Aus Setherial und anderen Bands gehen diese schwedischen Schwarzmeiers hervor. Und natürlich schmettern die Herrschaften uns auch skandinavisch inspirierte Black-Metal-Shantees vor - nicht selten erinnerts in schnellen Parts an Marduk, allerdings legen BLOT MINE doch nicht andauernd das hohe Tempo der morganischen Panzerfahrer vor. Nur Mut: Die Band scheut sich - zumindest zweimal - auch nicht vor groovigeren Parts mit angezogener Handbremse, die sogar entfernt an Hypocrisy erinnern ("Right Of Way"). Der Sound (von Tommy Tägtgren im Abyss) stimmt - wie kaum anders zu erwarten und auch die Arrangements hauen hin, wobei die Band ihre dunkelsten Momente tatsächlich dann hat, wenn es tempomäßig etwas gemäßigter zur Sachen geht oder wie beim abschließenden, achtminütigen Outro "Bolted Down (And Dying)" fast sphärisch wird. Das ganz flotte Geknüppel ist zwar beileibe nicht schlecht, präsentiert oftmals beinahe "melodische" Gitarrenläufe, wirkt aber dennoch auf Dauer doch ein wenig zu beliebig. Alles andere als gewöhnlich klingt dagegen das textliche Konzept, dass extra-terristische Phänomene beschreibt - X-Files lassen grüßen? Letztlich ein durchaus interessantes Black-Metal-Album - das erstaunlicherweise laut Info schon vor "einige Jahren" aufgenommen wurde, aber Scheiße klang und jetzt remastered einen wesentlich besseren Sound verpasst bekam. Dieses Unternehmen scheint wie gesagt ansprechend gelungen - wie insgesamt die ganze Scheibe.
CONVERGE sind ohne Zweifel eine der einflussreichsten Bands im modernen noisigen Hardcore, das haben sie mit "You Fail Me" zuletzt eindrucksvoll bewiesen. So recht ausgelastet sind die Jungs wohl nicht, sonst hätte Basser Nate Newton nicht DOOMRIDERS ins Leben gerufen. Mit ein paar Bostoner Kumpels mal eben flugs ne Platte einspielen und dann noch ein paar Touren spielen: der Mann scheint echt Langeweile zu haben, wenn CONVERGE mal nicht im Studio oder auf Tour sind. Das Schöne an DOOMRIDERS ist die völlige Loslösung vom gewohnten CONVERGE-Sound, denn statt trendig-gestyltem Metalcore gibt es bei "Black Thunder" dreckigen Death’n’Roll, ganz im Sinne von ENTOMBED, GOREFEST oder HIGH ON FIRE. Der Opener und gleichzeitige Titelsong läßt nur eine Schlussfolgerung zu: auch Metalcorler mögen IRON MAIDEN! Die Gitarrenarbeit ist so dicht an den Engländern, dass "beeinflusst" ziemlich euphemistisch genutzt werden muss. Der Song rockt wie Hölle und gibt die Marschrichtung der Platte vor. Aber denkste! DOOMRIDERS haben auch ruhige Songs wie das an DANZIG erinnernde "Midnight Eye", das aber immer noch schön erdig-rockend daherkommt. Insgesamt ist "Black Thunder" eine echte Rockplatte geworden, bei der man den Männerschweiß riechen kann, der bei den Shows zuhauf vergossen wird. DOOMRIDERS rocken sich lässig, ehrlich und dreckig durch die Dreiviertelstunde und konnten mich mit der Scheibe voll und ganz überzeugen. Auf so eine Platte warten ENTOMBED bis heute!
Ich hoffe, Kollege VARGSANG ist eine CD-Rezension recht, verkündet er doch aus Frust über die Szene den Abschied des gleichnamigen Projekts, macht kein Interview, will keinen Kontakt. Alles true soweit. Natürlich transportiert das zweite Machwerk des vormaligen Graven-Mannes nach "Call Of The Nightwolves” auch tüchtig viel Wut, tüchtig viel Hass. Und zwar auf die alte Art und Weise: Flacher Sound, keifiger Krächzgesang, fiese Schreie, klirrende Gitarren sind Erkennungsmerkmale von "Throne Of The Forgotten" - und manchmal klingen sogar keyboard-ähnliche Töne durch ("Drowned In Hate And Sorrow"). Dabei nimmt der Süddeutsche auch gern mal das Tempo raus, erzeugt dann auch deutlich mehr Dichte in der menschenfeindlichen Atmosphäre seines Schaffens. Vieles hier erinnert an die alten Bathory-Werke, also die vor der epischen Phase des Schweden-Projekts. Diese Scheibe ist wirklich dreckig und ziemlich underground, verbirgt aber dafür einiges an Überraschungen, ist also keineswegs so stumpf, wie es einen der erste Höreindruck glauben machen will. An den ohrenscheinlich angestrebten, lebensverneinenden Charakter von Bands wie Shining kommt VARGSANG nicht ganz heran. Dafür ist er true as fuck.
Als schick eingepackte Doppel-CD kommt "Bestial Machinery" daher und enthält alle Songs, die AGORAPHOBIC NOSEBLEED vor ihrer Relapse-Zeit aufgenommen haben. Und das sind nicht wenige, insgesamt finden sich auf den beiden CD’s 139 Stück. Also eine Minute, zwei Songs. Grind halt, was AGORAPHOBIC NOSEBLEED spielen können wie verrückt. Vielleicht sind sie auch einfach verrückt, bekloppt oder total genial, wer weiß das schon? Ich weiß nur, dass mir die Songs Spass machen, ich mir Grind aber auch nicht jeden Tag geben kann. Man bekommt als geneigter Grind-Fan richtig was für’s Geld, dafür spricht allein schon die Anzahl der Songs. Die Soundqualität ist durchweg gut (vielleicht ja auch aufpoliert worden) und bei den Tracks findet man so rare und teilweise unveröffentlichte Sachen wie Coversongs von D.R.I. oder VOIVOD, natürlich fein durch den Grindwolf gedreht. Definitiv keine Musik für jedermann, aber wer auch nur ein bißchen auf heftiges Geprügel steht, sollte sich dieses Scheibchen nicht entgehen lassen. Mehr Songs fürs Geld gibt es sonst nirgendwo.
Erst 19 bis 22 Jahre alt sind diese vier Protagonisten einer äußerst hoffnungsvollen Formation Namens PARK LANE 7. Und auch die bei diversen Wettbewerben bisherig erspielten zahlreichen Erfolge können sich mehr als nur sehen lassen: Soundstock 2004 1. Platz, Soundcheck Sputnik 2003 1.Platz, NoiseGate Stuttgart 2003 1. Platz ,SWR3 Rookies Wochensieger 2001, jeweils zweite Plätze beim RadioTon & Radio Sputnik Band Contest 2002 und die Veröffentlichung auf dem Boardernoise-Sampler Vol. 2 sowie Hitpack-Samplern mit Bands wie SON GOKU, Tocotronic oder GUANO APES - dass alles spricht für die offensichtlichen Qualitäten diese Band, die seit 2002 PARK LANE 7 heißt. Die Jungs aus dem Main Tauber Kreis sind derzeit auf dem besten Wege sich mit ihrer gelungenen Mischung aus New Rock/Metal & Crossover auch überregional einen Namen zu machen. Der super Auftritt beim diesjährigen TAUBERTAL Festival dürfte jedenfalls für viele ganz neue Fans gesorgt haben. Die Bühnenperformance war bereits recht eindrucksvoll und auch die Texte, überwiegend aus dem alltäglichen Leben gegriffen, überzeugen. Besonders der stets melodische aber gekonnt zwischen Aggressivität und Einfühlsam hin und her pendelnde Gesang von Sänger Daniel Striffler harmoniert wunderbar mit den heftigen Gitarrenbreitwandseiten. Egal ob mit mitreisender Power wie bei dem wirklich geilen "Mr. Perfect" oder auch fast "nur" akustisch mit ein paar Streichern angereichert, PARK LANE 7 verstehen ihr Handwerk und haben einfach ein gutes Händchen für klasse Songs. Derzeit werkelt man im Studio gerade an ganz neuem Material (die CD soll Ende 2005 fertig sein), wir freuen uns jetzt schon darauf und hören so lange halt noch die beiden "alten" Scheiben. Im Shop auf der ebenfalls zu empfehlenden HP gibt es die beiden Erstwerke zu kaufen. Ganz aktuell sind dort jetzt auch schon zwei brandneue Tracks gratis zu hören, wobei die Hymne "The Anthem To The Youth" schon jetzt ein richtiger Knaller zu werden scheint. Macht bitte weiter so, dann müssen sich viele etablierte Bands ganz warm anziehen. PARK LANE 7 bringen schon jetzt viel mehr mit als nur ein paar gute Ideen und etwas Talent, ich bin mir ziemlich sicher hier entsteht etwas Außergewöhnliches.
PARK LANE 7 - das war mich ganz klar einer der (wenigen) positiven Überraschungen und ein absolutes Highlight beim diesjährigen 10. TAUBERTAL OPEN AIR 2005. Mit ihrem beherzten New Alternative Rock, der auch bei den etwas atmosphärisch angehauchten Midtemposongs oder Balladen gänzlich ohne irgendwelchen Popschmalz oder sonstige Weltschmerzattitüden auskommt haben die Jungs auf der "Sounds For Nature" Bühne mehr ordentlich abgerockt und schnell ihr Publikum gefunden. Auch auf dieser ersten schon etws älteren eigenen CD "Good Times" sind einige tolle Kracher zu finden, die eines immer wieder zeigen - diese wirklich talentierten vier Musiker verstehen was von guten Hooks, fetten bzw. bratenden Gitarren und genügend Abwechslung. Dies ist bei vielen Nachwuchsformationen diess Genres leider oftmals nicht so ausgewogen der Fall. Die Band stammt aus Bad Mergentheim (BaWü) und ist derzeit in der Besetzung Daniel Striffler (Vocals & Gitarre), Christian Heigl (Drums), Wolfgang Bürckert (Bass) und Neal Murphy (Gitarre) aktiv. Das eigentliche Gründungsdatum war schon 1998, aber da firmierte man noch unter "Nevermind" (bis 2002). Der Gesang von Daniel ist bereits recht charakteristisch ausgeprägt, er kann dabei sowohl einfühlsam "Like A Rose" singen aber auch wie ein Shouter agieren, bei dem Thrasher "Beeing You" röhrt er jedenfalls in bester Hettfield Manier. Die harten Gitarren stehen, egal ob in gelungener Laut/Leise Dynamik, akzentuiert oder auch mit leichtem Crossovereinschlag stets im Vordergrund aller sieben Songs und sorgen für ordentlich Schub. Mit "Losing Myself" befindet sich sogar schon ein richtiger Clubhit unter dem Material von "Good Times", diese Aufnahmen wurden übrigends schon 2002 bis 2004 aufgenommen. PARK LANE 7 sind auf jeden Fall eine Band von der wir sicher noch einiges positives hören werden und die über kurz oder lang, wenn sie so konsequent weitermacht, einen Deal bekommen sollte.