W.A.S.P. Vier Buchstaben, die für Qualität stehen. Mit dem Namen sollte wohl jeder etwas anfangen können, spätestens wenn man den Song „I wanna be somebody“ (und viele andere Klassiker) hört, weiß man, welche Band gemeint ist. Seit etwa zwanzig Jahren machen Blackie Lawless ihre unverkennbare Musik. Sieht man mal von wenigsten Ausnahmen ab, waren die Alben dieser Truppe allesamt von einer hohen Qualität, diese Tradition wird fortgesetzt. Unholy Terror zeigt auch im neuen Jahrtausend, dass WASP noch lange nicht tot sind. Geschrieben und produziert wurde das ganze von Lawless selbst, der neben dem Gesangspart noch die Saiten zupft und auch die Keyboardparts eingespielt hat. Mit von der Partie sind außerdem Chris Holmes an der Gitarre, Mike Duda am Bass und Stet Howland, welcher die Drumsticks schwingt. Mit dem Opener „Let it roar“ geht es auch gleich schön zur Sache, „Hate to Love me“ setzt dies sehr gut fort. Insgesamt sind die Songs ziemlich abwechslungsreich gehalten, mal flott, mal langsamer wie z.B. das Instrumentalstück „Euphoria“. Die Texte sind sehr nachdenklich, kritisieren und provozieren die Welt, die Menschen, die Religionen. Dazu Lawless selbst: „Unholy Terror handelt von sozialer, religiöser und politischer Heuchelei. Ich habe eine fundamental christliche Erziehung genossen und bin damit aufgewachsen, die Welt mit sehr anderen Augen zu sehen. Dieses Album versucht, eben diese verschiedenen scheinheiligen Sichtweisen aufzuzeigen. Dieses Album will in keinster Weise blasphemisch sein oder die Religionen attackieren...“ Eigentlich ist dem nichts mehr hinzuzufügen, außer das diese Platte ein Pflichkauf für WASP Fans ist (logisch), aber auch alle anderen, die auf Rock ’n’ Roll und guten (80er) Heavy Metal stehen, können bedenkenlos zugreifen.
Zur Abwechslung (*g*) kommt jetzt mal wieder was neues aus Italien. Der Gitarrist Alex De Rosso (von dem schön klingenden Namen läßt sich aber leider keinerlei Ableitung auf die Musik machen!) bearbeitet schon seit zwei Jahrzehnten am liebsten seine E-Gitarre. Er spielte zuvor in diversen italienischen Metalformationen (u.a. Dark Lord, S.R.B) und 1995 kam dann sein erstes, vorwiegend instrumentales, Soloalbum heraus. Auf „Ossimoro“ (hat auch wiederum leider nichts mit Ozzy zu tun) hat Alex zwar den Großteil der gesamten Produktion selbst übernommen (incl. Songwriting) aber für einen Gitarristen eher ungewöhnlich, gibt es auf dem neuen Album mehr gesungene als instrumentale Parts. Soweit so gut, die beinahe schon bemitleidenswerte Selbstbeweiräucherung anderer Axemen‘s (schönen Gruß an Yngwie) hat er sich zwar verkniffen aber ansonsten? Scheinbar hat Herr De Rosso in seiner Jugendzeit etwas zu viel Van Halen (in der vor „Jump“-Phase!) gehört – zumindest nur so läßt es sich für mich erklären, warum er einen ziemlich ähnlichen, sehr spröden Gitarrengrundsound verwendet. Auch der einzelne Songaufbau auf „Ossimoro“ wurde Van Halenlike nachempfunden. Eddi muß schon einen sehr großen Eindruck bei Alex hinterlassen haben, allerdings erreicht die Kopie, wie leider so oft, nur selten irgendein (gutes) Niveau. Da kann sich Sänger Adam Cook, auch in bester?! „Diamond Dave“ Manier noch so abmühen – die Eingängikeit oder gar gute Hooks fehlen meistens. Am besten gefallen mir dabei immer noch die drei instrumentalen Nummern auf dem Album u.a. wird „Little Wing“ von J. Hendrix dabei sehr gefühlvoll interpretiert. Auch mit dem akustischen „Wishes“ erinnert er mich ein bischen an den leider zum (blutleeren) Blueszupfer verkümmerten Gary Moore, ein zumindest ganz gelungener Schluß einer ansonsten wenig berauschenden CD. Von diesen kleinen Solodarstellungen einmal abgesehen agiert Axel De Rosso insgesamt meistens eher unauffällig und songdienlich. Es handelt sich bei „Ossimoro“ , zwar um ein gut produziertes Hard Rock Album, das, man muß es wirklich so hart sagen, aber aufgrund der größtenteils schwachen Songs keiner so wirklich braucht. Nur für Musiker (Gitarristen) oder („alte“) Van Halen Fans wirklich zu empfehlen.
Es gibt da ein kleines Land neben Österreich. In diesem kleinen Land sind sie zu Hause. Die Refferenz des Neo Classic, die Perfektionisten ihrer Zunft, oder auch kurz: WELTENBRAND sind zurück! Was sie mit "In Gottes Oder Des Teufels Namen" unter den wachsamen Augen von Alexander Krull erschaffen haben (Herr Tägtgren und Herr Krull haben als Produzenten zusammen einen Marktanteil von 90% oder? *g*) ist ein Geniestreich in Sachen moderner Keyboardbedienung und Samplekunst und ein Schlag ins Gesicht vieler Keyboard-Gothicbands, die nicht annähernd an die Klasse dieser musikalischen Präzision rankommen. Denn ob Streicher, Bläser oder Percussion, alles wurde dem Facettenreichtum eines richtigen Orchesters so ideal angepasst und ergibt in Kombination mit dem druckvollen und durch die Keyboards auch glasklaren Sound ein Werk ab, dass ich in dieser Form noch nicht erlebt habe. In einer meisterlichen Art vermögen sie musikalische Träume zu erschaffen, es bauen sich Klangwelten aus dem Nichts auf, die an dunkler Schönheit kaum zu übertreffen sind. Die komplexen und melancholischen Strukturen sind hier im Gegensatz zum Vorgänger deutlich geraffter, WELTENBRAND bringen ihre Songs schneller auf den Punkt, die Gesamtspielzeit ist über 20min kürzer als beim Vorgänger ausgefallen. Allerdings kann ich diesem Umstand durchaus postive Seiten abgewinnen, denn nie zuvor waren sie so eingängig und im Ohr haften bleibend wie heute. Jedes überflüssige bisschen Ballast wurde aus den Liedern verbannt und "The Ghost Without A Head" oder "The Bell Carrying Devil" gehören für mich, zu den besten Songs die sie bisher abgeliefert haben. Einzig der weibliche Gesang klingt gegenüber Ritchie W.´s hervorragendem Organ zu seicht und kann nicht ganz die Tiefe der Songs mitgestalten. Jede Art von harten Gitarren, von Drums oder gar Elektronik ist diesem Werk jedoch so fremd wie einem Asket das große Fressen! Die ersten 3000 CD´s erscheinen als Digipak mit einem SPIRITUAL CRAMP Remix von "The Fiddler". Und da gibts dann auch Elektronik.
Beim ersten Antesten der CD war ich doch wirklich angetan von der Musik dieser Band, die mir vorher nie begegnet war. Ihre schönen Melodien und eine angenehm düstere Atmosphäre, zusammen mit einer unaufdringlichen Stimme hatten mich gefesselt. Aber diese Fesseln haben sich dann als doch nicht so stark und dick rausgestellt wie sie es auf den ersten Blick schienen. Denn der Sänger, der sich so homogen in das Gesamtbild einfügte, ist dann irgendwann nur noch Hintergrundmusik und ich hätte ihn nach ein paar Songs auch nicht mehr vermisst wenn er nicht dagewesen wäre. Die Ideen der Songs kommen einem dann auch irgendwie ziemlich bekannt vor, wirklich Neues ist rar gesäht, aber hier dennoch ganz gut verpackt. Das einzige was sich gehalten hat und über die ganze CD nicht merklich abfällt ist eine schöne und beruhigende Stimmung, getragen von versöhnlich Basslines, stimmigen Keyboards und genretypischen Gitarren. Eine CD, die ihren Platz im Wave oder Gothic Regal finden kann, aber auch verteidigen müssen wird, denn bei so starker Konkurrenz und stilistischen leichten Ähnlichkeiten und somit ähnlichem Fanklientel durch HIM, THE 69 EYES und andere werden sie es schwer haben nicht unterzugehen. Und auch eine nicht unbedingt druckvolle Produktion wird sich als Klotz am Bein nach oben herausstellen.
Nachdem die schwedische Formation u.a. durch ihre Teilnahme an der „Unerhört“ Wettbewerb des Rock Hard Magazins zu überzeugen wusste und sich so auch einen Deal bei Century Media einhandelte folgt nach ihrem Debütalbum „Tunes of Steel“ nun ihr zweites Werk betitelt „Reality“. Zweifelsohne haben sich Zonata trotz Ausstieg von ihrem zweiten Gitarristen Henke Carlsson Song technisch weiter entwickelt was schon bei den ersten Sekunden des Openers „Reality“ hörbar wird, denn der Titelsong überzeugt durch die abwechselnden schnellen und groovigen Riffings genauso wie durch die keyboardunterstützten Melodien. Der Gesang ist ganz klar in der melodischen klaren Power Metal Heimat anzusiedeln auch wenn Johannes Nyberg`s Vocals bei manchen Songs wie z.B. „Divided we stand“ oder „Forever“ stellenweise ziemlich eintönig klingen. Die Refrain Parts sind jedoch fast durchgehend sehr eingängig und gleichzeitig sehr kraftvoll. Den absoluten Höhepunkt haben Zonata meiner Meinung nach mit der Übernummer „Dimension to Freedom“ gelandet welcher durch seine kompositorische Hochleistung, die vielen abwechlsungsreichen Melodien und durch einen hymnenhaftigen Chorus sofort zu einem Ohrwurm wird. Ähnlich überzeugen tut auch „Evil Mind“ der mich wie auch einige andere Passagen auf „Reality“ sehr an Rhapsody oder ähnliche Größen erinnern. Mit „Life?“ ist den noch sehr jungen Schweden eine mittelmäßige Ballade gelungen deren Höhepunkt zum Ende des Songs liegt wo es nochmals etwas schneller und härter zur Sache geht. Im Großen und Ganzen ein wirklich gutes Album welches mit Sicherheit die eine oder andere Käuferschicht erreichen wird
Das dritte Album entscheidet über die Zukunft einer Band haben doch irgendwann mal ein paar schlaue Köpfe behauptet. Nach "The Search" und "Colours" folgt in der jetzt sechsjährigen Bandgeschichte mit "Time" der neueste, dritte Streich der deutschen Elektroniker SPIRITUAL CRAMP. Und wie schon bei den Vorgängern flirren Keyboards und leisten sich mit Loops und Samples kleine Wettkämpfe um die Vorherrschaft in den Songs, pumpen die tanzbaren Beats und bilden mit der herrlichen Stimme von Sängerin Schomänker eine Basis, die die Tanzflächen füllen könnte und wird. Diese Keyboards bilden die Basis der im Midtempo Bereich angesiedelten Songs, in denen von kalten und klaren Samples bis hin zu getragenen und warmen Sounds alles eingebettet wird, dass der Stimmung zuträglich ist, die irgendwo zwischen Friedhof und Gothicparty angesiedelt ist. Kein reiner EBM, kein richtiger Wave und kein verspielter Electro sondern eine eigenständige Mischung haben sie erschaffen. Ganz verzückt lauscht man dem weiblichen Gesang, wird auch vom unaufdringlichen männlichen Sänger nicht daran gehindert, sondern vielmehr befügelt, seine Sinne schweifen zu lassen. Doch bevor man in allzu großer Traurigkeit endet, bevor einen die Dunkelheit, die allen beiwohnt, völlig einnimmt, beginnt auch immer wieder das Tanzbein zu zucken. Bei Melodien die sich ins Ohr fressen, die so herrlich harmonisch und dennoch nicht zu einfach sind, die einfach zu schön sind um sie aus seinen Gedanken zu verbannen kann man nur gebannt dem Lauschen was kommen mag.
Fängt recht prächtig an dachte ich mir als die ersten Töne aus dem Silberling erklangen. Geht nicht wirklich prächtig weiter dachte ich mir dann als weitere Töne den Weg aus den Boxen schafften. Tiefe männliche gegrowlte Vocals in einer Art, die Emotionen überbringen können, dann aber eine Sängerin names Bunny, (Die heisst echt so...), die singt wie aus einem besseren Schulchor entliehen und ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie gleich einschläft so lahm wie sie ihre Texte vorträgt und auch manche Töne trifft sie ganz und gar nicht. Und aus der selben Kapelle wie die Sängerin muss auch der Keyboarder entliehen sein, denn wenn er mal einen Einsatz hat, wirkt es deplaziert und gekünstelt, sowas hätten sie sich einfach sparen sollen. Was die beiden Andeuten zieht sich wie ein roter durch das Album: Die Instrumente harmonieren nicht miteinander und die einzelnen Abschnitte der Songs werden nur mit halbherzigen Überleitungen verbunden und wirken steif und bei jedem Themenwechsel geht die Stimmung verloren. Insgesamt eine recht düstere und nicht sehr schnelle Angelegenheit, diese EM SINFONIA, die durchaus bei aller Kritik einige Songs auf "Intimate Portrait" haben, die das Potential zu mehr hätten. Aber bis EM SINFONIA hier mit den großen des Genres mithalten können wird noch einige Zeit ins Land ziehen müssen. Den absoluten Abschuss schaffen sie dann mit dem Maiden Cover zu "Revelations", dass so simpel gecovert wurde dass es eher zum Lachen als zum Staunen führen wird.