Interview:

Threshold

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InterviewTop 5 Albums:


Testament - The Ritual

Genesis - Trick Of The Tail

Kitaro - Kojiki

Badlands - Voodoo Highway

Deep Purple - Burn



Lieblings Bücher:


Michael Caine (autobiography)

The Wright Stuff (Ian Wright biography)

Brave New World (Aldous Huxley)



Lieblings Konzert:


Toto at the Town & Country Club, 1991



Bester Threshold Track:


The Ravages Of Time (Hypothetical)


Lieblings Instrumente:


Fender Stratocaster ´62 Reissue

Yamaha Pacifica 112



Servus Karl zunächst noch meinen Glückwunsch, auch an den Rest der Band, zu diesem wunderbaren Album "Critical Mass"?



Danke ebenfalls für die freundlichen Worte - die neue Scheibe "Critical Mass" bedurfte zwar einiger enormer Anstrengungen aber im Endeffekt sind wir mit dem Resultat sehr zufrieden. Jedes Mal, wenn wir eine neue CD machen wollen wir einen höheren Standard, was das Songwriting, die Arrangements oder den Aufnahmeprozess angeht, erreichen - diesen hohen Anspruch stellen wir einfach an uns selbst!



Erzähl’ uns doch bitte ein wenig von eurer letzten "Mini–Tour", für meinen Geschmack hätten es dabei ruhig noch ein paar Termine mehr sein können, warum waren es denn nur so wenige hier bei uns?



Bei euch in Deutschland verkaufen wir jetzt zwar mehr CDs als jemals zuvor, aber zu den Gigs kommen trotzdem weniger Leute! Dies klingt zwar merkwürdig, aber ich schätze, daß einfach weniger Fans derzeit solche Livemusik ansehen möchten. Das geht häufig in Zyklen in den unterschiedlichen Ländern und diese ist in anderen Gegenden vorher auch schon so gewesen. Außerdem wollten wir einige ganz neue Länder auf dieser Tour besuchen und diese nahm uns etwas von der insgesamt begrenzten Tourzeit weg.



Was machst du denn jetzt gerade? Arbeitet "ihr" im Augenblick an neuen Projekten oder womit sind die anderen Jungs beschäftigt?



Nun, ich habe das gerade veröffentlichte neue Soloalbum "Rock Of Faith" von John WETTON (u.a. Ex ASIA. KING CRIMSON) produziert. Außerdem werkle jetzt mit einem neuen Fanclub von THRESHOLD an einem akustisches Album mit Trommeln und Baß ("Wireless"), welches Songs während der gesamten Bandgeschichte beinhalten wird. Wir dachten, daß es auch gut für Mac (Sänger) sein würde, einige der Songs von früheren Alben kennenzulernen. Außerdem sind sogar zwei bisher noch unveröffentlichte Song dabei, aus der Phase bevor wir einen Plattenvertrag hatten! Die anderen Mitglieder haben ihre Beiträge dazu bereits abgeliefert.



Wie schaut’s denn aus, mußtet ihr bzw. du jetzt deutlich mehr Interviews/Promotiontermine usw. machen, da der Bekanntheitsgrad der Band zuletzt doch um einiges gestiegen sein dürfte?!



Die letzten beiden Alben haben der Band ungefähr die doppelten Verkäufe vorangegangener CD’s gebracht und folglich führte dies auch zu einer Verdoppelung der Promoaktivitäten! Dies kann zwar stellenweise schon recht zeitraubend sein, aber es bringt ja auch einen großen Nutzen für uns als Band. Wir haben auch vor kurzem in einigen neuen Ländern gespielt, so daß auch doch dort die bewusstere Wahrnehmung unserer Musik sich stark verbessert hat.



Ist es dann nicht auch ein wenig lästig oder gar langweilig ständig über die gleichen Dinge zu sprechen oder ähnliche Fragen zu beantworten?



Das einzige wirklich stark Anstrengende war der Moment, als wir uns zum INSIDE OUT Büro aufmachten, um wieder eine längere Promoaktion durchzuziehen. Dabei haben wir manchmal schon mehr als 10 Stunden pro Tag am Telefon für Interviews verbringen dürfen. Die Fragen sind dabei aber nicht das "Problem", weil doch in fast jedem Interview etwas neues vorkommt und ich es wirklich genieße, mit ständig neuen Leuten zu sprechen. Die schlechte Sache ist viel eher die, daß du den Telefonhörer die ganze Zeit an dein Ohr pressen mußt!



Eurer letztes reguläres Album liegt nur ungefähr ein Jährchen zurück - dies ist nicht gerade sehr typisch für eine progressives Band?! Dies ließe auch den Schluß nahe du seiest ein Workaholic?



Ich verwende auch viel Zeit dazu andere Bands während eines Jahres zu produzieren. Ein THRESHOLD Album zu machen ist also nicht so sehr die Zeitmenge zwischen zwei CD’s. Sondern es ist viel mehr eine Sache des "Habens" von frischen Ideen um sich dadurch auch nicht zu stark selbst zu wiederholen. Die wirklich harte Arbeit bei dieser Art von Musik kommt dann mit den Songs selber, diese zu arrangieren sowie die Aufnahme und natürlich die Produktion. Wir achten sehr darauf und daß ist wichtig für uns, die Qualität der Songs hoch zu halten und dabei immer stets ein ganz besonderes Auge auf die Melodien zu haben.



Mittlerweile gibt es ja auch ein Livealbum eines Konzerts in Paris von THRESHOLD, welches vollständig ohne das Label herausgebracht wurde? Wie und unter welchen Begleitumständen kam es denn dazu?



Wir haben die CD "Konzert in Paris" gleich nach der "Hypothetical"-Tour 2001 herausgebracht. Die Aufnahme der Parisshow lag eigentlich nur an den dort gebotenen Möglichkeiten begründet. Wir hatten ursprünglich beabsichtigt, das Konzert von Hannover aufzunehmen, da Mac dort ein Festplattensystem hatte, daß wir benutzen hätten können. Jedoch gab es einige Probleme mit der Ausrüstung und auch mit dem Mischer funktionierte es nicht so recht. Beim Elyssee Monmartre, Paris trafen wir dann die Jungs von FREAKY KITCHEN, die ein solches portabels Festplattensystem dabei hatten. Es paßte alles weitere technisch gut zusammen, es war genügend Speicherplatz vorhanden und so kam es zu den Aufnahmen. Das Album ist durch auf unser Bandwebsite www.thresh.net erhältlich. Dieses ist nur deshalb möglich, weil das Label uns erlaubt hat, gelegentliche Fanclubalben ausschließlich durch den Fanclub herauszubringen. Die normalen Studioalben werden dann wieder von der Plattenfirma veröffentlicht, wir haben daher einige Raritäten auf diese Paris-CD mit drauf gepackt. Die nächsten Aufnahmen mit dieser aktuellen Akustikgeschichte werden ebenfalls wieder über den Fanclub unter dem Titel "Wireless" freigegeben.



Betrachtet man bzw. ihr die Reaktionen auf das neue Materials bis zu diesem Zeitpunkt - gibt es da irgendwelche Unterschiede zwischen den Fans/Konsumenten und der Presse?



Tja im Augenblick werden wir geradezu verwöhnt, weil es ausschließlich positive Reaktionen zu unseren beiden letzten zwei Studioalben gegeben hat. Dieses bringt uns wirklich in eine extrem schwierige Situation ha ha ha ... um diesen hohen Level bei dem folgenden Album auch beibehalten zu können! Im RockHard waren wir ja u.a. "Album des Monats" und auch das Feedback von den Fans war jetzt noch wesentlich positiver als bei den früheren CD’s, toll!



Wie würdest du die Musik oder den Stil von TRESHOLD heute beschreiben und was sind die Hauptunterschiede zur Vergangenheit möglicherweise zu den ganz frühen Anfängen der Band?



Wir als Band wurden schon immer dem Progmetal zugerechnet, ganz egal ob durch Zeitschriften oder die Plattenläden selbst. Jedoch als wir damals begannen Musik zu machen, gab es einfach solchen Kategorien noch nicht. Es war ganz einfach so , daß wir uns in der Band nicht über die Art der Musik entscheiden konnten, Nick und ich mochten eher Metal, Jon war eher an RUSH, GENESIS und PINK FLOYD orientiert. Wir einigten uns darauf beides miteinander zu kombinieren, um die großen Stärken beider Stilrichtungen zusammenzuführen. Der Metal liefert dabei die Energie sowie die Dynamik und der Prog als Ausdrucksmittel erlaubt es uns komplizierte Arrangements zu bilden mit starkem HMelodie und so die nötige Tiefe in den einzelnen Songs zu erreichen. Die neueren Alben profitieren natürlich auch von unseren verbesserten Fähigkeiten Songs zu schreiben bzw. zu arrangieren und selbstverständlich auch von der verbesserten Technologie und den ausgefeilteren Aufnahmetechniken. Weiterhin nicht zu vergessen, kamen in den letzten Jahren mit Jon und Mac zwei dauerhafte Mitglieder hinzu, die für die Bandentwicklung von großen Nutzen waren. Es paßt alles sehr gut zusammen, THRESHOLD funktioniert musikalisch sehr gut und ziehen alle zusammen an einem gemeinsamen Strang für ein Ziel.



Einige unserer Leser sind immer recht neugierig, die "wirkliche" Bedeutung von Bandnamen kennen zu lernen - wie war das bei euch mit THRESHOLD .. kommt doch wohl nicht von Schwelle oder doch ...?



John kam eines Tages mal mit dem Vorschlag für diesen Namen an. In England bedeutet es soviel wie das Teil der Tür, über das man rübergeht (Anm.: Also doch Schwelle!) oder es ist eine Steuerung auf einer Aufnahmemaßeinheit, die etwa einem Kompressor entspricht. Jedoch da wette ich drauf, daß er wieder mal was von The Moody Blues gehört hat, wobei ich glaube so nannte sich deren Plattenlabel oder irgendetwas in der Richtung jedenfalls?!



Noch etwas zum Aufnahmeprozeß, die Lyrics und die Musik (Songwriting) - was besteht bei euch denn zuerst oder macht ihr das eventuell sogar gleichzeitig? Wer ist für diese zwei "Teile" in der Band verantwortlich?



Die Musik kommt normalerweise an erster Stelle in dem ganzen Prozeß des "Album Schreibens". In meiner Situation schreibe ich zunächst die Musik und produziere dann ein Demo-CD, gebe diese an John weiter, damit er an den Gitarren, Keys sowie den Programmierungen arbeiten kann. Manchmal hat er auch schon einige einzelnen Textideen, bevor er das Demo erhält, somit verarbeitet er auch schon selbst eigene Titel oder Sequenzen für das Album. Nick und Richard machen das Ganze dann etwa in einer ähnlichen Vorgehensweise. Nach dem die Lyrics schließlich komplett sind, werden dann bestimmte Songstrukturen nocheinmal neu arrangiert, um gewissen Anpassungen an den Text zu erreichen. Danach wiederum verwenden Richard und ich die meiste Zeit damit, die abschließenden Arrangements zu mischen sowie den Großteil der Keyboardsounds festzulegen damit Johann dann auch etwas zu trommeln hat, wenn wir dann am aufnehmen sind.



Der aktuelle Titel "Critical Mass" von eurem Album - gibt es eine spezielle Richtung oder eine Idee dahinter? Würdest du zustimmen, daß es sich zumindestens teilweise um ein Konzeptalbum handelt?



Die CD ist alleine schon deshalb kein Konzeptalbum, weil es von zwei Textschreibern "inspiriert" ist und sich Jon erst ziemlich spät für die Titel entscheidet. Die Lyrics von Richard basieren größtenteils auf Träumen und Jon erforschte die Idee der Re-Inkarnation. Ich denke, daß Jon glaubte, eine Menge Dinge in seinem Leben änderten sich und diese Sachen entsprangen somit einfach seinem Kopf.



Eine bisher schon oft gehörte Aussage zu "Critical Mass" war die Meinung, daß doch ein deutlich härterer bzw. mehr in die Heavy Richtung gehender Sound zu hören sei oder um es noch mal anders auszudrücken die CD habe einen etwas dunkleren Charakter? War das wirklich eure Absicht so klingen zu wollen?



Ich denke, daß sich die meisten Leute ihre sowieso ihre eigenen Gedanken darüber machen, ob es jetzt mehr heavier klingt oder auch nicht. Aber eine weitere große Bedeutung hinsichtlich dieses Eindrucks haben dabei sicherlich die modernen Produktionsmethoden heutzutage. Die Gitarren- und Schlagzeugsounds haben nämlich einen wirklich sehr großen Einfluß darauf, wie ein Album klingt. Ich von meiner Seite lege immer größten Wert darauf, die besten Songs zu schreiben, zu denen ich zu diesem Zeit in der Lage bin, diese kann manchmal eine richtig erschöpfende Aufgabe sein. Jedoch ist es das Endresultat immer wert. Wenn man nicht alles bis zur Erschöpfung gegeben bzw. darum gekämpft hat, um eine CD zu machen und sich danach nicht ausgezehrt bzw. leer fühlt, hat man auch nicht den vollen Einsatz gegeben. Ein Studioalbum zu produzieren ist halt nicht wie "Live" spielen. Man hat keine Chance in der nächsten Nacht nocheinmal aufzunehmen, daher sollte es immer das absolut Beste sein, was man im Moment machen kann.



Auf meiner Promo-CD sind acht Tracks - hat das reguläre Album eventuell noch mehr Titel wie etwas Bonustracks oder sonstiges Material?



Die limitierte Ausgabe von "Critical Mass" hat als Zusatz eine Bonus-CD und ist nur noch begrenzte Zeit erhältlich. Diese Extra-CD hat zwei neue Tracks, die zur gleichen Zeit wie das Hauptalbum aufgenommen wurden sowie eine Radioversion von "Phanomen". Weiterhin sind drei Videos (inkl. ein verstecktes!) sowie ein großer Multimediaabschnitt enthalten. Der erste Video schildert die Entstehungsgeschichte von Phenomen und der zweite Film zeigt einige Features über die Band. Weiterhin werden Interviews mit allen gegenwärtigen Bandmitgliedern angeboten sowie zusätzlich ein verstecktes Video von Mac, Richard und mir, daß den Teil III der Aufnahmen zum Albums zeigt, bevor wir die Vocals aufgenommen haben.



Jetzt im Rückblick betrachtet, seid ihr mit dem mit Resultat bzw. der Produktion sowie dem Mix zufrieden - wer war denn hierfür die verantwortliche Person? Ist es wie wichtig für euch als Band immer dem neuesten Equipment zu arbeiten?



Ich denke, wir sind mit dem Album voll zufrieden und wollen es einfach schaffen, daß jedes Album besser klingt, als der jeweilige Vorgänger. Dazu gehört auch etwas von einem besseren Verständnis was wir erreichen möchten sowie die Nutzung des bestmöglichen Equipments! Moderne Festplattenaufnahmesysteme erlauben dir eine stärkere Kontrolle sowie Steuerung und man hat dadurch beinahe grenzenlose Möglichkeiten. Die Kunst dabei ist es aber einen guten Song zu "erhalten" und trotzdem die Musik an sich noch zu verbessern. Es gibt ständig neue Sounds oder Samples aber du brauchst vorher schon eine eigene Idee von dem, was du dir vorstellst, ansonsten kann man Monate damit verbringen, um sich neue Sounds anzuhören.



Vor relativ kurzer Zeit wurden einige der älteren Alben mit einer Menge Bonusmaterial sowie Livetracks usw. wiederveröffentlicht - wer hatte denn die Idee dazu? Bist du mit dem Resultat zufrieden?



Wir sind durchaus glücklich mit dieser Geschichte mit den älteren Alben. Daß hing auch mit dem Labelwechsel zusammen. Die GEP löschte diese, als das CD-Lager auslief und wir änderten die Cover sowie den Text. Die Extratracks sind im Moment noch generell auf den japanischen Pressungen. Außerdem gibt es eine CD-ROM Video mit einem Livetrack auf "Psychedelicatessen". Das Album "Livedelica" ist ebenfalls als Zugabe mit diesem Paket erhältlich.



Stichwort Erfolg? Seid ihr zufrieden mit eurem kommerziellen Abschneiden sowie dem Fortschritt der Band und wo läßt sich THRESHOLD im Sinne eines Rankings innerhalb der internationalen progressiven Szene einordnen?



Da hab’ ich keine Idee, wo unser Ranking derzeit ist. Ihr mit eurem Magazin könntet dies vermutlich viel genauer erklären! Ich weiß jedenfalls, daß, wenn man in und mit der Musik erfolgreich sein möchte, sie wirklich lieben muß, um alles für sie zu tun. Mann muß eine Menge Energie und Leidenschaft in sie setzen. Wenn dieses nachläßt, geht es der Band genauso. Auch eine Band, das sehr schnell groß wird, verschwindet häufig schnell. THRESHOLD haben sich stufenweise über die Jahre entwickelt und ich denke, daß auch die Qualität unserer Musik mit jedem Album verbessert hat.



Welche anderen Bands würdest du auf dem gleichen Niveau wie THRESHOLD sehen?



Ich schätze einige andere Bands sind ebenfalls auf unserem Level. Ich neige dazu, mir nicht viel Bands anzuhören, die in unserem Genre aktiv sind. Dies mache ich deshalb, weil ich unseren Stil erhalten möchte, ohne durch ähnliche Acts zu stark beeinflußt zu werden. So ziemlich bis vor kurzem, die einzig bekanntere britische Prog Metal Band zu sein, hat uns auch geholfen, einen individuellen Sound zu behalten.



Ist es dir möglich, nur durch bzw. von der Musik sowie den Verkäufen Threshold zu leben?



Diese Band ist nur ein Teil meiner Arbeit, aber ich mache durchaus noch eine Menge anderer Produktion sowie Aufnahmen für andere Bands. Bei den beiden letzten Alben haben sich unsere Verkäufe mehr als verdoppelt, das hat viele Dinge einfacher gemacht.



Was für eine Art von Musik hörst du denn in deiner Freizeit?



Ich höre nicht groß Musik, wenn ich im Studio arbeite. Ich höre hauptsächlich, wenn ich auf Tour oder im Urlaub. Wenn, dann höre ich viele unterschiedliche Stile, solange wie der Aufbau und die Melodie mich anspricht.



Trotzdem könntest du uns doch ein paar Beispiele deiner persönlichen Lieblingsmusik oder Bands nennen, die du so bevorzugst?



O.k. ich mag noch TESTAMENT, GENESIS, DEEP PURPLE & KINGS X. Genauso gefallen mir Daryl Hall & John Oates mit ihrem Gesang. Von den Bands in unserer Richtung liegen mir PAIN OF SALVATION oder FREEDOM CALL mit ihren tollen Melodien am Herzen. Ich höre soviel Musik im Studio, das ich mich immer wieder in der Songanalyse verliere, anstatt sie zu genießen. Darum bevorzuge ich auch die ältere Alben.



Eine sehr wichtige Frage für die deutschen Fans: Wann gehen THRESHOLD noch in diesem Jahr auf eine größere Tour - gibt es schon irgendwelche neuen Termine?



Nun, für das Rock Hard Festival am 7/8 Juni sind wir mittlerweile bestätigt worden. Wir werden eventuell noch einige andere Daten für Open Airs spielen und dabei möglicherweise eine komplette Show für ein zukünftiges DVD-Projekt aufnehmen.



Deine Meinung zum Thema Internet und alles was dazu gehört?



Ich mag das Internet für die meisten Sachen. Es ist gut für Information oder um günstige Dinge zu kaufen. Es hat uns für unsere Art von Musik besonders viel gebracht, denn bis vor kurzem wurden wir in der britischen Presse noch nicht so stark beachtet.



Deine Meinung über "Copy kills musik"?



Ich wäre wirklich besorgt, wenn wir nicht dauernd gebootleggd würden! Das würde ja bedeuten, daß sich niemand für uns interessiert. Ich bin sicher daß jeder einer Kopie für mindestens ein Album zulassen könnte.



Im Augenblick sieht es nach einem neuen Krieg im Irak aus - was hältst du davon bzw. wie ist deine Meinung darüber? (Anm.: Das Interview wurde kurz vor dem Krieg geführt!)



Mein Gefühl ist, daß viele Leben im ersten Konflikt vor einigen Jahren bereits vergeudet worden sind. Der Job wurde damals nicht beendet, weil die Angreifer nicht konsequent genug vorgingen. Es haben viele "normale" Leute ohne Interesse am Krieg ihr Leben verloren und der eigentliche Führer, der für alles verantwortlich war, durfte weiter an der Macht bleiben, ohne für seine Taten verantwortlich gemacht zu werden. Ein militärisches Eingreifen sollte immer der letzte Schritt sein und ich denke auch mit den nur begrenzten Informationen, die durch viele Aussagen auch noch verzerrt werden, sind wir nicht in der Position das alles korrekt zu beurteilen, ob es sich um Tatsachen handelt. Es ist eine Schande, daß das gesamte Handeln "nur" auf das Entfernen dieses Führers begrenzt wird.

Review:

In The Garment Of Lust

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"Im Kleidungsstück der Lust” heißt die Scheibe der Perversen. Tja, was soll uns das sagen? Auch egal, die Jungs aus der slowakischen Tatra trümmern frei von der Seele los und bewegen sich da auf teils auf verschlungenen Ami-Pfaden, knüppeln aber bisweilen auch mal etwas gradliniger drauflos. In erster Linie aber geht’s kreuz und quer, mit scheinbarer Wonne und voller Enthusiasmus. Bei "Carnivorous Visions" gibt’s dann auch mal ein Horror-Intro, geht aber schnell wieder über ins übliche Geknister. Der Sound ist allerdings gerade mal knapp über Demo-Stadium, vor allem die Drums klingen doch außerordentlich hohl. Und das Bass-Gezupfe ist arg gewöhnungsbedürftig, allzu oft drängt der Viersaiter unpassend in den Vordergrund ("Insane Angelic Suffering"). Also: Roh und frisch, aber auch noch nicht ganz abgehangen klingt das Ganze. Mir persönlich machen die Perversen am meisten Spaß, wenn’s schnell geht. Für Death-Metal-Maniacs, die Vader und die osteuropäische Posse mögen, ist PERVERSITY bestimmt ein leckerer Appetithappen. Und für Sammler sicherlich erst recht, könnte sein, dass sich Slowaken nicht nur im Eishockey an der Spitze tummeln.

In The Garment Of Lust


Cover - In The Garment Of Lust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

First Born

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Was will denn der Info-Zettel von mir? Power-Metal? Hä? Taub oder wa? Also: Die Vergleiche mit alten Machine Head oder Pantera in ihrer Neuzeit mag ich ja noch nachvollziehen. Letztlich aber ist das hier ein - fast - lupenreines Thrash-Album mit einer ordentlichen Prise "Bay Area". Die Band ist aus den Trümmern der legendären Crossfire entstanden und vielleicht ist es besser, dem Kind einen anderen Namen zu geben, wenn es sich um andere Musik handelt - wie es eben Killer nicht gemacht haben. Erfreulich die anständige Stimme des Herren Frank DV, der den eigentlich ein wenig hausbackenen Songs - die übrigens in den verschiedensten Tempi gehalten sind - eine gewisse eigenständige Note verleiht. Weniger toll hingegen klingt das doch etwas dünne Schlagzeug, das den ansonsten ordentlichen Sound ein wenig runterzieht. Das Album ist ansprechend, für alte Bay-Area-Fans vielleicht sogar ein Muss. Auf jeden Fall haben NATIVE INSTINCT die Stallmeisterschaft gegen Killer sicher gewonnen.

First Born


Cover - First Born Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Broken Silence

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Mausoleum war/ ist das kultige belgische Label, das in den Achtzigern neben Killer oder Ostrogoth auch die erste Warlock rausbrachte und auch so dolle Sachen wie Living Death pushte. Ich kann mich auf jeden Fall noch gut an "Wall Of Sound" und "Shock Waves" erinnern, die ich immer dann hörte, wenn ich die echten Motörhead ein paar Mal durchgenudelt hatte. Tja. Sänger und Gitarrist Shorty war so was wie die Pommes-Ausgabe von Meister Kilmister. Aber die Zeiten ändern sich und Shorty van Camp hat zwischendurch Blues gemacht und seinen wertvollen Mitstreiter "Fat Leo" verloren. Und mit dem wiederum scheint auch das druckvolle Motörhead-Feeling verflogen zu sein. So machen die Belgier jetzt ganz ordentlichen Heavy-Power-Metal, der zwar nicht nervt, aber auch nicht besonders antörnt. Oftmals grausam-billige Keyboards (wie beim Opener "Broken Silence"), ägyptische Klänge ("In The Land Of The Pharaoh"), Hammerfall-Chöre ("A Matter Of Time") oder Gary-Moore-inspirierte Songs wie "The Answer" oder "The Run Of The Chupacabra” sind zwar handwerklich okay, aber dafür auch nicht besonders inspiriert. Und die Texte, na ja, sie als Klischee zu bezeichnen, wäre wohl noch zurückhaltend kritisiert. Kostprobe gefällig? Dann lest dies: "Dancing with the devil - you got a one way ticket to hell” Oh ja. Vielleicht hätte Mausoleum KILLER nicht unbedingt die Rückfahrkarte aus dem Ruhestand bezahlen sollen. Wieder eine Legende weniger, schade. Hauptsache live auf dem Headbangers Open Air enttäuschen sie nicht genauso.

Broken Silence


Cover - Broken Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Inhumanity

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Ville Viljanen heißt der Sänger, kommt natürlich aus Finnland und allein der Name lässt Böses ahnen. Nun bewegen sich die Jungs, obwohl´s der Name "Der Tod ist das Prinzip" vermuten ließe, nicht in der Rotwein-Ecke, sondern im Fahrwasser der Kinder vom See. Allerdings haben sie den - meiner Ansicht nach ziemlich gehypten - Bodoms sogar etwas voraus. MPE benutzen zwar auch das Keyboard, nur schaffen es die Herren, das Tasteninstrument in ihre Songs so integrieren, dass sturen Keyboard-Hassern nicht gleich die Bierpulle ausser Hand fällt. Und die Finnen bleiben immer und jederzeit - bei aller Schönheit der Melodien - hart wie Todesstahl. Schon der Opener "Another Creation" fängt die Hörer innerhalb von Sekunden mit seinen phantastischen Melodiebögen. Und "The Lust Called Knowledge" hat es geschafft, dass ich einen Song mit wirklich prägnanten Keys schätze. Dieser Songtitel ist Programm. Denn MORS PRINCIPIUM EST wissen, wie sie gute Songs schreibt. Und den Hörern so Lust verschafft. Geil.

Inhumanity


Cover - Inhumanity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Banquet In The Darkness

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Noch mehr Japaner. Sechs Jahre waren sie krank, jetzt spielen sie wieder, Satan sei Dank. Dies hier ist soviel Dismember wie es mehr Dismember nicht mehr geht. Killer. Die Jungs machen Dampf, die Jungs haben geile Melodien, tolle Soli und eine amtlich-gurgelige Stimme - vor allem aber hamse trotz leichter Abkupfer-Verdachtsmomente auch witzige Ideen. So gniegelt das flinke Todesgeschwader bei "The Avenger Full of Vengeance On God" (das übrigens zusammen mit dem folgenden Song "A Knight Appears From The Lake Of Blood" den Bandwurm der Metal-Titel-Bewertungs-Jury verliehen bekommt) sogar geigen-artige Töne mitten ins Death-Metal-Inferno. Die Songs rocken sich flott in die Gehörgänge eines jeden altschuligen Tod-Metall-Hörers. Und vor allem rollen sie nicht davon. Wie es heute bei Dismember zu befürchten ist und bei Entombed geschehen. Ich sag’s ja immer: Prima Death Metal muss nich unbedingt aus dem Land der "drei Kronen" kommen. Darf auch mal Japan sein.

Banquet In The Darkness


Cover - Banquet In The Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Divination

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Völlig an mir vorbeigegangen sind diese kleinen Grunzgesichter aus dem Land der aufgehenden Sonne. "Divination" ist schon die vierte volle Scheibe der Japsen. 14 Mal gibbet auffe Omme, alte Scheiße. Also, um genau zu sein, sind zwölf Songs drauf, ein Bass-Solo "Floating Sediment" und ein "stimmliches Experiment" namens "Eciov Erazzib". Tja, und was passt besser zu einem CD-Rundling als das Wort abgedreht. Zu hören ist also kompliziertester Death Metal, der phasenweise mal am Grindcore vorbeischrammt. Auffällig sind die wirklich schweinischen Gitarren-Soli und die mega-vertrackten Bass-Linien. Mir persönlich raubt das Geknirze der Saiteninstrumente nach einiger Zeit den Nerv. Manchmal bewegen sich die Asiaten mal schnellen Fußes vorwärts, dann gefällt es mir am besten. Meistens aber proggen sie durch die Tod-Metal-Zone wie Fates Warning durch das Rock-Gepoppe. Also: Von bretthartem Blast-Beat bis hin zum amerikanischen Technik-Death-Metal wird hier so einiges geboten. Nur geht’s mit am Stück auf den Zeiger. Nile-listen und Verehrer ähnlicher Bands kommen aber sicherlich auf ihre Kosten.

Divination


Cover - Divination Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 36:24 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Kill2This

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Band:

Intestine Baalism

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Band:

Noise Forest

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