Band:

Inc

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Band:

Lyzanxia

Band:

The Transsylvanians

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Band:

Smeer

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Review:

Eppur Si Muove

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Dass sie sich doch dreht, bezweifelt heute ja keiner mehr. Die olle gute Erde um die Sonne. HAGGARD haben daraus und um den prominentesten Vertreter dieser damals ketzerischen Meinung erneut ein Konzeptalbum gestrickt, ein Steckenpferd der Band. Die astronomischen Ideen in allen Ehren, so ist "Eppur Si Muove" als logische Weiterentwicklung sicherlich eine ebenfalls gute und richtige Entscheidung gewesen, aber eine so gewagte Idee wie die von Galilei ist es sicher nicht. HAGGARD haben sich nach dem in meinen Augen doch recht enttäuschenden Livealbum lange Zeit gelassen. Über 40 Hände haben hier dann als Band mitgewirkt, die Streicher- und Blästerparts gelangen so zu einem sehr ausgefeilten und vorsichtigen Bombast. Kein Folk, sondern doch sehr klassisch bis mittelalterlich inspirierte Instrumentalparts, ein teilweise extrem hoher weiblicher Gesang und fast unnatürlich tief deathiger, männlicher Gegenpart wirken durcharrangiert bis ins allerletzte Detail. Dies raubt dem Hörer zwar die Chance einen einzelnen Song für sich zu hören, denn "Eppur Si Mouve" wirkt eigentlich nur als Gesamtwerk. Eine eigene Adaption des "Herr Mannelig" gehört für alle Bands mit (teil) akustischer Instrumentierung wohl zum Standardrepertoire, warum hier gleich zwei von grade zehn Songs das oft gehörte Thema in unterschiedlichen Variationen aufgreifen weiß ich aber nicht. Die technisch sehr versierten Musiker haben allesamt abwechslungsreiche Tracks geschrieben, die nicht zuletzt aufgrund der monumentalen Instrumentierung und Chöre wie ein Stern leuchten - um im astronomischen Bereich zu bleiben. Nur meine persönliche Welt dreht sich noch nicht darum, dafür müssten die Songs noch zwingender werden und die Zeit noch beeindruckender ohne Füllwerk einnehmen. Es gibt aber keine Band, die HAGGARD derzeit den Weg zeigen könnte, jetzt müssen sie nur noch von alleine weiterlaufen und die Schritte mal vergrößern!

Eppur Si Muove


Cover - Eppur Si Muove Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Square One

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No Death Metal, sorry. MINORA kommen zwar aus dem Land der elchüberfahrenden Death Metal-Horden, haben aber mit Entombed nix am Hut. Ein Power Metal-Klon sind sie auch nicht, sonst wäre das Review hier wohl auch schon zu Ende haha. MINORA fahren die moderne Metalschiene, Tool und Meshuggah mal als Stichwörter. Emotionaler Gesang, klar dargeboten und manchmal von geflüsterten Backing Vocals unterstützt, ist das herausragende Merkmal des Schwedenhaufens. Der Bass wummert dazu ähnlich wie bei Korn (ich hätte mir auch nie träumen lassen Korn mal in einem Review zu erwähnen) und ist einfach nur coolwummernd. Wenn man mag, kann man der ganzen Chose den Nu Metal-Anstrich geben, aber das widerstrebt mir schon aus Prinzip hehe. MINORA aber sicher nicht, denn die vier Songs sind eindeutig von Acts wie Ill Nino, System Of A Down oder Tool inspiriert und dabei (schwedentypisch) sehr gut verarbeitet worden. "Square One" glänzt mit einem erstklassigen Sänger, emotionalen Songs (die fast ausschließlich im Mid Tempo unterwegs sind) und einer guten Produktion - das einzige was mich störte ist die Fixierung auf langsame Songs. MINORA können sicher auch mal nen schnell Kracher einbauen, das würde ein komplettes Album auflockern. Auf ner MCD sind vier Mid Tempo-Songs nicht so wild, vor allem nicht wenn sie so gut sind wie in diesem Fall, aber über 45 Minuten sollten MINORA noch ein wenig an der Abwechslung im Songwriting feilen. Wenn sie das tun, wird der hoffentlich bald kommende Longplayer ein Fest für Freunde des modernen amerikanischen Metals.

Square One


Cover - Square One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Infinite Water

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RAZOR CRUSADE aus Frau Antjes Heimat bringen endlich einen neuen Longplayer unters Volk, genauer gesagt ihr Debüt. Vorher gab’s ja nur die ziemlich geile "Are You Wired?"-MCD, die bei vielen Leuten aber Hoffnung, Geschmack und Lust auf mehr von der holländischen Combo gemacht hat. Dazu haben sich die Jungs echt mal den Arsch abgetourt und live immer alles gegeben. "Infinite Water" strotzt dann auch vor Spielfreude, Energie und vor allem Liebe zum Detail. RAZOR CRUSADE haben einen komplexen Hardcore-Klumpen eingespielt - auf der einen Seiten melodiös-verspielt ballernd ("You Should Be Lucky"), bei dem die neuen Hardcore/ Metalcore-Combos wie Give Up The Ghost, The Hope Conspiracy oder auch Nine sicher Pate gestanden haben. Auf der anderen Seite gibt es nachdenkliche, ruhige Passagen oder auch mal noisige Momente, die Songs richtig sperrig machen ("Mark, You’re A Hole"). Und wenn bei "The Low Spark" nicht Erinnerungen an selige Refused-Zeiten hochkommen weiß ich auch nicht mehr. "Osaka Android" klingt dann wieder nach The Hives, vor allem im Gesang. Man merkt, RAZOR CRUSADE mischen alle möglichen Einflüsse aus "modernen" Genres und setzen aus diesen unterschiedlichsten Puzzleteilen ein stimmiges, aggressives, melodischen Bastard zusammen, der funktioniert und sich cool anhört. Hier werden Emotionen transportiert - da war ich fast schon so weit zu sagen dass RAZOR CRUSADE Emocore spielen. Aber nein, über die ganze Platte dann doch nicht, dafür sind sie zu heavy und haben auch mal das ein oder andere Metalriff versteckt, was sich Emo-Weiner ja nicht trauen hehe. Ok, der Gesang ist voller Gefühl und kann genauso Aggression wie Verletzlichkeit zum Ausdruck bringen, aber das wird durch die bratenden Gitarren wieder wettgemacht hehe. "Infinite Water" ist eine sehr sehr coole Hardcore-Scheibe und wird RAZOR CRUSADE’s Ruf sicher mehr als polieren. Die Jungs werden groß, ganz groß!

Infinite Water


Cover - Infinite Water Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 33:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Brutal

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Sie haben nichts und niemandem zu viel versprochen, es ist alles noch viel besser als es zu erwarten war: "Brutal" ist tatsächlich die Zeitmaschine ins parallele, glorifizierte Jahr 1990/91 geworden, alles inklusive: Rotziger Death Metal, total verdrehte, kreischende Gitarren - genau um ein genialisches Bisschen neben der Spur, treibendes Riffing, rumpelndes Schlagzeug, stumpfe Rhythmus-Gitarre. Außerdem bedrohlich langsame Doom-Parts, ironisch alles wieder auflösende Bass-Läufe als Übergang zur nächsten Attacke. Jeden (Schweden-) Death Metal Loonie ab Ende 20 bringt dieses Album dazu, vor seiner Plattensammlung hin und her zu tanzen, von jedem seiner Lieblingsalben sind Zitate en gross in diesem Musik-Ratespiel versteckt, als Organspender stellten sich zur Verfügung: "Clandestine" und "Left Hand Path" von ENTOMBED, "Like an Everflowing Stream" von DISMEMBER, "South of Heaven" von SLAYER, AUTOPSY, "Lost Paradise" von PARADISE LOST oder "Pentecost III" von ANATHEMA. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, jeder andere alte Sack, der gerade in mein Zimmer reinhört, hat noch je mindestens drei Platten mehr erkannt. Der Sound hört sich zwar genauso an, wie man den glorreichen Sunlight-Sound im Hinterkopf hat - im direkten Vergleich klingt "Brutal" aber eine ganze Ecke fetter. Die Neunziger kann man also nicht ganz zurückholen, sondern eher besser. Nächste gute Nachricht: Taneli Jarva brüllt und singt bedrohlich - richtig variabel hoch und tief - aber mit so viel Whiskey-Timbre wie er auf den frühen SENTENCED-Platten gar noch nicht hatte - auch noch nicht haben konnte. Esa Holopainen (AMORPHIS), Olli-Pekka Laine (ex-AMORPHIS, MANNHAI), Marko Tervonen (MOONSORROW) und Nalle Östermann haben es irgendwie geschafft, die Zeitleiste mit dem gesammelten Wissen von heute anzubohren - aber auf ein paar Dinge fürs Nostalgie-Gefühl konnte einfach nicht verzichtet werden: Century Media verlosen Mixtapes (Mixtapes!!! Die gibt es sonst nur noch in Uni-Vorlesungen und alten Kinderzimmer-Kisten), es gibt Vinyl mit Bonus-Tracks (auf der CD sind dafür "Rotting Alive" und "F/C/D/C" als Live-Clips), und ein Verriss im Metal-Hammer ist nach über 10 Jahren mal wieder ein echtes Kauf-Argument. Literweise Herzblut stecken hörbar in dieser Dreiviertelstunde Musik - aber genauso viel Spaß, Augenzwinkern, 1000 Weißt-du-nochs und genauso viel Bier und Nackenschmerzen am nächsten Tag. Der Vorteil gegenüber anderen Death Metal-Wiederbelebungsversuchen der letzten Zeit: Das Ärzte-Team hat nicht nur im sterilen OP (will sagen: im Studio) zusammengearbeitet und läuft nun mit Soundfiles in der Hand wieder auseinander, sondern der halblebendige Patient wird jetzt gehätschelt und gepflegt, im Sommer sollen sogar Konzerte bei uns folgen. Laßt euch schon mal die Haare wieder wachsen!

Brutal


Cover - Brutal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Graveyard Disturbances (Plus-Minus)

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Mal ganz was anderes liefern ENOCH auf ihrem Debut ab. Bei dem unleserlichen Bandlogo auf dem Cover dachte ich zuerst an übles Grind-Geprügel und wunderte mich, warum auf das erste Intro ein zweites folgte, das in ein drittes überging. Mal kurz ins Bandinfo geschaut... aha, ENOCH ist das Projekt von Mirai und Killjoy (beide NECROPHAGIA), die bei ihren Kompositionen Klangmeister wie ENNIO MORRICONE, JOHN CARPENTER oder JERRY GOLDSMITH vor Augen hatten. Eine nicht gerade kleine Messlatte, die sie sich da gesetzt haben. Die Musik auf "Graveyard Distrubances" entstammt fast komplett aus synthetischen Klangerzeugern, vermischt mit verschiedensten Samples wie Glöckchen, Kirchenglocken, etwas, das nach einem liebeskranken Wal klingt, verfremdetes Kinderweinen etc. Tatsächlich haben die Songs größtenteils Soundtrack Charakter, wenn auch nicht unbedingt für große Hollywood-Produktionen. Eher klingt es nach alten Horror-Streifen. Einer der geilsten Tracks ist für mich "La Chiesa di Anime Perse", das zum einen wirklich nach den frühen Werken des Meisters CARPENTER klingt (z.B. "Escape from New York", im Deutschen "Die Klapperschlange") und zum anderen einen herrlich antik klingenden Synthie-Strings-Sound hat, der bei "Paranormal Eyes" und "Only A Shadow Remains" erneut verwendet wird. Auf der anderen Seite stehen dann Songs, die eher Klangcollagen gleichen. "A Tribute To Sanity", zu dem es auch ein Video auf der CD gibt, ist so ein Ding. Rhythmisch zusammengehalten von synthetischen Schlägen ergehen sich verzerrte Synthesizer-Klänge in kakophonischen, nervenzerreissenden "Melodien". Sehr abgefahren, sehr psychedelisch, sehr anstrengend. Der nächste Song beginnt dann mit Plätschern eines Baches und gregorianischem Gesang, ein krasser aber gelungener Übergang, der aber bald darauf wieder mit Samples und disharmonischen Klängen seiner Harmonie beraubt wird. Die einzelnen Stücke auf der CD sind eigentlich keine richtigen Songs, sondern sind eher der Hintergrund für Bilder und Handlungen, seien es solche auf der Leinwand oder solche, die nur in der eigenen Fantasie existieren. Der Soundtrack zu dem PC-Spiel "Diablo 2" hat, was Stimmung und Kompositionstechnik angeht, einige Parallelen zu der Platte. Ein Stück Musik, das so sicher eher selten im Plattenregal zu finden ist. (goofy)



Selten im Regal, noch seltener im CD-Player... Also: Wie die Metal-Gemeinde inzwischen wissen wird, ist Killjoy Mega-Film-Fan. Da ist schön und da kann keiner was dafür. Außerdem hat das Necrophagia-, Ravenous- und Sonstwo-Mastermind immer dann Langeweile, wenn er kein Album auf den Markt schmeißen kann. Merkwürdigerweise findet der Kollege immer wieder ein Label, der seine Scheiben veröffentlicht. Jedenfalls ist niemand gezwungen, dieses Album zu kaufen. Klar, John Carpenter hat Snake Plissken eine amtliche Mucke verpasst, auch Ennio Morricone und ähnliche Genies haben tolle Soundtracks gemacht. Nun tat sich "Killi" mit Mirai zusammen und schrieb ebenfalls einen Soundtrack. Nur leider kenne ich den dazugehörigen Film nicht und ich glaube noch gibt es auch keinen. Ein amtlicher Horrorfilm aber wäre unerlässlich, um diesem Machwerk eine wenig Spannung zu verpassen. So plätschert der instrumentale und künstliche Mix aus Sythns, Keys und Drums gesichtlos am Ohr vorbei. Noch dazu klingt der Sound zeitweise nach schlechter Bontempi. Wie diese Musik dennoch funktionieren könnte, deutet das abschließende Video zu "A Tribute To Sanity" an. Dennoch: Diese Scheibe braucht keine Sau - daran kann auch das "wertige" Digipak nichts ändern. Als nächstes kommt dann wohl das gepupste Killjoy-Konzert.

Graveyard Disturbances (Plus-Minus)


Cover - Graveyard Disturbances (Plus-Minus) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12 plus Video
Länge: 39:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Anhedonia

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Wenn man eine Band nicht kennt, ist man als Schreiberling auf das mitgelieferte Infomaterial immer besonders dankbar .. so so steht hier zu lesen, "Einflüsse" von BLACK SABBATH (!!), CAMEL, SUEDE, PORCUPINE TREE und natürlich auch noch PINK FLOYD werden hier von ELEGANT SIMPLICITY für ihr aktuelles Werk "Anhedonia" angegeben. Nun ja, hört sich natürlich zunächst mal nicht schlecht an, könnte man meinen. Wahrscheinlich sind diese Einflüsse eher im Sinne von "gefällt" der Band zu verstehen, denn in ihrer Musik, die übrigends fast zu 100% instrumental ausgefallen ist, hört man davon aber wirklich (leider) rein gar nichts! Sich selbst bezeichnet die Band ironischerweise als "Underground Melodic Rock Band". Ok. die beiden Hauptmusiker, wobei Multiinstrumentalist Steven McCabe ganz klar als die treibende Kraft gesehen werden muß, verbinden viele verschiedene Elemente aus Rock, Jazz, Folk und auch Progrock zu einer Mischung, die ganz sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte. Meine übrigends auch nicht und daß, obwohl ich mir recht gerne Instrumental Sachen anhöre, nur auf diese Sorte, die eher an die letzte Esoterik Butterfahrt mit anschließendem Heilmatratzenverkauf erinnert, kann mich irgendwie jetzt mal milde ausgedrückt, nicht so begeistern. Opulente Soundgebilde insgesamt 7 Parts aufgeteilt mit leicht psychedellischem Flair gibt’s hier zwar in reichlichem Maße, nur es will halt so gar nicht zünden. Insgesamt geht es mir entschieden zu seicht zu, phasenweise fast schon ein wenig im New Age Stil, in besseren Momenten klingt die Chose nach ganz alten MIKE OLDFIELD Geschichten nur leider nicht so gitarrenorientiert. Die Musik wäre sicher besser als Soundtrackuntermalung geeignet als zum "normalen" Anhören, es fällt einem schwer konzentriert dabei zubleiben und nicht dabei einzuschlafen. Reichlich episches Geplänkel also ohne wirkliche Höhepunkte. Sicher, ELEGANT SIMPLICITY sind immer melodisch aber es fehlt der rote Faden, der Schlagzeigsound dümpelt aus der Konserve drucklos vor sich hin, es mooged ziemlich nervig, ausufernde brave Gitarrensolos sowie Piano-und Keyboardklangteppiche schweben ziellos durch den Raum. Die komplett fehlenden größeren Tempi oder Rhythmuswechsel lassen schon nach wenigen Minuten gepflegte Langeweile aufkommen. Was die Band bei Part V am Anfang mit dem Gestöhne & Geschluchtze al la J’taime geritten wird wohl auch ewig ihr Geheimnis bleiben. An dieser Stelle möchte ich daher lieber u.a. das letzte DICE Album empfehlen, die machen dies nämlich wesentlich unterhaltsamer. Tja, wem also dieser recht biedere Retrosound trotzdem gefällt, der dürfte bei Elegant Simplicity sicher was finden. Für den Normalo (Prog)Hörer wird "Anhedonia" dann aber doch eine allzu schwachbrüstig flache Muse darstellen - ein kurzes Reinhören reicht hier für Kaufinteressierte jedenfalls nicht aus.

Anhedonia


Cover - Anhedonia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 67:12 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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