Review:

Goregutgreedy

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In WOB hast du es als Metaller nicht leicht. Denn viele Einheimische legen eher Wert auf tiefergelegte Mittelklasse-Wagen in mutmaßlich origineller Lackierung, als sich um Metal zu kümmern. Vielleicht ist die Wut der verbliebenen paar Mörtel-Macher deswegen noch größer. Schon Protector (deren "Shedding Of Skin" VERY WICKED übrigens prima covern) bewiesen das, VERY WICKED stehen very wenig nach. Hier also malochen keine "Schichtgesichter", hier wird akkurates Todesmetall verarbeitet. Der flott gezupfte Darm mit brutalem Sound und fiesem Grunts geht zweifelsohne in Richtung Corpse und Konsorten, nervt aber keineswegs mit un-rekapitulierbaren Rhythmen. Im Gegenteil: "Brutal Suffering" ist ein richtiger feiner Hit geworden. Nun sind die Herren aber noch nicht eindimensional eingängig. Und zudem beherrschen sie durch langjährige Erfahrung im Untergrund auch ihre Instrumente. Da auch der Sound auf den insgesamt elf "richtigen" Songs und dem Intro (plus zwei - sagen wir mal sehr authentische - Live-Teile und einem Jux-Stück als Live-Intro) sehr druckvoll rumtrümmert, ist diese ursprünglich nur als Demo veröffentlichte Scheibe nicht zu Unrecht zu Labelehren gekommen ist. Die Herren gehören lieber einer seltene Spezies in einer aufstrebenden niedersächsischen Stadt an, arbeiten im THC-Fanclub Günther Grass mit und fahren hoffentlich keinen aufgemotzten Maurerporsche. VERY WICKED, haben nämlich keine PS-Protzerei nötig, um ihre Mitmenschen zu beeindrucken.

Goregutgreedy


Cover - Goregutgreedy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 0:0 ()
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The Splendour Of The Repellent

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Das Herrliche am Widerwärtigen" könnte der Titel dieser Scheibe übersetzt heißen - und das gilt als allererstes fürs Cover: "Der Satan fickt die Muse” oder so. Das Bild sieht aus, als stamme es von einer Black-Metal-Band, die gerne böse wäre. Nackter Mann mit Schwanz (hinten) legt sich mit seiner Tröte auf eine gespreizte (und nackte) Alte, die eben jene Tröte inner Hand hat, beide züngeln. Huuu. Nun gut, dabei hätte die Band aus dem schönen Steinpleis in der Region Zwickau solch billige Effekthascherei gar nicht nötig. Sie selbst beschreibt ihren Stil als extremen Death Metal, wo mit Sicherheit viel dran ist. Aber ich finde, dass sich immer wieder Black-Metal-Elemente durchsetzen, vor allem die hohen, klirrenden Gitarren dürften auch Schwarz-Wurzeln verführen. Im Grundsatz jedoch werden es die Jungs selbst schon besser wissen, vor allem der Gesang macht’s todesmetallisch. Und die teils brutal-schwierigen Songstrukturen lassen einen an amerikanische Vorbilder denken. Es geht verdammt hyper-blastig zur Sache, neben Dying Fetus haben wohl auch Napalm Death Eindruck hinterlassen. Ohne viel Federlesens hauen die Jungs auffe Fresse, bis du lachst. Weniger zu lachen haben hingegen Menschen, die eher auf die melodiöse Spielart des Death Metals stehen, die suchen hier nämlich genauso verzweifelt wie umsonst nach Melodien zum Umschmeicheln ihrer Gehörgänge. Wie gesagt, soundtechnisch klingen THORNESBREED ab und zu nach Black Metal, aber letztlich ist das egal, denn sie wollen extrem sein. Und das gelingt Ihnen hundertprozentig. Und das ist herrlich. Herrlich und widerwärtig.

The Splendour Of The Repellent


Cover - The Splendour Of The Repellent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:2 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Eisbrecher

www
Band:

Hellshock

KEINE BIO!
Band:

Consume

KEINE BIO!
Band:

Very Wicked

www
Band:

War System

KEINE BIO!
Band:

Dead Emotions

KEINE BIO! www
Review:

Domi<>nation

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"Wenn Power Metal dein Geschmack ist, solltest du MORIFADE anchecken!" - so steht’s, frei übersetzt, im Info zur dritten Scheibe der Schweden. Naja, Power Metal ist nicht ganz meine Sache, aber wie schon bei Saintsbleed bin auch hier auf den Namen reingefallen und hab statt einer brutalen Metal-Scheibe ein Stück Power Metal bekommen. Passiert halt. MORIFADE beginnen ihre dritte Scheibe mit einem klassischen Heavy Metal-Stück, dass alle Trademarks des Genres aufweist und einfach nur langweilig ist. Da gibt es 08/15-Riffs, einen Sänger, der nicht im entferntesten Charisma hat und die üblichen Refains. Aber schon beim zweiten Song "A Silent Revolution" zeigen MORIFADE, dass sie sich nicht auf einfallsloses Hammerfall-Covern verlegt haben und untermauern diese These mit einem Mid-Tempo-Stück, in dem sich vor allem Sänger Stefan mächtig steigert und sowas wie eine eigene Identität entwickelt. Das macht dann ja doch ein wenig Mut für die folgenden Stücke. Aber leider können MORIFADE die Erwartungen nicht ganz halten, zu oft wiederholen sie bereits gehörtes und viele Stücke gleichen sich einfach zu sehr. Handwerklich ist die Scheibe solide geacht, außer beim Opener verfallen MORIFADE selten in Klischees, dafür kopieren sie sich aber zu oft selbst. Andauernd hat man das Gefühl, diesen oder jenen Part oder ganzen Song schon mal gehört zu haben. "Domi<>nation" bleibt unterm Strich eine durchschnittliche Scheibe, daran ändert weder die gute Produktion von Andy LaRoque und "Terror" Rudolffson (Runemagick-Kopf und Sacramentum-Drummer) nichts noch fünf Bonussongs (u.a. ein Helloween-Cover), die auf der Digi enthalten sein werden (wie die sind kann ich nicht sagen, die gab’s auf der Promo nicht zu hören…)

Domi<>nation


Cover - Domi<>nation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:48 ()
Label:
Vertrieb:
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Unweaving The Rainbow

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Mit Superlativen sollte man ja immer etwas vorsichtiger umgehen aber bei der vorliegenden CD von FRAMESHIFT, ein neues Progressive-Rock-Projekt, das unter Hauptfederführung von Multiinstrumentalist Henning Pauly (CHAIN) entstand und wofür er als Vocalisten keinen geringeren als "Meistersänger" James LaBrie (DREAM THEATER) dazu gewinnen konnte, muß es ganz einfach mal wieder sein: Gegen Ende des eines musikalisch ereignisreichen Jahres 2003 kommt mit "Unweaving The Rainbow" quasi im Schlußspurt noch ein Progmetalhammer erster Kajüte und der absoluten der Kategorie Album des Jahres heraus, da kann auch die neue Scheibe von DT (leider) nicht ganz mithalten. Im Gegenteil FRAMESHIFT kann mit einem äußerst filigran-eingängigen Stil fast nahtlos an das legendäre "Images & Words" Werk der New Yorker anknüpfen und bietet 80 Minuten feinsten ProgressiveRock-Metal modernster Prägung mit zeitlosen Melodien. Ein zweites "Pull Me Under" gibt’s natürlich nicht aber einen legitimen Nachfolger von "Surrounded" ist mit "La Mer" und einer Hookline für die Ewigkeit durchaus gefunden. Wir hatten ja auf MI bereits vorab ohne die Musik überhaupt zu kennen im September ein ausführliches Interview mit Henning gemacht und waren dadurch schon sehr gespannt aber die CD übertrifft die kühnsten Erwartungen. Die Songs sind La Brie perfekt auf den Leib geschrieben und zeigen einige neue Facetten dieser genialen Stimme, er klingt irgendwie befreiter als bei seiner Stammkapelle und man hört den Spaß bei jeder gesungenen Note heraus. Die Stimme führt bzw. trägt alle 15 Titel spielerisch leicht. Elemente von modernem Metal mit klassischen progressiv rock Parts werden mit Filmmusikartigen Songstrukturen ("Above The Grass 2") verbunden, so daß ein genialer Mix aus in erster Linie super heavymäßigen sowie balladesken Tracks, die außerdem mit einigen opulenten Orchesterteilen arrangiert sowie diesen göttlich, eingängigen Refrains versehen sind, entstanden ist. Epische Passagen wie u.a. bei dem monumentalen "Message From A Mountain" wechseln sich ab mit härteren Riffs ("Spiders"), Hammondorgelsounds röhren liefern sich rasante Duelle zusammen mit "normalen" Keys und ein wuchtiger Drumsound sorgt für ein Übriges. "Unweaving the Rainbow" ist zwar ein Konzeptalbum kommt jedoch ohne reine Instrumentalstücke aus. Es wird keine einzelne Geschichte erzählt sondern das gemeinsame (Über-)Konzept verbindet alle Songs, denn dieses Album beschäftigt sich mit evolutionären Theorien, jeder der Songs basiert auf einem Kapitel aus einem der Bücher von Richard Dawkins, einem der meist respektierten modernen neo-darwinistischen Authoren. Henning Pauly hat die meiste Songs alleine geschrieben, wobei einige Lieder mit Nik Guadagnoli entstanden sind sowie ein Chorus von Stephan Kernbach (von CHAIN und jetzt auch TRANSMISSION) stammt. James war beim Schreiben der Gesangsmelodien ebenfalls beteiligt. Die Texte wurden von Matt Cash und Pauly geschrieben. Besonders erwähnenswert sind noch einige über das Album verstreute tolle Chorpassagen mit YES-artigen Ausprägungen im Stile der 901525 Phase u.a. herausragend bei "Nice Guys Finish First". Hier gibt’s genau das "richtige" will sagen ausgewogene Verhältnis zwischen Technik & Songs, Tiefe & Emotionen z.B. das leicht folkige "Your Eyes" oder fast schon mit einem popigen Refrain versehene "Off The Ground", nicht zu flach aber trotzdem gefühlvoll und mit einer Weite ausgestatte Songs, die den Zuhörer abtauchen lassen in den abwechslungsreichen Musikkosmos von FRAMESHIFT– sensationell gemacht. Genreübergreifend werden hier alle Rockfans bedient und wenn diese CD kein Erfolg wird dann weiß ich auch nicht. Also macht euch auf die Socken, damit "Unweaving The Rainbow" so schnell wie möglich zur aktuellen Lieblingsscheibe mutiert, denn daß passiert - garantiert!!

Unweaving The Rainbow


Cover - Unweaving The Rainbow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 79:30 ()
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Vertrieb:

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