InterviewNa, wie schaut´s? Schon viele Interviews gegeben.Nö, eigentlich nicht, ich sitze mir meinem trauten Heim und du bist der erste, der anruft.
Bei euch hat sich ja einiges getan. Zum Beispiel das neue Label. Naja, so neu ist es nun auch wieder nicht., Es ist aus dem Wrong-Again-Label entstanden, das gesplittet wurde. Von daher arbeiten hier alte Bekannte. Is ok...
Gut. Aber die neue Scheibe SILENT NIGHT FEVER unterscheidet sich doch wohl erheblich vom Vorgänger.Das stimmt. Wir verzichten jetzt völlig auf überflüssige Soli, das war wirklich zuviel des Guten. Man mochte ja meinen Yngwie Malmsteen dudelte sich damals einen ab. Das war ein Experiment und ist meiner Meinung nach völlig fehlgeschlagen. Auf der jetzigen CD gibt es 60 Prozent Death Metal, 30 Prozent Thrash und 10 Prozent Melodie. Also melodisches aber pures Riffing. Es soll Musik für Metal-People sein. Gut, hart, agressiv.
Und die Texte?Die mache ich alleine. Ich schreibe einen oder mehrere und dann such ich mir die Songs aus, zu denen die Lyrics passen könnten. Inhaltlich nix Besonderes. Aber sie sind persönlich und kommen von Herzen. KILL FUCK DIE kommt nicht in die Tüte. Ein Thema ist sicherlich die Angst vor dem Tod.
Hast du denn Angst?Genauso viel oder wenig wie jeder andere auch. Ich habe genauso meine dunklen Seiten wie andere auch. Ich denke in meinen Texten über diese Seiten nach und schreibe mir so auch meine Sorgen vom Herzen. Texte als Ventile sozusagen.
Ein Thema, dass man nicht ausklammern darf, heißt IN FLAMES.Stimmt. DIMENSION ZERO sind in jeden Fall härter und aggressiver. Ich mag IN FLAMES, aber wir brauchen´s von Zeit zu Zeit ein bisschen härter. Jesper ist natürlich viel beschäftigt mit IF. Aber dewegen sind wir noch lange kein Hobby-Projekt. Wir sind eine wirkliche Band und wollen noch weitere Alben einspielen.
Eingespielt hast du ja auch einiges mit MARDUK.Ja. Auf ihren ersten drei Alben hab ich mitgewirkt. Beim ersten ausschließlich Drums, dann Drums und Gesang, dann Gitarre und Vocals. Du spielst sicherlich auf die Veränderung meines Gesangs an. Das hat einen einfachen, traurigen Grund: Ich werde älter. Früher war ich um die zwanzig, habe geraucht, was das Zeug hielt. Jetzt hab ich das ein wenig eingeschränkt und siehe da: Die Stimme lebt noch. Und es sind doch immer noch Metal-Vocals, oder etwa nicht.
Gibt´s denn von dir noch mehr Metal? Jo, mit einem ganzen Haufen Bands. Aber alle ohne Plattendeal. Musik hält mich am Leben, ich liebe sie, ohne sie würd ich verrecken. Und damit ich das nicht wirklich verhundere, verdiene ich mir ab und an ein paar Kronen mit irgendwelchen Jobs dazu.
Ansonsten ausschließlich Metal?Nein, Punk ist zum Beispiel auch cool, die Ramones gehören zu meinen absoluten Lieblingen. Ich mag irgendwie alles, was mit Musik zu tun hat, von Klassik bis Black Metal. Wenn ich nur Death Metal hören würde, würde es schnell langweilig werden. Außerdem gibt überall Inspiration.
Und wo kann man eure Inspriation erleben. Live?Es sieht aus, als spielen wir drei Shows mit SODOM in Japan. That will blast! Ich freue mich jetzt schon total, wir haben mit DZ noch nie live gespielt. Für den Sommer ist auch noch nix geregelt. Ich würde ja gerne mehr machen, aber dieser Jesper spielt da ja noch in so einer anderen bekannten Kapelle...
InterviewSo, du rufst also aus Frankreich an, Promo-Tour oder was?Nee, nee. Wir wollten eigentlich sowas machen, aber irgendwie hätte sich das Ganze überhaupt nicht gelohnt. Ehrlich, es wäre sogar dumm gewesen. So machen wir unsere Interviews jetzt ganz gemütlich von zu Hause aus.
Also dann lass uns gleich zur neuen Scheibe kommen. Sie ist langsamer...Klar ist sie langsam. Aber wir waren ja noch nie um Schnelligkeit bemüht. Wir spielen das, was wir mögen. Und das ist nun mal das pure, schleppende Zeugs. Ich will allerdings auch nicht sagen, dass wir uns immer nur auf einem Level bewegen. Mal haben wir Fortschritte, mal Rückschritte, mal ist die Musik schneller, mal langsamer. Letztlich aber wird es immer Bolt Thrower bleiben. Und zwar nicht mit Absicht oder nach irgendeinem Plan, sondern weil wir so sind.
Die Lyrics sind auch wie immer. Es geht um den Krieg, oder?Wir haben das getextet, was wir gewöhnlich nun mal texten. Es ist ehrlich, handelt vom Krieg, aber natürlich auch von anderen Sachen. Schließlich kann man Dinge aus dem Krieg auch ins normale, tägliche Leben übertragen. Es ist auf jeden Fall modern.
Aktueller denn je, wenn man nach Afghanistan guckt.Für uns ist es in Ordnung, Texte über den Krieg zu machen, auch in Kriegszeiten. Früher war der Falkland-Krieg oder die Irak-Krise und wir haben halt auch Platten und Texte über den Krieg gemacht. Wir haben keine Schuld an den Kriegen, verherrlichen die Geschehnisse nicht, gehen aber auch keine Kompromisse ein.
Das gilt wohl auch für euer Line-Up?Stimmt. Wir suchen nun mal Leute, die hundertprozentig hinter Bolt Thrower stehen. Wir hatten zu Beginn ein solides Line-Up, hatten dann Probleme mit dem Sänger, vieles ging in die Hose, dann klappte es wieder besser. Aber jetzt haben wir hoffentlich wieder eine beständige Formation. Wir kennen unseren neuen Sänger Dave Ingram schon länger und ich denke, es wir gut gehen.
Gewechselt habt ihr auch das Label.Ja. Hör auf mit Earache. Superscheiße. Sie haben uns nie Priorität eingeräumt. Napalm Death waren die erste Band auf dem Label, Morbid Angel der erste internationale Act, Carcass die Label-Lieblinge. Ich glaube, wir wurden nur geholt, um keine Konkurrenz mehr darzustellen. So machen das ja auch reiche Fußball-Klubs. Metal Blade hingegen räumen uns mehr Platz ein, machen wesentlich mehr Werbung. Das war uns aber auch vorher klar, weil wir Michael bereits kannten. Es ist natürlich immer noch nicht alles gold, aber wo ist es das schon. Alles in allem ist es schon ok.
Den Rest an Arbeit habt ihr sowieso selbst unter Kontrolle.Ja, von der Produktion bis hin zum Druck der Merchandise-Artikel, vom kleinsten Krümel bis hin zu großen organsisatorischen Dingen. Wir bringen die Alben raus, touren wenn eins fertig ist oder gehen ohne Scheibe auf Reisen, ganz wie´s uns passt. Wir verticken unsere Shirts auf eigene Rechnung, bauen auf und ab, machen Abrechnungen...
Da dürfte so ein Tour-Tag recht lang sein.Naja, ein bisschen Zeit zum Feiern und Schlafen bleibt schon noch. Aber im Ernst: Auf diese Art und Weise sparen wir ordentlich Kohle.
Hört sich ein bisschen nach Punk-Attitüde an. Alles selbst unter Kontrolle zu haben minimiert Abhängigkeit und Kosten, auch für den Verbraucher, also den Fan.Lass es mich so ausdrücken: Wir vergessen nicht, wo wir herkommen. Inzwischen können wir von der Band leben, das war früher auch schon mal so, aber es gab auch andere Zeiten. Und damit diese nicht wieder kommen, passen wir ein bisschen auf.
Also ist Bolt Thrower nur ein Job? Nein, auf keinen Fall. Es ist vielleicht nicht das, was man sich gemeinhin unter ,Sex und drugs and rock´n´roll´ vorstellt, aber nur ein Job ist es ganz bestimmt nicht. Bolt Thrower ist das Beste, was mir persönlich passieren konnte. Mit dem, was wir sind, verdienen wir auch noch Geld, ohne uns zu verbiegen.
Wie wichtig ist euer Heimatland England eigentlich für euch? England ist unser Hotel.
Ein sehr teures, wenn ich so an knapp zehn Mark für ein schaumloses britisches Bier denke.Stimmt, eine teure Bleibe. Aber ich trinke sowieso lieber Wodka. Höhö. Aber du hast Recht: Die hohen Kosten beziehen sich aber nicht nur auf Bier oder sonstige Lebensmittel, sondern auch auf´s Touren. Wir können hier nicht richtig live spielen. Das liegt zum einen an den hohen nötigen Investitionssummen - aber auch an den Fans. Mal kommen welche, mal bleiben sie einfach weg. Hier auf der Insel hören sich Metaller lieber ausländische Acts an. Deswegen freuen wir uns auch schon so auf Deutschland.
Jaja, sagen ja alle...Nein wirklich. Gigs in Deutschland sind einfach die besten. Nicht nur, dass es fast überall richtig voll ist. Auch die Publikumsreaktionen sind unvergleichlich. Es ist einfach die ,Hottest Tour´. Woran das liegt, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Ich glaub, die Deutschen mögen uns einfach.
Was es im Januar zu beweisen gilt, guckt in die Tourdaten...
InterviewNa, Iscariah. Mächtig im Interview-Stress? Och, besser so: Alles auf einmal, als ständig und über Wochen verteilt. Da hat man´s dann schnell hinter sich. Wir sind in Dortmund und in der Nuclear-Blast-Zentrale, erledigen die Sachen und haben dann auch noch Zeit für ein oder zwei Bier. War witzig. Soll ich dir ein paar lustige Sachen über den PR-Menschen erzählen... (Lacht und weiß genau, dass eben dieser neben ihm steht und zuhört...)?
Nein, wir wollen ja etwas über die neue Immortal-Scheibe wissen.Also, das war in erster Linie harte Arbeit, das sag ich dir, verdammt hart. Aber ich denke, dass es sich gelohnt hat. Vielleicht das beste Album...
Jaja, ...das ihr je gemacht habt. Was für einen Einfluss hatten denn die neuen Geschäftspartner wie Nuclear Blast auf die Arbeit an SONS OF NORTHERN DARKNESS?Einen riesigen. Is ja auch klar. Osmose war schon gut und wir sind in Freunschaft auseinander gegangen. Aber mit 50 Mitarbeitern hat NB ganz andere Möglichkeiten. Es gibt ein wesentlich größeres Vertriebsnetz, weitaus agressivere Werbemöglichkeiten. Es ist halt alles professioneller. Ich denke, das war für IMMORTAL ein Schritt in die richtige Richtung, wir sind jetzt auf einem guten Weg.
Was vor allem die Musik unterstreicht.Definitiv. Hart, episch, vielleicht sogar virtuos. Ich weiß auch nicht ganz genau, wie es dazu gekommen ist. Ich denke, wir haben uns ganz einfach weiter entwickelt.. Wir sind immer noch brutal und dabei einfach besser geworden.
Und habt euch euren Idolen BATHOY angenähert ?Klar ist das einer unserer größten Einflüsse, vor allem die alten Sachen. Aber ich glaube nicht, dass wir sie kopieren. Aber vor allem bei unseren langsameren Sachen verstehe ich die Vergleiche schon.
Die Lyrics macht immter noch der Herr DEMONAZ?Ja. Und er war diesmal noch näher dran an der Band als bei den vorangegangenen Alben, wie BATTLES IN THE NORTH. Deswegen sind sie wohl auch wesentlich persönlicher geworden. Dennoch behalten Fantasie und das "Viking"-Element ihre Bedeutung. Nur Politik hat im Black Metal nix zu suchen. Politik war und ist für IMMORTAL nicht von Bedeutung. Und Bands, die Black Metal für politische Ziele missbrauchen, sind bekloppt und gefährlich. Bullshit ist das.
Ein dicker Kumpel von euch ist auch Peter Tägtgren.Stimmt. Wir gehen zu ihm ins Studio, und er weiß, wie wir´s wollen. Er versteht uns und hat außerdem noch einen guten Humor. Und jetzt bleibt er konsequent und macht sein Studio zu, damit es keinen Sell-Out gibt.
Und ABBATH. Was sagt du zu ihm?Er lebt und denkt und isst 24 Stunden am Tag IMMORTAL.
Wie war das denn, als du zur Band gestoßen bist?Als ich 1999 in die Band kam, war ich ein großer IMMORTAL-Fan. Ich hatte vorher nur bei lokalen Bands gespielt und war natürlich mächtig aufgeregt. Und auch ein bisschen skeptisch, dass das Ganze doch ein wenig groß für mich sein könnte. Doch Abbath nahm mir meine Angst und machte mir Mut. Inzwischen würde ich ihn als meinen Freund bezeichnen. Wir inspirieren uns gegenseitig.
Damit ist wohl nun Schluss, denn Iscariah hat die Band aus eigenem Antrieb verlassen. So wird er zumindest auf der Nuclear-Blast-Homepage zitiert."Es gibt keinen direkten Grund, warum ich IMMORTAL verlassen habe. Ich bin einfach meinen Instinkten und meinem Bauch gefolgt. Die Band war mein Leben für drei Jahre. Jetzt fühlt es sich wie eine Scheidung an. Die Band wird größer und größer und erfordert von allen Beteiligten 100 Prozent. Wenn nicht, fällst du auf den Arsch. Um das zu verhindern, gehe ich. Ich werde mich nicht auf die faule Haut legen und an anderen Projekten arbeiten. Aber keines davon war der Grund, IMMORTAL zu verlassen. Ich wünsche IMMORTAL das Beste für die Zukunft und erhebe mein Glas auf Euch, die Verrückten da draußen."
Tja und der neue Mann, der IMMORTAL vier Saiten zupfen wird, ist niemand Geringerer als Kollege Hedlund, der Bassist von Hypocrisy. Er wird höchstwahrscheinlich als Sessionsmusiker zumindest erst einmal die NO-MERCY-Festivals spielen.
Interview
Zunächst ließ Joey dann ein paar Worte zu der Entstehung des Mitte des Jahres erscheinenden Studioalbums "Warriors Of The World" fallen: "Ich habe viele e-mails von Fans bekommen, die meinten wir sollen doch endlich ein paar Songs schreiben, die auf ein ALbum packen und so schnell es geht veröffentlichen. Ich wünschte wir könnten das so einfach machen, aber das wir wir tun, kommt von einem besonderen Platz, es kommt von Herzen und von der Seele und es ist wie Magie für uns und auch Magie für unsere Fans. Glaubt mir, von denjenigen die die Songs bisher gehört haben, ist niemand mehr enttäuscht, daß wir dei Leute so lange haben warten lassen. Großartige Songs kommen nun einmal von einem besonderen Platz im inneren und man weiss nie wann das geschehen wird. Nachdem wir jetzt unsere DVD´draußen haben, kann ich jedem eins versprechen: wir werden nicht aufhören live zu spielen und wir werden auch unser versprochenes Album herausbringen."
Und dann begann der richtige Teil der Pressekonferenz den wir jetzt einfach einmal im Frage/Antwort System nieder geschrieben haben.
Wieviele Songs habt ihr für dieses Album geschrieben und wird es Bonus Tracks geben?
Es wird auf diesem Album 10 Songs geben auf die wir sehr stolz sind.
Und wieso habt ihr ausgerechnet Belgien dazu auserwählt, die Scheibe abzumischen?
Gute Frage. Wir waren die erste Metal Band die digital aufgenommen hatte und wir hatten als erstes ein eigenes Studio bei uns zu Hause. Unser Produzent Ronald Prent ist unserer Meinung nach der beste Produzent den man sich vorstellen kann. Mit ihm wählten wir also auch das Galaxy Studio in Belgien und es ist echt toll hier.
Und wie lange habt ihr zum komponieren der Songs nun wirklich gebraucht?
Mh, ich finde das ist lustig weil ich denke das dieser Vorgang nie endet. Wir setzen uns nicht hin und schreiben mal kurz ein paar Songs. Alles was man auf der Welt mit bekommt, all die Erfahrungen das alles ist eigentlich dieser Kompositionsvorgang. Angefangen von den Autogrammstunden, dann das Rumhängen mit den Fans oder die Live Shows und auch wenn wir von der Polizei verhaftet werden weil wir verbotene Videos gemacht haben. All das alles beeinflusst dich und es trifft dich und es steuert dich in Bezug auf das Songwriting bis es dann mal irgendwann Zeit wird, es heraus zu lassen.
Das Telefon an der Rezeption klingelte und Joey hatte nur zu sagen, "Das ist meine Mutter die grad anruft..." ( Alles lacht)
Also man kann sagen wir haben im Prinzip mit dem Komponieren der Songs angefangen, als wir mit der "Louder Than Hell" Scheibe fertig waren. So könnte man das sehen.
Wie kamt ihr überhaupt auf die Idee einen Song wie "Nessum Dorma" zu schreiben, eine Art Opern Song?
Dieser Song ist eines der Besten Opernstücke die es gibt. Viele Leute haben das schon aufgenommen, Sarah Brighman oder Micheal Bolten zum Beispiel. Als wir 1999 das zweite Mal auf dem Gods Of Metal in Itlien Headliner wareb, wollten wir etwas besonderes für unsere italienischen Fans machen. Und wir dachten, warum sollten wir nicht mal anderes ausprobieren, einen Opernsong. Und wir werden auch dieses Jahr wieder auf dem festival spielen und auch das Lorca Festival in Spanien werden wir als Headliner mitnehmen. Und unglaublich aber wahr planen wir eine Welttournee für Herbst diesen Jahres.
Wenn ihr Songs schreibt, überlegt ihr euch dann, wie man diese Songs live umsetzen kann?
Wir wollen nicht etwas im Studio aufnehmen, was wir nicht auch selbst live umsetzen können. Gut bei "Nessun Dorma" auf dem God Of Metal Festival haben wir die Orchesterparts vom Band eingespielt da es nicht gerade bequem ist, ein ganzes Orchester mit auf die Bühne zu nehmen. Ich weiß, dass heutzutage viele Bands Songs aufnehmen und dann live orchestrale Teile einsampeln. Ich denke, dass das lächerlich ist. Bei einem oder zwei Songs finde ich das noch in Ordnung. Eine Band sollte das was sie im Studio gemacht hat auch live spielen können.
Der Name MANOWAR steht auch für "Metal Warriors" Hast du keine Angst, daß der traditionelle Metal irgendwann von diesem New Metal Zeug verdrängt wird?
Meinst du die Hundescheiße bei der die Leute rumbellen? Ist es das wovon du sprichst? Nun, ich denke dass sich niemand vor Musik fürchten sollte die so geht: *Joey trommelte wie in alter Buschmannsmanier auf seinem Tisch rum* Manche Leute sagen der Metal würde sterben. Das ist doch total lächerlich ! Das wäre als wenn man sagt, dass klassische Musik oder Jazz sterben würden. Heavy Metal ist was es ist. Heavy Metal bedeutet Leben, Leben auf dieser "fuckin" World.
Logischerweise begannen jetzt alle in dem Raum zu klatschen, Joey in bekannter Manowar Manier, so wie es sich gehört.
Die nächste Frage richtete sich an Eric Adams: Wie hast du dich gefühlt, als du das erste mal "Nessun Dorma" gesungen hast?
Ich habe das lange geplant und bin in viele Opern gegangen. Wir haben es vor dem Gods Of Metal Festival vorher nie vor einer großen Menge gespielt. Und ich hatte ehrlich gesagt ganz schön Schmetterlinge in meinem Bauch und es war ja auch das erste mal, das ein Heavy Metal Sänger richtig versucht einen Opern Song zu singen. Ich hatte meine Augen geschlossen, um mich besser auf den Song zu konzentrieren. Mitten im Somg habe ich dann meine AUgen geöffnet und konnte die die vielen Feuerzeuge sehen dann war mir klar das es funktioniert. Im Studio war ich dann wieder fast genauso aufgeregt und hatte dieses Gefühl im Bauch. Aber jetzt bin ich stolz darauf.
Hast du denn auch extra Unterricht dafür gehabt?
Mhh, ich komme von einer Schule von "Hard Knox". Wenn ich etwas tun will, tu ich es. Ich habe mir ein paar Opern angesehen und ihre Atemtechniken beobachtet Und dann habe ich es selbst versucht. Und die anderen Jungs meinten dann, daß es cool klingt.
Nachdem du die Sache also ganz gut gemacht hast, meinst du du könntest auch an die Oper gehen ?
Klar doch, du kannst ihnen ja gerne mal meine Telefonnummer geben.
Und langsam war Joey mal wieder an der Reihe: Wieso findet diese Listening Session ausgerechnet hier in Belgien statt?
Wir nehmen hier gerade auf bzw. mischen die Songs ab und es ist einfach ein geeigneter Platz für so eine Veranstaltung. Und wir wollten den Leuten auch so früh es geht die SOngs vorstellen und nicht warten bis sie komplett fertig sind. Also haben wir ein par Rough Mixes zusammen gestellt. Das ist einfach ROCK.
Also mögt ihr Belgien?
Belgien ist das erste Land in dem wir vor ein paar Jahres gespielt haben. Wir waren schon oft hier und hatten immer eine tolle Zeit. Karl hat auch 2 oder 3 Kinder hier (alles lacht), von der letzten Tour.
Welche Songs werden auf den B-Sides drauf sein?
Es wird zwei spezielle B-Sides geben. Zwei Songs vom Gods Of Metal Festival und das dazu gehörige Video. Also kann man den Song hören und gleichzeitg die Bilder dazu sehen. Die Songs werden "March Of Revenge" und "Carry On" sein. Natürlich neu gemixt und remastered.
Glaubst du nicht, daß den Leuten das ganze Live Material zu viel wird. Ihr habt ja jetzt schon immerhin schon genug Live Zeug. Was ist wenn ihnen die Lust vergeht euch live zu sehen?
Ich bin letztens von einem Typ aus Japan per e-mail runter gemacht worden und er zählte mir alle Songs auf, die wir noch nicht live aufgenommen haben. Und ich denke, dass das eines der größten Komplimente war, seit dem wir Hell On Wheels gemacht haben. Von mir aus könnten wir auf jeder Tour ein Live Album aufnehmen, das ist doch etwas ganz spezielles und ausserdem macht das Spass ohne Ende. Das gleiche gilt für die DVD. Das sind einfach Momente im Leben die man in Bildern festhalten will. Unsere Fans sind ein Teil davon.
Worin liegen deiner Meinung nach die Unterschiede zwischen den neuen Songs und den älteren?
Das ist ganz lustig weil jeder der unsere Songs hört eine andere Meinung drüber hat.
Der eine sagt: oh, ihr seid auf dem Weg zurück zu "Battle Hymns" ein anderer sagt: das ist definitv "Into Glory Ride". Ich denke das ist ein Kompliment für uns und wir haben nie vergessen, was die erste Scheibe von uns war oder die zweite oder die dritte. Wir denken das unsere Karriere wie ein Buch namens MANOWAR ist. Jedes Album ist nur ein bestimmtes Kapitel. Wir bleiben jedoch dem treu, was das gesamte Buch umfasst. Nicht so wie manch andere die jede Woche einen anderen Haarschnitt haben und sich anders anziehen oder einfach ein Schwert in die Hand nehmen. Es gehört mehr dazu, ein richtiger Metal Warrior zu sein. Man muss dafür alles geben: dein Leben, dein Blut einfach alles. Und das haben wir jetzt seit Jahren getan, in guten und in schlechten Zeiten. Und es waren viele schlechte Zeiten. Manowar sind nicht nur wir, das sind auch die Fans, die die uns zu den Kings Of Metal gemacht haben. Dafür leben wir und dafür werden wir sterben.
Ganz klar, wieder machte sich Applaus breit und es war echt beeindruckend, wie ehrlich Joey De Maio dem was er sagt Ausdruck verleihen kann.
Was ist für Dich im Moment das Schwierigste an Verbesserungen die ihr an den Songs vornehmen müsst.
Das ist immer wieder eine schwierige Frage da es immerhin nicht so ist als wenn du live spielst und du im Falle von schlechten Lichtverhältnissen dann einfach versuchst den Sound so gut wie möglich zu machen. Das wäre doch wie gut klingende Platte am Start hast, aber die Songs scheiße sind. Wir werden niemals wie viele andere Ficker sagen, dass ein Album mit 80 Minuten Spielzeit geil ist. Wenn du in einem Restaurant gehst und das Essen scheisse ist und dir dann der Manager noch 10 weitere Essen bringt wird das Essen auch nicht besser. Das macht doch voll keinen Sinn. Wir werden immer versuchen, das Beste aus dem Songwriting und der Produktion heraus zu holen.
Wie lange werdet ihr noch hier in den Galaxy Studios bleiben?
Bis die Platte vollständig befriedigend für uns ist.
Und dann folgte endlich die Frage, die wohl jeden am Meisten interessierte: Habt ihr ein Leben neben MANOWAR?
Das ist lustig. Ich versuche mich eigentlich nicht über andere Leute und Bands lustig zu machen und gebe auch einen scheiss darauf, was andere tun. Aber in Wirklichkeit ist es für uns wie für eine Nonne, ein Priester oder ein Arzt. Ein Arzt zum Beispiel arbeitet vielleicht 12 Stunden am Tag in einem Krankenhaus. Aber wenn er Feierabend hat und irgendwo eine verletzte Person sieht, hilft er ihm ja auch. Und so sehen wir das auch. Wenn du so lebst und dich für diese Musik entscheidest, weisst du, daß du es schwer haben wirst da das keine kommerzielle Musik wie die im Radio ist oder diese Dance Musik und die ganze andere Scheiße. Du befindest dich auf einer ewig langen steinigen Straße aber genau das wollten wir schon immer tun. Was wir tun kommt von Herzen. Wir lieben die die uns mögen und die uns nicht mögen sollen sterben.
Ich verspreche euch viel Heavy Metal, Spaß und eine Menge geiler Konzerte. Und wir alle möchten euch unseren Respekt aussprechen für all die Jahre und die Tränen. Wir danken euch aus tiefstem Herzen und "we´re truely fuckin´mean it"
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