Geil, geiler, VADER! Geil ist das einzige Wort, das einem zu diesem Album einfällt. Geil ist auch das einzige Wort, das VADER und ihre Musik im Ganzen beschreiben kann. Die Polen haben mal wieder mit "Litany" ein hammermäßiges, kompromißloses Death-Metal Album in Tradition alter Death- und Trashmetal Größen wie Morbid Angel und Slayer eingehämmert (wie meinte doch noch kürzlich Florian Pfeiffer vom "Into the Pit" - Fanzine zu mir: "Wer Vader kennt weiß, wie sich Slayer auf Death Metal anhören würden.´). Direkt der höllisch geile (immer wieder dieses Wort...) Opener "Wings" geht nach einigen Takten direkt ins Ohr. Hart und doch irgendwie morbide melodisch. Das ganze Album durch finden sich etliche geile harte Melodien und Riffs (Der Hauptriff bei "Cold Demons" macht einiges her), dennoch verzichten VADER auf unnötige Frikeleien u.ä. und prügeln ihr Ding wie immer brachial durch (siehe Spielzeit). Besonderes Augenmerk ist auch auf die literarisch hochwertigen und z.T. recht Tiefgründigen Texte zu richten (wie etwa beim Titeltrack "Litany"), die das ganze sehr gekonnt ergänzen und als Einheit erscheinen lassen. Genau das was die Musik nämlich aussagt runden die Texte ab. Und das geniale Cover (eine Art dunkles Engelwesen umgeben von Symbolen und Totenschädeln) schweißt alles zusammen. Death Metal in Perfektion. Wenn die Jungs so weiter machen, gehören sie bald zur Spitze des Death Metals in der Welt, in Europa gehören sie schon längst zu den großen.
Deathrace King" ist eine konsequente Weiterentwicklung zu "Hell is here", dem letzten Album der Nordlichter von THE CROWN. Wieder geht es tierisch in die Fresse und straight zum Punkt mit Refrains die zum Mitgröhlen auffordern (hört euch z.B. "Executioner" an und ihr wisst, was ich meine!) und einigen Hardcore und starken Trash Elementen in ansonsten hervorragendem Death Metal. Der technische Aspekt kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz und man merkt den Jungs die Spielfreude an, wie beispielsweise im saugeilen Solo des Openers "DeathExplosion". Weitere Anspieltips: "Total Satan" und "Killing Star" (etwas melodischer und von den Riffs her am klassischen Heavy Metal orientiert). Insgesamt ist das Album das kompakteste und ausgereifteste The Crown - Album bisher und die saubere und brutale Produktion tut ein übriges um den Gesamteindruck abzurunden. Ein kleiner Kritikpunkt ist vielleicht das Cover (es stellt einige Schwarzgraue Totenköpfe dar, welche sich ein Rennen liefern - "Deathrace" eben), welches im Vergleich zum Vorgängeralbum etwas langweilig erscheint, dennoch lautet die Devise: Wem "Hell is here" gefallen hat: Kaufen! Ansonsten: Wenigstens mal reinhören, es lohnt sich! Übrigens haben Thomas Lindberg (ex- At the Gates) und Mika Luttinen (Impaled Nazarene) an "Deathrace King" mitgerabeitet und sicherlich auch ihren Teil zum geilen Endergebnis beigetragen. THE CROWN has arrived... und sie sind bereit alles niederzumähen, was sich ihnen in den Weg stellt...
Demons & Wizards, das Gemeinschaftsprojekt von Blind Guardian´s Hansi Kürsch und Iced Earth´s Jon Schaffer steht in den Plattenläden, bereit um dem Ansturm der Fans beider Bands zu begegnen. Das große kommerzielle Potential war natürlich auch den Plattenlabels und Vertrieben klar, aber schlußendlich hat man sich für Steamhammer/SPV entschieden und die sehnsüchtig erwartete Scheibe kommt auch direkt als Limitiertes Digi-Pack (mit einem Bonustrack) und Picture-Disk (mit zwei (!) Bonustracks) in die Regale. Wobei wir beim Thema wären: Erwartungshaltung. Wer einen perfekten Mix aus Blind Guardian und Iced Earth, nur eben doppelt so gut erwartet hat, wird leider entäuscht. Obwohl die Gitarrenriffs absolut Iced Earth typisch sind, und von Schaffer´s charakteristischem sehr eigenem Sound bestimmt, Kürsch´s Stimme besser als eh und je klingt und man das Songwriting getrost als eine Mischung aus den Hauptbands der Beiden bezeichnen kann, kommt Demons&Wizards nicht an die Genialität der jeweils letzten Alben der Bands. Den Songs fehlt oftmals der bombastische Effekt, was sich vor allem in den Refrains bemerkbar macht. Eine Ausnahme ist allerdings das hymnisch sehr starke "Blood on my Hands", das qualitativ an die meisten BG-Powermetal-Hymnen durchaus heranreicht und auch auf die "Nigthfall in Middle Earth" hätte gepasst hätte. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Chöre, mit denen Hansi Kürsch es diesmal etwas übertrieben hat, an einigen Stellen kommt das Gefühl auf, daß das Ganze ohne diverse weitere Hansi´s im Hintergrund einfach besser geklungen hätte. Soviel nun zu den Schwächen des Albums, die eigentlich nur auffallen, weil die Meßlatte nunmal bei dem musikalischen Background der Macher sehr hoch liegt. Songmäßig hat das Album sowieso noch genügend Perlen zu liefern... Der vielleicht stärkste Song auf dem Album, "Fiddler on a Green" geht musikalisch in eine andere Richtung als das eben angesprochene "Blood on my Hands" er ist stellenweise sehr balladesk und leicht melancholisch angehaucht. Weitere Anspieltips: "Heaven Denies", "Tear down the walls" (Krachen beide!) und "Path of Glory" (starker Anfang, etwas verunglückter Refrain). Insgesamt ein sehr starkes Album, vielleicht etwas entäuschend, für die an musikalische Göttlichkeit gewöhnten Fans beider Bands, aber dennoch objektiv betrachtet absolut kaufenswert und mit dem Bonustrack "White Room" ist sogar noch eine witzige Coverversion mitgeliefert, also zuschlagen, solange es noch das Digi-Pack gibt.
Neben AGATHODAIMON gehören ANDRAS sicherlich zu den bekannteren Vertretern des Schwarzmetalls in heimischen Gefilden. Mit ihrem nunmehr dritten Album wollen die zur tiefgrunzenden Fraktion gehörenden Mannen von ANDRAS endgültig den Sprung ans Tageslicht schaffen. An Gitarrenarbeit hält man sich weitesgehend an schnelles Geschrubbe ohne Höhen und Tiefen, immer wieder durchsetzt von langsamen. Nach einem kurzen Düsterintro folgen zwei kompromisslos schnelle Songs, der Sänger ist jedoch hier, wie auch bei allen folgenden Songs erstaunlich tief und hebt sich somit von den meisten Veröffentlichungen dieses Genres ab. Das Cover "Blasphemer" von SODOM wirkt ziemlich lieblos. Der vierte und gleichzeitig Titeltrack "Quest Of Deliverance" klingt wie eine Ballade, langsam und schleppende Gitarren, die Vocals rauh und tief, an manchen Stellen weibliche Vocals, wirkt an dieser Stelle ziemlich unpassend, da vorher und mit "Return Of Satans Night" stilistisch völlig andere Songs folgen. Mit "In The Shadow Of The Light" haben sie einen tollen Ohrwurm auf die CD gepackt, mit einer dominierenden Keyboardlinie und rifflastigen und beinahe schon als groovig anzusehenden Gitarren ist dies das eingängigste Lied der gesamte Scheibe. "Flames Of Hate" dürfte schon fast Death Metal Freaks gefallen, was die Gitarenarbeit und den Rhythmus angeht, es stammt übrigens aus der Anfangszeit der Band und wurde für diese CD neu aufgenommen. Das einzige Lied, was die CD wirklich unvergesslich macht ist "Klagelied". Eine ganz, ganz ruhige Vertonung einer alten deutschen Sage, mit einer wunderschönen Melodie und einem Sänger, der hier endlich mal zeigen kann, was er drauf hat. Ansonsten wäre noch zu sagen, dass die Scheibe meiner Meinung nach keinen Meilenstein der Metalgeschichte darstellt. Die Vocals sind leise, undeutlich und gehen manchmal fast unter, ansonsten sind aber auch die schnellen Lieder ziemlich sauber und druckvoll produziert, obwohl es auch schon andere Bands gibt, die gezeigt haben, dass auch im Black Metal Bereich herausragendere Produktionen drin sind. Was teilweise noch nervt, sind die unnötig entfremdeten Vocals und eintönige Samples. Für Die Hard Black Metaller wohl nicht extrem genug, für alle anderen zu böse und dunkel - wird wohl nicht ganz einfach werden, hiermit den großen Hit zu landen, obwohl sich die CD durchaus nicht zuletzt wegen dem "Klagelied" deutlich von der Masse abhebt!
Nachdem Elegy auch in der Vergangenheit schon relativ häufig das Besetzungskarussell drehten war es nun zur neuen Scheibe ´ "Forbidden Fruit" wieder mal soweit und Chris Allister und Henk van der Laars verliessen die Band. Neu hinzu kamen dann der Franzose Patrick Rondat (Guitar) und als Gastmusiker Günter Werno von Vanden Plas an den Tasten. Forbidden Fruit ist ein absolut abwechslungsreiches Metal Album auf dem eigentlich für jeden etwas geboten ist. Schon der Opener ´ Icehouse" verspricht so einiges: teilweise progressive Keyboard Klänge, Double Bass Drums und ein abwechslungsreiches Gitarrenspiel. Der Refrain ist so in Typischer "auf Konzert laut aus der menge herausschrei" Refrain. "Killing Time" ist ein absolut schneller Killer Song die von der fesselnden Stimme von Ian Perry, die mich sehr oft an Ronnie James Dio erinnert, geführt. "The great charade" beginnt mit progressiven Keyboardklängen die mich sehr an Dream Theater erinnern. Mit "I believe" befindet sich auch eine einfühlsame Ballade auf Forbidden Fruit, die anfangs noch ziemlich "schnulzig" ist was keineswegs negativ gemeint ist und zum Ende hin doch ziemlich gitarrenlastig wird. Im Großen und Ganzen ein ziemlich progressives Metal Album, welches jedoch keineswegs mit dem Stil von z.B. Spocks Beard verglichen werden kann, da die Einflüsse hier definitiv mehr aus dem Heavy Bereich kommen.
"Was issn das? Keine Infos zu der Band und im Booklet stehen nur Internetadressen und wirre Namen von Leuten, die ich nie vorher gesehen hab... Wiedemauchsei, diese EP ist auch anders als der Rest! Ziemlich heftiges moderner Metal alá MACHINE HEAD oder CROWBAR knallt einem erbarmungslos entgegen, und dann passiert das unglaubliche: Der Sänger kann singen!!! Mit einer herrlich melodiösen und charismatischen Stimme bieten er den tonnenschweren Riffs Paroli, bis dann immer wieder ein gröhlender Vokalist diese Stimmung zerstört. Der Sound geht O.K., könnte im Gitarrenbereich etwas klarer sein aber im großen und ganzen hört man die wesentlichen Aspekte gut raus. Wer also auf modernen Metal ohne viel Kitsch und mit singendem Sänger steht, darf hier ruhig mal reinhören! Und wer kann bei so seltsamen Songtiteln wie ""Tat Twan Asi"" oder ""Vitriolic HSF2000"" wiederstehen... "
"Es wird ja langsam schon unheimlich, wo plötzlich diese ganzen Power Metal Bands aus Italien her kommen. Man könnte gerade meinen, da gibt es irgendwo eine Invasion. Drakkar wurden jedoch schon im Jahre 95 gegründet. Die Band nahm dann zwei Demo´s auf und konnte sich damit einen Vertrag bei Dragonheart Records sichern, bei denen sie dann auch 1998 ihr Debütalbum "Quest for Glory" veröffentlichten. Nun sind die Italienischen Musiker mit ihrem zweiten Strich am Start: "Gemini". Kurz beschrieben handelt es sich hierbei um ein sehr episches Melodic Power Metal Album mit richtigen Knallern wie "Eridan Falls" oder "The secret" mit kernigen Double Basses von Drummer Christian Fiorani, mega Melodien durch die Gitarrenarbeit von Dario Baretta und den fast durchgehenden Keyboard Einlagen. Beim Song"" The voice of the wind"" dürfen Drakkar sogar Gitarrentier Roland Grapow als Gastmusiker begrüssen. In Drakkars Sound finden sich viele Einflüsse wieder, u.a. möchte ich behaupten, von Bands wie Freedom Call (Keyboards, Melody, Vocals), Hammerfall ( Vocals, Gitarrenarbeit/ Riffs) und sicherlich auch Gamma Ray. Wie ihr sehr also eine gesunde Mischung. Für Balladen Freunde ist mit dem letzten Songs "The price of Victory" sicherlich der krönende Abschluß einer sehr athmosphärischen CD, die mit der fast 11 minütigen Übernummer "Until the end" den absoluten Höhepunkt des gesamten Werkes darstellt. "
Hossa - da bleibt einem ja fast die Luft weg. Das zweite Langeisen "Behind the Mask" der Deutschen Power Metaller von Destillery ist von Anfang bis Ende Pure Energy - vergleichbar als wenn man 21,5 Dosen Red Bull getrunken hat. Schon im Opener "Masquerade" steckt so viel Power, um eine ganze Büffelherde zu bendigen. Eingeleitet wird der Song mit dem Sprechintro "Welcome to a world of different faces, welcome behind the mask" und dann geht’s auch gleich los mit einem speedigen melodischen Gitarrensolo und einsetzenden Double Basses von Drummer Lars Janosch. Sehr passend ist auch die Stimme von Fronter Florian Reimann, die klar aber dennoch kräftig und ausdrucksvoll klingt. Die Scheibe ist sauber abgemischt und kling an vielen Stellen stark nach den Göttern Iron Maiden - wie z.B. bei den Gitarrenarrangements von "Cage of Time" oder der "Oh Ho Oh Ho" Gesangpart bei "A legend or a lie". Ein absoluter Knaller unter den diesjährigen Power Metal Highlights. Zu hören sind die noch recht jungen Metaller von Destillery im Vorprogramm von Sacred Steel am 26.05.00 in der Röhre in Stuttgart.
Hier ist nun also das nächste Solo Werk des Helloween Front Mannes Andi Deris. Wer nun denkt, diese Scheibe ist eine Sammlung voller Helloween Songs, veröffentlicht unter anderem Namen, den muss ich leider enttäuschen, denn das einzigste was an dieser Scheibe nach Helloween kling, ist die unverwechselbare Stimme von Andi Deris. Die 11 Songs gehen alle stark in die selbe Richtung und klingen auch ziemlich ähnlich. Zu Beginn sehr ruhig ohne rauhe Gitarrenriffs oder ähnlichen Arrangements, lediglich begleitet durch die Akustik Gitarre. Zur Mitte hin setzen dann bei Songs wie "Free" oder "The best you need to pay for", auch Schlagzeug und E-Gitarre ein und die typische hohe Stimme von Andi kommt nun erst richtig zum Vorschein. Einige Stücke wie z.B. die rockigste Nummer des Albums "A little bit more each Day" oder "Back again" gehen ziemlich stark in die Richtung der alten Pink Cream 69 Scheiben, bei denen noch Andi himself hinter dem Mikro stand. Im Großen und Ganzen ein recht passables Solo Album, welches man sehr gut nebenher laufen lassen kann, das jedoch durch die alle sehr ähnlich klingenden und nicht gerade abwechslungsreichen Songs auf Dauer evtl. langweilig werden könnte.
Grey Romantic Music, so hat ein Freund der Band die Musikrichtung von PILORI beschrieben. Das hat mir dann gleich so gut gefallen, dass ich die Bezeichnung in mein Repertoire aufgenommen habe. Die deutsche Band hat mit diesem Debutalbum ein Album abgeliefert, was irgendwie in Richtung Dark Folk geht. Gepaart mit zuckersüßem weiblichen Gesang und einer männlichen grabestiefen, trotzdem sauber intonierten Stimme, passt Dark Folk als Bezeichnug eben nicht so ganz. Der Titel der CD (für nicht der französischen Sprache mächtige Menschen: "Gefallene Blätter" oder so ähnlich) läßt schon eine traurige Grundstimmung erwarten und siehe da: So sei es! In deutscher, englischer und fanzösischer Sprache präsentieren PILORI , namentlich Marion Urbach und Gernot Musch, tolle und dunkle Melodien, einfühlsamen Gesang und zurückhaltende Instrumentierung mit Akkustikgitarren, leisem Schlagzeug, Flöten und Keyboard ohne jedoch damit in dei Klischeebehaftete Gothic Ecke abzudriften. Tolles Debut, läßt Herzen schmelzen und einem die Tränen in die Augen steigen.