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Bomb (EP)

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Quietschgelb ist die neue E.P. des deutschen Elektronikerduos NEUROTICFISH. Vorab zum neuen Album, das so heißt wie diese EP aussieht, gibt es einen der für sie typischen, mit zig Remixen und einigen neuen Sachen ausgestatteten Appetizer. Musikalisch macht "The Bomb" dort weiter, wo die letzten Maxis aufgehört haben. Recht einfacher Futurepop bis EBM, gut tanzbar, kaum fordernd, cleaner Gesang, klare Struktur, melodisch bis ultimo. Von den Remixen ist der trancige Track von Froning (DUNE) hervorzuheben. "Suffocating Right", in einer Vorabversion des kommenden Albums vertreten, ist als Electroballade etwas schwachbrüstig, könnte im Kontext eines Albums aber durchaus passen. "No More Ghosts" mit wabernder Bassline, Effekten auf den Vocals und gesampelten Gitarren bringt etwas Abwechslung, flüchtet sich im Chorus aber in Nichtigkeiten. "Clear" als Abschluss dann in einer sozusagen akustischen Variante ohne Beats, nur mit Keyboard und Bass begleitet. Das Album "Gelb" erscheint 2005.

Bomb (EP)


Cover - Bomb (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: -:- ()
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Band:

Lifend

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Band:

Alter Bridge

KEINE BIO! www
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Eversleeping

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Wenn es bei meinem Lieblingsdiscounter um die Ecke schon Schokoweihnachtsmänner zu kaufen gibt, wird es auch Zeit, dass die ersten Balladen ins Haus trudeln. XANDRIA haben eine besonders schöne Version dieser vorweihnachtlichen Freuden gewählt. "Eversleeping" wurde zwar für die Maxi mit etwas mehr Instrumentierung aufgepeppt, bleibt aber dennoch - ohne abwertend klingen zu wollen - eine unglaublich poppige Schnulze. WITHIN TEMPATATION sind radiotauglich genug, XANDRIA mit diesem Song definitiv auch. Wirklich Sahne indes, dass sich auf der Maxi zwei bzw. drei bisher unveröffentlichte Stücke finden. Das mit männlichen New Metal Vocals kokettierende "Drown In Me" und das opulent inszenierte, gar bombastische "So Sweet". Immerhin brauchen wir Gothic Pop nicht mehr importieren, wir haben jetzt unseren eigenen salonfähigen Act mit hübscher Frontfrau.

Eversleeping


Cover - Eversleeping Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 15:34 ()
Label:
Vertrieb:
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We Will Take you With Us

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Ihr mögt Bands wie NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION, AFTER FOREVER oder EDENBRIDGE dann solltet ihr unbedingt weiterlesen - wer aber nicht auf mehr oder weniger harten symphonischen Metal mit hohen Fraunestimmen abfährt kann hier getrost aussteigen. Bei den Niederländern von EPICA mit ihrer aktuellen CD "We Will Take You With Us" handelt es sich ja bekanntermaßen um das neue Hauptprojekt von Ex-AFTER FOREVER Gitarrist Mark Jansen. Mit dem Debüt "The Phantom Agony” hat die Band zuletzt auch dank der durchaus talentierten Sängerin Simone eine größtenteils positiv aufgenommene Scheibe abgeliefert. Bei diesem aktuellen Release handelt es sich jetzt aber größtenteils um kein richtig neues Material (von der Coverversion mal abgesehen) sondern um den Mitschnitt eines Auftrittes für eine TV-Show mit ähnlicher Ausrichtung wie die berühmten MTV-Unplugged Sendungen, Namens "2 Meter Sessies" (benannt nach dem riesenhaften Moderator) für die EPICA in das bekannte Wisseloord Studio eingeladen wurden. Die Musik der "Holländer" an sich ist für meinen Geschmack eher unspektakulär, die Eingangs erwähnten Bands deckten bisher das Spektrum dieses Genres eigentlich schon hervorragend ab - EPICA legen nur in punkto Bombast, Pomp sowie musicalmäßiger Ausprägungen noch eine weitere Schippe drauf. Was die Sache bei dieser Geschichte aber halbwegs interessant macht, ist die Performance der Songs, den diese werden zusammen mit einem kleinen Orchester bzw. gegen Schluß mit einem kleinen Streicherensemble (dann quasi akustisch) präsentiert und das Ergebnis klingt insgesamt recht gut. Bei diesen neuen Versionen setzen EPICA ebenfalls auf einige wenige Grunts, heavy Gitarren, "Orf’sche" Streicher sowie opulenter Chorwucht gepaart mit dem hohen Sopran der Sängerin, die mir stellenweise aber (noch) etwas zu verhalten agiert. Ob gerade aufgrund des größtenteils, trotz aller gefühlvoller Details, nur mittelmäßigen Songwritings oder der Stimme selbst, die vielen säuselnden Parts gehen einem zwischendurch ganz schön auf den Senkel, da fehlt mir etwas der Fluß sowie die mitreißenden Elemente. Stellenweise klingen die Kompositionen stark wie härtere Musicaladaptionen - die drei akustischen Songs sind zwar auch nicht wirklich schlecht aber so der richtige Hammer ist einfach nicht dabei. Selbst das etwas zwiespältige Cover von "Memory" (ja die weltbekannte Schnulze aus "Cats") mit einem guten zweistimmige Refrain, sorgt zwar zumindestens für etwas neue Frische aber der Song an sich ist schlichtweg schon zu abgenudelt. Wer also bereits das Debüt von EPICA erworben hat, dem wird sicherlich auch diese CD gefallen. Ansonsten gibt es derzeit fesselndere Symphonic Metal Bands. "We Will Take You With Us" wird es in drei Versionen geben u.a. als Digi Doppelpack inklusive DVD.

We Will Take you With Us


Cover - We Will Take you With Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 54:3 ()
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Vertrieb:
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Let Me Be Your Tank

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Es gibt sie also noch, die Bands, die eben nicht neumodisch rumthrashen und nachäffen. FINAL BREATH thrashen nach allen Regeln der Kunst - rein in die Fresse und vorbei am trendigen Metal-Core meets Thrash meets Melodic Death. Und das ist so was von erholsam - ganz abgesehen von der ungeheuren Energie mit der die UFTG-Hausband zur Sache geht. Vergleiche? FB sind durchaus eigenständig, erinnern vom Energielevel her ein wenig an Dew-Scented, versprühen an sich ein wenig Kreator-Feeling und erinnern - zumindest mich - bei mancher Soli-Einlage und beim Riffing an Slayer. Was ja wohl beileibe nicht die schlechtesten Referenzen sind. Zudem beweisen die Süddeutschen trotz aller Härte enorme Eingängigkeit, die Songs fräsen sich regelrecht durch die Lauschlappen in die Hirnrinde. Und sie bleiben da. Bereits da sind zwei Songs von der 200er-Scheibe der Jungs - und noch mal neu eingespielt auch auf dieser Scheibe. FINAL BREATH beweisen mit ihrer dritten Scheibe langen Atem und enorme Power - wäre schön, wenn die Fans das belohnen würden. Die CD kommt übrigens in sicherlich limitierter Version plus DVD. In diesem Sinne: Holt euch den Panzer!

Let Me Be Your Tank


Cover - Let Me Be Your Tank Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:58 ()
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Vertrieb:
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Casting The Stones

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Ich geb’s zu! Nach den ersten zwei, drei Durchläufen habe ich mich mit "Casting The Stones" äußerst schwer getan. Zu uneingängig, gewöhnungsbedürftig und vertrackt ist das neue Material, als dass es sich sofort im Ohr festsetzt. Aber seien wir ehrlich: hätten JAG PANZER mit aller Macht versucht, an ihre letzten beiden, alles überragenden Scheiben "Thane To The Throne" und "Mechanical Warfare" anzuknüpfen, wäre der Schuss garantiert nach hinten losgegangen. Besser als auf diesen beiden Werken kann man modernen, epischen, anspruchsvollen, sprich: g.ö.t.t.l.i.c.h.e.n. Power Metal nicht darbieten, Ausrufezeichen! Alles andere als ein Kurswechsel hätte eine Selbstkopie zur Folge gehabt, die zwar einfacher zu verdauen gewesen wäre, aber auch Stillstand bedeutet hätte. Ob den Fans der Band (zu denen ich mich ganz vorne weg auch zähle - kaum eine Combo hat mich so sehr beeindruckt wie diese Jungs) die neue Ausrichtung gefällt, sei offen. Fest steht jedoch, dass man "Casting The Stones" außer der oft fehlenden Eingängigkeit und der im Vergleich zu den letzten Werken etwas dumpferen und kraftloseren Produktion nichts vorwerfen kann, denn die bandüblichen Vorzüge kommen wie gewohnt, wenn auch anders verpackt, daher. Ob das Album ein Experiment oder der Beginn einer Metamorphose der Band zum Progressive - Act ist, kann hier nicht geklärt werden. Wem das oben Genannte aber alles wurstpiepe ist, kommt nicht darum zu erkennen, dass sich nach einem Album wie diesem 99 % aller Genrevertreter nicht nur die Finger, sondern auch alles Andere ablecken würden. Von dem Gitarrenduo Briody / Broderick und besonders von Harry Conklins obergeilem Megagesang getragene Gänsehaut - Hymnen wie der spannungsgeladene Opener "Feast Or Famine", die vertrackten "Vigilant", "Starlight’s Fury" und "The Hearkening" oder der theatralische Abschluss "Precipice" benötigen etwas Geduld, belohnen dann aber mit herausragenden Melodien und ausufernden Arrangements und fügen sich neben den eingängigeren Songs perfekt ein. Mit "Cold" hat man einen kurzen Rocker eingeschoben, der das Niveau der restlichen Tracks nicht ganz hält und auch nicht recht ins Gesamtbild passen will. Die bei JAG PANZER allgegenwärtige Samenstaubeseitigungsanlage kommt ganz dick in Form der eingängigen, schlicht grandiosen Übersongs "The Mission (1943)", "Achilles" (totaler Hammer!), "Tempest", "Legion Immortal" und "Battered And Bruised", die alles bereithalten, was der Fünfer aus Colorado seit "Ample Destruction" zu bieten hat. Darüber hinaus fahren ALLE Songs nicht nur die gewohnt bombastischen Chöre auf, sondern auch viele orchestrale Einschübe, die ebenso schon lange zum guten Ton gehören. Ach ja, als "Bonbon" hat es sich "Chain Of Command" - Sänger Bob Parduba nicht nehmen lassen, zu den Songs "The Mission (1943)" und "Starlight’s Fury" Background - Vocals beizusteuern, was dem Werk noch einen allerletzten Kick beschert. "Casting The Stones" ist das insgesamt bisher progressivste Werk von JAG PANZER und wird von den Fans gewiss nicht kritikfrei aufgenommen werden, aber feststeht, dass es keine andere Band des Genres gibt, die gleichermaßen so anspruchsvoll, emotional und mitreißend verzaubern kann. Brillant!

Casting The Stones


Cover - Casting The Stones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Speech Of Freedom

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Hurra dem französischen Sprachfaschismus! BLACK BOMB A haben eine definitiv englischen Namen, aber eine rein französische Website. Na, wenn das für neue Fans nicht aufschlussreich ist, was dann? Gut, nicht weiter über Frankreich und Franzosen an sich aufregen, hier geht’s um die Mucke. "Speech Of Freedom" (warum denn kein französischer Titel, hä? Kommerz haha) ist ein echtes Brett und lässt immer wieder die Routine und Erfahrung der Franzosen aufblitzen, BLACK BOMB A haben schon einige Releases gemacht. Die Songs kommen schnell auf den Punkt, glänzen oft durch cool gesetzte Breaks und sehr eingängige Gitarren, die KILLSWITCH ENGAGE nicht besser machen können. Da wird auch mal ein dezenter HipHop-Beat genutzt ("Mary"), sehr cool. Das größte Plus sind aber sicher die zwei Sänger: einer klingt wie der GOREFEST-Shouter in seinen besten Tagen, während der andere Schreier eher wie eine fies keifende Frau klingt, so ähnlich wie die TOURETTE SYNDROM-Dame und kann in den cleanen Passagen richtig überzeugen. Nur geht mir der grunzende Gesang mit der Zeit ziemlich auf den Senkel und ist einfach zu eintönig. BLACK BOMB A haben einer Menge cooler Ideen, die sie aber ziemlich schnell verbraten haben und einige Songs dazu noch unnötig in die Länge gezogen, so dass sich zum Ende ein wenig das Gähnen einschleicht. Es gibt Scheiben, die definitiv zu kurz sind. "Speech Of Freedom" ist zwei, drei Songs zu lang, sonst wär’s ein Tip. So ist es "nur" eine gute Scheibe mit ein paar Füllern. Ist doch aber auch schon mal was. Und ihre Freunde im Metalcore-Lager wird sie schon finden.

Speech Of Freedom


Cover - Speech Of Freedom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:4 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Terror

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Interview Ihr habt vor ein paar Tagen ein Video gedreht...


Ja, für "Overcome".


Was habt ihr denn gemacht? Ein Club-Show gefilmt?


Wir haben Leute eingeladen uns anzuschauen und sie dabei gefilmt. Wir haben das Ganze am LA River gemacht, das ist ein großer Kanal, voller Müll und Graffiti. Das war sehr cool.


Waren da viele Leute?


Ich schätze mal, dass es so um die 200 Leute waren. Aber durch die tolle Kameraarbeit sieht es so aus, als wären da viel mehr, so ungefähr 1000. *lacht* Wir mussten den Song ungefähr zwanzigmal spielen, damit wir genug Material für ein Video zusammenhatten.


Das nervt, könnte ich mir vorstellen.


Yeah. Ich will ihn nie wieder spielen. *lacht*


Denkst du, dass ihr mit dem Video Airplay bekommen werdet?


Ja, ich denke auf "Headbanger’s Ball" und so wird es viel gespielt werden.


In Deutschland sieht’s leider so aus, dass die Musiksender recht wenig Hardcore und Metal spielen, nur ein paar Stunden in der Woche…


Ach, die werden das schon spielen. *lacht*


Wie wichtig sind die Musiksender für eine Underground-Band wie TERROR? Bringt es viele neue Fans, wenn da ein Video gespielt wird?


Eine Menge Kids gucken sich die Sender und so hilft es uns schon weiter. Sie müssen uns erst kennen lernen und das geht am Besten mit einem coolen Video.


Ihr werdet bald mit UNEARTH auf Tour gehen.


Ja, es ist eine längere Tour, etwas über vier Wochen.


Ich bin immer wieder verwundert über die langen Touren, die in den USA durchgezogen werden. In Europa sind fünf- oder sechswöchige Touren eher die Ausnahme als die Regel, bei euch scheint das umgekehrt zu sein.


Es gibt einfach so viele Orte, an denen wir hier spielen können *lacht*. Aber wir werden im Frühjahr durch Europa touren, werden wir da auch sechs Wochen unterwegs sein. Jedenfalls hab ich das gehört. Wir werden wohl den ganzen Kontinent bereisen.


Wie viele Leute kommen zu euren Shows? Ich habe überhaupt keine Vorstellung, wie "groß" ihr bei euch zu hause seit…


In den USA dürften das so um die 500 Leute sein, die zu einer Headliner-Show von uns kommen. Das ist ok, finde ich.


Ich hab im Moment den Eindruck, dass TERROR ein wenig gehypt wird. Jeder redet plötzlich über euch und trägt eure Shirts, da frag ich mich, wie bekannt ihr wirklich seit, wie viele Fans ihr wirklich habt.


Ja, das ist auf jeden Fall wahr. Ich meine, wir haben eine Menge getourt und unsere Mucke direkt in jedermanns Gesicht gebracht, von daher kennen uns aber auch einfach viele Leute. *lacht*


Seit ihr eigentlich momentan ohne Job, dass ihr so viel touren könnt? Lebt also nur von und für TERROR?


Yep. Ja, wir müssen schon viel spielen, um auch viel Merchandise verkaufen zu können. Wir machen gerade genug Geld, um überleben zu können. Es läuft momentan aber ganz gut. Ich kann meine Wohnung bezahlen, mir was zu essen kaufen und muss mir um solche Dinge keine Sorgen machen.


Hältst du es für möglich, dass ihr bald mit bekannteren Bands wie DAMAGEPLAN oder SLAYER tourt und so noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, von Leuten, die ihr normalerweise nicht erreichen würdet?


Ja, das wäre großartig! Ich halte es auch für möglich, definitiv. Wir sind quasi non-Stop auf Tour und wenn wir weiterhin hart arbeiten, sollte noch viel möglich sein. Natürlich weiß niemand, wie sich die Dinge mit dem nächsten Album entwickeln, aber es bestimmt möglich, die Dinge auf das nächste Level zu bringen.


Mit Roadrunner habt ihr ja auch ein cooles Label im Rücken.


Ja, auf jeden Fall. Ich habe selbst zwar noch nicht viel mit ihnen gesprochen seitdem die Scheibe rausgekommen ist. Ich weiß nicht, wie hart sie in Zukunft für uns arbeiten werden, aber momentan sieht es so aus, als würden sie einen verdammt guten Job für uns machen.


Ihr habt im Sommer in Europa gespielt. Sind dir Unterschiede beim Publikum aufgefallen? Kommen andere Leute als in den USA zu euren Shows?


Nein, nicht wirklich. Hardcore ist überall das gleiche Ding und von dort kommen die meisten Leute. Wir sind vom traditionellen Hardcore wie MADBALL beeinflusst und das wird in Europa mehr respektiert als in den USA.


Einer der MADBALL-Jungs ist auch auf "One With The Underdogs" zu hören, genau wie einer von HATEBREED. Sind das Freunde von euch und hingen die grad im Studio rum als ihr auch da wart?


Wir haben mit beiden Bands schon getourt und sie sind dabei gute Freunde von uns geworden. Jamie von HATEBREED war bei "Spit My Rage" dabei und Freddie bei "Find My Way".


Wie würdest du euer neues Album in ein paar Worten beschreiben?


Fast, heavy, pissed-off Hardcore-Record.


Ich finde eure Scheibe ist ein schönes Beispiel, wie Musik negative Gefühle transportieren kann, Wut, Frust, Zorn. Warum seit ihr so angepisst? Ich meine, du scheinst ein echt netter Kerl zu sein, auch wenn das Bild auf eurer Website etwas anderes sagt…


*lacht* Ich würde nicht sagen, dass wir von irgendwas angepisst sind, es ist mehr ein Versuch, unsere Aggressionen über die Musik auszudrücken und abzubauen. Die Welt geht mehr und mehr zugrunde und es passiert einfach eine Menge Scheiße, das kann einen schon wütend machen.


Die meisten eurer Songs haben richtig schöne Propaganda-Slogans, die man sofort im Ohr hat, war das Absicht?


Das war schon so gepant *lacht*. Auf der einen Seite sollen diese Zeilen unsere Wut ausdrücken und einen richtig schön aggressiven Song machen, auf der anderen Site sind sie aber auch sehr catchy und die Leute haben sie im Kopf.


Ich hab euch beim Full Force-Festival gesehen, da waren eine Menge Leute und einen Riesen-Moshpit veranstaltet.


Ja, das With Full Force war sehr cool, war echt ein riesiger Pit dort.


Sind eure Texte denn in irgendeiner Form politisch?


Nein, würde ich nicht sagen. Wir schreiben eigentlich eher über die alltäglichen Dinge, die einen frustrieren können *lacht* .


Welchen eurer Kandidaten, Bush oder Kerry, gibt’s du denn den Vorzug?


Ich weiß nicht, ich glaube, ich gehe auch gar nicht wählen. Sind sich eh’ zu ähnlich.


Ist es wichtig für euch, sich zu einer bestimmten Szene zu bekennen?


Ich würde sagen, dass wir definitiv eine Hardcore-Band sind. Mit unserer Einstellung sind wir einfach Hardcore, obwohl ich uns musikalisch nicht limitieren möchte. Es ist aber auch nicht weiter wichtig, woher wir kommen, wichtig sind die Leute. Ich meine, man wird nicht mit einer MADBALL-Platte in der Hand geboren.


Einstellung… Sind einige von euch Straight Edge?


Zwei, nein drei von uns sind SE, zwei nicht. Das ist aber kein Problem in der Band, ist ja eine persönliche Wahl *lacht*. Zwei von uns leben sogar vegan und es geht *lacht*


Dürfte für die beiden schwer werden, auf Tour immer das richtige Essen zu bekommen…


Ja. Vegetarisches Essen ist heute Standard, aber nicht immer haben die Leute vegane Sachen da. Ist manchmal hart.


Du bist ja schon seit ein paar Jahren in der HC-Szene aktiv (Anm. des Verf.: Doug spielte vor TERROR bei SWORN VENGEANCE). Gab es in den letzten Jahren eine Veränderung in der Szene?


Ja, auf jeden Fall. Wenn ich das erste Mal mit der Szene in Berührung kam, war sie sehr klein, jeder kannte jeden. Mittlerweile ist es sehr Mainstream. Ich denke, eine Menge Leute haben heute vergessen, wo Hardcore herkommt und es einfach zu mainstreaming gemacht. Das kann manchmal nerven, aber ist auch gut für die Band. Es ist einfacher geworden und mehr Leute kaufen die Sachen. Vor ein paar Jahren wäre es nicht möglich gewesen, von einer Band wie TERROR zu leben.


Gab es auch kritische Stimme, die euch Ausverkauf vorwarfen, als ihr bei Roadrunner unterschrieben habt?


Nein, eigentlich nicht. Wer unsere 10" kannte, der wusste, dass wir unseren Stil nicht einfach ändern würden und weiterhin straighten Hardcore machen, selbst wenn wir bei Roadrunner sind. Jeder, der Scheiße über uns redet, soll die Klappe halten und sich erst das Album kaufen. Keine Kompromisse!


Gibt es schon einen Zeitplan für das nächste Album?


Roadrunner haben uns nichts vorgegeben, es ist ok für sie, wenn das nächste Album kommt, wenn es kommt.


Was ist denn so dein Gefühl, wann wird das soweit sein?


Keine Ahnung, wir haben zwar schon ein paar neue Songs, aber nicht viel weiter geplant. Wir müssen erst mal abwarten, was nach dem Release dieser Scheibe passiert, wie viele Touren wir kriegen und dann mal sehen.


Hast du eine Idee, wie viele Shows ihr dieses Jahr schon gespielt habt?


*lacht* Verdammt viele! Es ist der neunte Monat im Jahr und wir waren siebeneinhalb unterwegs.


Das ist hart.


That is Hardcore fuckin’ life *lacht*.


Stresst ihr untereinander, wenn ihr solange zusammen unterwegs seit?


Manchmal möchte man jeden Einzelnen töten, selbst wenn man sich schon seit Jahren kennt.


Verbringt ihr viel Zeit miteinander oder versucht jeder für sich zu sein?


Wir hängen schon zusammen rum. Ist zwar manchmal hart, in einem Bus stundenlang von Stadt zu Stadt zu fahren, aber wir hängen trotzdem zusammen rum. Gibt natürlich auch Momente, in denen man allein sein möchte, aber meistens sitzen wir zusammen.


Ihr könnt auch ohne Alkohol Spaß haben, was? Ich meine, die typischen Tourgeschichten sind ja eigentlich die, in denen besoffene Leute dummer Dinge tun…


*lacht* Ich muss nicht betrunken sein, um verrückte Sachen zu machen. Würde ich nur einen Tropfen Alkohol trinken, wäre ich tot *lacht*. Auf jeden Fall lange nicht mehr zu gebrauchen. Wir können auch nüchtern durchdrehen *lacht*.



Überzeugt euch davon auf der nächsten TERROR Tour, es lohnt sich!

Interview:

Oysterband

Band anzeigen
InterviewWas gibt’s Neues?


Och, wir haben gerade die letzten Festivals hinter uns –schön war’s mal wieder in Bridgenorth, England. Wir haben das Festivals wachsen sehen und dieses Jahr beendeten wir es auf der Hauptstraße vor mehr als 5000 Zuschauern. Das war überwältigend und soooo friedlich. Man fühlte sich,. Als käme man nach Hause. Jetzt ruhen wir uns aus und machen Urlaub. Lee ist in Spanien in den Flitterwochen, Alan im Norden von Wales - er wird ohne Zweifel an einem kalten, windiger Strand Gitarre spielen. Chopper ist in Schweden und ich werde nach dem Interview mit meinen Hunden in die walisischen Berge spazieren.



Viele Metal-Fans mögen überraschenderweise den Charme einer Folk-Band wie der Euren. Wie kommt das?


Ich finde das nicht merkwürdig. Unsere Musik hat starke und dunkle Qualitäten und ich hoffe, dass wir dadurch etwas von uns auf kraftvolle Weise ausdrücken. "Open-minded people” können Interessantes entdecken - wenn sie ihre Chance nutzen.



Erklär’ dem stumpfen Metaller doch mal den Folk.


Vielleicht nehmen wir uns selbst nicht allzu Ernst. Wenn wir zusammen kommen - mit der Band UND den Zuschauern, dann tun wir einander nicht weh mit musikalischem Anspruch und solchem Gedöns. Menschen erleben genug Kacke in ihrem Leben. Folk-Music hat die Kraft, Leute zum Tanzen zu verführen, zum Lachen oder Weinen zu bringen - das ist etwas Tiefes und sehr Natürliches. Und das lassen wir einfach heraus.



Wobei die fröhliche Musik oftmals in krassem Widerspruch zu den keineswegs unterhaltsamen, sondern oftmals sehr sozialkritischen Texten steht.


Wir schreiben über die Welt, wie wir sie sehen. Du kannst Teile deiner Heimat lieben - die Landschaft, Menschen, Humor, aber du kannst auch Elemente hassen - wie rechte Politiker oder Habgier. Dies ist der Widerspruch, der soviel unserer Energie für unsere Musik freisetzt. Wir fühlen uns oft wie Fremde im eigenen Land und drücken das mit unserer Musik aus. Und es gibt überall Menschen, die ähnlich fühlen, in Großbritannien, in Deutschland - überall. Und die versuchen wir erreichen.



Was bedeutet Großbritannien für dich. Oder Schottland, der Irland oder eben England?


Viele der Vorurteile sind natürlich wahr - aber sie sind meistens englisch und eben nicht das Problem der anderen Länder Großbritanniens. Viele Engländer haben das Problem, dass sie ihren Nationalstolz nicht ausdrücken können, ohne in die Gärten anderer Nationen zu pissen oder sich Kämpfe mit ihnen zu liefern, zum Beispiel beim Fußball. Viele andere - so wie wir - wenden sich von so was ab und suchen sich ihre eigene Identität und ihren Symbolismus.



Zur neuen CD: Warum Live-Sessions? Irgendwie erinnert mich die Scheibe an Flower-Power und Lagerfeuer.


Es war und ist auf jeden Fall eine große und erfrischende Herausforderung. Spontan mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten, ohne große Studio-Produktion war anstrengend wie angst-einflößend. Die Shows waren große Erfolge in Großbritannien - jetzt wollen wir mal gucken, wie das Album ankommt. Und wer weiß: Die ersten Sessions waren folky, vielleicht wird die nächste eine Metal-Big-Session. Wenn würdest Du als Mitwirkende empfehlen?



Na, ob ich das glauben kann? Wie waren denn die ersten Reaktionen auf dieses ungewöhnliche Album?


Wir hoffen jedenfalls, dass die Leute das Album als ganz anderes Ding begreifen und ohne Vorurteile rangehen. Bei der OYSTERBAND selber denken wir derzeit an eine härtere Ausrichtung neuer Songs. Warum sollen wir still stehen oder stereotyp werden? Wir wollen schließlich nicht zur eigene Cover-Band verkommen.



Aber touren wollt ihr fleißig wie eh und je?

Auftritte sind unser Lebenselixir. Es macht einfach keinen Sinn, zu Hause herumzusitzen. Wir haben sicherlich unsere eigenen Interessen, aber die OYSTERBAND ist unsere Sucht. Allerdings möchten nicht alle aus der Band ständig auf Achse sein, deswegen verkürzen wir die Tourneen ein wenig. Wir lieben es auch, auf Festivals zu spielen. Ich könnte mir sogar vorstellen, auf einem Metal-Festival zu spielen. Wir haben ja auch schon auf dem Bizarre und auch dem Zillo gespielt. Zählt das? Dieses mittelalterliche Zeugs fasziniert uns - und ein gewisser Zusammenhang ist sicherlich auch da. Vielleicht könnte man mit Subway To Sally oder In Extremo mal was zusammen machen.




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