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Cold Dark Matter

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Schluck... nach einem ersten Schnelldurchlaufe der CD war ich zugegebenermaßen erst mal leicht schockiert und verwirrt! Chaotisch trifft den ersten Eindruck ganz gut. Die Musik der Norweger, die sie selbst als Apocalyptic Industrial Cyber Metal bezeichnen entspringt wohl kranken Hirnen, als ist diese Kollage an Fetzen aus Industrial, Noise, Black Metal, Electro und klassischen Industrial Metal nicht zu erklären. Man könnte diese Musik ganz gut weiter mit diesen Plattitüden umschreiben, aber richtig vorstellen kann sich darunter wohl keiner was...  Also gut, dann nehmen wir die Scheibe eben Stück für Stück auseinander, fragen bei der Band nach, was das soll und ich gucke später, ob ich mich zu einem Gesamtkommentar durchringen kann... "Omnipotent" würde wohl noch keinem als seelenkrank oder gefühlskalt auffallen, im Prinzip "normaler" Industrial Metal im Stile von alten STABBING WESTWARD oder PITCHSHIFTER, kühl und mit noisigen Drums. "Last Call" ist tanzbarer Noise... wenn man denn auf Noise tanzen will, Vocals relativ normal, langsam aber sicher macht sich aber eine endzeitliche Stimmung und Bedrohung breit, die sich anschleicht, aber noch nicht in den Vordergrund tritt. "Absolut Dunkel:Heit" ist abgesehen von seinem seltsamen Titel auch musikalisch ein Schlag ins Gesicht: Drums aus dem Black Metal, ultraschnelle Gitarren und verzerrte Stimmen, technoide Synthesizer und das ganze im Wechsel... verrückt! Der Titelsong "Cold Dark Matter" mit normalen Drums, wütender, verzerrter Stimme, ansonsten aber eher in Richtung Metal als in elektronische Gefilde tendierend. "Junk-O-Rama" ist wieder eher im Stil des ersten Tracks, vergleichsweise melodiöser (wenn man davon überhaupt sprechen kann...) Industrial Metal... "Fix, Hammer,Fix" kann an musikalischer Perversion kaum noch überboten werden: Black Metal meets Industrial, auf Dauer sicherlich eine Bedrohung für die Psyche! "The Itching Scull" lässt einen wenigstens wieder zu Luft kommen, nicht ganz so abartig und abstoßend wie "Fix, Hammer, Fix" aber dennoch noch beängstigend und bedrohlich! "Death In Cyborg Era" hinterläßt nach einem kalt und leer wirkenden Intro fast den Eindruck, als gäbe es in all der Dunkelheit, die das Album ausstrahlt wieder Licht, vielleicht auch nur deshalb, weil einem die Songstrukturen bekannter vorkommen als bei den vorangegangenen Klangkollagen.. Beendet wird dieser vertonte Albtraum von "Move Or Be Moved", richtige(!) Gitarrenriffs treffen auf noisige Drums und versampelte Sprache... völlig abartiges Album, dass selbst von Freunden des Industrial Metals einiges abverlangt, hinter dem ein Konzept steht und das einem die Abgründe des menschlichen Lebens in dieser Form präsentiert!

Cold Dark Matter


Cover - Cold Dark Matter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:23 ()
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One

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Dieses Projekt kennt sicher noch keiner, aber die anderen Bands, in denen die 4 Jungs mitspielen, haben Musikgeschichte geschrieben, als da wären: Martin Atkins (P.I.L., PIGFACE), Jah Wobble (P.I.L., INVADERS OF THE HEART), Geordie Walker (Killing Joke) und Chris Connelly (MINISTRY, REVOLTING COCKS)... Und diese 4 haben sich zusammengetan, um dem Rock ein neues Gesicht zu geben. Fernab von Pop und ganz im Sinne postpunkigen Industrialrocks zelebrieren sie eine Musik, die nach vorne guckt, die für die Zukunft geschaffen ist. Mit noisigen Rhythmen, punkigen Melodien und rotzigen Vocals. Abwechslungsreiche Melodien, aus denen man die riesige Erfahrung der Bandmitglieder raushört, sowie einige Parts, bei denen man jede andere Band wohl für verrückt erklären würde - hier ist v.a. der Anfang von "Leave The Ground" zu erwähnen - machen diesen Rock zu einem kurzweiligen Zeitvertreib. Leider ist die Spielzeit mit grade mal 30min sehr kurz ausgefallen... solltet ihr auf alle Fälle mal reinhören, ist was anderes und es ist gut!

One


Cover - One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 31:55 ()
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Hiss

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Fuck Rock´n Roll, we like birdwatching"... Es war einmal eine Band namens Swimmer, die vor einiger Jahren die Londoner Szene unsicher machte. Leider geriet die Band in Vergessenheit, doch ihr damaliger Gitarrist Chris Tekkam gründete gemeinsam mit Duncan Loyatt(Bass) und Napoleon Catilo(Drums) die Band TEN BENSON. Hört sich ja alles noch nach einer ganz normalen Bandgründung an, aber was dabei rausgekommen ist, ist so ziemlich das schrägste, was mir in diesem Jahr untergekommen ist. Die Jungs spielen Rockmusik, das es eine Freude ist, zuzuhören, aber sie spielen sie mit derartigem Witz, mit einer frechen Einfachheit und vorhersehbaren Melodien, dass man einfach lachen muss, ob man will oder nicht. Völlig durchgeknallte Texte, die so schwarzhumorig und wirr sind, dass man sich an den Kopf fassen muss. Irgendjemand hat dieser Band auch den Umgang mit modernerer Technik gezeigt, so dass sie jetzt auch mit verzerrten Stimmen und elektronischen Spielereien auf Vorschulniveau experimentieren. Nichtsdestotrotz: Die Band ist der Wahnsinn, jedes Lied lädt zum schmunzeln ein, seien es die stupiden Vocals auf "Robot Tourist", die beknackte klischeebelade Bassline bei "Raggedy Man" oder die jahrmarkmäßige Melodie bei "Dr. Hemlock"... Mir fällt es zwar echt schwer, die Band ernst zu nehmen, aber ich denke, dass dies auch nicht wichtig ist, hört diesen geilen Rock´n Roll und lacht in den Tag, einfach spitzensuperlustig!

Hiss


Cover - Hiss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:31 ()
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The Middle Kingdom

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CRUACHAN waren wohl eine der ersten Bands, die keltische Folk Elemente und klassische Black Metal Parts mischten. Vielleicht sind sie erwachsener geworden, vielleicht wollten sie einfach ein bisschen mehr Erfolg haben, wie dem auch sein, Black Metal sucht man auf "The Middle Kingdom" vergeblich. Nicht einmal in Ansätzen wird diese Stilrichtung bemüht, mal abgesehen von einigen männlichen Vocals im Titeltrack . Nun treffen hier weiterhin Folkelemente, hauptsächlich Flöten, und Heavy Metal Riffs aufeinander, untermalt von der ausdrucksstarken Stimme von Karen Gilligan. So schön wie das jetzt auch klingen mag, ganz ohne Schatten kommt auch "The Middle Kingdom" nicht davon. Die ungewöhnliche Instrumentierung im Kontrast mit Metal hört sich am Anfang noch faszinierend an, nach einigen Songs, die zweite Hälfte der CD, beginnen die immer dominanter werdenden Folkelemente jedoch eintönig zu wirken. Zu eindimensional und zu wenig abwechslungsreich klingen die Flöten, die Melodien wirken auf Dauer alle ähnlich. Die CD müsste trotzdem allen Folk´lern nahegehen!

The Middle Kingdom


Cover - The Middle Kingdom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:28 ()
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Sampler

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ERASURE, "Lay All Your Love On Me" (ABBA): Ziemlich platte Version eines genialen Originals, A-Teens machen es ungefähr genauso, hier mit männlichem Sänger! DEINE LAKEIEN, "We Don´t Need This Fascist Groove Thing" (HEAVEN 17): Treibende Techno Beats, gewohnte Stimmung, puristisch und ohne viel Melodieinstrumentierung! WOLFSHEIM, "Love Is Strange" (BUDDY HOLLY): Mutiger Schritt der deutschen Waver, ruhig und dem Original angemessen. S.P.O.C.K., "I Don´t Know What It Is" (PETE SHELLY): In bester 80er Pop Manier, kann man sich öfters anhören! (unveröffentlicht!) LA FLOA MALDITA, "Voyage Voyage" (DESIRELESS): Sehr nah am Original, lediglich einfache Beatuntermalung, was fehlt ist die Atmosphäre! BELLA, "Lunatic" (GAZEBO): Kennt noch einer Sin With Sebastian? So ähnlich... (unveröffentlicht!) DISTAIN!, "Smells Like Teen Spirit" (NIRVANA): Grunge ist tot, NIRVANA noch lange nicht. Da DISTAIN! Gar nicht erst versuchen, wie das Original zu klingen, ist das Stück genial, Melodie wurde beibehalten, ansonsten seeeeeehhhhhhhhhhhr langsam und irgendwie faszinierend! MOBY, "New Dawn Fades" (JOY DIVISION): Verglichen mit neueren MOBY-Songs mit vielen Gitarren! GIRLS UNDER GLAS, "Down In The Park" (GARY NUMAN): Gewagt den Gott der Electroszene zu covern, klappt ganz gut... LAIBACH, "Jesus Christ Superstar" (A. Lloyd Webber): Bestes Stück der CD, geniale Umsetzung des bekannten Musicals. XPQ-21, "Bela Lugosi´s Dead" (BAUHAUS): Viele Sequencer und Samples, interessanter Song! (unveröffentlicht!) FADING COLOURS, "Clean" (DEPECHE MODE): Weibliche Vocals, ruhig und atmospärisch dicht! CONTROLLED FUSION, "Hit That Perfect Beat" (BRONSKI BEAT): Klingt anfangs nach altem Computerspielsound danach gefundenes Fressen für die tanzende Fraktion PROJEKT X, "Push!´ (INVINCIBLE SPIRIT): Ähnlich dem Original, nur treibenderer Beat und monotoner! IN STRICT CONFIDENCE, "Sad But True" (METALLICA): Nein, nicht schon wieder ein Metallica Cover, weil jeder das Original kennt, hätte das ganze etwas origineller werden können! NO COMMENT, "Walking In My Shoes" (DEPECHE MODE): Frauen scheinen DM zu mögen (siehe oben), schöne TripHop-Pop Version!

Sampler


Cover - Sampler Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 75:21 ()
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Rain Forest

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Das Japan von den Fans her eine Heavy Metal Hochburg ist, ist ja bekanntlich nichts neues. Doch leider hat das Land nicht gerade all zuviel erfolgreiche Metal Combos hervor gebracht. Die einzige die mir jetzt spontan einfällt ist Loundness, mit denen ich allerdings die mir hier vorliegende Scheibe nicht vergleichen kann. Concerto Moon präsentieren mit ihrem bereits dritten Werk "Rain Forest" technisch einwandfreien Melodic Power Metal mit vielen Raffinessen. Der Titelsong "Rain Forest" und "Waltz for Masquerade" sind zwei brillante Instrumental Stücke, wobei mich "Rain Forest", welches mit "Unstill Night" den längsten Song des Albums einläutet, stellenweise an die harmonische Gitarrenarbeit von Axel Rudi Pell erinnert. Die Stimme von Takao Ozaki variiert beliebig. Er beherrscht nicht nur die hohen klaren Vocals bei Power Attacken wie "Victim of Desire" oder "Time to die" sondern auch bei der gefühlvollen Ballade "Picture of an old man" weiss er seine Stimme gekonnt einzusetzen. Ein musikalisch wirklich astreines Album bei dem auch die Produktion kaum Wünsche offen läßt.

Rain Forest


Cover - Rain Forest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 75:3 ()
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No Visible Scars

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by Gast (nicht überprüft)
Area 54 überzeugen hier mit einer sehr melodiösen Scheibe, doch überzeugen tun sie schon allein durch ihre Vorgeschichte: von den Lesern von Kerrang! Als BEST UNSIGNED BAND gewählt, Nummer 2 der BESTEN NEUEN BAND (Metal Hammer) und Nummer 10 bei der Wahl der BESTEN BRITISCHEN BAND (Kerrang!). Area 54 verleugnen nicht, dass sie sehr von Bands wie Iron Maiden, Metallica, Judas Priest und den Guns’N’Roses beeinflusst sind und kombinieren strenges Liederschreiben mit einem "schneidenden kantigen Sound". Lakis Kyriacou (vocals) sagt über seine Band: "Das Interessanteste an uns ist die Musik. Wir tun was wir tun sehr aufrichtig und produzieren zweifellos einen einheitlichen Sound, welcher heutzutage so verf***t selten geworden ist. Wir benötigen keine Tricks um auf der Bühne gut zu sein und ich fühle etwas in unserer Band was ich schon sehr lange in keiner Band mehr gefühlt oder gesehen habe...´. ‚’No visible scars’ ist ein Atemzug frischer Luft für viele offene Metal-Fans und die neue Welle des British Heavy Metal beginnt mit Area 54. Echt geniale Scheibe die eigentlich in keinem CD-Ständer fehlen darf. Erstklassiges Debüt-Album, welches viele weitere großartige Songs und Alben für die Zukunft verspricht! KAUFEN, SAG ICH, KAUFEN!

No Visible Scars


Cover - No Visible Scars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:27 ()
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Low Gravity Circus

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by Gast (nicht überprüft)
Als ich die Scheibe zum ersten mal eingelegt habe und den Anfang von ‘Too Slow’ gehört habe ist mir sofort im Kopf herumgeschwirrt ‘Black Sabbath’ wären wieder auferstanden um nochmals zusammen Musik zu machen und hätten nur keinen passenden Sänger gefunden. Die Gitarre erinnert mich doch sehr stark an den Klassiker ’Paranoid’, jedoch verschwindet dieses Bild im Laufe des Songs wieder und alles was man jetzt noch hört sind Adrenalin 42: Adrenalin 42 haben sich 1997 zusammengeschlossen um ihre eigene Version von Stonerrock zu produzieren. Das Ergebnis gibt es auf ’Low Gravity Circus’ hören uns ist eigentlich ganz passabel. A 42 selbst nennen ihren Sound "StonerGarageTrash", worunter man sich nur was vorstellen kann, wenn man sich die Scheibe zu Gemüte führt. Ihren Musikstil beschreiben A 42 mit den eindrucksvollen Wörtern: "dreckiger, ’rotziger’ Rock mit einem Hauch von Punk! Besser könnt ich es auch nicht sagen (!?!). Jedenfalls ist "Low Gravity Circus’ eine rockige und temporeiche Scheibe der vier Jungs, die teilweise nicht ganz so dreckig und böse rüberkommen wie sie´s vielleicht gerne gehabt hätten. Trotzdem ganz akzeptable Leistung.

Low Gravity Circus


Cover - Low Gravity Circus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 9:59 ()
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V.A.

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by Gast (nicht überprüft)
Wer hat nicht mindestens einen Sampler dieser mittlerweile höchst erfolgreichen Serie "Crossing All Over" in seiner CD-Sammlung oder hat zumindest schon mal eine in der Hand gehabt und sich gedacht : Hmmm, gute Zusammenstellung? Nun ist es also so weit. Nr. 11 ist da und es ist keinesfalls überraschend, dass auch diesmal nur Hits auf den beiden Scheiben zu hören sind. Neben Stars wie den Guano Apes (mit ihrer Coverversion des 80´s Hits "Big in Japan"), der "Bloodhoundgang" (mit "Along Comes Mary"), "Suede" ("Can´t get genough"), "Apollo Four Forty" ("Heart Go Boom"), "Oasis" ("Go Let it Out") und "Fünf Sterne De Luxe" ("Ja, Ja,... Deine Mudder!´), geben sich auch "Type O`Negative" ("Everything Dies"), "Rammstein" ("Asche zu Asche Live"), "De / Vision" ("Foreigner"), "Coal Chamber" ("Shock the Monkey"), "Paradise Lost" ("Permanent Solution"), "Oomph!´ ("Fieber"), "The King" ("Under the Bridge") und "New Model Army" ("You Weren´t There") die Ehre hier vertreten zu sein. Außerdem gibt es noch ein paar vielversprechende Newcomer wie "The Killer Barbies" ("Mars"), "Alternative Allstars" ("Supersonic Me") und "Reamonn" ("Torn"). Letztere waren jetzt als Support von HIM, die ebenfalls mit gleich 2 Songs ("Join Me" und "Right Here In My Arms") vertreten sind, unterwegs und sollten für einige von Euch mittlerweile in Begriff sein. Ich könnte jetzt auch noch die Restlichen Künstler nebst Songs aufzählen, aber ein bisschen Spannung soll ja dann doch noch sein. Ich sage nur eins: hier ist mal wieder jeder Song ein Hit.

V.A.


Cover - V.A. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: ?
Länge: -:- ()
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All Hell Breaks Loose

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Auf diese Platte dürfte so ziemlich jeder Thrash Metal Fan in diesem Jahr gespannt gewartet haben (oder noch warten). In den 80ern begeisterten die deutschen Thrasher DESTRUCTION nicht nur die einheimische Fangemeinde mit Klassikern wie "Sentence Of Death" (1984), "Infernal Death" (1985), "Eternal Devastation" (1986), der MCD "Mad Butcher" (1987), dem letztem gemeinsamen Longplayer "Release From Agony" und der abschließenden Live Platte "Live Without Sense".

Danach trennten sich die Wege von Sänger/Bassist Schmier und Gitarrist Mike. Ersteres gründete HEADHUNTER, die sich aber auch nach kurzer Zeit wieder auflösten. Mike schob noch eine offizielle DESTRUCTION Platte ("Cracked Brain" (1989)) nach, die aber zeigte, dass die Band ohne Schmier ihr Charisma verloren hatte. Den Namen DESTRUCTION fand man danach nur noch in irgendwelchen Underground Berichten, wenn die Band einen weiteren selbstproduzierten Longplayer nachschob, wobei der Schwerpunkt der Musik eher auf technische Aspekte verlagert wurde und mit dem kompromisslosen Thrash der Anfangstage nicht mehr viel zu tun hatte. Im allgemeinen Reunionswahn fanden sich 1999 auch die beiden Streithähne Schmier und Mike wieder zusammen und feierten live kräftig auf diversen Bühnen in Deutschland ab. DESTRUCTION waren mit einem Paukenschlag in die Szene zurückgekehrt und dies gilt es nun auch mit neuem Material zu beweisen. Sicherlich ist es eine schwierige Aufgabe, nach über zehn Jahren zum ursprünglichen Sound einer Band zurückzufinden, ohne dass das Ganze zu altbacken und nur "aufgewärmt" klingt. Und unbeeinflusst vom musikalischen Zeitgeist kann man sich auch kaum geben, ohne sich und seine eigenen Interessen zu verleugnen. Etwas, was das Songwriting des aktuellen Longplayers "All Hell Breaks Loose" wohl erheblich beeinflusst haben dürfte.

So klingt DESTRUCTION im Jahr 2000 nur noch im entferntesten nach den einstigen Thrash Ikonen. Vielmehr haben sich Einflüsse des amerikanischen Thrash und des aktuellen Metal Marktes in die Musik gefressen und den Klang des Gesamtproduktes dementsprechend gefärbt. Dies könnte alten, konservativen DESTRUCTION Anhängern erhebliche Schwierigkeiten bereiten und sie auf beiden Ohren taub werden lassen für ein erstklassiges, modernes Thrash Metal Album. Der Opener "The Final Curtain" macht schon klar, dass die Band ihre Fähigkeiten ausgebaut hat und es vermeidet, unnötigen Ballast zu produzieren. Messerscharfe Riffs und treibendes Drumming formieren sich zu intelligenten Songs, die auf hohem technischen Niveau dargeboten werden. Mikes Gitarrenspiel, was in all den Jahren um einiges an Klasse gewonnen hat - und eh nie das Schlechteste war - ,wird durch das präzise Schlagzeugspiel des neuen Drummers Sven Vormann ideal unterstützt. Schmiers Gesang klingt wesentlich kontrollierter und reifer als zu früheren Zeiten, auch wenn es etwas den typischen DESTRUCTION Kreisch vermissen lässt. Leider verliert die Scheibe zum Schluss hin an Geschwindigkeit und auch an wirklich überstarken Songs, so dass im Verlauf des Albums dann doch so etwas wie eine Länge entsteht. Dennoch muss man taub sein, wenn man nicht erkennt, dass dieses Album einen Großteil der nationalen und internationalen Konkurrenz in Grund und Boden rammt. Trotz dieser Tatsache bin ich sehr gespannt, wie alte DESTRUCTION Fanatiker auf diese Platte reagieren werden.(dj)

All Hell Breaks Loose


Cover - All Hell Breaks Loose Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:12 ()
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