Review: If I Had A Bullet For Every One
Alter, was ein göttliches Brett! Aus der Asche der verflossenen
SPERMBIRDS und der vergessenen HEADCRASH ist wie ein Phoenix der
Nachfolger END OF APRIL auferstanden. Selten wurde eine Granate
gezündet, die auf so eindrucksvolle Art und Weise so viele Musikstile
verbindet und ihnen mehr Leben einhaucht als sie jemals vorher
hatten. Das schon von der EP "Divided By Numbers" bekannte "Divided"
trieft vor rotzigem Punk, lockerem Rock und guter Laune Backvocals.
Funkige Sounds kollaborieren bei "Pyramid" mit heftigen
Gitarrenwänden zu einer Livegranate erster Güte. Der vielseitige
musikalische Background der einzelnen Musiker schimmert bei allen
Songs durch, die Unmengen der stilistischen Komponenten der Songs
werden kanalisiert durch Allens einmalige Stimme. Rasiermesserscharf
steuert er auf die Höhepunkte zu, pointiert wichtige Phrasen und
dreht zurück wenn originelle Gitarrenparts und Bässe im Rampenlicht
stehen sollen. Er ist kein großer Sänger, er ist kein pathetischer
Paradiesvogel oder verkrampfter Schreihals. Er gehört vielmehr zur
seltenen Spezies der charismatischen Frontmen die durch die
persönliche Note bestechen - und nichts passt besser zum Rock´n Roll!
Düstere Samples und gesprochene Vocals bei "G. Vs. E." oder
melodische Hymnen wie "The Adam Bomb" komplettieren die
eindrucksvolle Show dessen, was sie aus dem Effeff beherrschen. END
OF APRIL sind die All Terrain Vehicles der modernen Musik, zuhause
auf den einsamen Singletrails des Alternative, halsbrecherischem
Sprüngen des Metal oder den Rennstrecken des Punk. Das meine Herren,
war großartig!
If I Had A Bullet For Every One
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
68:25 ()
Label:
Vertrieb:
InterviewDas Leben ist so wertvoll. Was ich durchgemacht habe, war sehr, sehr schwierig. Aber so stumpf es klingt: Was dich nicht tötet, macht dich nur noch stärker. Ich habe gelernt, welch Ehre und Privileg ich genießen konnte, Teil von Voivod gewesen zu sein. Jetzt geht das Leben weiter - Rock’n’Roll."
Auf Voivod weist auch der Bandname hin.
Ich benutze meine Spitznamen aus alten Zeiten, weil er einfach paßt, die Musik, gut beschreibt. Heavy and powerful! Ganz davon abgesehen, daß viele andere Bands die guten Namen bereits besetzen.
Wie schon gesagt, Parallelen zu Bands wie Ministry oder Slayer sind durchaus auszumachen. Ist das okay?
Ich würde die ganze Chose als Cyber-Thrash bezeichnen. Eigentlich schreiben wir einfach Songs, ohne uns groß drum zu kümmern, was am Ende rauskommt und welchem Stil es entspricht. Wir wollen ehrlich sein, uns gefallen und wenn wir dann auch noch ein paar Leute ansprechen, ist es um so besser.
Mehr Gedanken macht sich der Quebecois sicherlich über die Texte.
In erster Linie müssen die Texte zu dem jeweiligen Songs passen. Bestimmte Stimmungen benötigen auch ein gutes Thema - ich denke, daß uns das auch recht gut gelungen ist. Manche Titel sind einfach das, was sie sind - wie zum Beispiel ,Crypto-Sporidium‘ oder ,Satanic Rituals‘. In ,Mayhem´ geht es darum, Leuten wie dem Boss, dem Lehrer und sonst wem zu verklickern, daß es so nicht geht. Grundsätzlich ist das meine Art, FUCK YOU zu sagen.
Zusammen mit Gitarristen Dan Lauzon (Ex-Entropy) und Bryan Donahue (Ex-Homicide) sowie Drummer Lewis Leveque (Ex-Genetic Control/ Homicide) sagt E-FORCE jetzt also "Fickt euch" und spielt Metal?
Ich würde schon sagen, daß wir echte ,Heavy-Metal-People‘, vielleicht hat das was mit meinem Geburtstag, Freitag, dem 13. (Februar) zu tun, haha. Letztlich mögen wir es, zu feiern und das Leben in einer gesunden Balance zu halten, es zu genießen, so gut es eben geht.
Was ja im übertragenen Sinne auch für die Produktion des Albums gelten dürfte.
Pierre Remillard, der ja auch schon mit Bands wie Cryptopsy, Kataklysm, Gorguts oder Krisiun arbeitete, hat sein Wild Studio zwei Stunden nördlich von Montreal in einem Schlösschen mitten im nirgends. Da arbeiteten wir im Juli in kompletter Ruhe und selbst, wenn am Ende der zwei Wochen ein bißchen die Kraft fehlte, haben wir alles zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Zumal uns Dans Freundin hervorragend mit Bier versorgte. Und das Angeln am Nachmittag war toll, über den Kopf frei zu bekommen.
Was die erfahrene Band erwartet, überrascht keineswegs.
Die Zeit wird zeigen, was geht. Wir wollten eine Platte, so gut und ehrlich wie möglich machen. Und ich hoffe natürlich, daß wir genug Scheiben verkaufen, um das Label glücklich zu machen. Season Of Mist ist super, die Belegschaft weiß wirklich, wie sie ihre Arbeit zu erledigen hat und ich bin sehr glücklich, zu diesem Team zu gehören. Na klar, und eine Tour wäre auch toll. Aber letztlich passiert, was passiert.
Eric scheint das Leben auf Tour zu mögen, trotz seines Unfalls während der Anreise nach Wacken.
Es bedeutet jede Menge Spaß. Ich hatte viele, viele gute Momente mit Voivod. Und nur einen nicht so guten. Auf jeden Fall hoffe ich, so schnell wie möglich in Europa zu spielen. Die besten E-FORCE-Songs, aber sicherlich auch ein paar Klassiker aus Voivod-Zeiten. Und nachdem ich das Glück hatte, 1996 auf dem Dynamo-Open-Air aufzutreten, hoffe ich, daß es auch bald mit einem Festival klappt. Wacken oder so wäre klasse.
In eurer Heimat Montreal seid ihr bereits aufgetreten.
Stimmt. Montreal hat wahrscheinlich die größte Szene, was den Support von Metal betrifft. Es gibt enorm viele Bands und noch mehr Death-Metal-Fans. Es ist ein großartiger Ort, um live zu spielen.
Wovon der Herr Forest wohl nicht genug bekommen kann.
Stimmt, wenn ich Bock habe, spiele ich in einer Cover-Band Songs von AC/DC, Black Sabbath, Kiss und vielen anderen." Wofür - hoffentlich - in Zukunft nicht mehr soviel Zeit bleibt, damit Eric und seine Mitstreiter, die jeder über fast 20-jährige Erfahrung im Business verfügen, ihr Können auf möglichst vielen Bühnen Europas präsentieren können. Denn ein E-FORCE-Auftritt verspricht ehrlichen und harten Metal, der mit den Genre-Grenzen spielt und keine Kompromisse eingeht. Schön, daß Eric Forest wieder da ist, schön, daß er ein so tolles Album mitgebracht hat.
Welcome back, Eric! Bonjour E-FORCE! Schaut unter http://www.drownmary.com/eforce.html und kauft euch die Scheibe.
InterviewHier ist der dicke Frontmann von Lay Down Rotten, der Daniel J.
Der Mann mit den vielen Spitznamen gibt sich also die Ehre, der "Mett-Gott"!
Ich wurde nach einem Suff mal Metal-God genannt. Mit den Jahren und meiner bekennenden Sucht nach Mett hieß es auf einmal Mett-Gott. Ich habe viele Namen, die sich auf mein Übergewicht beziehen.
Auch Kugelblitz nervt nicht?
Nee, das nervt net, den Namen habe ich schon so lange ich denken kann, mein Dad rief mich früher kleiner Kugelblitz.
Dann laß uns mal zur History kommen.
Timo (Drums) und ich spielen schon seit über acht Jahren zusammen und haben bis vergangenes Jahr zusammen bei E 605 gezockt. 1999 hab‘ ich angefangen mit LAY DOWN ROTTEN, 2000 wurde mit Timo, Johannes und "Mini” eine Band draus. Uwe ersetzte dann 2002 Johannes.”
Inzwischen habt ihr zwei Demos und jetzt eure erste CD draußen. Was hat sich getan?
Zur neuen Scheibe ist zu sagen, daß wir uns noch nie so den Arsch aufgerissen haben. Es stecken etwa anderthalb Jahre harte Arbeit drin. Wir haben versucht, unseren Stil zu erweitern. Ich meine, daß die Scheibe interessanter und abwechslungsreicher ist als unsere alten Demos. Die haben zwar auch schon einigen Leuten gut gefallen, ich als Songwriter war jedoch stets unzufrieden. Dies ist bei der neuen Platte definitiv nicht der Fall. Ich selbst bin der Meinung, daß unser Stil zu beschreiben ist als Old-School-Schweden-Death mit neuen Einflüssen und einem Schuß Dampfwalze like Bolt Thrower. Eine leichter "Hypo” oder "Edge of Sanity”- Schlagseite ist nicht zu vertuschen. Beim Nachfolger werde ich versuchen, mich auf die tiefen Death-Growls zu beschränken und nur noch hier und da mal einen kleinen hohen Schrei rauszulassen. Die neuen Songs auf dem nächsten Album (voraussichtlich Oktober/November 2004) haben einen leichten Thrash-Einschlag, kombinert mit Growls. Wir arbeiten schon intensiv am neuen Material.
Wie sieht’s den textlich aus?
Da habe ich mir Mühe gegeben. Ich wollte unsere Arbeit nicht mit irgendwelchen 08/15-Texten ohne Handlung bestrafen. Ich habe mich hingesetzt und habe in erster Linie über Dinge geschrieben, die mich beschäftigen zum Beispiel Politik, Verbrechen und so weiter aber auch Fantasie und Fiktion spielen eine Rolle. ,Cheyn-Stok’sche´ habe ich meinem Großvater gewidmet, der letztes Jahr an Krebs gestorben ist." Der Tod spielt auch bei der Wahl eueres Bandnamen eine Rolle. "Als wir auf der Suche waren, fiel uns einfach nichts ein. Ich ging eines Morgens auf die Arbeit und sah eine plattgefahrene angeweste Taube auf der Straße liegen und da war er in meinem Kopf. Richtig übersetzt heisst es "lay down to rot” - hörte sich aber blöd an, also blieb es bei LAY DOWN ROTTEN).
Und wie seid ihr euren Deal gekommen?
Der Kontakt kam auf einem Konzert zustande, das Remission organisierte. Ich war zufällig auch da und fragte Chris frech, ob Remission noch Bands suche. Daraufhin kam er zu ´nem Gig von uns, ich schickte ihm einen Auszug von den Studio-Aufnahmen. Es waren keine Sexualpraktiken notwendig (glaube auch nicht, daß das bei Chris gezogen hätte). Wir haben das Gefühl bei Remission gut aufgehoben zu sein und das man sich dort um uns kümmert und hinter uns steht.
Dann gibt’s ja bestimmt bald eine Tour.
Nach unseren Gigs im Dezember (Riesa und Marburg/Cölbe) planen wir eine Tour mit Meatknife aus Emden.
Dann plaudert Daniel aus dem privaten Nähkästchen
Ich liebe Sex, Drugs und Rot and Roll. Drugs? Nur Alkohol! Mit dem anderen Schabernack hab ich aufgehört, nachdem ich es in Holland so übertrieben habe, daß ich noch zwei Wochen später nicht wußte, ob ich Männlein oder Weiblein bin. Ich bin 22, Uwe 28, Timo 24 und Mini (Daniel 2) 20. Bis auf Mini sind wir alle in festen Händen. Ich sitze im Büro und arbeite für eine Rechtsanwaltskanzlei, Uwe für eine Spedition. Timo und Mini sind Zivis. Wir haben alle Recht viel Spass an gemeinsamen Trinkorgien mit "Edge of Sanity”-Huldigung und Serien wie King of Queens und Simpsons.
Alkohol spielte wohl auch bei dieser Anekdote eine Rolle.
Timo hat in der ehemaligen Ami-Kaserne, wo unser Proberaum drin war, einen Uranstein gefunden . Er spielte damit Fußball, weil es ja sowieso nur harmloses Anschauungsmaterial für’s Manöver sei. Pustekuchen !!! Er rief damit aber eine Situation hervor, die ungefähr mit dem Film "Outbreak" zu vergleichen war. Das komplette Areal wurde abgesperrt, ungefähr 150 Feuerwehrleute in Strahlenschutzanzügen kamen, Polizisten, Radio, Fernsehen, also das volle Programm. Wir mitten drin in einer Quarantäne-Zone festgehalten und als Verbrecher behandelt. Im Endeffekt stellte sich raus, daß das Zeuchs zwar gestrahlt hat, aber nicht gefährlich war.
Im Gegensatz zur neuen Scheibe. Die könnte so manchen Death-Metal-Fan infizieren.
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