Mit "Our Somewhere Else" legen die Münchner BEYOND THE VOID ihr Debütalbum vor nachdem sie Anno 2001 schon mal eine Maxi-CD am Start hatten. Die Mannen um Sänger Daniel Pharos bieten dabei auf "Our Somewhere Else" eine Art Modern Goth Rock wie er zur Zeit durch Bands wie HIM, The Rasmus und Evanescene recht populär ist. Am ehesten müssen sich BEYOND THE VOID den Schuh anziehen eine gewissen Affinität zu den finnischen Superstars von HIM aufzuweisen. Allerdings sind BEYOND THE VOID ein Stück melancholischer als Mr. Valo & Co. und lassen es auch in der Regel beruhigter angehen als die Düsterrockvorreiter. Eben jene ruhigeren Tracks und Passagen weisen einen Hang zu Dark Wave und düsteren Melodien auf, welche den melodischen Kompositionen auf "Our Somewhere Else" eine eigenständige Note geben. Dabei stechen besonders das sofort im Ohr hängen bleibende "Painless", das schwermütige "Through The Dark" und der Titeltrack "Our Somewhere Else" heraus. Recht stark auch Daniel Pharos Gesang, welcher vor allem bei den langsameren, balladesken Songs und Parts sehr gut zum tragen kommt ("Everywhere I Turn"). Ich persönlich finde, dass manchesmal dem einen oder anderen Song ein bisschen mehr Druck recht gut zu Gesicht stehen würde ("For All That Disappeared"), was zum Teil natürlich auch etwas an der nicht zu fett geratenen Produktion liegen könnte - stören tut es eigentlich aber nur bei den Gitarrenparts. Keyboard und Gesang erzeugen ansonsten eine gelungene, wehmütige Grundstimmung die mich wieder mal zum Rotwein greifen lässt. BEYOND THE VOID haben ein gelungenes Debüt abgeliefert, welches den Weg zu einem erfolgreichen Zweitling ebenen sollte. Wer sich mal einen Eindruck verschaffen will - auf der gut gemachten Homepage www.beyondthevoid.de gibt es auch was zum reinhören.
Boah Ey! Waren mir die Holländer OCCULT bisher nicht als führende Knüppelband geläufig, hat sich ihr Status (zumindest bei meiner Wenigkeit) mit diesem Album um Einiges erhöht. Die Jungs hauen ultraderbe auf die Glocke, vergessen darüber hinaus aber nie das Gefühl für Melodie und fast schon rockig anmutenden Groove; VADER meets NAGLFAR meets SIX FEET UNDER - Hammer! Ok, der Vergleich passt sicher nicht zu 100%, denn OCCULT besitzen einen weitgehend eigenständigen Stil, der sie zumindest nicht als "Raubkopierer" ausschildert. Originalitätspreise wird die Scheibe allerdings nicht gewinnen, soll sie auch gar nicht. Denn Old School - Anhänger und solche, denen Bands wie IN FLAMES oder auch SOILWORK zu "soft" sind, werden hier garantiert glücklich werden. Maurice keift wie ein angekokeltes Waschweib, die Riffs von Richard kommen im Sekundentakt und Drummer Erik kloppt jedes Soundloch ohne Gnade zu. Das ergibt eine gemeingefährliche Breitwand, die zudem noch von Erstliga - Songs der Marke "Nuclear Torment", "Nocturnal Predator", "Feel The Blade" oder "Obsessed By The Grave" gestärkt wird. Jeder Song auf diesem Album ist ein kleines Meisterwerk extremer Mucke und tritt vollends in die Weichteile. Aua! Mehr davon!
Aussies haben ein Rad ab, jedenfalls wenn sie Mucker sind. Blood Duster haben definitiv nen Knall, auch wenn der sich bei ihnen nur in komischen Humor äußert, und SADISTIK EXEKUTION sind noch viel schlimmer. Thrash Metal meets Black Metal. Hatten wir alles schon, ist nix Neues… doch! Denn so eine kranke Verschmelzung wie bei dem Känguruh-Haufen gibt es nicht noch einmal. Hier wird einfach nur losgeblastet, in eine Black Metal-typische höhenlastige Produktion verpackt und hin und wieder mal n Thrash-Riff eingebaut. Dazu Gekotze und Gekeife ins Mikro und wirklich mal schädelspaltende Gitarren. Nie wieder werde ich sagen, dass Burnt By The Sun oder Dillinger Escape Plan anstrengend sind, nie wieder. SADISTIK EXEKUTION sind definitiv schlimmer. Für mich klang jeder Song gleich, ohne Sinn und Verstand aneinander gereihte Ballerparts, die durch die true BM-Produktion auch nicht mal annähernd Druck aufbauen. Heftiger Kram - nix für mich. Ich denke, dass selbst eingefleischte Grinder mit dieser Scheibe ihre Probleme haben werden. In der Klapse haben die bestimmt ihre Fans hehe, aber für halbwegs "normale" Ohren ist das zu harter Tobak. "Fukking Shit" wird beim neunten Track "Shit" geschrieen. Stimmt.
Ein Bierchen kostet hier in Hamburg auch schon drei Euro, ein Hamburger in Hamburg auch. Da macht der gemeinhin eh zu dicke Metaller einfach einen Gesundheitsabend und verzichtet auf ebendieses Frühstück, und schon hat man fast das Geld zusammen, dass man braucht um sich "Breaking The Silence" ins Regal zu stellen und auf die Lauscher zu geben. Unter dem Banner der Band Unity (www.band-unity.de) zerstören nun 15 Bands die Stille, und dies tun sie fast ohne Ausnahmen sehr eindrucksvoll. Mit dem Schwerpunkt auf düsterem Metal zeigt sich diese CD extrem professionell und hebt sich alleine dadurch von vielen mehr oder wenigen glücklosen Veröffentlichungen ähnlicher Idee der letzten Zeit ab. Farbiges Booklet, jeder Band ist eine Seite gewidmet, fast durchgängig qualitativ hohes bis höchstes Niveau der Musik und das ganze für günstiges Geld. Und davon geht auch noch ein Euro an die "Nordoff Robins Stiftung", einer Vereinigung die Musiktherapie für autistische Kinder forciert. Ob dies jetzt durch Ohrwürmer wie den Opener von MINDCRIME, durch schwarzmetallische Kälte von MIDWINTER oder von fast oldschooligen Thrashhämmern wie HATRED besorgt wird, sollte dem nicht allzu engstirnigen Metaller egal sein: Abwechslung pur, Gothic Metal als Konsens und kleinster Nenner bei den meisten. Hinter jedem der Tracks stecken recht eigenständige Ideen, dem ein oder anderen zu knabbern geben vielleicht THE ANIMATRONIC mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Drumming aber erfrischend aus dem Rahmen fallenden modernen Metal oder CARPATHIAN DREAM mit dem immer noch die Gemüter spaltenden mehrstimmigen Gesang. Doch lediglich beim letzten Song von EVENTYR fallen auch objektiv die Hüllen, das Drumming ist doch arg dünne, das Keyboard für das, was es spielt, viel zu laut. Sei´s drum, sinnvoller kann man in aktueller Zinslage sein Geld ohnehin nicht anlegen. Also flugs beim Mailorder des Vertrauens die CD geordert oder bei einer beliebigen beteiligten Band über eine Stunde solide Unterhaltung bestellt. Für weitere Infos checkt ihr am besten die Band-Unity.de Seite!
Nach dem hörenswerten 2002er Album "...Ridin’ With The Devil" verticken die süddeutschen Rock’n’Roller SILVERMACHINE nun ihr neusten Werk aus Schmutz, Dreck und lauten Gitarren. Betitelt ist das Ganze mit "Dead Moon" und enthält 9 Tracks welche wieder mal gnadenlos nach vorne gehen und sich bemühen keine Gefangenen zu machen. Wer’s noch nicht ahnt - der Haupteinfluss des Dreiers war und ist unzweifelhaft Motörhead. Und das Sänger und Gitarrist Oli seinen Gesangsstil an Lemmy orientiert ist schon nach den ersten Takten des schnellen Openers "Souldoctor" recht deutlich herauszuhören. Der zweite Song "Heart & Soul" ist ein eingängiger, fast schon melodischer Hinhörer und für mich der Anspieltipp der Scheibe. "Heart & Soul" zeigt aber auch auf, dass SILVERMACHINE neben genannten Motörhead auch noch Bands wie Hellacopters, Nashville Pussy & Co. zu ihren Faves zählen dürften. Und mit deren Mucke können sich Oli, Alexandra und Manuel durchaus vergleichen. Eine Besonderheit weis der süddeutsche Dreier allerdings auf. Das ist die Mischung aus Tracks mit englischen (vier Songs) und mit deutschen Lyrics (die anderen fünf Songs). Harter Rock’n’Roll mit deutschen Texten mag nicht jedermanns Sache sein - sie geben SILVERMACHINE aber eine eigenständige Note und unterstreichen etwas die Punk-Note in den Songs. Die Teile dürften auch Live dementsprechend gut rüberkommen. Dabei gefällt mir besonders "Ich bin Frei" mit seinem fast Bandhymnenmäßigen Charakter und das schnelle "Rock’n’Roll 04". Wer mal nach der CD Ausschau halten möchte, probiert es mal über ProvinoPromotion@aol.com oder testet mal die angeführter Band-Homepage an - das ganze ist recht verbraucherfreundlich. Apropos, noch was: SILVERMACHINE sind im September 2004 mit der Berliner Punk´n´Roll Band ROCKASS auf Deutschland-Tour - na dann Rezina: Vollbedienung.