Musik für die ganze Familie - wie schön! Für die Tochter ist sie wie gemacht, schließlich passt hier das von COVENANT mitbegründete Etikett "Weiberelectro". Eigentlich fand die kleine Lady unsere Musterfamilie diese Band ja immer total blöd weil zu hart. Aber vor 2 Jahren hat sie die CD "United States Of Mind" im Müll gefunden. Die hatte ihr Bruder voller Frust gleich nach dem Kauf weggeworfen, als er gemerkt hatte, dass die Band angefangen hat Pop zu machen. Die Tochter lauscht also umso verzückter den Klängen von "Northern Light", denn Sänger Eskil hat sein Organ noch weiter geölt, bei einigen Songs trägt er die Songs so gefühlvoll vor, dass man Angst haben könnte sie zerbrechen beim Hören. Die Mutter schneit ins Zimmer, in dem die Schweden grade im Player rotieren und lauscht ganz verzückt. Freut sie sich doch daran, dass die 3 Jungs so lieb aussehen, nicht nur rumschreien und denkt sich bei Schmuseballaden wie "Invisible&Silent" oder "Winter Comes", wie schön es ist, dass sie ihre Tochter so gut versteht. Der Sohn im Nebenzimmer hört dann aber unter all den Balladen die auf "Nothern Light" wirklich das Gros der Songs stellen, durchaus tanzbare Songs wie "Call The Ships To Port" oder "We Stand Alone". Und er träumt von den Zeiten, in denen sich die Band mit harten Tracks wie "Stalker” in die Herzen aller DJ´s gespielt hat. Und so haben eben doch irgendwie alle was von dieser CD. COVENANT haben sich ganz klar weiterentwickelt und haben den Weg den sie schon mit dem letzten Album eingeschlagen haben konsequent weiterverfolgt. Noch stärker von Synthie Pop geprägt, geben durchdachte Arrangements oftmals ohne stampfende Beats die Richtung an, in die sich COVENANT gewandt haben. Für EBMler, Avantgarde Elektroniker oder Düsterköpfe nur sehr bedingt zu empfehlen, auch wenn der Name COVENANT nach wie vor für Qualität steht. Und Papa ist einfach froh dass er in Ruhe Fußball gucken kann!
Die Suicide Crew kommt wieder, zum dritten Mal. Ich habe mal gelesen, dass die Jungs eine Symbiose aus Black-Death- und allen möglichen anderen Stilarten anstreben. Und - wenn ihr mich fragt: Das hat hier 1a geklappt. Unter dem großen Dach des melodischen Death-Mörtel (jaja, von mir aus wie "In Flames") haben die hübschen Hamburger Herren ein grundfestes Gebilde aus Metall geschaffen. Allein das schweden-deathige "Last Words", das anfänglich "Emperor"-ianische Züge tragende "Out The Flesh" oder das "Tiamat"-anische "Return" überzeugen durch sehr große Instrumenten-Kompetenz. Tolle Songs! Dazu gesellen sich ein simpler Ohrwurm ("Suicide Crew") ein amtlich-groovendes Titelstück und ein mehr als gelungenes und witziges AC/DC-Cover ("Hells Bells"). Und trotz der vielen verschiedenen Einflüsse bleibt sich DARK AGE jederzeit selbst treu. Man muss sie einfach mögen. Auch, wenn ich jetzt nicht alle Songs aufgezählt habe: "Here are no fillers!" Und über allem thront die amtliche Classen-Produktion. Jetzt muss die Band nur noch zur rechten Zeit an den richtigen Ort, damit sie vom Fleck kommt. Zu gönnen wäre es ihr auch wegen der amtlichen Live-Auftritte.
28 Minuten, zwölf Songs? Na, das kann doch nur Grind sein. Irrtum! Aus "BioConstruct" gibt’s Death Metal pur. Die zwölf Songs sind eine kleine Mogelpackung. Erstmal gibt’s ein Intro (überflüssig wie 99% aller Intros) und nach jedem Song eine kleine Instrumentaleinlage. Und diese Instrumentalstücke gingen mir ab dem zweiten Mal Hören richtig auf die Eier. Zwar sind sie nur eine halbe Minute oder so lang, aber alle klingen viel zu ähnlich. Naja, kann man verschmerzen, die "richtigen" Songs sind nämlich einfach nur geil! Voller Groove und mit richtig fetten Gitarren gehen die Songs leicht ins Ohr und setzen sich dort fest. Zeitweise erinnert "BioConstruct" an alte Edge Of Sanity-Zeiten, mit dezenten Six Feet Under-Einflüssen (vor allem im Gesang). Und wenn dann mal die leise Schiene gefahren wird, wie bei "Seductive They Will Speak", dann kommt leichte Opeth-Untertöne hoch. Auf jeden Fall eine gelungene Mischung mit deutlicher Schlagseite zur alten meldodischen Schwedenschule und ein Muß für jeden, der ein Faible für melodischen Death Metal hat!