Review:

Bitter To Better

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Dass wird vor allem die Fans des hervorragenden Debütalbums "Supersonic Speed" erfreuen - DIE HAPPY können auf ihrer bereits vierten Major-Scheibe "Bitter To Better endlich wieder mit fetterer, teilweise fast roher Produktion, betont heftigen Breitwandgitarrenriffs und einem etwas aggressiveren Gesangsstil von Frontperle Marta Jandova aufwarten. Der auf den letzen beiden Platten für meinen Geschmack viel zu vorherrschende Popappeal bzw. ein relativ glatter Mix sind jetzt komplett über Bord gekippt worden. Die Band aggiert spürbar druckvoller, wirkt irgendwie befreit, der Schmuseballadenanteil wurde ebenfalls erfreulich in Grenzen gehalten und das wichtigste: Die Ulmer klingen jetzt endlich so erdig-rockig wie bei ihren zu Recht vielgelobten Livekonzerten. Es gibt nach wie vor recht abwechslungsreiche Songs aber jetzt mit viel mehr Groove und Power als zuletzt. Ein Textauszug "My Mouth is a loaded Gun, my Words are Bullets" sagt eigentlich schon alles - Marta "röhrt" mit ihrem Organ, was die Hütte hergibt. Anders noch als beim auf international getrimmten Vorgänger "The Weight Of The Circumstances" wurde diesmal auf ein zu oberflächlichen Produzententeam wie "The Matrix" (u.a. Avril LAVIGNE) verzichtet. Stattdessen wurde mit Udo Rinklin zwar ein (noch) recht unbekannten Produzent geholt aber die Wellenlänge paßte einfach, dies hört man auf "Bitter To Better" bei jeder Note. Bei einigen Tracks haben sich DIE HAPPY etwas von fremden Songwritern "unterstützen" lassen u.a. wurde die Ohrwurmsingle "Big Big Trouble" mit Hilfe von Jörgen Elofsson veredelt, "If I Could Fly" (einer der besten Songs) entstand in Zusammenarbeit mit Peter Kvint und die Ballade "I Am" stammt von Diane Warren (u.a. schon für AEROSMITH, oder ALICE COOPER tätig). Man könnte sich jetzt natürlich streiten, ob dies eine (gute) Band nötig hat aber warum eigentlich nicht?! Die Zusammenarbeit mit Außenstehenden kann auch Kräfte bündeln, neue Ideen freisetzen und andere Perspektiven eröffnen. Diese Einflüsse haben DIE HAPPY jedenfalls viel besser getan, als beim Vorgänger. Aber auch eigene ganz starke Songs wie "Perfect", "King For A Day" oder dass fast schon New Metal geprägte "Love To Hate You" sind Killersongs geworden.
Es wird endlich wieder so richtig in bester Crossover/New Rock Manier Gas gegeben, man zeigt sich betont kraftvoll, die Tracks kommen frisch und absolut unverbraucht aus den Boxen. Selbst auf der, für dieses Review vorliegende soundmäßig eher bescheidene, Promokassette (mit nur 10 Liedern - "No final Tracklist & Endmastering") ist dies mehr als deutlich auszumachen, wenn auch die Dynamik natürlich etwas dumpf bzw. flach ausfällt. Weiterhin muß an dieser Stelle, die ansonsten doch (leider) immer etwas im Hintergrund ihrer Frontfrau agierenden Instrumentefraktion, besonders positiv erwähnt werden. Denn was da Bassist Ralph Rieker, Schlagzeuger Jürgen Stiehle und Gitarrist Thorsten Mewes auf diesem Album an ihren "Geräten" abliefern, ist nach meinem Dafürhalten spitzenmäßig und sorgt deshalb dafür, das "Bitter To Better" für mich ganz klar die bisher beste DIE HAPPY Scheibe geworden ist. Die Musik wirkt noch etwas reifer, es wird akzentuierter gespielt, zugkleistertende Keyboardsample wurden weggelassen und der Bass wummert nahezu gleichberechtigt neben klasse fetten Leadguitarriffs. DIE HAPPY bedienen mit ihrer eigentlich radiotauglichen, relativ einfach gestrickten Mucke natürlich nicht die anspruchsvollen Musikklientel sondern eher den kurzweilig orientierten Rockkonsumenten. Aber schwarzmalende und tiefsinnige Bands gibt’s ja zu genüge, die Jungs um ihre Marta wollen einfach Spaß haben, rocken ab wie Sau und vermitteln diese Lebensfreude pur auch mit ihrer Musik - nicht mehr aber auch nicht weniger.

"Bitter To Better" erscheint auch im DUAL Disc Format, das ist relativ neu und bedeutet, dass CD & DVD auf einer Disc kombiniert sind. Außerdem werden neben einigen Specials, alle 13 (!) Tracks im 5.1 Mix sowie sowie eine ganze Reihe unveröffentlichtes Akustik- und Backstagematerial enthalten sein.

Bitter To Better


Cover - Bitter To Better Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:23 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Chris Caffery

Band anzeigen
InterviewZuerst einmal: was war denn der Grund, Dein Bonus - Album "God Damn War" noch einmal in der erweiterten Version namens "W.A.R.P.E.D" zu veröffentlichen?



Nun, die Originalversion war nicht das komplette Album. Als ich es aufgenommen habe, wollten Black Lotus, dass ich etwa vier Songs als Bonustracks dazugebe. Ich selbst wollte aber, dass die Leute noch mehr Musik zu hören bekommen und darum habe ich noch mehr Songs aufgenommen. Am Ende war es dann so viel neues Material, dass es auf etwa 38 Minuten mehr Musik gegenüber den Downloads und der Bonus - CD von "Faces" kam. Es gibt nicht nur mehr Musik, sondern auch die komplette Story und außerdem wird "God Damn War" innerhalb der nächsten Monate nicht mehr zusammen mit "Faces" ausgeliefert werden. Es wird dann nur noch "Faces" und "W.A.R.P.E.D" als getrennte, einzelne Alben geben. Mein Plan war es, "God Damn War" als Bonus - CD für nur ein Jahr zu haben und es war für die "die hard" - Fans gedacht, die diese neue Musik schon vorab zu hören bekommen sollten.



Als wir aber letztens über "Faces" sprachen (siehe Interview - Anm. d. Verf.), meintest Du, dass Du den Fans etwas zurückgeben wolltest, indem Du dieses Album der regulären Version von "Faces" beilegst. Aber nun müssen die Fans doch doppelt bezahlen, wenn sie "Faces" und "W.A.R.P.E.D" haben möchten.



Hmmm… das ist kein wirkliches Argument! Wenn Du Dir die "Faces" - CD anschaust, dann siehst Du, dass darauf etwa 76 Minuten an Musik sind. Und "God Damn War" kommt auch noch einmal auf 40 Minuten. Und auf der neuen CD sind zusätzliche 38 Minuten an Musik, die man vorher nicht hatte und nicht downloaden konnte. Und viele alte Alben sind nicht länger als 32, 33 Minuten. Das zusätzliche Material auf "W.A.R.P.E.D" liegt nur zwei Minuten unter 40, so dass man hier schon von einer eigenständigen CD auf der CD sprechen kann. Zwischen den Veröffentlichungen lag auch nicht gerade viel Zeit. Und die absoluten Fans haben mit dieser Vorgehensweise kein Problem; sie lieben es, das komplette Package zu haben. Die Fans sprachen mich sogar auf dieses Material an, weil sie es vorab hören wollten und sie wissen, dass ich bei meiner Arbeit oft den regulären Weg verlasse, um ihnen etwas Besonderes bieten zu können. Jetzt wollte ich einfach diese Story zu Ende bringen und sie im Ganzen veröffentlichen. In meinen Interviews zu "Faces" habe ich auch immer betont, dass ich ein paar Songs vorab als Bonus dazugebe und dieses Konzept später noch einmal als komplettes Album mit noch mehr Songs veröffentliche. Da habe ich nie einen Hehl draus gemacht und außerdem hat sich "Faces" nicht einmal gut verkauft, es waren unter einer Million Exemplare. Es kann damit zusammenhängen, dass viele Leute den metallischeren Stil auf "W.A.R.P.E.D" lieber mögen und sich eher dieses Album kaufen werden. Ich wollte einen Bonus für ein Jahr haben und nun werden die Alben voneinander getrennt.



Aber ich will darauf hinaus, dass der Fan dadurch, so gesehen, nichts Besonderes mehr in Schrank stehen hat. Ob er nun "Faces" mit der Bonus - CD innerhalb des ersten Jahres gekauft hat oder nicht… jetzt kann er sich beide Alben ganz regulär kaufen. Das limitierte Doppelpack wird quasi entwertet.



Nein, das sehe ich nicht so! Es gibt nun soviel neues Material, das niemand zuvor hatte, in keiner Form. Und es gibt nun keine Kopien mehr von "Faces" mit der Bonus - CD…..



Wo stammen diese neuen Songs denn her? Hast Du sie nach der Veröffentlichung von "Faces" geschrieben?



Ja, jeder Song bis auf "Erase" ist brandneu und wurde nach "Faces" geschrieben.



Der Song "W.A.R.P.E.D" war aber auch auf der US - Version von "Faces" zu finden?! Warum stand er nicht auf der europäischen Version?



Das war die Schuld meiner Plattenfirma, denn sie wollte, dass ich nur vier Songs als Bonus aufnehme. Sie haben wohl kommen sehen, was passieren wird und sie wollten nicht zuviel Musik für umsonst hergeben. Es wäre für sie günstiger gewesen, nur drei oder vier Songs extra herzugeben und dann die nächste CD zu veröffentlichen. Wenn die Leute "Faces" und "W.A.R.P.E.D" zusammen haben, dann haben sie an die 160 Minuten an Musik. Das ist ein Menge Material, denn viele Platten kommen nur auf 40 Minuten an Musik. Man kauft also zwei Scheiben und besitzt dann 80 Minuten Musik und wenn man diese beiden Alben kauft, kommt man auf 160. Ich hatte einfach keinen Platz mehr, noch mehr Material auf "W.A:R.P.E.D" zu stellen, was ich sehr gerne getan hätte. Und teilweise stand das Material sogar zum Internet - Download. Ich versuche, den Fans immer soviel wie möglich zu geben und mit dem neuen Cover und der kompletten Story ist das Album ein essentielles Package geworden. Es gab jedenfalls nicht eine einzige Beschwerde von auch nur einem einzigen Fan.



Na gut, ich bin ja auch in keiner Form enttäuscht oder so etwas, im Gegenteil! Ich wollte nur das Marketing - Schema dahinter verstehen.



Nun, ich habe einfach viel zu viel Musik aufgenommen, hahaha! Ich wusste am Anfang einfach nicht, was von dem Material auf "Faces" stehen sollte und ich begann, die Sachen so zu arrangieren, dass auf der anderen Seite "W.A.R.P.E.D" dabei herauskam. Dieses Album hat dann ein Eigenleben entwickelt und wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre "Faces" als Doppel - Album mit diesen beiden CDs erschienen. Ich wollte nie, dass diese beiden Alben getrennt werden, aber da spielte mein Label natürlich nicht mit. Ich kam dann nur auf die acht oder neun Songs, die auf der Bonus - CD standen. Wenn ich mir "W.A.R.P.E.D" jetzt im Ganzen durchhöre, dann macht mir das Album wesentlich mehr Spaß als nur die Bonustracks auf "Faces". So existiert ein roter Faden, mit der Story und den Texten. Bei "God Damn War" wusste ich, dass einige Schlüsselelemente fehlen und das waren die Songs, die später noch geschrieben wurden und hinzukamen. Ich hatte einfach diese Ideen in meinem Kopf und wusste, was noch fehlte und sogar, welches Tempo diese neuen Stück haben mussten. Daraufhin fragte ich Black Lotus nach und bekam das Geld für die neuen Songs für "W.A.R.P.E.D", die ich dann im Februar aufnahm.



Welche dieser beiden Scheiben ist denn am Ende die persönlichere für Dich?



Ich persönlich mag "W.A.R.P.E.D" lieber, denn es "fließt" für mich als Album besser. Bei "Faces" mochte ich die vielen verschiedenen Sounds und das Konzept mit den "Gesichtern", aber als Metal - Fan steht mir "W.A.R.P.E.D" ein wenig näher. Ich habe diese beiden Konzepte daraufhin ja getrennt, denn ich hatte zum Beispiel einen Rock - Song oder eine Ballade, aber ich hatte auch etwa acht oder neun Songs, die sehr metallisch waren und von Krieg handelten. Eines meiner "Gesichter" ist eben Heavy Metal und bei den neueren Songs ist auch mein Gesang viel besser. Ich mag auch die Produktion des neuen Materials lieber und bin damit insgesamt ein wenig glücklicher. Auf "Faces" klingt nicht alles so, wie ich es gerne haben wollte, als ich damit im Studio war. Es gibt einige Dinge, die ich an "W.A.R.P.E.D" einfach besser finde.



Das eigentliche Herzstück des neuen Albums ist der Song "Iraq Attack" oder irre ich mich?!



Der Song steht jedenfalls schon mal in der Mitte des Albums, haha! Und viele Leute mochten das Stück sehr gerne.



In dem Stück sind nicht nur Jon Olivas Leadvocals zu hören, sondern auch noch Brian Gregory (Bassist von DR. BUTCHER, Chris´ und Jons Sideproject - Anm. d. Verf.) am Bass…



Das Hauptgerüst des Songs stammt noch von DR. BUTCHER und das Intro dazu habe ich im Januar geschrieben. Es sollte bewusst ein Stück über diesen aktuellen Krieg werden und ich spielte mit verschiedenen Ideen herum. Als ich darüber nachdachte, fiel mir das alte Demo - Tape mit dem Song "Iraq Attack" in die Hände und er war rundherum perfekt! Als Jon und ich den Song damals schrieben, war gerade der erste Golfkrieg im Gange und das war sehr signifikant. Wenn man sich den Song in einem Zeitrahmen von 15 Jahren betrachtet, stellt man fest, dass er immer noch dieselbe Bedeutung hat. Das passte einfach perfekt und Jon erklärte sich sofort bereit, die Vocals einzusingen. Er singt übrigens nicht alleine, sondern es ist ein Duett. Ich doppele ihn zwar und singe dasselbe wie er, aber er ist ein wenig lauter abgemischt worden.



Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sollte das Stück schon auf dem ersten DR. BUTCHER - Album stehen?!



Es war einer dieser Songs, die wir hatten, aber nicht aufnahmen. Was das erste Album von DR. BUTCHER betrifft, haben wir damals nur das veröffentlicht, was wir auch wirklich aufgenommen hatten. Es gab keine weiteren Aufnahmen, denn wir hatten auch kein großes Budget für das Album. Ich weiß heute gar nicht mehr, warum wir den Song niemals aufgenommen hatten, aber es gab ein paar Stücke, die es meiner Meinung nach wert gewesen wären, aufgenommen zu werden. Wir hoffen aber, nächstes Jahr ein neues Album zu machen.



Auf DR. BUTCHER wollte ich sowieso zu sprechen kommen, denn es gibt ja seit Kurzem einen Re - Release des ersten Albums, der zusätzlich noch ein paar Bonustracks enthält…



Ja, und es gab schon einmal einen Release mit Demos, aber "Iraq Attack" etwa war nicht dabei. Die anderen Demos haben wir mit 24 Spuren neu aufgenommen und wir haben noch einen zusätzlichen Song mit aufgenommen, "Inspector Highway", den wir schrieben, aber niemals aufgenommen hatten. Wir mussten uns sowieso wieder darum kümmern, da unser japanisches Label nicht mehr existiert und wir so keinen Release mehr im fernen Osten hatten. In den Vereinigten Staaten haben wir niemals einen Deal für eine DR. BUTCHER - Platte unterschrieben und dort gab es die Platten nur als Import. Anfang 2005 lief dann auch noch der Vertrag mit Gun Records aus, so dass es nirgendwo mehr eine Scheibe von DR. BUTCHER geben sollte. Es auch gab einige Leute, die gegenüber der Originalpressung ein anderes Cover - Artwork wünschten. Damals gab es das Problem, dass die Firma, die dafür zuständig war, einen Teil ihrer Arbeiten verloren hatte und unsere Deadline für das Album immer näher rückte. Am Ende hatten wir nur noch zwei Tage übrig und kein Cover! Daraufhin gingen Jon und ich die Straße runter zu einer Schlachterei und ich nahm dann ein Stück Fleisch von einer Palette und schrieb dort mit meiner eigenen Handschrift drauf. Wir hatten außerdem einen Stempel von einem lokalen Papier - Shop… wir wussten uns sonst keinen Ausweg, hahaha! Dann kam der Typ, der die Fotos für das Album gemacht hatte und schoss dieses Stück Fleisch ab! Das war dann das Cover, hahaha! Es war wahrscheinlich das billigste Album - Cover in der gesamten Musikgeschichte, hahaha!



Auf meiner normalen deutschen Version von Gun Records ist vorne das Profil eines Paketes abgebildet.



Ja, das ist braunes Fleisch - Packpapier. Darin war wirklich das Stück Fleisch verpackt! Wir packten das Fleisch dann in die Tiefkühltruhe, haben es aber niemals gegessen, haha!



Für wann habt Ihr denn das neue Album in etwa angesetzt?



Wenn wir die Zeit bekommen, die wir selbst gerne für die Aufnahmen hätten, dann sollte es Ende 2006, gegen Oktober, soweit sein.



Wo siehst Du denn dann noch die Unterschiede zwischen Deiner eigenen Band und DR. BUTCHER? Immerhin stammt ja nicht nur ein Song wie "Iraq Attack" von Eurer Band, sondern auf "W.A.R.P.E.D" ist mit Brian Gregory sogar noch ein weiteres Mitglied von DR. BUTCHER zu hören.



Ich denke, Jon singt Metal noch eine Spur aufdringlicher als ich. Wenn wir eine neue DR. BUTCHER - CD machen, dann wird sie durch die Bank sehr gewalttätig sein, auch, um dem Namen zu entsprechen. Ich habe eine Menge an heavy stuff auf meiner CD und Jon eine Menge heavy stuff auf seiner CD, darum können wir nicht einfach etwas aufnehmen und es DR. BUTCHER nennen. Wenn wir den Namen rechtfertigen wollen, müssen wir das Material auf eine höhere Stufe an Heavyness und Doom heben. Es soll sehr bombastisch werden und auch Horrorelemente beinhalten, wie etwa bei KING DIAMOND, jedenfalls diese Grundstimmung. Das sind wir der Sache schuldig und wir haben beide schon potentielles Material dafür. Wir wollen uns aber zusammensetzen und sehr viel an neuen Sachen schreiben. Es gab schon Gespräche mit Black Lotus darüber und sie haben uns ein neues Album angeboten. Wir wollen einfach die Zeit dafür haben und es soll, wie Du bereits angedeutet hast, keine neue Solo - CD mit Jons Gesang werden!



Dann soll es also wieder Old School Heavy Metal werden, wie früher?! Denn DR. BUTCHER standen seinerzeit, als das erste Album herauskam, für den Stil, den die ganz alten SAVATAGE verkörpert hatten.



Ja, sehr aggressiv… DR. BUTCHER hatten außerdem einen einzigartigen Sinn für Humor. Das Material von der Band war einfach lustig! Ich meine Stücke wie "Reach Out And Torment Someone"; das waren schon witzige Songs.



Nun, da gibt es Dich, Jon,… aber was ist mit der Band, die all das zusammenhielt? Wie steht es denn nun mit SAVATAGE? Gibt es diesbezüglich Neuigkeiten?



Nein, was das betrifft, hat sich seit unserem letzten Gespräch nichts verändert! Die Band plant weiterhin ihre "Anniversary" - CD mit Tour, aber ich habe noch von keinem Start - up - date etc. gehört. Es ist jetzt nur noch frustrierender geworden, seit wir damals über "Faces" gesprochen haben. Ich bin in der letzten Zeit mit meiner Band viel herumgekommen und was ich dort gesehen habe, waren SAVATAGE - Fans, die sehr verwirrt waren. Sie wollen die Band sehen und ich fühle mich wirklich schlecht bei dem Gefühl. Ich will dort hinausgehen und den Leuten die Musik spielen, die sie hören wollen. Das ist echt hoffnungslos, denn die Band kann nur dann spielen, wenn es spielen kann, so ist das leider. Ich hoffe, es kommt nächstes Jahr etwas zustande, so dass wir diese "Anniversary" - CD dann 2007 veröffentlichen können. So kann ich nur hoffen wie jeder andere auch!



Es ist für die Fans zumindest frustrierend, wenn sie sehen, dass die einzelnen Mitglieder der Band sehr aktiv sind und sehr gute Alben veröffentlichen. Das schließt auch Zak Stevens und seine CIRCLE II CIRCLE mit ein. Die Leute wundern sich nur, warum das alles separat funktioniert, aber nicht unter dem gemeinsamen Banner. Wenn man, so gesehen, alle Ideen und Projekte addieren würde, dann könnte man ein herausragendes SAVATAGE - Album daraus machen. So ist das gemeint.



Genau das leuchtet mir doch auch ein! SAVATAGE brauchen eben dieses "wenn und aber", aber wenn das Album dann fertig ist, wird es schon etwas wirklich Besonderes werden. Wir haben früher schon sehr gute Alben gemacht und wir können die Fans auch nicht die ganze Zeit lang warten lassen. Es muss dann ein Album werden, das das lange Warten auch wert war. Ich bin bereit zum Arbeiten und hoffe, dass wir uns demnächst ins Studio begeben können.



Noch mal eine andere Frage: Ihr habt doch schon einmal mit Jeff Waters von ANNIHILATOR als Aushilfe an der Gitarre gespielt. Habt Ihr auch daran gedacht, ihn vielleicht als festes Mitglied zu behalten?



Wir haben in der Tat vor ein paar Jahren mit ihm darüber geredet, aber das hängt auch damit zusammen, was die Fans möchten. Unsere loyalsten, wichtigsten und auch repräsentativsten Fans weltweit sind in Europa und sie lieben das "Dead Winter Dead" / "Wake Of Magellan" - Line - Up. Es gibt dort eine echte Bindung zu dieser Band; das sind Al Pitrelli, Zak Stevens,… und die Leute lieben diese Formation! Daher sollten wir auch in dieser Besetzung rüberkommen und die Shows spielen. Falls das nicht klappen sollte, gibt es natürlich einen Reserveplan, aber ich persönlich halte diese Band für die erste Wahl. Und jeder andere in der Band wird ähnlich denken, aber wir werden sehen, was passieren wird. Nach der langen Wartezeit wäre es auch möglich, dass all diese temporären und festen Mitglieder für diverse Auftritte auftauchen werden.



Wie siehst Du denn die Fans, wenn Du mit Deiner eigenen Band auf Tour bist? Denkst Du, sie sehen dort Chris Caffery oder eher ein Mitglied von SAVATAGE? Rufen sie schon gleich zu Beginn nach altem SAVATAGE - Material?



Nun, ich habe in den Staaten und ein paar Wochen in Europa getourt und ich hatte das Gefühl, dass es die meisten Leute gut fanden, dass ich nicht so viele Songs von SAVATAGE gespielt habe. Natürlich spiele ich schon ein paar, aber meine Fans mögen meine Songs, die ich live spiele und ich finde, sie funktionieren live auch sehr gut. Sie sind sehr aggressiv und energiereich und überall kamen sie gut an. Ich weiß, dass Jon mit seiner Solo - Band nach Europa kam und zu 80 oder 90% Songs von SAVATAGE spielte. Die Fans fragen sich da natürlich schon, warum Jon zu ihnen kommt, die alten Stücke spielt und sie nicht endlich wieder die komplette Band sehen können. Aber sie mögen meine Stücke und ich kann auch gar keine Songs von SAVATAGE live spielen, daher muss ich ja etwas anderes machen. Ich will auch, dass sie sich mit mir und meiner Musik identifizieren und die Shows waren von den Reaktionen her echt unglaublich! Ich war vorher auch nervös, ob meine Stimme über die Zeit halten würde, weil ich in diesem Bereich gar keine Erfahrung hatte. Man lernt auch sehr viel in dieser Hinsicht, wenn man mit diversen Sängern, wie etwa Jon, zusammenarbeitet. Auf der Tour mit METAL CHURCH war auch deren Sänger Ronny Munroe eine große Hilfe für mich. Es hilft mir auch, für mein nächstes Album noch besser zu werden, denn ich habe schon etwa 80% davon geschrieben. Es ist für mich auch viel einfacher mit meiner Stimme zu experimentieren, weil sie jetzt eine viel bessere Reichweite hat. Das ist schon sehr gut!



Wann darf man denn dann mit Deinem nächsten Werk etwa rechnen?



Ich gehe jetzt ins Studio, werde aber vorher noch mit Jon Oliva eine dreiwöchige Tour durchziehen, bevor die TSO - Tour bis etwa Weihnachten ansteht. Danach, im Januar, geht es wieder ins Studio und je nachdem, wie oft ich Anfang des nächsten Jahres auf Tour bin, wird das Album hoffentlich im Juni oder Juli, pünktlich zu den Festivals, erscheinen. Ich würde aber vorher wirklich gerne noch für etwa sechs Wochen nach Europa kommen. Vor Ende des Sommers solltet Ihr aber nicht damit rechnen!



Wird es diesbezüglich auch wieder ein Konzept geben?



Ich habe mich noch nicht entschieden, aber ich denke, es wird ein reguläres Album werden, weil ich mit "W.A.R.P.E.D" jetzt erst ein Konzeptwerk veröffentlicht habe. Es wird etwas straighter geradeaus gehen und wenn Du "W.A.R.P.E.D" lieber magst als "Faces", dann wird Dir das kommende Album sicher gefallen! Es wird definitiv noch härter werden! Es wird metallischer, aber auch mit mehr Elektronik versehen sein. Es ist brutal, ich mag das, haha!




Band:

Fated

www
Band:

Agrypnie

www
Review:

Nachtwache

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CUMULO NIMBUS habe sich einem etwas anderen Ansatz verschworen als die meist sich am Mittelalter orientierende Konkurrenz aus deutschen Landen. CUMULO NIMBUS sehen sich selbst eher in der Tradition der Renaissance und mischen Einflüssen des 16. und 17. Jahrhunderts auch auf "Nachtwache" mit Rock und Metal. Dabei bleiben die folkigen Töne melodisch führend - harte Gitarren und Schlagzeug schaffen dazu das Fundament; aber "Flammentanz" (gelungen starker Opener, welcher die Ausrichtung der Band auf "Nachtwache" am Besten zur Geltung bringt), "Wirtshaus" (wohl eine anvisierte Mitgrölhymne, Textzeile: "Auf ihr Zecher hebt die Becher") und "Mondsucht" kommen schon recht metallisch aus den Boxen. Das schnelle und harte Instrumentalstück "Mondsuchtpolka" hat Pogoqualitäten und überführt in das eher bedächtige, aber hart stampfende "Herbst" und in die obligatorische Herz-Schmerz-Ballade "Nachtlied" (lässt nicht nur wegen den Gesang leicht an Lacrimosa denken). Die zwei Damen und vier Herren lassen neben Gitarre, Bass und Schlagzeug noch Laute, Flöte, Geige, Djemben, Krumm- und Bockshorn u.a. Tonwerkzeuge erklingen - und dies mit gekonnt instrumentaler Fertigkeit. Der Gesang ist wie meist bei den Folk- und Mittelalterbands reine Geschmackssache - Sänger Mathis Mondjolin wird dabei von allen anderen gesanglich unterstützt, von mehrstimmigen Gesang ("Mondsucht") bis zu dem weiblichen Gegenpart in "Nachtlied". Die allesamt in deutscher Sprache gehaltenen Texte lohnen das genauere Hinhören ohne das sie schwer verdaulich sind. Dazu tönt die Scheibe noch recht fett aus den Boxen - ein nicht geringer Teil des metallenen Sounds dürfte wohl der Produktion von Alex Krull (Atrocity, Leaves’ Eyes) zu verdanken sein. Erinnert, im positiven Sinne, doch etwas an die Anfangstage von bekannten Szenegrößen. Fans mittelalterliche Klänge sollten sich den Namen CUMULO NIMBUS mal vormerken - auf der genannten Bandhomepage gibt es einiges zu hören und die Scheibe dann auch für 10,- Euro zu erwerben.

Nachtwache


Cover - Nachtwache Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 27:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

If We Ever

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Sollte jemand tatsächlich noch nie was von ALEV gehört haben, dann wird es jetzt aber höchste Zeit. Auf deutschen Livebühnen ist man ja ständig irgendwo präsent und nachdem diese hoffnungsvolle Münchner Formation endlich mit einen Plattendeal ausgestattet sowie Ende 2005 mit "We Live In Paradise" mittlerweile das erstes
offizielle Werk draußen hat, (die Reaktionen waren zu recht äußerst positiv) ist auch das wirklich rührige S.A.D. Label nicht untätig geblieben. Jetzt gibt´s es nämlich mit dem energiegeladenen "If We Ever (Massdestructive Ignorance)" eine weitere interssante Singleauskoppelung. Modern/New Rock mit ordentlich bratenden Gitarren aber auch melancholischen Momenten und eine super Sängerin Alev, die im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen singen nicht mit schreien verwechselt, dafür steht diese tolle Truppe. Da das Album jetzt auch in der Türkei und in den USA veröffentlicht wurde, kommt nun diese Single mit zwei Versionen auf Englisch und Türkisch (ist auch so auf dem Album!) auf den Markt. Aber als kleiner Bonus sind jetzt noch zwei Livetracks mit drauf - "Cause & Effect" sowie "Where Is The Horse?". Live sind ALEV sowieso eine absolute Bank und rocken einfach voll die Hütte und dies zeigen auch diese Aufnahmen wundaerbar. Als weiteres Zuckerl ist das gerade abgedrehte Video zu "If We Ever" sowie auch der Text sowohl auf Englisch als auch vom türkischen "Bugün Degismezsek" enthalten. Für die mittlerweile stetig ansteigende Fanschar sicher ein gefundenes Fressen und alle anderen Neuinteressenten sollten unbedingt mal reinhören oder bessser gleich die ganze CD kaufen.

If We Ever


Cover - If We Ever Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 12:8 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Sardonic

www
Band:

Samavayo

www
Review:

Sicario

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Die von Szeneoriginal Anton Reisenegger in Chile gegründete Band CRIMINAL existiert mittlerweile schon knapp 15 Jahre und kann auf einige coole Achtungserfolge zurückblicken. Und mit ihrem neuen Werk "Sicario" sollte sich der gute Ruf des Quartetts noch weiter manifestieren, denn die Jungs haben hier ein sehr gelungenes, modernes, aber zu keiner Sekunde "trendiges" Album an den Start gebracht. Ganz grob kann man den Stil zwischen KREATOR und THE HAUNTED, auch den Gesang betreffend, einordnen und man merkt sofort, dass sich hier Old School und New School die Klinke in die Hand geben. Ein fettes Riff reiht sich an das nächste, immer songdienlich und eingängig. Dabei scheuen CRIMINAL keine Melodien und Soli, was sie somit auch für melodische Death Metaller und sogar Metalcore´ler qualifiziert. Schön groovy, heavy und von Andy Classen kraftvoll produziert, bollern Stücke wie der Opener "Rise And Fall", das geile "The Root Of All Evil" oder das monströs nach vorne peitschende "From The Ashes" aus den Boxen. Ein echter Ausfall ist nicht auszumachen und alle Songs halten in etwa den sehr hohen Qualitätsstandard. Hört man sich "Sicario" jedoch vergleichend mit den letzten, herausragenden Werken der beiden oben genannten Kollegen an, stellt man fest, dass CRIMINAL deren Pegel nicht ganz mitgehen können. Wie gesagt, nicht ganz! Trotzdem ist das Album, gerade für modern angehauchte Banger, ein echter Hinhörer, der sicher niemanden enttäuschen wird. Sehr gut und nur aufgrund kleinerer Schwächen beim Songwriting knapp am "Tipp" vorbei!

Sicario


Cover - Sicario Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Equinox Anthem (Split mit Epitaph Opera)

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Split-CDs sind doof - weil schlecht alphabetisch ins Regal einzuordnen. Allerdings bleibt dieser Nachteil beinahe der einzige - und das liegt an der Stärke der beiden beteiligten Bands. Die ersten vier Songs liefern die Hessen HANDS OF FATE. Eine Mischung aus Black- und Death-Metal mit einigen epischen Ausflügen. Vor allem der Opener "Fear, Hate, Pain, Pride" hat es in sich: Chora-ähnlicher Gesang und fieses Gekeife wechseln sich genauso ab wie Midtempo-Groove und High-Speeed-Geboller sowie melodische Parts und Aggro-Teilchen. Die rote Linie bleibt auch bei den restlichen Titeln ähnlich: "HOF" strotzen vor Variantenreichtum, in ihren Liedern gibt es viel zu entdecken und dank eines guten Sounds kommen die Ideen auch gut rüber.

Ähnlich interessant kommt auch die zweite Arbeitsgemeinschaft des HOF-Mannes Zigor daher. EPITAPH OPERA trinken allerdings "reineren" Schwarzwurzel-Tee, haben Schlüsselbrett und Frau und auch weiblichen Gesang am Start. Nach einem gar traurigen Klavier-Intro geht’s ans Eingemachte: Los gekreischt und uups: Flugs wieder gebremst. Nein hier wird nicht ultra-true geklotzt, hier wird breakig gekleckert. Nach nicht mal einer Minute kommt der erste geflüsterte Part, der mitsamt zunehmenden Gekreische auch wieder Fahrt aufnimmt. Also auch hier schreiben die Mucker Abwechslung groß, machen’s auch mit Melodie, verzichten aber auch allzu großen Pomp. Allerdings könnte der Sound gerade in den harten Passagen ein wenig mehr Wumms vertragen. Letztlich aber gibt’s auch hier nach dem Intro vier fünf hörenswerte Tracks. Umtrunk? Prost - trotz Split!

Mehr Info bei HANDS OF FATE oder bei den Initiatoren dieser Split von EPITAPH OPERA unter http://www.epitaph-opera.com/ .

The Equinox Anthem (Split mit Epitaph Opera)


Cover - The Equinox Anthem (Split mit Epitaph Opera) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:32 ()
Label:
Vertrieb:

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