Band:

(Dolch)

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Review:

Rotkäppchen

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„Das Ende Aller Lügen“ (2016) naht endlich. Während die Wölfe ihre letzten drei Alben „Blutaar“ (2010), „Wolfskult“ (2011) und „Guten Tag“ (2012) fast nahtlos hintereinander veröffentlichten, lassen sie sich dieses Mal ordentlich Zeit. Um die lange Zeit des Wartens zu überbrücken hat die Band etwas zum Hören und Blättern für die Fans erstellt – Denn „Rotkäppchen“ ist mehr als eine bloße EP.
„Rotkäppchen“ erschien erstmals auf der „Legacy EP“ (2012) und konnte sich seitdem ziemlich gut als Live-Song behaupten. Kein Wunder also, dass es hier erneut ausgegraben wurde und eingespielt wurde. In sechs verschiedenen Versionen ist der Song hier zu finden: Einmal in neu, einmal in Englisch und mit Cristopher Bows von ALESTORM („Red Riding Hood“), einmal in Norwegisch mit TROLLFEST („Rødhette“), zweimal instrumental (einmal „Im Bierzelt“ und einmal „Karaoke“), einmal die neue Version und einmal die von 2011. Des Weiteren gibt es zwei exklusive, neue Songs von VARG und zwar „Ein Tag Wie Heute“ und „Abendrot“. Beide Songs sind sehr gut gemacht und deuten eher in die „Wolfskult-“ denn die „GutenTag-Ära“. Der Viking Metal Faktor ist hier (und besonders bei „Abendrot“) wieder größer. Unter den „Rotkäppchen-Versionen“ sticht besonders „Rødhette“ hervor.
Auch optisch weiß die „EP“ voll und ganz zu überzeugen: Der Hörer hält ein wundervoll illustriertes DIN A5 Märchenbuch in den Händen. Das bessere Märchenbuch vor allem. Endlich mal eine EP, die sich lohnt!

Rotkäppchen


Cover - Rotkäppchen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 46:40 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Kraftklub

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Review:

Berlin

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Bärte sind hipp, 70er Doom-Stoner-Mucke ist hipp, Berlin, unsere Hauptstadt, klar hipp ohne Ende, und KADAVAR sind hipp, ja mehr noch - es sind Hippies. Das nenn ich mal wieder einen gelungenen Einstieg ins Review.

Das neue - dritte - Album soll jetzt alles klar machen und die drei aus Berlin an die Tröge aus Gold führen. Die Band ist die letzten zwei Jahre durch intensives Tour- und Künstler-Leben gereift, was unüberhörbar ist. Der neue Longplayer zeigt KADAVAR direkter, songdienlich und melodischer. GRAND FUNK RAILROAD, BLACK SABBATH und nach wie vor THE CREAM dürfen als Einfluss genannt werden. Bluesiger Hardrock, immer ein wenig verstrahlt, was auch an dem Gesang von Christoph "Lupus" Lindemann liegt, der zwar eindimensional, aber dennoch authentisch ist, und der gerade durch diese Kombi der Band Profil gibt.

Apropos Lindemann: sein Gitarrenspiel, das zwischen doomigem Druck und bekifft-blumiger Melancholie ("The Old Man") schwankt, macht ihn zusätzlich und endgültig zum Zentrum der Band. Das neue Ding ist ein Schritt nach vorne und wird den Status des Trios weiter ausbauen und festigen. Die Band hat sich ihren Erfolg hart erarbeitet und verdient - Zeitgeist hin und hipp sein her. "BERLIN" ist ein starkes, nicht anbiederndes hartes Rock-Album mit Klasse und Charakter, Punkt.

Berlin


Cover - Berlin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fünf

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ROTOR nehmen sich nicht nur bei ihrer Musik viel Zeit, sondern auch für ihre Veröffentlichungen. Seit 1998 existiert die Berliner Band bereits, und ihr neues Album ist gerade mal das fünfte. Ähnlich konsequent, wie KARMA TO BURN mit ihren Songs umgehen, werden die Alben einfach durchgezählt, nur dass die „Fünf“ zum ersten Mal ausgeschrieben wurde. Mit eben genannten verbindet sie auch die grundsätzliche Ausrichtung ihrer Musik. ROTOR spielen instrumentalen Stoner Rock mit einem Schuss Psychedelic, wobei sie sich von KARMA TO BURN dadurch unterscheiden, dass sie deutlich vielseitiger zu Werke gehen.

Der psychedelische Opener „Echolot“ (Die Songs sind bei ROTOR durchgehend deutsch betitelt.) atmet etwas „Riders On The Storm“-Atmosphäre, „Scheusal“ zeichnet sich durch komplexe Rhythmik aus, die am Progressive Rock kratzt, und das ruhige, melodische „Rabensol“ geht gar in Richtung Americana. Im leicht swingenden „Oktagon“ wiederum klingt Krautrock an, das durige, verspielte „Herrengedeck“ erinnert an AND SO I WATCH YOU FROM AFAR, und mit „Weltall Erde Rotor“ wird es am Ende sogar ein bisschen episch. Aber dazwischen gibt es auch immer wieder die gewohnten dreckigen Stoner-Riffs, wie im treibenden, perfekt betitelten „Fette Kette“ oder dem düsteren, drückenden „Vollast“.

Mit „Fünf“ legen ROTOR ihr bislang abwechslungsreichstes Album vor, das verschiedenste Spielarten ihres ursprünglichen Stils zulässt, ohne diesen jedoch zu verleugnen. Filigranen Parts stehen wuchtige Kopfnicker-Parts gegenüber, so dass die Scheibe gleichermaßen beim bloßen Zuhören fasziniert als auch zum Abgehen auf den anstehenden Konzerten taugen dürfte. A pro pos: Ab Ende Oktober kommen die Jungs auf Deutschland- und Österreich-Tour. Wer auf diesen Sound steht, sollte sich das nicht entgehen lassen. 

Fünf


Cover - Fünf Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wound Empire

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ABSTRACTER aus dem sonnigen Kalifornien haben sich dem Funeral Doom verschrieben und bringen ihr mit schick designtem Coverartwork versehenes Zweitwerk "Wound Empire" hierzulande via Vendetta Records unter die Leute. Vier Songs, die alle an der Zehn-Minuten-Marke kratzen und in denen immer wieder Elemente aus dem Black Metal plus ein wenig Crust und Sludge verarbeitet wurden, finden sich auf dem Album. Auffällig ist dabei, dass der Gesang eher in den Hintergrund gemischt wurde und so das Feld den Gitarren überlässt. Die verstehen es, die Stimmung der Songs und Passagen in die gewünschte Richtung zu lenken, "Glowing Wounds" zeigt die sich daraus gut ergebende Mischung aus fies-langsamen und knackig-schnellen Parts. So wirken die Songs in sich sehr geschlossen und ergeben gleichzeitig ein homogenes Album. Natürlich ist bei Funeral Doom keine positive Atmosphäre zu erwarten, "Wound Empire" ist da keine Ausnahme. Gute 40 Minuten gibt es schwärzestes Schwarz, unterbrochen von melancholischen Einschüben und ohne einen auch noch so kleinen Schimmer Hoffnung. ABSTRACTER verstehen es, diese Atmosphäre über das ganze Album aufrecht zu halten und gleichzeitig die Musik eindrucksvoll einfach zu halten. "Wound Empire" ist ein beeindruckend dichtes Album, das Doomies nur ans Herz gelegt werden kann. 

 

Wound Empire


Cover - Wound Empire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 42:20 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

All Hell

KEINE BIO! www
Review:

Darkness Evermore

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„Darkness Evermore“ heißt die zweite Veröffentlichung der in Portland, Oregon beheimateten Black Metal-Band NIGHTFELL. NIGHTFELL (ja, mit einem „e“ wie „Fell“) spielen eine tödliche Mischung aus Death und Black Metal, wobei der Black-Anteil leicht überwiegt. Straigthe, treibende Riffs wie bei dem packenden Opener „At Last“ sind hier an der TagesNachtordnung – nicht ohne dabei den seichten Pesthauch der Apokalypse zu versprühen. Endzeitstimmung ist angesagt.
In „Rebirth“ arbeiten NIGHTFELL mit vielen Tempi-Wechseln und atmosphärischen Parts, lassen aber auch bei dieser Herangehensweise nicht von treibenden Riffs der E-Gitarre ab. Das hält den Spannungsbogen schön straff. Für wahre Überraschungen sorgen die Jungs indes mit „Cleansing“ in dem nicht clean gesungen wird und dem stimmungsvollen Interlude „Eulodgy“. Rhytmische Trommeln und schauerlicher Gesang sorgen hier für Auflockerung und eine Nacht-schwarze Stimmung.

Unterm Strich ist „Darkness Evermore“ ein dynamisches und abwechslungsreiches Album. Die Portländer haben ihren Stil gefunden und ein Album ohne Längen und Schwachpunkte produziert, das mit gerade einmal fünf vollwertigen Songs und läppischen vierzig Minuten viel zu schnell vorbei ist. Für Fans von KHORS, ISVIND und älteren DARKTHRONE sehr empfehlenswert.

Darkness Evermore


Cover - Darkness Evermore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 06
Länge: 40:8 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Nightfell

KEINE BIO! www
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Imperium

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MACBETH — eine Band mit einer Wahnsinns-Geschichte: 1985 in der damaligen DDR gegründet hatte die damalige Viererformation mit dem System zu kämpfen. Anfänglich spielten sie ohne Spielerlaubnis, später erhielten sie staatliche Fördermaßnahmen — ein Versuch der Stasi, die recht erfolgreiche Band auf den „richtigen“ Weg zu bringen, der im legendären Konzert im Erfurter Stadtgarten endete. Hunderte Fans, Bewachung durch die Stasi, Betrunkene Funktionäre der FDJ — die Stimmung in der Halle eskalierte schließlich. Die Polizei verbot der Band zudem eine Zugabe, was die Fans noch mehr erzürnte und zu einigen Ausschreitungen nach dem Konzert führte. Die Konsequenz: Spielverbot auf unbeschränkte Zeit und ein Schuldenberg von 25000 DM. Erst kurz vor der Wende fand die Band sich wieder, zur Wende verschwanden Basser und Schlagzeuger gen Westen. Fortan bekam die Band Unterstützung durch eine andere Band und konnte die angefangene Tour beenden. Auf dem vorletzten Konzert erhängte sich Sänger Wittenburg. Die Band löste sich auf und feierte erst 1993 ihr Comeback. Bald darauf sprang der Schlagzeuger vom Hochhaus.

Erst eine Dekade nach dem Fall starten sie, mit neuem Sänger und Schlagzeuger, als Support von In Extremo und Eisregen erneut durch und beginnen neues Material aufzunehmen. Mit „Imperium“ ist nun nach der Demo „Macbeth“ (2006) und den beiden Alben „Gotteskrieger“ (2009) und „Wiedergänger“ (2012) ihr drittes Album seit der Neugründung (2004) auf dem Markt. Das Artwork zeigt den seit „Gotteskrieger“ für MACBETH typischen Dämonen, stilvoll, von Ralf Klein erstellt.
Nun zum Kern: Nach einem fast epischen Intro namens „Ultima Ratio Regis“ bricht das Inferno in ganz typischer MACBETH-Manier los: Sturmangriff, Krieg, Verderben, Tot. Markanter, rauer, deutschsprachiger Gesang über kräftigen Gitarren und einem klotzenden Schlagzeug. Fast schon melodiöse Refrains fachen die Mitsingstimmung an. „Das Große Gericht“ (welches Fans schon von den letzten Live-Auftritten der Band ein Begriff sein sollte) trifft voll ins Korn und auch das „WN62“ passt soweit. Mit „Verloren“ präsentieren die Thüringer eine Ballade, welche hier leider etwas Fehl am Platze wirkt. „Pawlows Haus“ beginnt mit Pauken und Trompeten auch etwas gewöhnungsbedürftig. Mit dem Titelsong „Imperium“ sorgen MACBETH dafür für Gänsehaut: Im Mid-Tempo gehalten wird hier vor allem auf sehr gute Gitarrenarbeit und treffsichere Lyrics gesetzt. Leider jedoch nicht für lange Dauer. „Soweit Die Füße Tragen“ heißt der krönende Abschluss der Scheibe. Hierbei handelt es sich auch um ein gefühlvolleres Stück, welches vom Kitsch (anders als „Verloren“) aber weit entfernt ist. Wer sich eine Mischung aus SODOM und BÖHSEN ONKELZ gut vorstellen kann sollte bei MACBETH unbedingt reinhören.
Für ein „Imperium“ wird der neue Ausput aufgrund altbekannter Schwierigkeiten (gewöhnungsbedürftige Formulierungen und Texte) wohl nicht reichen, dafür aber alte Fans zufriedenstellen. Für Fans lohnt sich dieses Mal übrigends der Kauf der Digi: Mit den drei Bonus-Songs beweißt die Band einmal mehr ihr wahnsinniges Live-Potential. „Death Under Moonlight“ lässt mit englischsprachigen Lyrics aufhorchen. „Der Fährmann“ ist ein trauriges, mit Streichern durchzogenes Lied, welches den verstorbenen Bandmitgliedern gewidmet ist. „Maikäfer flieg“ sorgt (ebenfalls in Live-Version) für einen düsteren Abschluss mit jugendlicher Unterstützung.

Imperium


Cover - Imperium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 67:15 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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