Hier ist es schliesslich. Das mehr als verspätete Comeback einer der erfolgreichsten und Einflussreichsten Bands der 90er, WEEZER. Es gab einen haufen Wirbel um den Release dieser Scheibe, aber viele der einstigen Weezer fans glaubten nicht mehr daran. Man sollte nicht erwarten das dieses Album irgendwie an "Pinkerton" erinnert, oder die Eigenschaften und Elemente des "Blauen Albums" wiederspiegelt das Weezer Ihren Namen und einen Platz in unseren Herzen gab. Aber man sollte dem ganzen auch nicht zu kritisch gegenüberstehen. Denn nach dem Ausfall von Matt Sharp (jetzt "The Rentals") an dessen unvergleichliche Fistelparts sich die meisten Fans sicher noch erinnern, lag alle erwartung auf Rivers, der ntürlich alle Songs auf diesem Album alleine Schrieb. Die erste Single "Hash Pipe", gehört mit Sicherheit zu den besten Tracks auf diesem Album. Weiter Nennenswert sind "O Girlfriend", "Island In The Sun" und "Knock-Down Drag-Out". Die Scheibe startet mit einer einfache Popmelodie "Don´t Let Go", die sich wie ein typischer Radiosong anhört und nicht sehr viel für die Band tun wird, aber dennoch ein schöner Song der auf jeden Fall die alten Zeiten aufleben und auf mehr hoffen lässt. Es sieht aus als ob der Fistelstimmen Stil mit den schmeichelnden, süssen Back up Vocals des neuen Bassisten, Mikey Wlesh getauscht wurden. Vielleicht zur Freude neuer, aber auch Trauer alter Fans. Ich denke diese Platte ist für wirkliche Weezerfans keine Enttäuschung und man kann schon in Ruhe zugreifen. Aber auch die, die noch nie etwas mit Weezer zu tun hatten, sollten hier auf alle Fälle reinhören, denn gute Laune verbreiten die Songs allemal, für mich ein Release passend zur Jahreszeit, Sommer Sonne Sonnenschein und zuckersüsse Melodien! Hoffen wir das es bis zum nächsten Release nicht wieder 5 Jahre dauert!!! (spick)
Vorab gleich zum einzig wirklich negativen Punkt an diesem neuen Album von WEEZER: Nur eine knappe halbe Stunde Musik (die allerdings absolut vom Feinsten!) auf 10 Titel verteilt ist in der heutigen Zeit, wo der hörfreudige Konsument über 30 "Steine" für eine normale CD abdrücken muß, schlicht weg eine Frechheit. Andererseits was nützt eine vollgepacktes Album, wenn keine guten Songs drauf sind - die Qualität ist halt doch entscheidend und nicht die Masse. Von diesem Gesichtspunkt her betrachtet haben WEEZER über fünf Jahre, nach dem letzten Output mit diesem schlicht wie das "blaue" erste Album auch "Weezer" betitelten Werk voll zugeschlagen. Sänger und Songschreiber Rivers Cuomo hat es irgendwie fertiggebracht, eine Mischung aus Songs zwischen Punk, Pop, Rock und Pop zu schaffen, wobei ich den Stil insgesamt als Indie-Rock bezeichnen würde. Manche werden dies wahrscheinlich so ablehnen, weil die Tracks zu eingängig ("Mainstream") und ein bischen simpel gestrickt sind aber gerade das zeichnen Klasse-Songs doch aus - einfache ins Ohr gehende Melodien, die teilweise sogar genial ausgefallen sind! Ich kenne leider die ersten beiden Werke von WEEZER nicht aber die können sein wie sie wollen - "Weezer" mit giftgrünem Cover ist einfach super gemacht. Für die Metalfraktion unter uns ist natürlich das verzerrte "Hash Pipe" (Single) geradezu prädestiniert aber auch das megageile "Island in the Sun" (Hip Hip) oder die etwas poppigere Nummer "Photograph" und das melancholische "Oh Girlfriend" werden bei Rockfans breiten Anklang finden. Die ersten 6 Tracks sind sowieso alles nur absolute Knaller, wenn auch grundverschieden in ihrer Machart sowie im Sound. Geht es zum Beispiel beim noch etwas gemächlichen Opener "Don´t let go" noch etwas gemäßigt zu hauen die Jungs bei "Hash Pipe" so richtig rein mit rockig/punkmäßigen Wahnsinnsakkorden und einem Peter Gun ("Blues Brothers") mäßigem Basslauf. Knapp 30 Minuten typischer Weezer-Gitarrensound, mit tollen Hooks lassen keine Wünsche offen. Einfache Musik zum genießen, klar auch ohne größeren Tiefgang aber wozu auch? Dies ist nicht der Stil von WEEZER, dafür gib?s andere Bands. Das Debut soll ja angeblich noch besser gewesen sein, kann ich mir zwar immer noch nicht vorstellen, werd? aber auf jeden Fall mal rein hören. Ansonsten gilt für alle Gitarrenrockfreunde WEEZER rules und daher muß das Ding einfach auf die Platteneinkaufsliste mit drauf. Die kleine Europa-Tour im Herbst wurde ja leider abgesagt aber bei den neuen Terminen für das Frühjahr denke ich sollte man unbedingt einen Blick riskieren, diese Band hat großes Potential.
Wie eine Seuche haben sich viele der Skater und Boarderacts ausgebreitet, immer gleich klingend, vom Songwriting her stets stur den selben Weg gehend und immer mit dem selben Sound. Langweilig ist diese Musik geworden, ich habe sich totgehört daran. Da freut man sich doch immer über die wenigen Lichtblicke die es dich noch gibt, CROSSCUT gehören dazu. Getragen von einem abwechslungsreichen und guten Drumming fällt vor allem der melodische und sowohl im cleanen Bereich als auch bei aggressivem Geschreie souveräne, manchmal sogar zweistimmige Gesang positiv auf. Schöne Melodien und nicht zu penetrantes Samplen und Scratchen gepaart mit fetten Gitarren und ohne einen „Ich-bin-ja-so-cool-Anspruch“ machen aus „God Given Time“ ein erfrischendes und ehrliches Album, dass zum abfeiern animiert. Während die Gitarren und das Schlagzeug die meiste Zeit keine Gefangenen machen und draufdreschen was das Zeug hält, ist grade der Kontrast zu der manchmal sehr wohlklingenden Stimme faszinierend, was sich gemeinsam mit originellen Ideen zu einem sehr guten Gesamtbild formiert. Noch etwas mehr Abwechslung und die Band wird ein noch heisseres Eisen als sie ohnehin schon ist. Mich freut es umso mehr, dass mal wieder eine deutsche Band aus dem Schatten tritt, hoffentlich hören wir mehr von CROSSCUT!
Es gibt doch nix Schöneres, als wenn man schon zum Radio hören genötigt wird, die wenigen Momente zu genießen, in denen Rockmusik durch den Äther strömt. Richtige sommerliche, Gute Laune machende, nicht angestaubte Rockmusik - Gitarren und unverbrauchte Stimmen, geniale Melodien und Ohrwürmer abseits des Einheitsbreis. „Rocken“ fängt genau diese Momente ein und bannt in weit über einer Stunde 20 tolle Songs auf eine CD. UNCLE HO´s „I Don´t Care If You Like Me” sollte genauso bekannt sein wie OPM´s “Heaven Is A Halfpipe” oder NICKELBACK´s “Leader Of Men” - um nur einige zu nennen. Auch wenn es bei vielen der vertretenen Bands schade ist, wenn man nur den „bekannten“ Song kennt, so bietet „Rocken“ dennoch eine absolut hochkarätige und fetzige Mischung aktueller Songs für Fahrten bei offenem Fenster oder die Grillparty am Wochenende. Die anderen 17 der insgesamt 20 Songs: FEEDER „Seven Days In The Sun“, STEROPHONICS „Living In The Sun“, DONOTS „Superhero“, JIMMY EAT WORLD „Lucky Denver Mind”, BLACKMAIL “Amelia”, ASH “13th Floor”, CHESTER “Something´s Gotta Change”, DUM DUMS “Can´t Get Out Of My Thoughts”, PEACHES “Rock Show”, APRIL DAZE “Watching The Walls”, LOWGOLD “Counterfeit”, TINFED “Immune”, ESKOBAR “On A Train”, GOLDFINGER “Margaret Ann”, BRISKEBY “Propaganda”, THE SUICIDE MACHINE “Sometimes I Don´t Mind” und SLUT “It Was Easier”.
Da mir von dieser hoffnungsvollen deutschen Nachwuchsband NEON SUNRISE lediglich eine Demo CD mit vier Tracks incl. einem Livetiteltrack (Keine gute Soundqualität, vermutlich nur schlecht gebrannt) vorlag, hab ich noch einen kurzen Blick auf die Homepage (www.neon-sunrise.de ) der Jungs aus dem Pott geworfen, um etwas mehr über diese Gruppe zu erfahren. Das Ding kann man durchaus empfehlen – die Website ist nicht schlecht gemacht (incl. Downloads!) und auch sonst sehr informativ. Ich würde die musikalische Richtung dieser EP (?) „Twisted Nerve“ in etwas so beschreiben: Anspruchsvoller etwas düsterer, melodischer Progressiv-Power-Metal, der nicht allzu sehr verspielt (d.h. mit erträglichem Frickelanteil!) aber mit prägnanter Gitarrenarbeit sehr druckvoll und teilweise aggressiv rüberkommt. Der Fünfer aus Bochum hat bereits im letzten Jahr ein vielbeachtetes und von der Fachpresse äußerst positiv beurteiltes Debut unter dem Titel „Burning in the Focus“ hingelegt, daß ich aber leider noch nicht gehört habe. Nur durch Zufall hab‘ ich dann noch die originelle futurmäßige Videoanimation zu Beginn der CD mit ausführlicher Bandvorstellung (lustige Hintergrundlalamusik!), Lyrics, Reviews usw. auf meinem PC mitbekommen. Die vier dargebotenen neuen Songs sind technisch durchaus anspruchsvoll gemacht, wobei besonders die abwechslungsreichen Gitarren positiv zu Buche schlagen, allein die Songs haben trotz viel dunkler Atmosphäre leider etwas zu wenig Linie bzw. der Wiedererkennungsfaktor ist auch nach mehreren Durchläufen relativ gering. Am besten gefällt mir hier von NEON SUNRISE übrigends das epische „Swallow the Minute“. Ein weiteres, wenn auch nur kleines Manko ist der Sänger, der vor allem bei den tiefen Passagen für meinen Geschmack etwas zu gröllmäßig agiert und auch sonst scheinen die Gesangslinien nicht so recht zu den Tracks zu passen. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß den Songs etwas die Eingängigkeit sprich einfach ein Schuß mehr Melodie fehlt. Wenn dieses zukünftig noch verbessert wird, müßte bei dem sonstigen durchaus großen vorhandenem musikalischem Können der einzelnen Musiker noch einiges von NEON SUNRISE zu erwarten sein.
Ja, ganz definitiv. Der Sänger hat wohl eine schwere Krankheit, anders kann ich mir nicht vorstellen, wie man die Vocals beim Opener „Fallen Into Oblivion“ dermaßen auskotzen kann, dass es klingt als hätte man ein Reibeisen mit einer schweren Magenverstimmung gekreuzt. Doch der werte Herr beherrscht sowohl das abnorme Grunzen wie auch raues Gekeife oder tiefes Gegrummel und gibt der Musik trotz aller Melodik ein ziemlich aggressives Erscheinungsbild. Die Gitarren kommen nämlich sehr melodisch daher, erinnern nicht selten an die bekannten Vorzeigemetaller der melodischen Death Schiene und geben einen herrlichen Kontrast zu den Vocals ab. Die Drums sind ebenso abwechslungsreich wie der Gesang, beschwörende Rythmen treffen auf lärmiges Geknüppel, PAIMON haben ein gelungenes Mittelmaß aus Aggression und düsterer Stimmung gefunden. „Autumn Grief“ verdeutlich sehr schön die stilistische Bandbreite von PAIMON, von getragenen Passagen, über groovige Gitarrenparts bis hin zu heftigem Gegrunze ist alles in einem Song untergebracht ohne überladen zu wirken. Gute Produktion aus dem Hause Krull macht aus „Terra Oblivionis“ interessantes Stück düsteren Metals. Daumen hoch!
Die Mischung machts. Einmal mehr zeigt eine Band, wie man sich nicht an ausgetrampelte Wege halten muss um Musik zu machen die begeistert. Gehört das Intro noch zu den Sachen die man schon öfter gehört hat, so beginnt mit „Sword Of Grisdom“ eine interessante Reise durch die kreative Musik von CIRCLE OF GRIEF, die ihren Stil selbst als Dark Fantasy Metal nennen. Aber auch dieser Versuch ihre Musik in Worte zu fassen kann lange nicht das ganze Spektrum abdecken, das sie auf „Into The Battle“ darbieten. Ihre Stärke liegt in Melodien, die im Ohr bleiben, ihre Kombination aus vielen Elementen macht die Sache spannend. Cleane Vocals aus einer sehr natürlich klingenden Kehle erzählen Geschichten während tiefes Growlen Aggressivität erschafft. Das musikalische Fundament für die Texte bilden Gitarrenriffs, Keyboards und mittelalterliche Instrumentierung - Klingt zwar nicht neu, und doch wirkt CIRCLE OF GRIEF anders als die bekannten Mittelalter Combos, denn dieser Aspekt macht nur einen Teil ihrer Musik aus, sie zeigen aber im Verlauf der CD dass sie auch in anderen Bereichen sicher zu Hause sind. Der Höhepunkt für mich ist „Die Nacht der Söldner“, das sich mit deutschem Text und Ohrwurmmelodie, sowohl tragisch als auch mitreißend präsentiert. Keine Klischees, keine altbackenen Ideen, die Kulmbacher machen einen Metal der es in sich hat! Der einzige Haken: Die gut produzierte CD ist jedoch leider ausverkauft, so dass Ihr auf das nächste Werk der hoffnungsvollen Band warten müsst!
Mir war es so als wären ANCIENT RITES eher Schwarzmetaller der älteren Schule gewesen, doch entweder täusche ich mich oder sie haben sich weiterentwickelt. „Dim Carcosa“ ist ein Album geworden, dass sich ohne das es gezwungen wirkt jeder Genrebezeichnung entziehen kann, selten habe ich eine Band mit einer solchen Leichtigkeit so viele musikalische Elemente verbinden hören, und das in einer Art und Weise, die jedem Stil voll gerecht wird. Die Gitarren riffen sich munter von schwarzmetallischen Knüppelgefilden in kräftige Power Metal Gebiete vor um dann irgendwo dazwischen hängen zu bleiben, immerwieder in eine Richtung zu tendieren um sich dann doch für die andere zu entscheiden? Klingt wirr? Ist es auch, jedoch nur in Maßen, denn dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Album. Daneben existieren sehr viele klassische, symphonisch bis bombastisch angehauchte Parts in den Songs, hervorragend eingespielt und originell mit dem Rest verflochten. Nur die Drums könnten an manchen Stellen etwas weniger klar und gleichmäßig sein, ein organischerer Sound hätte ihnen manchmal ganz gut zu Gesicht gestanden. Die Verbindung von Black mit Heavy/Power Metal wird zwar nicht jedermanns Sache sein, Gitarrensoli die auf Keyboards treffen und dann von fetten Riffs niedergestampft werden klingen dennoch originell, die CD ist darüber hinaus gut produziert und hat eine interessante und gut umgesetzte Thematik, antesten kann nicht schaden!
Eigentlich könnte man meinen es eine Ein-Frau Band. Im Mittelpunkt von THE DREAMSIDE steht ganz klar die Sängerin Kemi Vita, zwar hat sie bei „Mirror Moon“ erstmals zwei männliche Mitmusiker an Bass und Gitarre gefunden, die sich jedoch mehr oder weniger mit Statistenrollen zufrieden geben müssen und nur bei wenigen Songs etwas aufdrehen, sonst jedoch nur einen Riffteppich im Hintergrund ausbreiten dürfen auf dem die gute Stimme Kemi Vita´s spazieren gehen kann. Neben der verträumten Stimme nimmt das vierte Bandmitglied, ein sehr penetrant hämmernder Drumcomputer, einen ziemlich dominanten Part in der Musik ein. Ein wenig einfallslos stampfend gibt er den Songs zumindest ein ziemlich druckvolles Erscheinungsbild, was den meist poppigen Melodien gut zu Gesicht steht. Keyboards und Samples bilden die weiteren Zutaten für die spacige Mischung aus Gothic, Rock, Pop und Elektro. Texte in mehreren Sprachen, unterschiedlichen Tonlagen und genug gute Ideen machen THE DREAMSIDE zu einer in Maßen originellen Band, jedoch wirken einige Songs trotz allem ziemlich seicht. THE DREAMSIDE tun keinem weh aber muss sie nicht gehört haben.