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Walk The Earth

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Schon beim ersten Hören von „Walk The Earth“ drängt sich der Eindruck auf, das EUROPE mit zunehmendem Alter und mit ihrem „neuen Stil“ bei jedem Album besser werden. Und so darf sich der geneigte Fan bereits beim eröffneten Titeltrack „Walk The Earth“ wie im Rock-Himmel fühlen – EUROPE haben gleich zum Start des Albums einen hymnischen Stampfer gesetzt, welcher sich perfekt als Live-Highlight eignet und die Vorfreude auf das nachfolgende nährt. Und mit Tracks wie dem sehr melodischen „The Siege“ oder dem flotten und harten Ohrwurm „Election Day“ treten EUROPE ein weiteres Mal in die (für sie nicht zu großen) Fußstapfen von DEEP PURPLE - wie bereits beim Vorgänger „War Of Kings“. Allerdings haben die Schweden ihren Sound weiter modifiziert und schielen diesmal doch mehr gen LED ZEPPELIN („Haze“ sei da mal als Beispiel genannt, mit einem tollen Schlagzeugpart versehen). Dabei bewahrt Gitarrist John Norum seinen eigenen Stil und interpretiert die genannten Vorbilder gekonnt; Sänger Joey Tempest gehört am Mikro eh‘ in eine eigene Liga und sorgt zusammen mit den Keyboard von Mic Michaeli für einen Sound, bei welchen sich Classic Rock Freunde dank Hammond-Anleihen ebenso wohl fühlen wie die 80er-EUROPE-Fraktion. Eins um anderes Mal reift die Einsicht, das EUROPE einer der Bands sind, die den Sound der Hard Rock Giganten der Anfang 70er in die Moderne transferiert hat. Wer es nun immer noch nicht glaubt sollte sich den Abschlusstrack „Turn To Dust“ (samt Hidden Part) zu Gemüte führen – eine emotionale, epische und durchaus experimentell angehauchte Ballade die fast sämtliche Register zieht, welche den Classic Rock ausmachen. Überzeugende Scheibe - Gutes Songwriting, klassische Elemente – und es rockt einfach. „Walk The Earth“ kann also jedweden Classic Rock Freund getrost für den Herbst anempfohlen werden.

Walk The Earth


Cover - Walk The Earth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:9 ()
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Niht

(Underdog)
Underdog
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Canto V

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Wenn wir mal das ganze Image-Gedöhns, sprich die dunklen Kajal-Augenringe und das selbst verpasste Etikett Horrock`n´Roll, weglassen, machen die Thüringer THE FRIGHT auch auf Album Nr. 5 einfach ganz ordentlichen, abwechslungsreichen Hard Rock. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Die Stimme von Bandleader Lon Fright vermittelt durch ihre provozierte Tiefe Gothic Charme, der aber meist durch die eingesetzten Hard Rock-Chöre und Arrangements eingefangen und relativiert wird. Das Songwriting kann durchaus überzeugen, die Refrains bieten griffige Hooks, die den Hörer mitnehmen. Nahezu spielerisch wird manches mal versucht, Melancholie oder gar herbstlich depressive Stimmung zu kreieren. Dies scheitert aber an der Dynamik, der Rock-Attitüde und der im Kern dennoch positiven Stimmung der Songs, was in diesem Fall auch gut so ist. Mit dem sehenswerten, von Timo Würz gestalteten Artwork kann man hier ein über weite Strecken unterhaltsames und gutes Album erwerben.

Canto V


Cover - Canto V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:53 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Fright

KEINE BIO! www
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Sound of the Wind

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PSYHEDELIC WITCHCRAFT sind erst seit 2015 aktiv und veröffentlichen heuer mit "Sound Of The Wind", neben einer EP, bereits ihren zweiten Longplayer. Somit kann man Müßiggang den Italienern um Sängerin Virginia Monti schon mal nicht vorwerfen. Eingetütet ist, wie der Name verheißt, psychedelischer, doomiger, aus den 70ern inspirierter Heavy Rock. Diese Konstellation plus weibliche Vocals ist momentan ziemlich opportun. Da muss man schon glaubhaft und leidenschaftlich aufgestellt sein, um unter der zunehmenden Anzahl an Bands aufzufallen. Und eben das kann man den Südländern auch attestieren. Detailliert, handwerklich versiert und mit einer guten Stimme werden hier zehn unterhaltsame Songs präsentiert. Herausragend dabei sind das getragene, pathetische "Let Me Be Myself", das mit The Doors Keyboard angetriebene "The Warrens" und das enthusiastische, energische Instrumental "Horizons". Das Songwriting überzeugt, es fehlt noch ein Quäntchen mehr Unterscheidbarkeit, aber ansonsten erfreut mich die zunehmende Qualität, die im harten Rock neuerdings aus Italien kommt - bravissimo!

Sound of the Wind


Cover - Sound of the Wind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:53 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

PSYCHEDELIC WITCHCRAFT

KEINE BIO! www
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Californisoul

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Mit „Californisoul“ legen SUPERSONIC BLUES MACHINE nur knapp eineinhalb Jahre nach ihrem gelungenen Debüt „West Of Flushing, South Of Frisco“ ihr zweites Album vor. Dabei liefert man weiterhin klassischen Blues-Rock mit Southern-Schlagseite und 13 Songs mit zum Teil illustren Gästen aus der Genre-Szene (siehe auch Trackliste unten). Bassist und Produzent Fabrizio Grossi kennzeichnet das Album wie folgt: „Californisoul ist der Soundtrack eines Roadtrips von Los Angeles nach San Francisco im Jahr 1971!” – und hat, was die musikalische Ausrichtung und vor allem die gefühlte Atmosphäre betrifft - einfach nur recht. Seine Produktion selbst hat die Songs aber trotz des bluesig-organischen Sounds ins fette hier und jetzt geführt. Und so macht die Mixtur aus Rockern wie zum Beispiel „Broken Heart“ (kräftiger Texas-Rock mit ZZ TOP Billy Gibbons an der Gitarre) und ruhigeren Stücken - „What’s Wrong“, toller Blues mit WALTER TROUT - einfach Spaß und ruft nach einer livehaftigen Vorstellung in den Wiskey-Kneipen der Republik. „Californisoul“ kommt für ein Bluesrockalbum auch gut abwechslungsreich daher: immer wieder setzt Backgroundgesang ein (Soul und Gospel lassen grüßen), punktuell werden einzelnen Songs mit poppigen oder funkigen Parts aufgelockert. So darf die SUPERSONIC BLUES MACHINE gerne weitermachen.

 

1 I Am Done Missing You

2 Somebody’s Fool (featuring Robben Ford)

3 Love

4 Broken Heart (featuring Billy Gibbons)

5 Bad Boys

6 Elevate (featuring Eric Gales)

7 The One

8 Hard Times (featuring Steve Lukather)

9 Cry

10 The Stranger

11 What’s Wrong (featuring Walter Trout)

12 Thank You

13 This Is Love

Californisoul


Cover - Californisoul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 63:19 ()
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Medusa

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Wenn man eine mittlerweile fast dreißigjährige Bandgeschichte auf dem Buckel hat, kann man es sich schon mal leisten, zurückzuschauen – "Back to the roots!" lautet das Motto für die jüngste Veröffentlichung von PARADISE LOST. Denn auf „Medusa" kommt die Band so dunkel und heavy daher wie schon lange nicht mehr: dominierten in den letzten Jahren rockig-eingängige Klänge, bei denen Klargesang vorherrschte, so wird auf dem neuen Album die Doom-Keule geschwungen. Der Sound liegt irgendwo zwischen Doom und Death Metal, der Gesang kommt größtenteils in Form von Growls daher. Dass die vorherrschende Stimmung ausgesprochen düster ist, versteht sich von selbst, aber verglichen mit dem Durchschnittsklang des Materials der letzten Alben tun sich hier noch einmal völlig neue Dimensionen der Tristesse auf. Da mutet es recht passend an, dass die Band den Albumtitel „Medusa" angeblich wegen der dieser nachgesagten Verbindung zum Nihilismus gewählt hat. Der Opener „Fearless Sky" beginnt mit nach Begräbnis klingenden Orgentönen bevor sich ein Brett von einem Song daherschleppt, auf „The Longest Winter" krächzen die Raben und Windgeräusche verstärken die desolate Atmosphäre noch – der Song ist einer der wenigen, bei dem keine Growls vorherrschen. Der Titeltrack kommt etwas weniger bleibehangen daher, „Blood And Chaos" präsentiert sich flotter und rockiger. Fazit: unerwartet harte Kost, aber wer die frühen PARADISE LOST mochte, der wird „Medusa" lieben.

Medusa


Cover - Medusa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:40 ()
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Live At The Hollywood Bowl

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JEFF BECK gilt als einer der besten Gitarristen der Welt – 2011 wurde er im Ranking des Rolling Stone Magazins auf Platz 5 geführt. Der gebürtige Brite ist dabei seit Mitte der 60er-Jahre im Geschäft – Anfangs bei THE YARDBIRDS, später dann als Band (JEFF BECK GROUP, BECK, BOGERT & APPICE), ab 1975 dann auf Solopfaden wandelnd. Dabei war ihm nie der richtig, ganz große kommerzielle Erfolg vergönnt – stilprägend und wegweisend für Instrumentalisten war er allemal – unzählige Grammy-Gewinne (zuletzt 2010 für „A Day In The Life“ und 2011 für „Nessun Dorma“) zeugen davon.

Im Sommer 2016 feierte JEFF BECK dann mit vielen Freunden, Wegbeleitern und Gästen sein 50-jähriges Bühnenjubiläum in der altehrwürdigen HOLLYWOOD BOWL mit einem speziellen Set. Auf der Freilichtbühne vor herrlicher Kulisse durften dann Könner wie Billy F. Gibbons, Buddy Guy, Jimmy Hall, Jan Hammer, Beth Hart und Steven Tyler mit ran. Die Auswahl der Songs reichte dabei von seiner Zeit bei den YARDBIRDS bis zu Stücken von seinem letzten, erst kürzlich erschienenen Album „Loud Hailer“. Seine Mixtur aus Rock und Blues, dazu etwas Soul und Funk zündet einfach, seine Klasse an der Gitarre ist eh‘ legendär. Als Beispiel sei da nur mal der Track „Train Kept A-Rollin’“ genannt – alter Stoff, populär geworden durch die YARDBIRDS, zeitlos interpretiert durch LED ZEPPELIN und später nochmals aufgenommen von AEROSMITH – deren Frontröhre STEVEN TYLER den Song auch an diesem Abend in seiner einzigartigen Art intoniert. Mit Rauschebart GIBBONS und „Rough Boy“ konnte die auf Party eingestimmten Fans auch viel anfangen. Auch „Beck‘s Bolero“ (sollte man im Ohr haben) oder „'Cause We've Ended As Lovers” (eine Stevie Wonder Komposition) ziehen einen einfach in den Bann. Der Höhepunkt des Abends sicher das abschließende PRINCE-Stück „Purple Rain“ – zu Ehren des erst wenigen Wochen zuvor Verstorbenen kamen alle Künstler auf die Bühne (welche in violettes Licht getaucht war) und boten eine sehr emotionale und fulminante Version des 80er-Hit-Klassiker dar – im Mittelpunkt Gitarrist JEFF BECK und Sängerin BETH HART. Ganz toller Abschluss eines beeindruckenden Abends.

 

1) The Revolution Will Be Televised

2) Over Under Sideways Down

3) Heart Full Of Soul

4) For Your Love

5) Beck’s Bolero

6) Medley: Rice Pudding / Morning Dew

7) Freeway Jam

8) You Never Know

9) Cause We’ve Ended As Lovers

10) Star Cycle

11) Blue Wind

12) Big Block

13) I’d Rather Go Blind

14) Let Me Love You

15) Live In The Dark

16) Scared For The Children

17) Rough Boy

18) Train Kept A’Rollin’

19) Shapes Of Things

20) A Day In The Life

21) Purple Rain

Live At The Hollywood Bowl


Cover - Live At The Hollywood Bowl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 97:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Jeff Beck

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