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Burn It!

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Über diese CD zu schreiben ist ein bisschen wie dem berühmten geschenkten Gaul ins Maul zu schauen. In einer Mischung aus Resignation und Kreativität erwuchs wohl der Gedanke, dem neuen Album den Titel "Burn It!" zu geben und dies auch noch wörtlich zu nehmen. Im Klartext: Checkt die Homepage, ladet euch kostenlos die Songs runter und brennt sie sooft ihr wollt - mit dem ganzen Segen der Band! An der Qualität wurde nicht gespart, wie schon beim Vorgänger gibt es wenig an der Produktion zu kritisieren. Musikalisch haben sie sich zwar nicht Welten vom Vorgänger entfernt, und doch ist der Grundton dieses Albums ein anderer. Brachialer und etwas weniger einfühlsam geht man zu Werke. Auf der einen Seite steht ihnen das klarere Bekenntnis zur Härte gut, auf der anderen Seite schränkt das aber die möglichen Wendungen in den Songs doch ein, da ohne Pause auf die Zwölf gedroschen wird. Die mangelnde Abwechslung ermüdet den Hörer über die volle Länge etwas, auch die Melodien schienen mir auf "Weiter" origineller. Nichtsdestotrotz: Mir gefällt ihre Art deutsche Texte mit hartem, wenn auch SUCH A SURGE inspirierten, Crossover zu vereinen.

Burn It!


Cover - Burn It! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: -
Länge: -:- ()
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Elegy

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Nennen wir dieses Album Meilenstein und untertreiben immer noch mächtig: Kongenial fügen AMORPHIS für "Elegy" finnische Folkeinflüsse und dunklen Metal, verspieltes Siebziger-Gedudel und tanzbare Elemente zusammen. Nach den Heldensagen haben sich Esa Holopainen und Konsorten hier vorgenommen, die finnische Alltagsgeschichte, die "Kanteletar" zu vertonen. Für kräftigen Schub nach vorne und ein insgesamt höheres Tempo sorgt der neue Schlagmann Pekka Kasari, der vorher bei der putzigen finnischen Thrash-wasauchimmer-Kombo STONE die Felle verdroschen hat. Kurz vor den Aufnahmen wird mit Pasi Koskinen außerdem ein fester Sänger mit "normaler" Stimmlage angeheuert, und das lässt AMORPHIS viel mehr Spielraum als Gegensatz zu Tomis Death Metal-typischem Gegurgel. Der neue Keyboarder Kim Rantala bringt seinerseits eigene Trademarks und einen eher wärmeren Keyboardsound ein. Gleichzeitig lassen AMORPHIS im Verlauf des Albums durchblicken, dass auch dieser vermeintlich perfekte Moment nur eine Durchgangsstation ist und die Reise weitergehen kann, der Titelsong "Elegy" verzichtet bereits auf allzu tiefe Töne, das Album endet mit einer zweiten Version des Hits "My Kantele" - rein akustisch und nur von Pasi gesungen.

Elegy


Cover - Elegy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:33 ()
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Past, Present And Future

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Genau so muss eine Best Of aussehen! Mit fast 74min am Limit einer normalen Audio CD kratzend, mit einem 36-seitigen Booklet kurz unter der technischen Höchstdicke desselben und zu allem Überfluss noch mit einer Bonus DVD obendrauf. Das ganze zu einem humanen Preis und ab 18 versteht sich. Da der werte Herr Zombie auf der DVD drei bislang unveröffentlichte Videos zeigt, von denen zumindest eines seine Neigung zum Splatter zeigt. Ob die FSK Einstufung jedoch daher kommt oder aus der Tatsache, dass alle Musikvideos ohne Prüfung ohnehin FSK 18 sind, kann ich nicht genau sagen. Zombies Videos sind aber ohnehin allesamt recht originelle und unterhaltsame Filmchen. Die DVD bietet aber von den 10 Clips abgesehen keine weiteren Extras sondern ist als Add On zur Audio CD zu sehen. Und auf ebendieser sind natürlich mindestens die Hälfte der WHITE ZOMBIE/ROB ZOMBIE Tracks schon durch ihre hinlänglich bewiesene Tanzflächentauglichkeit von vornherein festgelegt. Die Songauswahl neben den wohl obligatorischen "Thunder Kiss ´65", "More Human Than Human" oder "Dragula" ist natürlich Geschmackssache bzw. eine Frage der Prioritäten. "Hands Of Death" oder die beiden bisher unveröffentlichten Tracks "Two Lane Blacktop" bzw. "Girl On Fire" sind da ganz nett, in seiner langen Karriere hat er aber etliche deutlich bessere Songs aus dem Ärmel geschüttelt. Und das tausendste Cover von "Blitzkrieg Bop" trägt zwar seine Handschrift aber man kann einen Song auch zu Tode kopieren. Nichtsdestotrotz ist dieses fette Paket eines genialen Musikers klasse geraten. Die ansonsten eher gen poppig-Future denn kult-Past orientierte Songauswahl wird durch die mehr als üppige Ausstattung locker amortisiert. (dod)


"Das Haus der tausend Leichen" heißt sein neuer Film auf Deutsch, einige hat er im Keller und 19 plus 10 Videos auf dieser Doppel-CD-DVD. Er lässt 18 Jahre Revue passieren und nimmt Hörer und Seher mit auf eine Reise, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. So sollen "Best of"-Scheiben sein: Die Hits vom Solo-Rob und White Zombie sind drauf (das geniale "Dragula" oder "Thunder Kiss 65"), Soundtrack-Parts zum aktuellen Film ("Pussy Liquor"), ganz zu schweigen vom widerwärtigen Ramones-Cover "Blitzkrieg Bop". Und, damit sich der Kauf auch wirklich lohnt, sind hintendran noch zwei ultra-neue Stücke verewigt: "Two-Lane Blacktop" (das rockt) und "Girl On Fire" (das langweilt). Und dann gibt’s nette zehn Videos, wovon drei ebenfalls unveröffentlicht sind ("Demonoid Phenomenon", "Return Of The Phantom Stranger" und "Spookshow Baby"). Und wem das immer noch nicht reicht, der kann in einem fetten, 36-seitigen Booklet stöbern. Lohnenswert sind hier vor allem die Fotos über die Entwicklung der äußeren Erscheinung des Rockers, von 1985 bis 2003 gibt’s für jedes Jahr ein Bildchen, cool. Mit der Veröffentlichung ist allen Beteiligten ein Referenzwerk gelungen, das sowohl altgediente Zombie-Fanatiker ansprechen dürfte, aber auch dazu angetan ist, neue Fans zu rekrutieren. Unbedingt anchecken, sonst verpasst ihr "The Great American Nightmare". Beware!

* Package besteht aus CD plus DVD - Laufzeit bezieht sich ausschließlich auf die CD

Past, Present And Future


Cover - Past, Present And Future Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19 plus 10 Videos
Länge: 73:20 ()
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Strays

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Jawoll - Welcome back!! Wäre doch nur jede zweite Reunion so positiv ausgefallen wie die hier von JANE’S ADDICTION, dann müßte man sich weit weniger ärgern bzw. Zeit mit lustlos aufgewärmten "Altmaterial" verschwenden wie u.a. bei AUTOGRAPH, HONEYMOON SUITE und Konsorten geschehen. Wahrscheinlich hatte auch keiner mehr so recht damit kalkuliert, daß diese Kapelle überhaupt noch mal was auf die Beine bringt und dann wird einem so ein wirklich knalliges und mit viel Power verpacktes Scheibchen Namens "Strays" um die Lauscher gehauen. Gegen Ende der glorreichen 80er schwangen sich Jane’s Addiction zusammen mit ihrem stets etwas extravagant aussehenden und vor allem klingenden Sänger Perry Fare auf, um quasi als eine Art Vorreiter für die kurz bevorstehende Grungewelle mit Bands wie SOUNDGARDEN, PEARL JAM oder auch NIRVANA zu agieren. Dies kann man jetzt im Nachhinein durchaus als Alternative Rock bezeichnen, allerdings war dieses Genre rein begriffstechnisch damals erst in den Anfängen. Nach rund 12 Jahren Abstinenz (die zwischenzeitliche Livetour von 97’ lassen wir mal außen vor) greifen Jungs nun noch mal richtig volle Kanne an. Im Gegensatz zum Original-Line-up ist lediglich Bassmann Chris Chaney neu dabei ansonsten sind besetzungstechnisch natürlich Gitarrist Dave Navarro, der zwischenzeitlich auch mal bei den RED HOT CHILI PEPPERS mitgemischt hatte, genauso wieder an Bord wie Drummer Stephen Perkins und der bereits erwähnte Vocalist. Als "Nummersicherwenhabichnichtschonallesproduziert" wurde Bob Ezrin (u.a. PINK FLOYD, KISS, ALICE COOPER) für diese Scheibe auserkoren. Der Sound ist dabei klar und dynamisch ausgeprägt, klar zur Brachialtieftonrifffraktion unter den "Alternativen" haben Jane’s Addiction noch nie gehört aber die 11 Songs bewegen sich stilistisch gekont zwischen Rock, Metal, Alternative sowie deutlichen Funkeinflüssen a la Peppers. Das Ganze kommt dabei wunderbar knackig-frisch aus den Boxen mit der typisch kopflastigen stimme Perrys, es scheint so als wäre die Band in eine Art Jungbrunnen gefallen und wollte jetzt alles nachholen, was in den Jahren zuvor versäumt wurde. Bereits der treibende Opener "True Nature" bläßt einem förmlich weg, gefolgt vom aufrührenden Titelsong sowie dem hymnenhaften "Just Because", bei "Price I Pay darf die exzellente Rhythmusfraktion mit toll groovenden Bass auch mal einen Discobeat miteinstreuen, das energiegeladene "Riches" sowie das funkige "Wrong Girl" sind die Höhepunkte eines absolut überzeugenden Werkes, das mit "Everybody’s Friend" sogar eine schöne Akustikballade enthält. Lediglich zwei mehr oder weniger Füllertracks gegen Ende mit "Suffer Some" & "Hypersonic" sind net ganz so dolle, hier wurde etwas zuviel dem Gedudel gefrönt, verzeiht man der Band angesichts des restlichen guten Materials aber gerne. Und wenn dann ganz zum Schluß noch so was cooles wie das sphärisch angehauchte "To Match The Sun" folgt, ändert dies erst recht nichts am mehr als soliden Gesamteindruck. Nach Alben wie "Jane´s Addiction” (1987), "Nothing´s Shocking” (1988) oder "Ritual De Lo Habitual” (1990) kann man beruhigt feststellen, die Jungs haben sich ihr leicht exentrisches Image erhalten mit neuen Impulsen versehen ohne dabei mit allzuviel Retroattitüde daherzukommen. Immer noch ein wenig eigenwillig aber irgendwie mitreißend-kraftvoll sollte man sich "Stray" einfach mal geben.

Strays


Cover - Strays Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:14 ()
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A Deeper Kind Of Slumber

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Die Metal-Welt wartete 1997 auf Wildhoney Nr. 2, den Nachfolger des unerwartet erfolgreichen Vorgängeralbums, und heraus kam "A Deeper Kind Of Slumber". Der frühere Bassist Johnny Hagel, Songwriter der Wildhoney-Hits "Gaia" und "The Ar" hatte vor diesen Aufnahmen TIAMAT in Richtung SUNDOWN verlassen(heute ist er bei LITHIUM), zurück blieben Johann Edlund und Drummer Lars Sköld. Für das Studio verstärkten sie sich um Ex-In Flames, Ex-Cemetary-Gitarrist Anders Iwers am Bass und Thomas Petersson an der Gitarre, entstanden ist dieses Album aber der Überlieferung nach als Alleingang von Johann Edlund. Und vor allem: gänzlich unerwartet, in keine Schublade zu stecken und ganz anders. Vom Death Metal ist nichts übrig geblieben, Johann Edlund singt in "normaler" Tonhöhe, die Single "Cold Seed" ist sogar sehr rockig ausgefallen. Und von da an ist dieses Album ein sehr unberechenbarer Trip, "inject us out of here" (letzte Zeile von "Cold Seed"). Jetzt kann man nur noch aussteigen oder sitzen bleiben. Keyboardmelodie und ewig gleicher Bass ziehen einen hypnotisch immer tiefer in die Hommage an den mexikanischen Pilz "Teonanacatl" rein, "Trillion Cillion Centipodes" und "The Desolate One" spielen mit Trip-Hop - und im Text dazu macht sich Edlund auch noch darüber lustig. Einige Texte von "adkos" beschäftigen sich mit bewusstseinserweiternden Substanzen, musikalisch schlägt ab "Only..." eine deutliche PINK FLOYD-Vorliebe zu. Die Frage, ob man sich "A Deeper Kind Of Slumber" überhaupt anhören kann ergibt sich aus der Quersumme aus Tagesform, Alleinsein-Faktor, chemischen Zusatzstoffen und persönlicher Depressionsneigung abzüglich Umgebungstemperatur und dem "True Death Metal"-Faktor. Oder einfacher: Keine Platte für jeden und auch nicht für jede Gelegenheit.

A Deeper Kind Of Slumber


Cover - A Deeper Kind Of Slumber Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:3 ()
Label:
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Band:

Rob Zombie

www
Band:

Jane's Addiction

KEINE BIO! www
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The Rise Of Brutality

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In einer Szene in der das verdammte Modewort Credibility mehr zählt als der Kaffee zum Frühstück, gehören HATEBREED sicherlich zu den wichtigeren Vertretern. Das warum und wieso lässt sich im Nachhinein immer schwer feststellen. Fest steht jedenfalls, dass in einem Hause wie Roadrunner nur Platz ist für angesagte Bands. Und HATEBREED bedienen definitiv den Drang nach härterer und trotzdem moderner Musik in höchstem Maße. Noch wütender als die neue MACHINE HEAD, hartcorelastiger als, aber fast genauso rockend wie DEVILDRIVER legen sie zumindest die labelinterne Stallordnung fest. Keine Spielereien, keine Kompromisse, knallhart immer auf die Birne. Kurz müssen die Songs sein, auf den Punkt kommt man nach wenigen Takten. Ein penetrant auf einem Level schreiender Sänger gehört einfach dazu. Dabei bleibt jedoch auch die - von der auf die erwähnte Credibility achtenden Szene ohnehin selten erwünschte - Abwechslung etwas auf der Strecke. Ein hier locker zu verschmerzendes Faktum, "The Rise Of Brutality" ist durchaus wörtlich zu nehmen. Denn ein zur Seite blickendes Prügelensemble wäre wohl nicht mehr die selbsternannte Brut des Hasses. Fieserweise grooven die Jungs dermaßen ordentlich, dass man solch objektive Gedanken ohnehin gar nicht fassen kann oder will. So kompromisslos die Musik auf der einen Seite ist, so unglaublich unverschämt sind und bleiben aber zweifellos grade mal 30min Spielzeit.

The Rise Of Brutality


Cover - The Rise Of Brutality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 32:2 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

The Wake

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InterviewMoin, Kaj, erzähl’ uns doch erstmal was über The Wake, denn so vielen Leuten dürftet ihr bisher nicht bekannt sein...



THE WAKE ist eine ehrliche und hart arbeitende finnische Melodic Death Metal-Band, die 1998 gegründet wurde und gerade ihr Debüt "Ode To My Misery" veröffentlicht hat. Wir kommen aus einer kleinen Stadt, Karjaa.


Wo liegt das denn? Meine geographischen Kenntnisse von Finnland beschränken sich auf Helsinki haha. Gibt’s in Karjaa noch andere gute Bands?



Karjaa ist eine kleine Stadt ungefähr 80 Kilometersüdwestlich von Helsinki. Hier leben ungefähr 9000 Leute, von denen 2/3 schwedisch als Muttersprache haben. Das Leben ist ein wenig langweilig, denn hier passiert nichts. Aber das Gute sind die vielen Kneipen, die es hier gibt, in denen man wunderbar seinen Alltag vergessen kann. Es gibt hier nur wenige Bands, keine davon bemerkenswert.



Ihr hattet bereits eine Menge Veränderung im Line-Up in den fünf Jahren eurer Existenz. Nervt das nicht? Gab es jemals einen Punkt, an dem die Band beinahe beendet worden wäre?


Nun, alles passiert aus einem Grund. Jeder Line-Up-Wechsel hat uns stärker und selbstbewusster gemacht und nun ist unsere Band so stark, zusammengewachsen und loyal, wie es besser nicht sein könnte. Wir haben niemals ernsthaft darüber nachgedacht, die Band zu beenden, aber wir hatten unsere harten Zeiten und Phasen, in denen es uns an Motivation mangelte. Aber wir glauben, dass jede Band ihre ganz persönlichen Phasen der Hölle hat.


Ihr musstet Harri zur finnischen Armee ziehen lassen, wo er eine ganz schön lange Zeit war, oder? Hat der Rest von euch seinen Wehrdienst schon hinter sich? Muß in Finnland jeder zur Armee?



Yep, wir haben Harri verloren. Das hat uns natürlich angepisst, aber was soll man machen? Es gab noch andere Probleme mit ihm, nicht nur die Sache mit der Armee. Als er dann wirklich zur Armee musste, hielten wir es für besser, einen neuen Schlagzeuger zu suchen, was wir dann auch taten. Jani hat seinen Dienst bereits hinter sich und Wellu ist momentan dort. Er hat seinen Dienst im Januar begonnen, aber nach einigen Monaten "gekündigt”, da wir das Album aufnehmen mussten. Im letzten Monat musste er wieder einrücken. Sakari und ich versuchen momentan alles, um dieser finnischen Hölle für junge Menschen zu entgehen, wir werden sehen, was passiert. Normalerweise muss man für neun Monate hin und hat drei Möglichkeiten: entweder neun Monate Armee, 13 Monate Sozialdienst (for free) oder in den Knast gehen.


Warum habt ihr euren Namen von Bleeding Harmony in THE WAKE geändert? Mir gefiel Bleeding Harmony viel besser...


Eigentlich kam die Idee von Plattenfirma. Wir überlegten uns dann, dass The Wake viel einfach zu merken ist und mehr nach 21. Jahrhundert klingt haha. (Nee, is’ klar. - Anm. d. Verf.)


Kommen wir zu eurem Album. Wie zufrieden seit ihr mit "Ode To My Misery"?


Wir sind sehr zufrieden. Alles ist perfekt und es klingt genauso so, wie es klingen sollte. Natürlich gibt es im Rückblick immer Sachen, die man ändern möchte oder anders machen würde, das ist ganz normal. Aber alles in allem denken wir, dass es ein kompaktes und gelungenes Album ist.


Was soll der Titel ausdrücken? Der klingt ja ein wenig depressiv.


Der Titel ist ein Spiegel für den Kontext der gesamten Platte. Die Texte sind sehr oft depressiv und nah am Rand. Es ist für uns einfacher, über traurige und depressive Dinge zu schreiben als über diesen ganzen happyhappyjoyjoy-crap.


Worum geht’s in den Texten denn genau?


Es dreht sich alles um meinen verdrehten, suizidalen Verstand und den Zustand der Welt wie wir ihn sehen. Manche Leute mögen es vielleicht für Nonsens halten, aber wenn man wütend oder depressiv ist, ist es einfach etwas, dass ganz natürlich aus deinem Verstand kommt. Unsere Songs sind wie Schlüssel zu den tiefsten und verborgensten Sorgen der Leute. Sie sollen dich erinnern, dass das Leben nicht immer nur Spaß ist.


Wenn euch Leute vorwerfen, dass eure Musik oder euer Album weder neu noch innovativ ist, was antwortet ihr denen?


Das liegt alles im Ohre des Hörers. Wenn du irgendeine Art Musik hörst, solltest du open-minded sein und diese Verdächtigungen den Leuten überlassen, die einfach nicht verstehen, worum es bei Musik geht. Heutzutage kann man keine Musik mehr machen, die nicht irgendwen an Bands oder Riffs erinnert, die er schon einmal gehört hat. Wir machen die Musik einfach so, wie wir sie mögen und versuchen nicht, jedem zu gefallen oder so einzigartig wie möglich zu sein. Wenn du heute versuchst, einzigartigen Kram zu machen, ist es meistens beschissener Kram und das ist auch nicht wirklich toll. Wir sind nur vier Typen aus einer kleinen und kalten Stadt, die melodischen Death Metal spielen. Wir versuchen nur, wir selbst zu sein. Ist das nicht einzigartig genug?


Wer sind eure musikalischen Einflüsse? Ich denke doch, dass die Göteborg-Szene sehr stark in eurem Sound ihre Spuren hinterlassen hat, oder?


Göteborg kann man raushören, ja. Aber wir schreiben Musik im finnischen Stil. Wir versuchen nicht wie eine schwedische Band zu klingen oder die gleichen Melodien zu nutzen. Wir schreiben einfach Musik, die in unseren Ohrengut klingt. Natürlich hören wir oft the ol´ mighty gothenburg.


Ihr habt vor kurzem einige Gigs gespielt, wie waren die?


Großartig! Die Leute scheinen unsere Musik wirklich zu lieben und wir lieben es einfach, live zu spielen! Wenn man die Leute sieht, wie sie die Hände heben und einen Lächeln in ihrem Gesicht haben, hast du deine Erwartungen erfüllt bekommen. Diesen Monat stehen noch einige größere Gigs an, z.B. das SpineFeast in Nosturi am 21. November.


Musiker aus Schweden und Norwegen beschweren sich oft darüber, dass es in ihren Ländern nur wenig Möglichkeiten gibt, live zu spielen. Wie ist das in Finnland?


Du kannst hier in beinahe jeder Kneipe oder Restaurant live spielen. Natürlich gibt es nur einige wenige große und respektable Plätze, aber es gibt genug kleine Läden in denen man spielen kann. Es kommt einfach nur drauf an, wie bekannt man ist.


mit welchen Bands würdet ihr gerne touren?


Ich kann da wirklich keine Namen nennen, mit denen ich gerne touren würde. Es kommt auf die Charaktere in der anderen Band an. Es ist nicht schön den Tourbus mit kompletten Arschlöchern zu teilen haha. Es ist wichtig, dass die Chemie zwischen den Bands stimmt und die Mucke paßt.


Welchen fünf Alben lauscht du gerade?


Nevermore - Dead Heart In A Dead World

At The Gates - Slaughter Of The Soul

Killswitch Engage - Alive Or Just Breathing

Wasara - Kivisade

TOC - Loss Angeles


Ok, schon sind wir beim Schluß. Letzte Worte?


Viele Grüsse für Alle Deutsche Metal Fans! Hope we see you german people soon!
SINCERELY:
The Wake . Kaj, Sakari, Jani, Wellu

Interview:

Heaven´n´Hell

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Interview Zur Zeit wird eure Debüt-Scheibe "Sleeping With Angels" veröffentlicht. In Deutschland seit ihr recht unbekannt. Erzähl mal ein bisschen über den Background der Band und die Geschichte der Bandmitglieder.


HEAVEN´N´HELL wurde im Herbst 2002 von mir und meinem Bruder Harto, der auch die zweite Gitarre spielt, zusammen mit Schlagzeuger Oze Vilmunen und Sänger Tom Hendriksson gegründet. Meine Wurzeln liegen zum Teil im Blues und ich spiele unterschiedliche Stile vom Hardrock bis zum Metal. Harto hat mehr aggressivere Sachen gespielt, in Speedmetalbands und ähnliches. Oze hatte Britrock- über Acid- bis Metal-Perioden. Tom´s Background enthält Stile vom Deathmetal bis zum Punk. Nach einer "jeder Tag ist ein Tag zum üben Politik" und einem folgenden Demo-Tape bekamen wir Ende 2002 einen Plattenvertrag mit SpineFarm Records. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits alle Songs für das Album fertig, so konnten wir sehr schnell unser Debüt-Album im März 2003 in den Petrax-Studios in Finnland aufnehmen.


HEAVEN´N´HELL hat hervorragende Reaktion in Finnland erhalten. Wie sind die Reaktionen bezüglich des Debüts im Rest von Europa ausgefallen?


Yeah, für eine neue Band waren die Reaktionen und die Reviews überall großartig. Unser Album wird auch in Japan, Kanada, UK, etc. veröffentlicht, so dass eine Tour möglich scheint.


Im Info-Blatt eures Labels wird euer Stil als "Heavy Metal Punk" mit Achtziger-Einfluss beschrieben - könnt ihr mit diesem Statement übereinstimmen?


Das ist die beste Beschreibung für unserem Musikstil welche wir bisher hörten. Wir sind eher eine Heavy Metal-Band als eine Hardrock- oder Metal-Band. Es sind definitiv leichte Einflüsse von Punk in unserer Musik, dennoch könnte es schwierig sein, dieses aus dem ziemlichen metalmäßig klingenden Album heraus zu hören. Aber ich denke das Punk-Ding ist auch ein Erbe der Vergangenheit, oder es kommt von der Art wie wir auf der Bühne agieren und auch aussehen.


Welche Bands hatten den meisten Einfluss auf euch? Und wie war dieser Einfluss auf eure Musik, insbesondere auf das Debüt-Album.


Ich persönlich wuchs auf mit Bands wie Led Zeppelin, AC/DC, The Beatles, Black Sabbath, und das hört man auch an meinem Spiel. Als Gruppe sind wir keine Fans einer bestimmten Band, aber während des Songwritings werden wir von einer Reihe verschiedener Stile inspiriert, sogar von Bands wie Police und Duran Duran.


Welche Musik/CD bevorzugt du im Moment? Eure Musik klingt ja schon ein wenig nach den Achtzigern. Hört ihr Musik wie den Nu-Metal aus den Staaten oder andere Musikstile, auch jenseits der Rockmusik?


Na ja, wenn mit "Achtziger" etwas "Reign In Blood" gemeint ist, absolut ja, haha! Die Achtziger waren eine Zeit der Heavy Metal Höhepunkte, eine Periode wo die Hosen stramm saß und die Musik auch, haha. Unsere Musik kann mit 80er-Bands wie Ratt, Poison, Ozzy Osbourne verglichen werden, aber ich denke unser Sound kommt von sonst wo. Das mit den 80er-vibes ist einfach passiert. Wir hören alles verschiedene Musikrichtungen.


Was denkst du in welcher Situation die Rockmusik sich im Moment befindet? Sind es die mehr melodischen Hardrock-Bands welche mehr Beachtung und Popularität finden? Ist es unterschiedlich von Land zu Land?


Es ist eine gute Sache, dass Band wie The Darkness zur Zeit so groß sind. Heutzutage sind nicht mehr zuviel richtige Rockbands in den Charts. Als Gegenstück zur melodischen Rockszene beziehen immer mehr Bands ihre Einflüsse vom Death- und Blackmetal. Und diese Acts gewinnen auch zunehmend an Popularität.


Ich fand keine Infos über das Songwriting und über die Songwriter auf der Promo-CD. Wie arbeitet ihr? Ist das Teamwork oder gibt es da Spezialisten für die Texte und die Musik?


Wir neigen dazu einen engen Zeitplan zu haben wenn wir Musik schreiben, und auch wenn wir touren. Gewöhnlich beginnen mein Bruder Harto und ich mit dem Song. Dann kommt zum arrangieren unser Drummer Oze dazu, und schließlich denken wir gemeinsam mit Tom über die Vocals nach. Tom verfasst dann auch die Texte.


Das Artwork, besonders das Bandlogo ist untypisch für diese Art von Musik, das schaut mehr nach Deathmetal oder Bands wie Black Sabbath aus. Ist das Zufall oder hat das eine bestimmte Bedeutung?


Wir mochten das Logo sofort, als wir es sahen und ich denke es gibt der Band eine neue Dimension. Wie sind natürlich alle Fans von Black Sabbath und wir mögen auch Death- und Blackmetalsachen, so dass es natürlich auch ein bisschen daher kommt.


Habt ihr Zeit für eine Promo-Tour mit "Sleeping With Angels" oder andere Pläne für eine Tour?


Wir haben tatsächlich vor zwei Monaten einige Promo-Gigs in Deutschland und Schweden gespielt. Die internationalen Release-Dates sind dann Ende des Jahres, so dass wir eine größere Tour im nächsten Frühjahr planen. Hoffentlich wird diese Tour auch Europa und eventuell einige weitere Länder einschließen. Davor werden wir so viel wie möglich in Finnland spielen.


Mit wem habt ihr bereits getourt, besser, mit wem möchtet ihr ganz gerne auf Tour gehen?


Ich denke da gibt es viele Bands unterschiedlichster Richtung mit denen wir touren könnten. Wir lieben es live zu spielen, also ist es fast egal welche Bands, solange wir Gigs spielen können.


OK, erst mal Danke für das Interview, und dann noch ein paar eigene Worte zur näheren Zukunft.


Kein Problem. Mit unserm Debütalbum, mit dem wir wirklich zufrieden sind, warten wir nur noch darauf "on the road" zu gehen und den Fans das Gehirn rauszublasen. Es gibt auch noch etwas neues Material welches wir geschrieben haben und wir sind sicher, dass das nächste Album ein absoluter Killer wird. Bis dahin, testet uns mal live an wenn ihr die Möglichkeit habt.

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