Nach dem die Schweden von "Lake Of Tears" sich eigentlich schon vor drei Jahren, nach ihrer letzten Veröffentlichung, aufgelöst hatten, kommt jetzt wie aus dem Nichts doch noch eine Scheibe dieser von Kritikern gelobten, von vielen Musikfans und dem eigenen Plattenlabel aber absolut unterbewerteten Band auf den Markt. Mit ihren Klassealben "Headstones", "A Crimson Cosmos" und "Forever Autumn" gehören "Lake Of Tears" mit Sicherheit zum Besten was eine melancholische Mischung aus Gothic und Rock zu bieten hat. Allerdings hinterlässt dieser Silberling, der in gewisser Weise eine Symbiose aus den beiden letztgenannten Alben darstellt, ein zwiespältiges Gefühl. Mit "Return Of Ravens" (Tanzflächenkracher mir Ohrwurmmelodie) und "Sorcerers" (melancholische Ballade mit einer hervorragenden weiblichen Stimme, wiederum von Jennie Tebler, welche schon auf den anderen Scheiben von LOT ihr Können bewies) sind zwei richtig Supersongs am Start. Und auch das etwas heftigere "Down The Nile" und das melodische "The Shadowshires" können überzeugen - "Lake Of Tears" schütteln wieder mal wunderschönen Melodien und psychedelisch angehauchte Keyboardklänge reihenweise aus dem Ärmel. Auch die einprägsame, angeraute Stimme von Daniel Brennare lässt die Fans entzücken. Aber selbst den besten Songs haftet hier die Unzulänglichkeiten eines stereotypen Drum-Sounds vom Computer und einer auf Sparflamme gefahrenen Produktion an. Die spärliche Aufmachung unterstreicht noch zusätzlich die Missachtung, die dieser Band unverdientermaßen von ihrer Plattenfirma entgegengebracht wurde. Damit ist nicht das von Christian Wahlin erstellte, recht bunte und leicht kitschige Cover gemeint (vom gleichen Künstler stammt das Cover zu "A Crimson Cosmos"). Sondern eines der, was seinen Inhalt geht, armseligsten Booklets, welche ich seit langem gesehen haben (nur die lieblos hintereinander geklatschten nackten Texte, das war’s, keine sonstigen Infos oder Bilder). Dabei sei hier erwähnt, dass diese Scheibe nur wegen eines noch nicht erfüllten Vertrages produziert wurde - und sich Songwriter, Sänger und Gitarrist Daniel Brennare hier auf Grund eines fehlenden Line-Up’s fast als Alleinschaffender betätigte. Dabei bin ich mir sicher, dass er das in dieser Lage maximal Mögliche für die Fans von LOT herausgeholt hat. "Lake Of Tears" hätten wahrlich einen besseren Abgang verdient. Wer die Band liebt, wird aber auch mit diesem Teil glücklich - dem Rest sei unbedingt empfohlen sich mal "Headstones" oder "A Crimson Cosmos" reinzuziehen. Schade eigentlich!
Oh schön, eine Metalband aus Stockholm. Schon 1993 gegründet, in der Blütezeit des Death Metal. Sollte auf "Timetraveller" etwa eine Zeitreise in die Tage des guten alten Death Metal gemacht werden? Nein. Ruins Of Time spielen Heavy Metal. Juhu. Allerdings mit Black Metal-Vocals-beeinflußten Vocals. Gut für sie, sonst wären sie nach einem Durchlauf aus dem Player geflogen. So hab ich sie mir einige Male angehört und jetzt weiß ich, daß ich mit der Musik nichts anfangen kann.Es sind einige nette Ideen und Songs da, z.b. der zweite, aber im Großen und ganzen ist mir das zu Children Of Bodom-like. Muß nicht sein. Wer sich für sowas erwärmen kann, sollte aber ruhig mal reinhören, die Produktion ist ok und die Musiker sind fit.
Zeroed kommen aus Bochum, spielen Death Metal und legen mit dem selbstbetitelten Silberling ihr erstes Lebenszeichen vor. So weit, so gut. Gut ist das aber nicht, was in der nächsten knappen Dreiviertelstunde auf meine Ohren niedergeht. Langweiliger Death Metal, der einige Heavy und Grind-Einflüsse nicht leugnen kann, fast ausschließlich im Mid-Tempo und grottenlangweilig. Egal welchen Song man hört, alle klingen gleich. Die Riffs werden bis zum Erbrechen wiedrholt, der Sänger growlt sich in genau einer Tonlage durch die viel zu langen Songs, hin und wieder mal unterstützt von Gekreische. Dazu ein völlig uninspirierter Drummer und ein Baß, der zum Glück nur hin und wieder zu hören ist. Ah! Ich weiß nicht, warum die Jungs ihre Songs alle so lang machen, besser werden die so auf keinen Fall. Eher im Gegenteil. Klar, bei mehr als 45 Minuten sind auch einige nette Parts und Ideen da, aber das reicht nicht. Zeroed haben sich viel zu viel vorgenommen und scheitern an ihren eigenen Ansprüchen. Es reicht nur zu einer langweiligen, überlangen Death Metal-Scheibe.