Die Diskussion, ob es sich bei PRIMORDIAL um Black, Dark oder sonstigen Metal handelt, gab es schon beim letzten Album, also lassen wir das hier sein. Es handelt sich eben einfach um unglaublich ausdrucksstarken, melancholischen und meist recht düsteren und langsamen Metal. Der auf "A Journey´s End" begonnene Weg, setzt sich auf "Spirit The Earth A Flame" fort und wird weiterentwickelt. Das Markenzeichen, die nicht enden wollenden Gitarrenriffs, findet sich hier ebenso wie die genial strukturierten Kompositionen und das technisch perfekte Zusammenspiel der Band. Vokalist Alan N. Averill überzeugt mit seiner flexiblen Stimme, die sowohl in den getragenen Parts als auch in den schwarzmetallenen Passagen voll zur Geltung kommt, eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger. Die meisten Lieder sind aus einem langen Intro, in das nach und nach die Gitarren und der Bass eingebaut wird, aufgebaut und schaffen so eine Atmosphäre, die einen entführt und der man sich kaum entziehen kann. Kann sein, dass manche Leute genau diese langen Anläufe bis zum Kern des Liedes kritisieren werden, meiner Ansicht nach ist es aber genau das, was die Lieder so einzigartig macht. Dieses Album müsste für alle anspruchsvollen Düstermetaller, die ohne kreischenden Sänger und Keyboards auskommen können sehr interessant sein. Reinhören ist Pflicht!!!!
EMPEROR, THOU SHALT SUFFER und SOURCE OF TIDE haben ihre neuen Alben gerade veröffentlicht, da muss natürlich auch ein Werk von PECCATUM folgen. Immerhin sind mit Lord PZ und Ishan zwei der drei Mitglieder von PECCATUM auch in den anfänglich genannten Bands vertreten. Verstärkt werden die zwei noch durch Ihriel, die nötige Frauenquote? Spaß bei Seite, wer PECCATUM kennt, weiß, dass einen eine auf den ersten Blick verwirrende Mischung aus vielen Metal Spielarten, Operngesang, Folkelementen und einer ganz eigenen Richtung erwartet. Ohne sich irgendwelchen Schranken zu unterwerfen, spielen sie weiterhin ihren komplexen Stil, ohne Hemmungen mischen sie in einem Lied Black Metal, Geigen und Opernpassagen, dominante weibliche Vocals treffen auf männliche Stimmen jeder Art. Man muss eine gehörige Portion Toleranz mitbringen, um sich in die Musik hineinzuversetzen, wer dies aber tut, der hat mit "Oh, My Regrets" ein gute CD gefunden. Wehrmutstropfen ist die sehr kurze Spieldauer, zumal diese Scheibe den Laden als EP erreichen wird und somit eine Stange Geld aus euren Geldbeuteln verschlingen wird!
Seid doch mal ehrlich: wenn ich jetzt sage, dass PAIN ein Projekt des Hypocrisy Frontmannns und Produzenten Peter Tätgren ist, freut ihr euch auf derben Death Metal. Und wenn ihr dann lest, dass das hier kein Death Metal ist, lest ihr gar nicht weiter! Also, alle die jetzt Death Metal oder eine andere harte Spielart dieser Musik erwarten: ich habe euch gewarnt! Genaugenommen handelt es sich bei "Rebirth" nicht um das Debut, sondern bereits um die zweite Scheibe des Soloprojektes, jedoch floppte die erste Scheibe "Pain" und somit werden viele von euch zum ersten Mal von PAIN hören. Mit einem starken Einfluß aus der Technoszene bastelte Tätgren hier Songs zusammen, die durch tanzbare Rhythmen, cleane Vocals und einfache Melodien bestechen. Drumcomputer helfen mit stampfenden Beats auch die müdesten Glieder zu beleben, herrliche Choruslines und beinahe schaurigschöne Grundstimmung bei vielen Songs müssten die Clubtauglichkeit in Indietempeln ins unermessliche steigern. Harte, monotone Gitarren lassen die Wurzeln von PAIN höchstens noch erahnen, zu einfach sind die Riffs, wer also mit Techno- oder Electroeinflüssen nix anfangen kann: Finger weg! Jedoch ist die Scheibe auch für Industrialjünger und Dark-Electro Freunde nur bedingt zu empfehlen, denn Samples oder gar noisige Parts fehlen völlig! Da hierzulande die Verbindung von Techno und Metal seit aufkommen der NDH salonfähig geworden ist müsste PAIN nicht zuletzt wegen des gelungenen Videos zu "End Of The Line" den gewünschten Erfolg errichen! Alle "openmined" Freaks der Düstermetalecke sollten hier also nicht zögern und ein Ohr riskieren!
Sad but true - es gibt leider viel zu wenige rockige weibliche Sängerin. Eine von diesen wenigen ist die Amerikanerin Lana Lane, die nun nach 4 Studioalben, einer Live Scheibe, 2 EP´s sowie einer Best of und einer Balladen Best of CD mit "Secrets of Astrology" ihr bereits 5 Langeisen präsentiert. Musikalisch hat sich der Stil von Lana Lane wenig verändert, man kann sogar von dem besten Lana Lane Album überhaupt sprechen. Die lange Zusammenarbeit mit ihrem Produzenten und Ehemann Erik Norlander macht sich auch bei diesem Album wieder bezahlt: 12 bzw. 13 neue Songs die so ziemlich alles beinhalten, was sich Lana Lane Fans nur wünschen können. Starke Rhythmus und melodiebetonte und Rocknummern wie z.B. "Secrets of Asrology" oder "Speed of Sound" die von den wahnsinnig gefühlvoll eingespielten Gitarrenparts von Neuverpflichtungen David Victor und Arjen Lucassen regiert werden. Doch nicht nur diese durch teilweise mit progressiven Einlagen versehenden Melodieknallern, sondern auch Kuschelballaden wie "Under the sun" kommen auf Lana´s neuer CD zum tragen. Taucht ein in die Welt voller musikalischer Kunstückchen und Emotionen!
Ich muß an dieser Stelle ausdrücklich betonen, daß ich persönlich mit der Musik von King´s X nicht viel anfangen kann, was allerdings nicht bedeuten soll, daß die Band musikalisch inkompetent sind. Nicht umsonst haben King´s X es so weit gebracht: Immerhin ist das mir vorliegende Werk bereits das 8 Studiowerk der Rocker ?! Sehr ihr hier fängt es schon an - ich glaube niemand wird genau wissen, in welche musikalische Schublade er King´s X stecken soll. Auf jeden Fall ist es Rock - Rock mit vielen verschiedenen Einflüssen. Die stärksten wohl aus dem Grunge Bereich. Songs wie "She´s gone away" oder "Fish Bowl Man" klingen alle ziemlich gleich: stellenweise heavy Gitarrenriffs, melancholische Texte und dann wieder ruhige Passagen. Fans von King´s X können sich die CD sicherlich zulegen, anderen empfehle ich auf jeden Fall vorher in das Album rein zuhören, um es später nicht zu bereuen.
Nun ist sie endlich da: die von vielen Fans sehnlichst erwartete Iron Maiden Single. Mit "The Wicker Man" bekommt man schonmal einen Vorgeschmack auf das Ende Mai folgende Album "Brave New World". Zu der Stilrichtung von Iron Maiden muß man wohl nicht viel sagen, ausnahmslos JEDER Heavy Metal Fan hat wenigstens einen Song von den Göttern aus England gehört. Nach den letzten beiden eher schwächeren Maiden Alben "The X Factor" und "Virtual XI" haben die Fans natürlich hohe Erwartungen an die neue Platte. Jetzt, wo wieder Adrian Smith und Bruce Dickinson mit von der Partie sind, sollte eigentlich alles besser werden. Dies scheint auch wirklich der Fall zu sein, denn die vorliegende Single klingt für mich sehr vielversprechend. Sie ist wirklich gut, aber ob sie ein richtig bombastischer Knaller wie z. B. "Aces High" oder auch "The Trooper" ist, das muß wohl jeder für sich entscheiden. Ich persönlich werde mich auch sicherlich noch in 10 oder 20 Jahren an dem Song erfreuen. Die Fans müssen entscheiden, ob der Song einen Status erreicht wie die einschlägigen Maiden Klassiker. Das Lied wurde von Adrian Smith, Steve Harris und Bruce Dickinson geschrieben und klingt eigentlich genau so, wie Maiden schon vor zwei Jahren hätten klingen sollen. Es geht definitiv wieder mehr back to-the-roots, was ich als Maiden Fan nur begrüßen kann. Wenn das gesamte neue Album in diesem Stil wird, kann man von einer sehr guten Platte reden. Für jeden Iron Maiden Fan und für die, die es noch werden wollen ist diese Single ein absoluter Pflichtkauf.(INS)
Ein halbes Jahr nach dem Release in den USA erreicht nun auch uns die erste CD des Newcomers FLESH FIELD. Das Duo Ian Ross und RIan Miller hat sich ganz der tanzbaren Elekronik verschreiben und machen dies mit einer Sicherheit, die kaum vermuten ließe, dass es sich bei "Viral Extinction" um ein Debut handelt. Minimalistische Rhythmen - manchmal leicht an LEATHER STRIP erinnernd - verleihen fast allen Lieder Potential um Tanzflächen zu füllen, die Industrialeinflüsse sorgen dafür, dass den Songs die nötigen Ecken und Kanten gegeben werden, um sie wiederzuerkennen und der zweistimmige Gesang, der den gewohnten Kontrast zwischen harten männlichen und weichen weiblichen Vocals bietet, teilweise lassen L´AME IMMORTELLE grüßen... Egal ob kompromisslos noisige Tanzbretter wie "Heretic" oder "Overloard", technoide Stampfer wie "Where Angels Go to Die", den superschnellen EBM Track "Cyberchrist" (Ja, ich hab den Titel auch schon mal gehört!) oder gar die ruhige und sehr langsame Gothic Ballade "My Savior" - die beiden zeigen, dass in ihnen gewaltiges Potential steckt und sie genug Ideen für zukünftige Alben haben. Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht der immer recht ähnliche und rhythmisch sehr eintönige weibliche Gesang, aber was solls, kleine Fehler gibts überall!
Schon der Titel "Whishmaster" läßt auf Großes hoffen, denn wer könnte schon von sich behaupten, daß er der Meister aller Wünsche sei? Diesem Titel wird die Scheibe der Finnen nur gerecht, denn sie lässt wirklich keine Wünsche in musikalischer Hinsicht offen. Feinste, ausgearbeitete Gitarrenriffs, kombiniert mit darauf perfekt abgestimmter Orchestrierung machen "Whishmaster" zu einem einzigartigen Hörerlebnis. Das I-Tüpfelchen, dass die Sache dann zu einem absoluten Meisterwerk lassen wird, ist der Sopran von Sängerin Tarja Turunen, dem man die klassische Ausbildung absolut anhören kann. Und die hat sich gelohnt!
Doch, wer "Nightwhish" kennt, den dürfte dies kaum wundern. Trotzdem gibt es auch noch eine Weiterentwicklung im Gegensatz zu "Oceanborn", das bisher als das "atemberaubendste Metal-Opern-Album aller Zeiten" hochgelobt war. Denn "Whishmaster" begeistert nicht nur durch Schnelligkeit der Instrumente, sondern diesmal auch durch eingängige Phrasen (man höre sich nur einmal "Deep Silent Complete" an) und traurige Melodien, wie bei "Two For Tragedy", die endlich einmal ganz die Stimme Trajas ausnutzen. Wer kann da noch behaupten: Frauen können in keiner Metal-Band mitspielen, ohne, dass es Metal bleibt?
Ursprünglich unter dem Namen NO CONCEPT hat die deutsche Elektropop Formation bereits einige Lorbeeren einheimsen können und versucht jetzt, unter dem Namen NEW CONCEPT an diese Erfolge anzuknüpfen. In erster Linie dominieren auf diesem Album, vom dem jedoch bereits einige Tracks auf der "Daydream" E.P. veröffentlicht wurden, eingängige Melodien, die mit dancefloortauglichen Beats unterlegt sind. Ein ansprechender Sänger, der seine Vocals clean und ohne unnötigen Pathos vorträgt verhilft den Songs dazu, nicht in allzu seichte und klsicheebeladene Popgefilde abzudriften und schafft es, die nötige Spannung zwischen den elektronischen 80´er Melodien aufzubauen, die dieses Album interessant machen. Loops und Keyboards in zeitgenössischem Kraftwerkgewand, damit könnte man wohl ganz gut die instrumentale Ebene umschreiben... somit bieten NEW CONCEPT ein gefundenes Fressen für alle die dem Kult um Alphaville oder Karo nachtrauern. Mit dem Remix zu "Harbour Of Storm" haben sie außerdem ein clubtaugliches Stück auf die CD gepackt, dass zwar mehr in die Disco als in den Gothicclub passt, trotzdem aber die Offenheit der Band gut zeigt und zum tanzen zwingt.
Coverartwork in billigster Splattermanier, PANTERA Mitglied Phil Anselmo an den Gitarren, seit 13(!) Jahren dabei... das wären die wichtigsten Fakten zum neuen Album der Horrormetaller NECROPHAGIA. Jeder Songtitel für sich würde als Titel jedem Horrorfilm zur Ehre gereichen, Blut, Mord, Tod und Gemetzel wohin das Auge und das Ohr reichen. Gesamplete Schreie und düstere Hintergrundgeräusche machen die CD zur idealen Untermalung für jedes Totenmahl... die Musik ist düster und gruselig (bildlich gesprochen), grooved trotz allem ordentlich und bietet doomigen Death Metal für die Freaks da draußen. Die Vocals sind langsam gegrunzt, die Riffs langsam und schleppend - und trotzdem werden die Tracks durch die atmosphärisch dichte Gruselstimmung nicht langweilig. Alle, die auf wirklich fett groovenden und düsteren Death Metal stehen, der einem in gemächlichen Tempo die Ohren durchspült, sollte sich diese CD mal vormerken!