Erneut gemeinsam mit dem Ensembles Of Shadows hat die jetzt schon einige Zeit agierende Band Sopor Aeternus den zweiten Teil ihrer Trilogie "Dead Lovers Sarabande" veröffentlicht. Als logische Konsequenz des Erstlings wurde auch hier an Dunkelheit und Melancholie sowie nekrophilen Texten nicht gespart. Nicht zuletzt durch das perfekt musizierenden Kammerorchster klingt die Musik auf dem Album wie die Musik, die auf einer Beerdigung gespielt wird... Der verbitterte und düstere Gesang, die deutschen und englischen Texten und die dunkle Gesamtatmoshäre machen das Album zu einem würdigen Nachfolger des Erstlingswerkes des dreiteiligen Projektes. Am Sound begeistern vor allem die sehr sauber intonierten Orchesterparts, wobei das perfekte Horn und Chello hervorzuheben wären und der wie ein Schleier latent über der Musik liegende, manchal fehlende, doch stets passende Gesang. Das erste Lied, ein Cover des NICO Songs "Abschied", zeigt bereits ganz klar, in welche Richtung das Werk tendiert. Die folgenden Songs "The Dog Burial", "The House Is Empty Now" und "No One Is There" machen schon durch die Titel klar, dass es sich nicht um Gute-Laune-Party Mucke, sondern düstere und klanglich dichte, durch die Instrumentierung an die Werke der Barock oder des späten Mittelalters erinnernde Grabeslieder handelt, zu denen allerhöchstens Leichen tanzen würden. Die Dunkelheit und die klagenden Texte ziehen sich wie ein roter, oder sollte ich besser sagen: schwarzer Faden, durch alle Lieder. Insgesamt ein, wenn man hier überhaupt davon reden kann, erfrischendes und äußerst düsteres Zeugnis, was der Tod aus einem Menschen machen kann, eine Kollage von unendlicher Traurigkeit und ewiger Nacht. Das emotional aufrührende Werk läßt einen manchmal sogar die Welt um sich vergessen und in einer ruhigen Minute hört man vielleicht die Toten klagen.
Die Diskussion, ob Sinner aufgrund von Primal Fear nur noch ein Studioprojekt sein werden, hat sich wohl erübrigt, immerhin können wir sie bald zusammen mit DIO auf Tour erleben und angesichts des neuen Albums "The End of Sanctuary" können wir uns darauf sogar freuen. Schon mit dem Vorgänger "The Nature of Evil" konnten sich Sinner in die Album Charts katapultieren ( Platz 63) und mit dem aktuellen Longplayer dürfte sich dies wiederholen, da der typische Sinner Sound kein Stück vernachlässigt wird: abwechslungsreiche melodische Gitarrenparts wie bei dem Titelstück "The End of Sanctuary" oder ´ Night of the Wolf". Harte Riffs mit dem richtigen Grove zum Kopfschütteln wie bei "Pain in your Neck" ( den wird man dann auch wohl bekommen - d. Red.) und "Heaven Duty". Und wer auf melodischen schnellen Powermetal steht muss sich unbedingt "Blood Relations" reinziehen. Hervorzuheben ist noch "Destiny" der mit seinen fast 7 Minuten gleichzeitig der längste Song und auch der abwechslungsreichste ( Midtemponummer mit sehr Keyboardlastigen Parts ) des Albums ist.
Warum Klassik werdet ihr fragen! Ja ganz einfach: THOU SHALT SUFFER ist ein Soloprojekt von Ihsahn (EMPEROR) und somit verdient es durchaus, kurz erwähnt zu werden. Obwohl sich Ihsahn sich davon distanziert, dass "Somnium" ein Klassikalbum ist, bin ich trotzdem der Meinung, dass das was hier vorliegt Klassik ist. Mit ausschließlich instrumentalen Stücken, in zwar teilweise ein paar elektronische Spielereien vorkommen, z.B. in Track 4, läuft man immer Gefahr, etwas auf dauer langweiliges zu produzieren. Dieses Album würde, wenn es nicht von einem bereits renomierten Künstler stammen würde, sicherlich keine Beachtung finden. Alle Leute, die auf Klassik stehen, werden sich mit den teilweise doch ziemlich simpel gestrickten Stücken sicherlich nicht anfreunden können, und alle die auf EMPEROR stehen werden die Platte wohl nur kaufen, weil Ihsahn dabei ist. Ich finde es zwar beachtenswert, dass sich jemand musikalisch in so ferne Gefilde wagt, aber längere Zeit würde ich mir das hier nicht anhören- und das hat nix mit Ignoranz oder Vorurteilen der Klassik gegenüber zu tun, ganz im Gegenteil.
Obwohl das Album mitlerweile schon längst im Laden erhältlich sein müßte, liegt mir die daraus ausgekoppelte Maxi "Mandy" erst jetzt vor. Die Verspätung tut mir wirklich leid, obwohl ich die Unterstützung eines Engels hatte..Angel! "Mandy" ist ein Cover des alten Barry Manilow Klassikers und wird von Joelen fast noch romantischer vorgetragen als das Original. "The Empty Rooms" ist ein akkustisches und sehr langsames Lied, dass mir ein bißchen zu öde ist.... aber vielleicht können sich ein paar dunkelmelancholische Herzen damit anfreunden, gut gespielt allemal. Der dritte und letzte Track der Scheibe, "Phobia, Heart Insane", ist das tanzbarste Teil der Maxi. Klingt nach alten ANGINA PECTORIS Outputs und schafft es, der CD zu einer interessanten Vielfalt zu verhelfen, meiner Meinung nach das besten Stück der Scheibe.
Prog-Addicts aufgepaßt!!! Schon das Line-up treibt jedem Proggie das Wasser in die Augen. Roine Stolt, Gitarrist bei den FLOWER KINGS, Neal Morse - als Keyboarder und Sänger bekannt von SPOCK's BEARDd, Pete Trevawas, der MARILLION-Basser und natürlich Drumgott Mike Portnoy von DREAM THEATER. Der Albumtitel ergibt sich übrigens aus den Initialen.
De Erwartungen an eine derartig brisante Mischung sind natürlich überdurchschnittlich - und werden selbstredend erfüllt. Die geballte Kreativität erschließt sich auch dem geübten Progentfitzler in ihrer ganzen Fülle erst nach mehrmaligem Durch- verzeihung, Heißlaufen der CD. Soll natürlich nicht heißen, daß Melodien oder eine rote Linie fehlen, ganz im Gegenteil. So sollte es ja wohl auch sein. Irgendwann beim 6ten oder 7ten mal hat mich das Teil allerdings wirklich gepackt und seitdem nicht mehr losgelassen. Metal sollte man nicht erwarten, obwohl es durchaus harte und schnelle Passagen gibt. Trotzdem ist es eher Rock. Tut der Sache aber keinen Abbruch, es gibt wirklich so viele abgefahrene Sachen zu entdecken, daß das normalsterbliche Hirn wohl auch überfordert wäre, wenn es keine ruhigen Passagen gäbe. Vergleichen kann man die Band eigentlich mit nichts - natürlich hört man die Ursprünge heraus, trotzdem ist es eine sehr eigenständige Mischung, bei der jeder seine Ideen eingebracht hat. Den größten Anteil soll dabei Neal gehabt haben, bei dessen Gesang ich ja jedes Mal dahinschmelzen könnte... Mike Portnoy bezeichnet die Platte übrigens als den dritten großen Meilenstein des Jahres - neben dem neuen DT-Album und Sohn Max. Keine Übertreibung, wie ich finde. Schon vom ersten Song kann man nicht genug kriegen - und die vier wohl auch nicht, sonst wäre er kaum 30:59 lang geworden. Und das ohne eine einzige langweilige Sekunde!
Die Wurzeln der Musiker merkt man außer gelegentlichen YES-, BEATLES- oder PINK FLOYD-Anklängen an den immer wieder eingestreuten Hammond Orgeln, die ziemlich witzig rüberkommen. Die exzellente Produktion haben die Vi(e)rtuosen übrigens höchstpersönlich in den Millbrook Studios auf die Beine gestellt. Da kann man eigentlich nur auf eine Fortsetzung hoffen, die übrigens auch schon geplant ist. Eventuell gibt es auch ein paar Livegigs in Europa. Wir bleiben natürlich dran!
Wer sich beeilt, kann eine Limited Edition kaufen, die eine Bonus-CD beinhaltet mit (höchstwahrscheinlich) Outtackes und Alternative Versionen sowie Videoaufnahmen aus dem Studio.
Ganz ehrlich, Pop gehört ganz sicher nicht zu der Musik, die ich mir normalerweise anhöre, aber PALE FOREST machen da ein Ausnahme! Man verliebt sich spätestens nach 3 Sekunden in die Stimme der Sängerin, weitere 3 Sekunden später in die Musik und nach 10 Sekunden ist man in irgendeiner Traumwelt gefangen, auf die einen die Stimme von Kristin Fjellseth getragen hat. Mir einer unglaublichen Ausdruckskraft dominiert diese Stimme die Musik von PALE FOREST, so dass einem Vergleiche mit anderen Bands schwer fallen. Die Melodien sind toll und meist um die Stimme herum aufgebaut, als Ausnahme wäre mein mitlerweile absolutes Lieblingslied "Taller, Yet Smaller" zu nennen, bei dem ein seltsam anmutendes Keyboard(?) und riffige und gleichzeitig zurückhaltende Hintergrundgitarren der Stimme Paroli bieten, oder besser: Es versuchen! Mir fällt es sehr schwer die Musik in Worte zu Fassung, aber bei einer melancholischen Grundstimmung und poppigen, nicht zu seichten Liedern trifft diese Musik wohl in das Herz der meisten Zuhörer. Als schwächstes Lied der Scheibe würde ich "Sound Of The Machine" ansehen, das durch den zweistimmigen Gesang kitschig wirkt und nicht die dominierende Ausdruckskraft der anderen Tracks rüberbringt. Für unser metal- und electroverwöhntes´Stammklientel" sicher nicht unbedingt die richtige CD, also vorher unbedingt reinhören obwohl ich die CD bedenkenlos weiterempfehlen kann!
Die deutsche Death Metal Combo OBSCENITY meldet sich it ihrem nunmehr fünften Album zurück. Ohen Kompromisse verfolgen die Oldenburger die bereits auf den Vorgängeraleben eingeschlagene Linie des ultraderben Geknüppels. Neben dem niemals müde zu werden scheinenden Drummer fällt v.a. der richtig schön tief grunzende Sänger auf, der trotz allem aber auch in den melodiöseren Parts seine Stimme gut einzusetzen weiß. Mit "Intense" dürften alle Ferunde des harten Death Metals bedient werden. Die Songs bleiben trotz allem anspruchsvoll und die Gitarren gehen nicht in dem ansonsten ja oft vorherrschenden Einheitsbrei unter sondern wissen durch origenelles Riffing, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Am besten kann dies meiner Meinung nach der Track "Pride Of Creation" ausdrücken, der mit einer im Chorus herrlichen Melodie und einer ansonsten harten Grundstruktur aufwarten kann. Wie auch schon die Vorgängeralben, zeigt die Band hier wiederum, dass der "richtige" Death Metal noch lange nicht tod ist, sondern durch solche Bands wie OBSCENITY wieder zum leben erwacht! Die erwähnten Vorzüge und die fette Produktion machen diese CD eigentlich zur Pflichtscheibe für jeden Jünger heftiger Klänge. Zua allem Überfluss gibts auch noch einige Multimediatracks auf der CD, die auf meinem PC aber leider nicht laufen, warum auch immer...
Ein weinender Satan der polnischen Black Metaller MOON ist also der zweite Streich dieser Band. Mit 12 Liedern will die Band die Aufmerksamkeit der schwarzen Zunft erlangen. Mehr als ein Versuch wird es aber wohl auch nicht werden, denn die Band spielt ganz "normalen" Standardblackmetal ohne viele Höhen, dafür mit einigen Tiefen. Mit einem meist horrendem Tempo und aggressiven Gitarren knallt die Band schon ordentlich rein, keine Frage, aber damit allein reißt man heute keinen mehr vom Hocker. Die von Zeit zu Zeit eingestreuten Mid-Tempo Parts können die CD auch nicht mehr retten, obwohl bei langsameren Tracks durchaus ein musikalisches Können zum Voschein kommt, hinter dem sich MOON nicht verstecken müßten. Die Keyboards wirken bei vielen Liedern aufgesetzt und zerstören mehr Stimmung als sie schaffen auch der doch noch recht ansprechend grunzende Sänger geht meist völlig unter. Somit bleibt mir Ende noch ein Kompliment für den sauguten und pervers schnellen Drummer Mark auszusprechen. Leider ist die CD kein Hightlight der Szene und somit müßt ihr es selber entscheiden, ob euch die CD euer Geld wert ist!
Ja, es existiert noch Death Metal abseits von Six Feed Under und Cannibal Corpse! Und sogar aus Schweden erreicht mich diese Tage eine sehr interessante Scheibe, die versuchen will, die Dominanz der eben genannten Refernzbands zu brechen. Was als erstes auffällt sind die enorm melodiösen Gitarrenparts, die sich wie ein roter Faden durch alle Lieder zieht. Die Vocals sind fast schon blackmetallig, böse, jedoch nicht allzu tief und immernoch einigermaßen variabel... Die Songs bringen durch ihr abwechslungsreiches Riffing und ohne(!) Keyboards einen derart eingängigen und gleichzeitig ausreichend harten Todesmetall aus den Boxen, dass das Zuhören eine wahre Freude ist. Das Tempo ist mittelschnell bis langsam, der Songaufbau wie in alten DEATH-Zeiten und das Songwriting zeugt von musikalischer Kreativität und Ideenreichtum. Die Drums und Vocals hätten an einigen Stellen etwas lauter und klarer sein können, aber dafür sind die Gitarren sehr differenziert abgemischt und der Sound insgesamt ausreichend druckvoll. Wie steht es doch so schön in den Presseinfos: "ein Schlag ins Gesicht für den bekannten schwedischen Sound", da kann ich mich nur anschließen. Das Debut der Schweden ist nichts für den moshenden New School Death Metal Fetischisten aber allen, die entweder auf den Sound der früheren Tage stehen oder die einfach den harten melodischen Metal mögen, der nicht in horrendem Tempo über alles und jeden hinwegfegt, sei die CD wärmstens empfohlen!
Ja, gibts denn sowas? Wie lange ist das neue Album der Franzosen jetzt schon angekündigt gewesen? Einige Jahre? Und jetzt isses da. Und wie fett das Teil daherkommt, kann man kaum in Worte fassen. Es erhebt sich über alle Versuche, in eine der klassischen Musikrichtungen gepackt zu werden, zu unterschiedlich sind die Lieder, die Stimmungen und die Ausdruckskraft der Songs. Atmospärisch in einer einmaligen und seltem gehörten Dichte, dazu präzise und technisch einwandfreie Gitarren, ein teils tief grunzender, dann wieder normal singender Vokalist... reicht euch das schon? Ich bin aber noch nicht fertig: Die perfekt im Hintergrund plazierten Keyboards realisiert man erst, wenn sie sich als Gänsehaut auf dem Rücken bemerkbar macht, die kreativen Melodiebögen und das abwechslungsreiche Riffing gepaart mit soldien Drums und von Zeit zu Zeit ein paar Soli sorgen für unvergessliche Momente und es gibt noch nichtmal eine schlechte Produktion, die man kritisieren könnte. Verdammt, ich mag es gar nicht, wenn mich die Qualität ein Scheibe derart fesselt, dass ein objektive Beurteilung nicht möglich ist, aber hier ist nunmal so und ich kann guten Gewissens dazu stehen und die Platte allen Thrash/Death Freunden bedenkenlos ans Herz legen. Anhören ist Pflicht!