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Vegas Lights

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PIP HANCOX, seines Zeichens Mainman der Psychobilly-Combo GUANA BATZ, hat ja schon über ein Jahrzehnt nichts Neues von sich hören lassen (1996 oder 98 gab es zuletzt Stoff). Dafür hat er es unter der Nachnamensfirmierung HANCOX jetzt endlich Solo geschafft ins ungeliebte Studio zu gehen und neues Material einzuspielen. Nach unnötig sphärigen „Intro“ gibt es mit „London Streets“ einen coolen Rocksong als Einsteiger der Laune auf mehr macht, das nachfolgende „Toxic Twins“ zeigt in 2:22 Minuten was HANCOX samt Kontrabass seit jeher ausmacht. So wechselt man gekonnt zwischen Rock („Sally“, „Shake“) und Psychobilly („Black Door City“), wobei bei letzterem meist aufs Tempo gedrückt wird und man im Rock-Bereich eher etwas gemäßigtere Töne anschlägt. PIP HANCOX vermengt seine englische Herkunft hörbar mit seiner neuen kalifornischen Heimat. Ergo? HANCOX rockt – keine Frage – für Freunde gepflegter Partys und von Psychobilly mit Punk Rock Einschlag dürfte „Vegas Lights“ was Angemessenes zum Jahresende sein.

p.s.: das abschließende BLONDIE Cover „Call Me“ rockt ebenfalls unheimlich und vermeidet dabei jegliche Peinlichkeit – cool.

Vegas Lights


Cover - Vegas Lights Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:17 ()
Label:
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Band:

Hancox

KEINE BIO! www
Review:

The Serpent Creation

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Hinter diesem finnischen Schwarzmetall-Trio stecken niemand Geringere als Thomas Corpse und Thomas Fiend, das kreative Duo der grandiosen Occult Rock-Newcomer JESS AND THE ANCIENT ONES. Unter den Namen/Pseudonymen Tuomas Karhunen und Corpse (von Ersterem 2004 gegründet - Corpse stieß erst nach dem 2007er Demo zur Band) räubern sie sich zusammen mit Kassara, ihrem Drummer-Kollegen von DEATHCHAIN, wo beide ebenfalls aktiv sind, durch ein kurzes, aber gewaltiges Black Metal-Album, das vor Allem in Sachen Produktion ordentlich fett daherkommt. Mit dem ursprünglich der norwegischen Szene zuzuschreibenden, reduzierten, räudig-rotzigen Sound haben FORGOTTEN HORROR nix am Hut, eher erinnern sie stilistisch, nicht nur aufgrund ihrer relativ hohen Melodiösität, an schwedische Kollegen wie NAGLFAR, SETHERIAL oder LORD BELIAL, wobei sie weniger auf majestätische Elemente setzen, sondern direkt auf den Punkt kommen. An die Highlights dieser Truppen reicht „The Serpent Creation“, das Debütalbum der Band, zwar nicht ganz heran, enthält aber mit „Poison Of God“, „For Thy Crimson Glory“ oder dem Titelstück ausnahmslos durchdachte und anspruchsvolle Kompositionen. Auch wenn es hier für einen „Tipp“ nicht ganz reicht, muss man den Jungs zugestehen, auch abseits von Fräulein Jess äußerst gute Arbeit abzuliefern, der hoffentlich noch mehr folgen wird. Starke Platte!

The Serpent Creation


Cover - The Serpent Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:24 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Helloween

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Interview

Ich habe gesehen, dass ihr bereits vor Albumrelease auf Tour gewesen seid. Ihr wart in Karlsruhe und Japan - wie war das für euch, vor dem Albumrelease eine Tour anzufangen?



Ja, es waren ja nur 2 Konzerte. Das in Japan war ultra-wichtig für uns, das ist einfach das fetteste Metal-Festival in Japan und da haben wir auch noch nie gespielt. Insofern war das natürlich ein bisschen unbehaglich, da wir überhaupt nicht drauf eingerichtet waren. Aber wir haben schön geprobt vorher und es war auf jeden Fall cool das wir das gemacht haben. Und jetzt das Knockout Festival war natürlich ein absoluter Brecher. Da waren wir schon mal, das ist ein kleines Festival und das hat echt Spaß gemacht. Es ist ein bisschen komisch auf einem Festival zu spielen während man nicht auf Tour ist. Direkt aus dem Studio raus, davor haben wir gerade ein bisschen Promo gemacht - und dann so Einzelkonzerte zu spielen ist schon ein bisschen ungewohnt, weil du noch nicht so eingegrooved bist. Aber ist natürlich spaßig und ich hab mich drauf gefreut! Logisch, es vergeht ja auch immer ein bisschen Zeit von Tour zur nächsten Tour, da ist man froh wenn man mal 'nen Gig spielen kann.



Wie haben denn die Fans reagiert - habt ihr denn vom neuen Album auch was gespielt?



Ja, wir haben ja "Burning Sun" in Japan als Single raus gebracht und den haben wir logischerweise auch gleich live gespielt, kam auch sehr gut an. Das haben wir jetzt in Karlsruhe auch gemacht. Dann haben wir in Karlsruhe vom letzten Album "Who Is Mr. Madman?" gespielt, den wollten wir ja auf der letzten Tour spielen. Und auf Vielfaches Anraten unserer Fans haben wir den jetzt ins Programm genommen und das war auf jeden Fall eine coole Geschichte. Aber logischerweise müssen wir jetzt von der letzten Tour noch ein bisschen Steilst übernehmen, weil wir jetzt erst das Proben anfangen für die Tour, die kommende. Wir werden im Januar noch "70,000 Tonnen Metal Cruise" machen und danach fangen die Tourproben an - und dann werden wir eigentlich erst die neue Setliste proben.



Und die wird dann auch viel vom neuen Album enthalten? Oder wechselt ihr da sehr viel ab?



Wird einiges vom neuen Album sein, auf jeden Fall 4 bis 5 Songs. Ein paar Klassiker werden wir dabei haben die wir in dem Lineup so noch nie zusammen gespielt haben. Wir haben eine ziemlich lange Liste und müssen natürlich auch irgendwie gucken, dass wir diese 1 1/2 bis 2 Stunden voll kriegen. Aber bei so vielen Alben die die Band schon gemacht hat ist es echt immer schwierig die Songauswahl zu treffen. Es gibt so Sachen die musst du spielen, dann willst du ein paar Sachen vom neuen Album spielen und schwuppdiwupp hast du 'ne Stunde voll und dann wird's immer schwierig. Weißt du, theoretisch könnten wir auch 4 Stunden spielen - wenn es danach ginge. Aber da müssen wir jetzt mal sehen wie sich das entwickelt.



Das Album ist ja noch praktisch völlig unbekannt - aber kannst du schon von ein paar Highlights sprechen, die aus deiner Sicht besonders geil geworden sind?



Es sind einige Highlights! Insofern Highlights weil es sehr, sehr abwechslungsreich ist. Also ich finde, das ist so mit das abwechslungsreichste HELLOWEEN-Album. Ohne irgendwie auseinander gerissen zu sein! Also es ist alles miteinander verknüpft, das macht alles irgendwie Sinn, aber es wird nie langweilig. Es ist nie irgendwie so: "Eine Doublebass-Nummer jagt die nächste", sondern es ist wirklich alles dabei. Aber alles hat so den roten Faden; von daher ist es schwer zu sagen was das Highlight ist. Ich merk' das selber, innerhalb der Band ist das teilweise so: Du schreibst Songs und dann hast du einen Song wo du dich voll drauf festbeißt und so denkst: "Das ist doch so ein Killersong, der wird so geil ankommen" - und meistens ist es genau das, womit du nicht rechnest. Alles was dir so locker von der Hand gehst, wo du dir einfach gar nicht mal so viel Mühe geben musst, das ist dann immer das was am besten ankommt. Insofern ist das immer schwer zu beurteilten. Ich lass' mich da selber überraschen, ich weiß es echt nicht, ich bin total gespannt. Wir sind im Moment so gehypted, weil wir so viel positives Feedback schon bekommen haben, dass wir echt gespannt sind wie das dann letztendlich wird wenn das Album released wird, wie die Reaktion ist. Aber ich glaub', wir haben echt ein gutes Ding am laufen gerade!



Man konnte ja schon reinhören: Ihr hattet da ja schon den Single-Song mit dem Video ausgekoppelt. Das Ganze hat ja schon ein sehr spezielles Thema, ihr habt den Song ja über diese antike Stadt geschrieben. Wie kam das genau dazu?



Das war zweierlei: Zum einen war das so ein bisschen "Indiana Jones"-mäßig, das finden wir irgendwie ganz geil. Und speziell auch Andy, der den Song geschrieben hatte. Und da sind wir drüber gestolpert über diese Stadt, dass es die wirklich gab und die ja bis Anfang der 1920er Jahre noch unentdeckt blieb. Das war immer noch mehr so ein Mythos, so wie Atlantis auch - bis sie irgendwann diese Stadt wirklich entdeckt haben, in den Felsen gehauen. Und dann hat man sich halt mehr damit befasst: Wir fanden die Story irgendwie gerade passend zu vielen anderen Songs die wir geschrieben haben. Dass es ein Volk war, das nie Kriege geführt hat und eigentlich ganz friedlich gelebt hat - auch das geht irgendwie! [lacht] Und das das ging und dann kamen halt die Römer und die Ägypter - und die hatten da halt keinen Bock drauf. Die haben die einfach vertrieben und platt gemacht. Und jetzt gibt es halt keine mehr von denen. Und so etwas interessiert uns eh immer solche Stories, also Mythen und antike Stories und so.



Könntet ihr euch theoretisch auch vorstellen über so was mal ein Konzeptalbum oder so etwas zu machen? Oder ist das gar nicht so euer Ding?



Also: Sag niemals nie! In letzter Zeit sind wir ein bisschen weg von Konzeptalben, das ist auch immer so ein bisschen das, was von uns erwartet wird: Habt ihr ein Konzept, macht ihr ein Konzept? Und manchmal kann das Konzept auch was ganz anders sein, das muss nicht immer zusammen hängen. Also im Endeffekt hat das Album auch wieder ein Konzept, ohne dass wir es geplant hatten. Aber wir haben jetzt nicht geplant ein Album zu machen, wo wir jetzt eine Story nehmen und die komplett vertextlichen und ins Cover einfließen lassen, das haben wir nun nicht geplant.



Das hast du gerade ja im Nebensatz gesagt: Was für eine Art Konzept habt ihr euch denn hier [Anm. "Straight Out Of Hell"] hinter gedacht?



Na ja, das Konzept war ja eigentlich: Nachdem jetzt ja alle davon ausgehen, dass wir am Freitag ja alle nicht mehr sind, 21. Dezember, wir werden alle sterben, huh! [lacht] Ne, alle schlagen in die Kerbe, auch gerade im Metal-Bereich, viele Bands schlachten das jetzt gerade aus: Geiles Thema, das nehmen wir jetzt. Und da waren wir irgendwie so ein bisschen trotzig und haben gesagt: Wahrscheinlich passiert eh gar nichts. Wir gehen jetzt einfach mal davon aus: Es wird 2013 und trotzdem rollt jedes Tag ein neues Arschloch vom Band. Das war so gesehen die grobe Story dazu! Und dann kamen schon die ersten Songs rein, wir haben so die ersten Songs fertig gemacht und dann hat sich das auch so textlich ein bisschen so in die Richtung entwickelt wo man gemerkt hat: Hey, für uns geht's ganz klar weiter und nach vorne und irgendwie ist das alles auch so ein bisschen "Straight Out Of Hell". Wenn wir das jetzt alle überleben und es sowieso nichts passiert irgendwie, dann sind wir mit unserem Album ja eigentlich "Straight Out Of Hell" wieder da. Der Song selbst, "Straight Out Of Hell", ist sehr positiv, trotz des Textes. Wir haben da ein paar Songs... wir haben "Asshole" dabei, wo man fragen kann: Wen habt ihr denn damit gemeint? Ist das denn ernst zu nehmen? Ne, ist es nicht! Wir haben auch "World Of War" dabei, was irgendwie ein bisschen sozialkritisch ist. Alles [geht] ein bisschen nach vorne, mehr in die Zukunft gedacht - nicht irgendwie "Oh, es wird vorbei sein und was ist wenn wir alle sterben werden?". Und wenn, weißte: Dann ist dieses Interview auch irgendwie völlig überflüssig! [lacht]



Wie hat das ganze denn was mit dem Cover-Artwork zu tun?



Schau mal: Wir haben eine Ballade auf dem Album die wir nicht als Single nehmen sondern nehmen gleich einen Song der 7 Minuten abgeht und voll auf die Mütze geht. Wir sind eben eine Band der Kontroversen - und im Coverartwork ist es genau das gleiche. Eigentlich ist das echt das absolute Chaos - aber eigentlich muss man Schmunzeln wenn man draufguckt, eigentlich muss man ein bisschen Grinsen: Das ist wieder typisch HELLOWEEN!



Ihr hattet das ja groß auf Facebook Stück für Stück enthüllt. Hatte das einen besonderen Grund oder war das nur aus Spaß an der Freude um die Fans ein bisschen heiß zu machen?



Ja, natürlich. Wir haben schon ein paar Interview gehabt und schon drüber geredet, viele waren ganz, ganz neugierig was nun passiert. Das ist eigentlich das Geile an der Band: Das man nie weiß was passiert bei uns. Also bei uns kann man jetzt wirklich nicht sagen, man weiß was auf einen zukommt. Das macht es dann ein bisschen spannender, das ist dann wirklich so ein bisschen: Vorhang auf, mal sehen was passiert! Aber das ist es für uns ja auch: Jedes Mal wenn ein Album raus kommt sind wir natürlich absolut davon überzeugt. Du weißt aber nie: Wie kommt das draußen an? Insofern haben wir das natürlich so ein bisschen spannend gemacht oder machen das spannend. Aber das ist bei uns im Endeffekt auch, weil wir natürlich nicht wissen: Hey, wie kommt so ein Artwork denn an, wie wird das Album ankommen? Das ist immer ein Highlight in unser aller Leben. Für die Leute die Musik hören und das mögen - und für uns eben auch. Da haben wir gesagt: Hey, das kann man ein bisschen aufbauschen. So ein bisschen feiern.



Du bist ja selber noch nicht so schrecklich lange dabei bei HELLOWEEN...



Ne, nur 10 Jahre! [lacht]



Da würde mich gerade interessieren: Wie hast du die Entwicklung der Band gesehen? Ihr habt ja doch schon eine recht bewegte Bandgeschichte, musikalisch wie inhaltlich. Wie waren da die letzten 10 Jahre für dich so?



Auch eine Entwicklung, auf jeden Fall! Das muss du mal so sehen: Ich bin in die Band gekommen, da war eigentlich alles so ein bisschen am Arsch, wenn man so will. Also, kompletter Lineup-Wechsel, die Band hing so ein bisschen in der Luft, man musste aber gleich noch ein Album rausbringen, man hatte aber eigentlich kein festes Lineup mehr... das war ganz schön turbulent, irgendwie, die Zeit. Und dann als Dani noch in die Band kam hat sich das dann dermaßen gefestigt. Und man lernt sich ja auch besser kennen, man geht zusammen auf Tour... das muss sich alles entwickeln so irgendwie. Man muss ein bisschen zusammen wachsen - und das ist jetzt eigentlich passiert. "Gambling For The Devil" war der Punkt wo ich sag': Hey, da waren wir wieder eine richtige Band. Also das fing eigentlich mit "Legacy" an, wo Weiki auch meinte: Das ist doch so ein geiles Lineup, eigentlich könnten wir wirklich so ein "Keeper" Album zusammen machen. Das war ja so dieser Startschuss für das Lineup wenn man so will. Und da war Dani noch neu, und dann sind wir auf Tour gegangen und alles und mussten uns auch alle aneinander gewöhnen und ein bisschen auch sehen wie jeder tickt und wie schreibt jeder Songs und wie kann man das am besten Verwursten in so einem Album... und dann kam "Gambling". Und "Gambling" war für mich, wenn man so auf meine letzten 10 Jahre zurück guckt, war es fast so für mich der Meilenstein. Das war es wo ich gesagt habe: Hey, jetzt ist es 'ne Band. Man hört das, man spürt das irgendwie, das kam Live auch so rüber. Und darauf baut sich jetzt gerade alles so auf.



Besetzung ist eigentlich ein schönes Stichwort: Es gibt ja so ein paar Bands die man gerne in einem Atemzug mit euch nennt. Unter anderem GAMMA RAY, die mit euch jetzt ja auch auf Tour gehen, oder auch UNISONIC die jetzt ganz neu dabei sind: Wie ist denn da euer Verhältnis, menschlich und auch vom Schreiberischen her?



Also menschlich gibt es da, ich kann da für mich sprechen und ich glaube für die anderen auch, kein Problem. Mit GAMMA RAY zusammen gehen wir sehr gerne auf Tour, wir hatten mit ihnen auch eine erfolgreiche Tour und das hat viel Spaß gemacht. Es ist auch ein geiles Package, es passt auch sehr gut zusammen. Wir haben ja auch schon andere Bands mit gehabt auf Tour, aber da haben wir gesagt: Das passt wie die Faust aufs Auge. Wir könnten auch UNISONIC mit dabei haben, aber da weiß ich natürlich jetzt nicht genau wie Kiske drauf ist, der ja schon auch immer in seinen Interviews auch sehr rabiat ist. Das muss man jetzt nicht gut finden, aber hey: Jeder wie er will! Das ist uns eigentlich völlig egal, da wir auch das Feeling haben, dass wir sowieso in einem ganz eigenen Boot sitzen. Also die Bands können das jetzt auch machen - ich mein', Kai hat das absolute Recht auch HELLOWEEN-Titel zu spielen. Ich mein', wenn er sie geschrieben hat die Songs, warum soll er sie dann nicht spielen? Er ist einfach Founding-Member, das ist völlig okay. Ich meine, UNISONIC, klar... es ist einfach sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden und zu sagen: Wir gehen nun auch als HELLOWEEN Nr. 3 auf Tour! So könnte man es sehen wenn man will, aber da machen wir uns eigentlich gar nicht so viele Gedanken drüber. Wir kriegen das immer nur mit weil wir das immer gefragt werden, aber klar: Kann man so sehen, natürlich... aber habe ich nun kein Problem mit. Wir stehen trotzdem für uns, unsere Alben haben immer einen sehr eigenen Sound - während andere doch oft sehr ähnlich klingen. Jeder wie er will, Musik ist für alle da!



Ist also überhaupt kein Thema für euch?



Nö! Wenn sie keines draus machen ist uns das eigentlich auch egal.



Zum Thema Sound: Ihr habt euer neues Album ja auf Teneriffa aufgenommen. Wie kommt es eigentlich dazu, dass ihr da euer Studio habt?



Also das ist Andis Studio und das hat er einfach, das hat sich irgendwie so entwickelt. Also ich glaube bei "Better Than Raw" fing das an, dass aus irgendwelchen logistischen Gründen musste er dort Vocals aufnehmen. Und dann hat er das aufgebaut und seitdem nehmen wir eigentlich immer da auf. Also "Dark Ride" war glaube ich das erste Album was wir komplett dort aufgenommen haben.



Ich bin dann eigentlich durch mit meinen Fragen - hast du noch ein paar abschließende Worte an die Fans die sich auf Album und Tour freuen?



Das ist immer schwierig! Ich würde mal grundsätzlich sagen: Bleibt am Leben, habt Spaß, kümmert euch um euch und genießt alles solange es geht. Und wenn unser Album raus kommt wünschen wir natürlich, dass ihr das aus genießt!

Review:

Hello Quo!

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So, und hier die nächste vorweihnachtliche Bandbiografie. Diesmal haben wir es mit der erfolgreichsten Boogie-Band des Planeten zu tun. Die hört bekanntlich auf den Namen STATUS QUO und ist bereits seit den 60ern auf den Bühnen der Welt unterwegs. Die 1962 (andere behaupten 1965) gegründete britische Band steht für über 120 Millionen verkaufte Alben und unzählige Hits und Gassenhauer. Der erste Smasher von vielen war das im typischen Sixties-Sound gehaltene „Pictures Of Matchstick Men“, dem u.a. „Caroline“, „Down Down“, „Roll Over Lay Down“, „Whatever You Want“, „Marguerita Time“, „The Wanderer“, „In The Army Now“ und natürlich „Rockin’ All Over the World“ folgten.

Bei der vorliegenden, autorisierten Bandbio „Hello Quo!” kommen neben den aktuellen Bandmitgliedern auch die ehemaligen und die im Unfrieden geschiedenen zu Wort – die Ursprungsbesetzung, von den Fans Frantic Four genannt prägte die Erfolgsgeschichte der Band: Francis Rossi (Gesang, Gitarre), Rick Parfitt (Gitarre), Alan Lancaster (Bass, bis 1985) und John Coghlan (Schlagzeug, bis 1981). Von den rudimentären Anfängen über Drogen – und Alkoholexzesse, dem legendären Opener-Auftritt beim Live-Aid und den Streitereien wird hier wenig ausgelassen. Dazu bewog Star-Regisseur Alan Parker auch Freunde der Band zu Statements darunter u.a. Brian May, Jeff Lynne, Joe Elliot und ergänzte die Interviews und Anekdoten um alte Mitschnitte, Super 8 Filme und Fotos – das Ganze in Dolby Digital 5.1 und im Kinoformat 16:9. Bemerkenswert bei den jeweiligen Intervieweinspielungen der Protagonisten die zu ziehenden Rückschlüsse auf das heutige Umfeld – vom gut situierten Rentner, über den aktiven Musiker (Star oder auch nicht) bis zum enttäuschten Ex.

Als Bonus gibt es eine zweite DVD mit einer Zeitreise von Francis und Alan zu den Orten ihrer Jugend nach Purley, und mit Rick nach Hayling Island, dazu noch ein Interview mit Regisseur Alan Parker und Bandcheffe Francis Rossi. Das Interessanteste für die Fans sicher die 45-minütige Session der alten Originalbesetzung. Die Konzerte der (laut Pressemitteilung einmaligen) wiedervereinigten Frantic Four in UK waren ja innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Wer allerdings bei der auf DVD Nummer 2 enthaltenen Jam-Session insbesondere den Auftritt von Alan Lancaster sah sei gewarnt – das hatte doch was kränkelndes – im Gegensatz zum treibenden Beat von Drummer Coghlan. Sorry – eine schöne und hervorragend gemachte Zeitreise ist „Hello Quo!”, aber die Zeit zurückdrehen kann sie auch nicht.

Hello Quo!


Cover - Hello Quo! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks:
Länge: 152:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Across The Seventh Sea

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Das Jahr 2012 war sicher eines der arbeitsreichsten Jahre für Sänger Damian Wilson, denn neben seiner Hauptband THRESHOLD, deren aktuelles Hammeralbum „March Of Progress“ er stimmlich veredelte, war zuvor auch schon auf den Werken von HEADSPACE (sehr empfehlenswert!) und AFFECTOR sehr überzeugend am Mikrophon aktiv.

Und jetzt auch noch MAIDEN UNITED mit "Across The Seventh Seas" - hier haben sich als Nebenprojekt (die aber auch live gemeinsam auftreten) einige Musikanten niederländischer Herkunft u.a. Gitarrist Ruud Jolie sowie Drummer Mike Coolen (beide WITHIN TEMPTATION) und als Gast am Cello Perttu Kivilaakso (APOCALYPTICA) zusammengetan.
Bereits 2012 hatte man sich auf „Mind The Acoustic Pieces“ ein komplettes Album („Piece Of Mind") der britischen NWOBHM-Legenden vorgenommen haben, um es 1:1 neu zu interpretieren und zwar in rein akustischer Form.
Dies ging damals leider komplett an mir vorbei, klingt jetzt rein beim Lesen zunächst auch nicht so ultra spektakulär. Aber die IRON MAIDEN-Songs ohne kraftvolle Riffs und treibende Doppelleads stattdessen mit Grand Piano und Akustikklampfen bieten in dieser Umsetzung einen ganz eigenen Charme und sind nach einigen Durchläufen mehr als nur gelungen sondern überzeugen absolut.

"Across The Seventh Seas" ist also die konsequente Fortsetzung des Erstlings, die 11 Maiden-Songs sind nicht einfach nur im unplugged Gewand runtergespielt sondern bieten komplett umarrangiert einen ganz eigenen Charakater, vielfach wurden die Rhythmen geändert, längere Instrumentalpassagen eingebaut, an den Tempi geschraubt. Keine Angst es geht nicht nur betont balladeske zu. „Across The Seventh Sea“ bedient sich bei Tracks die von „Prowler“ (vom Debüt „Iron Maiden“ von 1980) bis hin zu Songs von „Seventh Son Of A Seventh Son“ (1988) reicht (vier Songs stammen von diesem Kultwerk). Diese Musiker haben sich wirklich extrem Mühe gegeben aus Bekanntem etwas neues zu machen, dabei nie zu überladen, übertrieben oder aufgesetzt wirkend, sondern frisch und spielfreudig auch wenn es Metal auf Acoustic ist, stellenweise richtig mitreißend. Die Songs haben natürlich einen etwas melancholischeren Touch aber nicht zu depressiv-Düster – das paßt stimmungsmäßig in den Herbst oder auch aktuell etwas zur aktuellen Weihnachtszeit für den toleranten Metaller einfach bestens. Einer meiner Favoriten von IRON MAIDEN, „Wasted Years“, hat man einen eher perlig-schmissigen Charakter verliehen, läuft klasse rein, klingt eher positive beschwingt - ähnlich ist es bei „Only The Good Die Young“ (mit furiosem Finale) auch hier kommt die tolle Pianoarbeit bestens zur Geltung.

Weitere Highlights sind die völlig umgekrempelte Version von „2 Minutes To Midnight“ zunähst ruhig, elegisch nur mit Pianobegleitung singt Wilson sich langsam steigernd von tiefstem Seelenschmerz bis hin zum hymnischen Refrain in eine wahren Rausch. Überhaupt ist er derjenige welche, der den Songs mit seinem Timbre erst noch das gewisse Etwas gibt und mit seine ausladenden Stimmvolumen die Songs einfach wahnsinnig gut interpretiert.
„Children Of The Damned“ dürfte hier das stimmliche anspruchsvollste Stück des Albums sein dicht gefolgt von dem wunderbaren „The Evil That Men do“ mit klasse Cellobegleitung. Auch das epischere "Infinite Dreams" profitiert vom Cello als zweites Leadstimme, hier geht nach dramatischer Stimmungssteigerung nach der Hälfte voll der Punk ab, es wird richtig Gas gegeben, Hammer. Bei "Flash Of The Blade" gibt’s ne Überraschung als man so eben mal Flamengo-Latino Gitarren einstreut, um dem Song ein neues Gesicht zu geben. „22 Acacia Avenue“ ist eher lässig-cool zu Beginn aber dann geht’s los bis hin zum dramatischem virtuosen Finale, gefällt mir hier fast besser als das Original.

Mal von der ohne jeden Zweifel erhabenen handwerklichen Klasse sowie den überragenden Arrangementumsetzungen aller Musiker abgesehen – ja man kann IRON MAIDEN auch akustisch hören, wenn es so mit Herzblut sowie Frische, Energie und Power rüberkommt wie hier – meine absolute Empfehlung (für Leute ohne Scheuklappen!).

Across The Seventh Sea


Cover - Across The Seventh Sea Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:10 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Maiden United

KEINE BIO! www
Band:

Paramore

KEINE BIO! www
Review:

Draw Back A Stump

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PRIMATE sind das Baby von MASTODON, BRUTAL TRUTH und THE DESPISED, jedenfalls finden sich Leute der Bands im PRIMATE-Line-Up wieder. Die Beteiligten nutzen das Projekt allem Anschein dafür, einmal schön rotzigen Crustpunk zu spielen. Schön auf die Fresse, keine Experimente (besonders nicht in der Gitarrenarbeit, was für MASTODON-Gitarrist Bill eine ungewohnte Erfahrung sein dürfte) und statt Gesang abgehacktes Geschrei. Das kriegen Schülerbands auch hin, die Kunst liegt hierbei eher darin, nicht schon nach drei Songs alles gesagt zu haben. PRIMATE haben das definitiv nicht, sondern flechten immer wieder kleine Ideen in ihren Sound ein, ohne sich zu weit vom eingeschlagenen Weg zu verirren – „Drinking And Driving“ oder „Silence Of Violence“ sind dafür gute Beispiele. Die besten Momente von „Draw Back A Stump“ finden sich aber in den Geradeheraus-Songs Marke „Get The Fuck Off My Lawn" und „Reform?". Hier sind PRIMATE böse und rotzig, haben also alles richtig gemacht. Eine knackige, gelungene Projektarbeit. Dankeschön.

Draw Back A Stump


Cover - Draw Back A Stump Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 20:56 ()
Label:
Vertrieb:

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