Review:

Spinefarm Metal DVD Vol. 2

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Erster Song: COB, schnelle Schnitte, zittrige Kamerabewegung, abgespielt wie vorgespult. Schon Augenkrebs? Song zwei, To/Die/For, hmm, stehen auch in einem leeren Raum, ruhigere Regie, schön mit Rauch und bräunlichen Farbfilter, ansonsten ähnlich ereignisarm…. Naja. Immerhin haben sich die Augen beruhigt. So oder so ähnlich geht es durch 16 Videoclips - manche sind spannender (weil sie so was wie eine Geschichte haben wie das von Finntroll, das im Fantomas-Style gedrehte Turmon-Kätilot-Video, das abgespacte Rotten-Sound-Zeug oder Lowe Motor Corporation wegen schön Tittis) manche scheißer (Nightwish weil sowieso und wegen immer gleicher Leerstendes-Haus-Atmo wie die ersten beiden Videos oder blutleere Entwine-Poserei - Live-Videos mit Studio-Sound saugen!). Dazu gibt’s sieben echte Live-Videos - alle auf ihre Art soweit okay, wenn man mal davon absieht, dass Sonata Arctica als Video noch unerträglicher sind als auf Audio-Konserve und die bekloppten "To Seperate…". Mit ihren Strumpfhosen auf den Birnen schon ganz stylish rüberkommen. Sei es wie es sei, das Finnen-Label gibt einen umfassenden (und genreübergreifenden) Überblick ins Video-Treiben der Firma, wirklich zwanghaft dürften sich die Konsumwünsche nach diesem Tonträger auch wegen der außerordentlich sparsam-lieblosen Aufmachung (DVD, Packung, Cover) ausbreiten.

Songs:

1. Children Of Bodom: Trashed, Lost, Strungout

2. To/Die/For: Little Deaths

3. Finntroll: Trollhammaren

4. Norther: Mirror Of Madness

5. Tarot: Pyre Of Gods

6. Entwine: Bitter Sweet

7. Children Of Bodom: Sixpounder

8. Turmion Kätilöt: Verta Ja Lihaa

9. Nightwish: Bless The Child

10. Ajattara: Haureus

11. Norther: Death Unlimited

12. Ram-Zet: Queen

13. Lowe Motor Corporation: Soul Of A Pagan

14. Rotten Sound: Burden

15. Reverend Bizarre: Doom Over The World

16. Amoral: Other Flesh

17. Sonata Arctica: The Cage (Live)

18 .To Separate The Flesh From The Bones: The Final Extinction (Live)

19. Rotten Sound: Targets (Live)

20. To Separate The Flesh From The Bones: Drowned In Semen (Live)

21. Sonata Arctica: Kingdom For A Heart (Live)

22. Ensiferum: Battle Song (Live)

23. Children Of Bodom: Bodom Beach Terror (Live)

Spinefarm Metal DVD Vol. 2


Cover - Spinefarm Metal DVD Vol. 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 86:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sinamorata

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Eine ordentliche DVD (ihre zweite) liefern die traurigen Tommies ab - der Live-Teil ist songtechnisch okay, der Sound ist fein, die Kameraführung ebenfalls okay. Wobei das Ganze durch Lichteffekte und Nebel ein wenig milchig ausschaut. Das ist genauso merkwürdig wie der weiße Dress des trauernden Frontmannes Aaron - manch einer dürfte sich einfach nie an diese Unfarbe gewöhnen. Weitere Kaufargumente bilden die zusätzlichen Clips und das in der Tat vorhandene Booklet, das zwar nur acht Seiten umfasst - damit aber genau acht Seiten mehr als viele andere DVDs. Eigentlich ist so ein Heftchen Pflicht, will der Hersteller das Produkt DVD nicht weiter einen reichlich lieblosen Charakter zugestehen. Mangelnde Emotionalität wiederum ist etwas, das niemand MY DYING BRIDE vorwerfen kann. Mister Stainthorpe macht vor der Zugabe zwar sogar ein kleines Witzchen ("Der Umkleideraum war verschlossen, deswegen sind wir noch mal zurück gekommen”), stirbt ansonsten aber mal wieder tausend Tode, die fünf Kollegen agieren zwar nicht gerade bewegungsfreudig (gleiches gilt fürs Publikum), aber für flippige Pogo-Orgien ist eine stilprägende Doom-Gothic-Death-Metal-Band einfach auch nicht zuständig. Insgesamt bekommt der potentielle Käufer mit dieser DVD (auch wegen der natürlich nicht ganz so professionellen aber dennoch äußerst sehenswerten Fan-Beiträge) ein stimmiges Produkt, das auch unterschwellige Musik-DVD-Verweigerer ein wenig mehr für diese neue Plattform begeistern könnte. Hier noch mal der Inhalt des Datenträgers, hingewiesen sei aus persönlichen Geschmacksgründen auf der obergeniale "Sear Me" an vorletzter Stelle des Gigs:



Live aus Antwerpen (Hof Ter Lo, November 2003)

1. The Dreadful Hours

2. The Raven And The Rose

3. Under Your Wings And Into Your Arms

4. The Prize Of Beauty

5. The Cry Of Mankind

6. A Kiss To Remember

7. Catherine Blake

8. She Is The Dark

9. My Hope The Destroyer

10. The Wreckage Of My Flesh

11. Sear Me

12. The Fever Sea


Videoclips: "The Prize Of Beauty”, "The Blue Lotus"

Fan-Videoclips: "My Hope The Destroyer", "My Wine In Silence"

Fan-Live-Video: "The Dreadful Hours”, "The Raven And The Rose”, "She Is The Dark”

Foto-Galerie inklusive Fan-Beiträgen

Sinamorata


Cover - Sinamorata Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19 plus
Länge: 96:10 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Gun Barrel

Band anzeigen
InterviewWie geht es Euch denn im Moment?



Uns geht es gut! Wir stecken gerade mitten in der Promoarbeit. Und bald gehen auch wieder die Auftritte los.



Von Eurem letzten Album "Battle - Tested" bis zu Eurem aktuellen Werk "Bombard Your Soul" sind über zwei Jahre vergangen. Gehört Ihr nicht zu den schnellsten Songwritern oder warum hat es so verhältnismäßig lange gedauert?



Wir haben für unser letztes Werk leider kein Platin bekommen und können nicht davon leben, haha! Das Problem war, dass zwar Songs vorhanden waren, aber keine Texte. Wir hatten uns auch Ende des letzten Jahres von unserem alten Sänger getrennt mussten die neuen Songs instrumental aufnehmen, damit es überhaupt mal vorangeht. Wir haben dann nach einem neuen Sänger gesucht und sind mit Xaver Drexler endlich fündig geworden. Er hat dann innerhalb von fünf Wochen die Texte in die Songs hineingezaubert und dann stand auch schon die Endaufnahme an. "Operation gelungen", würde ich sagen, aber wir wollen das nächste Album auf jeden Fall schneller nachschieben. Die Stimmung in der Band ist klasse und auch die Auftritte waren sehr geil!



Wie kam denn der Titel des neuen Albums, "Bombard Your Soul", überhaupt zustande?



Zuerst einmal klingt er gut und wir haben uns von unserem Label und auch von unserem Cover - Zeichner beraten lassen, weil uns ein paar verschiedene Titel vorgeschwebt hatten. "Bombard Your Soul" hat aber bei allen sofort "gezündet". Da wussten wir dann, dass der Titel in Ordnung war! Im Grunde bedeutet er, dass wir mit dem Album elfmal Eure Seelen rocken werden, hahaha! Und wenn man sich dazu noch ein wenig mit den Texten befasst, dann ist es auch ein kleiner Wink an jeden Einzelnen, wie er sich im Leben zu verhalten hat. Das wollten wir damit im Großen und Ganzen ausdrücken.



Es heißt im Info, dass ROSE TATTOO, THUNDERHEAD, AC/DC oder MOTÖRHEAD Eure musikalischen Vorbilder seien. Kommt das hin?



Wir werden immer mit diesen Bands verglichen und haben uns noch nie Gedanken darüber gemacht. Ich höre gerade, dass sich Toni THUNDERHEAD gefallen lässt, haha! Natürlich haben wir unsere Einflüsse, aber ich gründe doch keine Band um etwa wie MOTÖRHEAD zu klingen. Das haben wir selber nie gesagt, sondern das ist eine Idee der Plattenfirma. Wir werden in diversen Zeitungen auch oft mit RUNNING WILD verglichen, was wir überhaupt nicht verstehen können. Ich habe noch niemals ein Album von denen gehört, nur den Song "Under Jolly Roger". Das ist mir unbegreiflich! Wir ziehen einfach unser Ding durch und das scheint den Leuten ja zu gefallen.



Diese aufgeführten Bands passen als Anhaltspunkt auf Euren Stil schon in etwa, aber ich persönlich höre bei Euch noch einen deutlichen Einschlag an Power Metal heraus, wie ihn etwa PRIMAL FEAR oder SINNER spielen.



Also, DAS hören wir jetzt auch zum allerersten Mal, aber wir sind deswegen nicht beleidigt, im Gegenteil, hahaha! Wir haben nur noch nie über diese Vergleiche nachgedacht. Wir haben eben einfach Spaß an der Musik, und uns sitzt kein Label im Rücken, das uns nach seinem Willen formen will. Es ist genau andersrum; wir machen, worauf wir Bock haben und das Label stärkt uns den Rücken.



Euer Problem, wenn man es denn so nennen will, ist aber, dass Ihr für Eure Musik zu Recht überall abgefeiert werdet, aber im Grunde genommen noch eine Underground - Band seid.



Ja, wir verstehen schon, was Du meinst. Es liegt unter Anderem daran, dass wir noch nie mit einer Band auf Tour waren, die ein größeres Publikum anspricht. Wir haben eine Tour mit den TRACEELORDS durchgezogen, aber das war eher eine kleine Clubtour quer durch Deutschland. In Ankara oder in Norwegen haben wir auch schon gespielt und generell im Ausland wohl einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Nach ein oder zwei Jahren kam auch ein Feedback, und da haben wir gemerkt, dass wir doch was geerntet haben. Es kommt auch darauf an, in wie fern man vom Label supportet wird, das heißt, ob Anzeigen geschaltet werden, man groß angekündigt wird und ob das Label diese Aufgabe finanziell bewältigen kann. Wir müssen uns unseren Weg nach oben Schritt für Schritt erkämpfen. Das ist zwar mühselig und wir sehen auch öfter andere Bands, bei denen dieser Vorgang schneller abläuft, aber wir lassen unsere Köpfe nicht hängen, denn wir haben immer noch Spaß dabei!



Ihr ward ja auch schon mit MOLLY HATCHET unterwegs?!



Ja, aber das war leider nur ein einzelner Gig als Support. Wir sollten einmal jeden Gig von ROSE TATTOO supporten, aber das ist am Ende an 2000 Euro gescheitert. So haben wir nur einen Auftritt mit ihnen bekommen, weil eine Band aus Norwegen ein Bisschen mehr geboten hatte. Da waren wir sehr enttäuscht, aber wir konnten es leider nicht ändern. Wir hatten uns auch für MOTÖRHEAD beworben, aber da kamen wir einfach zu spät. Das wäre ein echter Traum gewesen, die Jungs auf Tour zu supporten! Wir haben bisher alles selber gemacht und uns sämtliche Auftritte alleine an Land gezogen, aber mittlerweile ist es so, dass die Leute vermehrt auf uns zukommen; das war etwa beim "Headbangers Open Air" so. Diese Entwicklung ist schon sehr gut!



Was waren eigentlich die Gründe dafür, warum Ihr Euch von Eurem alten Sänger Guido getrennt habt?



Wenn man über Jahre hinweg denselben Weg verfolgt, dann kommt man irgendwann an eine Kreuzung, an der einer diesen und der andere jenen Weg gehen möchte. So hat es sich eben ergeben.



Und wie seid Ihr danach an Xaver Drexler gekommen?



Wie viel Zeit hast Du denn, hahaha?!



Die Kurzfassung wäre mir schon genug!



Wir hatten mehrere Sänger angetestet und uns schwebte er bereits länger vor. Er sollte aber kein Ersatz für Guido sein, das wollten wir natürlich nicht. Am Ende war unsere Wahl aber eindeutig!



Ihr habt Euch außerdem von Eurem alten Bassisten Holger getrennt…



"Getrennt" kann man nicht sagen, der ist einfach gegangen. Es war immer sein Lebenstraum, nach Australien auszuwandern, und das hat er dann auch gemacht. Er hat uns aber früh genug Bescheid gesagt, schon im Frühjahr letzten Jahres und hat uns auch bei der Suche nach einem neuen Mann geholfen und ihn sogar auf das Material eingespielt. Das lief alles sehr gut und wir haben mit Tom Kintgen auch den richtigen Mann gefunden. Zu Holger haben wir heute aber noch guten Kontakt. Er führt ein sehr solides Leben und seine Lebensgefährtin erwartet jetzt ein Kind von ihm.



Dann bist ja Du, Rolf, das letzte verbliebene Gründungsmitglied von GUN BARREL, wenn ich das richtig verstanden habe.



Ja, eigentlich schon, aber Toni ist kurz danach in die Band gekommen. Und die anderen Jungs werden jetzt eben auch Originalmitglieder, haha!



Wie hat Euch denn das "Headbangers Open Air" überhaupt gefallen?



Hammer, echt Hammer! Wir hätten nie gedacht, dass wir dort so sehr abräumen würden. Wir hatten unsere Spielzeit um 14 Uhr und hätten alleine schon deswegen nie mit solcher Euphorie gerechnet. Aber das Wetter hat mitgespielt, nämlich genau 45 Minuten. Danach fing der Regen an! Wir wurden sehr gut angenommen und es hat einen Riesenspaß gemacht, gerade auch, weil wir relativ lange von der Bildfläche verschwunden waren.



War denn der Gig in Ankara, wo Ihr 2004 vor fast 2500 Leuten gespielt habt, Euer bisher größter Gig?



Ja, auch, was die Verrücktheit des Publikums betraf. Wir haben dort fast schon ein halbes Rockstar - Leben geführt, haha! Als wir auf die Bühne gingen, wurden auf einmal 5000 Arme hochgerissen und alle riefen nur "Gun Barrel, Gun Barrel…..!!!!!". Und wir hatten niemals vorher dort gespielt! Die Fans kannten alle Texte, haben die Refrains mitgesungen und es war insgesamt Gänsehaut pur! Keine Ahnung, ob die alle nur gebrannte CDs von uns hatten….. hahaha!



Stimmt es auch wirklich, dass bei einer Eurer Autogrammstunden in einem Kölner "Saturn" - Markt mehr Betrieb war als zuvor bei PARADISE LOST, die dort auch eine Audienz abgehalten hatten?



Ja, das wurde uns auch von dem zuständigen Mitarbeiter gesagt. Wir waren vorher auch etwas nervös gewesen, weil wir so etwas noch nie gemacht hatten. Es konnte nur "Top oder Flop" werden, und wir dachten, wir seien dort nach zehn Minuten fertig, aber am Ende sind wir 45 Minuten lang, ohne viel Gerede, nur am Signieren gewesen. Die Leute haben durch den gesamten Laden hindurch Schlange gestanden! Wir konnten das echt nicht fassen, aber es war ein super Erlebnis.



Dann seid Ihr im Raum Köln bekannter als anderswo?!



Ich denke schon, da es unsere Region ist! Wir spielen hier auch sehr viele Konzerte, die in der Regel gut besucht sind.



Was war denn Euer bisher schönstes Tourerlebnis?



Boah, da muss ich echt überlegen. Es gab bisher fast nur peinliche Erlebnisse, hahaha! Zu den schönsten gehörten aber auf jeden Fall der Gig in Ankara, aber auch Wacken. Man weiß vorher nie, wie man im Ausland ankommt und Wacken ist natürlich etwas ganz Besonderes. Dort kann man aber auch Pech haben, wenn gerade ein großer Act auf der Hauptbühne spielt und das Zelt nicht so gut besucht ist. Wir hatten jedoch Glück, und es war bei uns sehr viel los und die Leute waren super drauf! Es waren ca. 50 Grad da drin und ich hatte hinterher sicher fünf Kilo abgenommen, haha! Auch der gesamte Service war klasse. Ach ja, wir hatten aus Versehen den Bass von DESTRUCTION´s Schmier geklaut, bzw. unsere Roadies. Eine unserer Auflagen seitens des Labels und des Veranstalters Holger Hübner war es, "My Last Ale" von "Battle - Tested" zu spielen, in dem Dudelsäcke zu hören sind. Nun hatte die Band, die den Song mit uns eingespielt hatte, SCHELMISH, leider keine Zeit, und so mussten drei Gastmusiker diesen Part erledigen. Die Jungs hatten aber natürlich "fremdes" Material am Start, also nicht das Equipment, das bei uns üblicherweise verwendet wird und das unsere Roadies kennen. Jedenfalls haben die Roadies dann gedacht, der eine Koffer gehöre zu den Dudelsackspielern und haben ihn eingepackt. Dabei war das der Bass von Schmier!



Oh, nee!!!



Natürlich wurde er dann beim Gig von DESTRUCTION schmerzlich vermisst! Die Band war sogar gleich im Organisationsbüro und schaute bei "Ebay" nach, ob das Ding schon zum Verkauf angeboten wurde! Dabei stand er einfach nur bei uns hinten rum, hinterm Zelt. Am anderen Morgen, als ein Roadie die Sache bemerkt hatte, ging er mit dem Koffer ganz treudoof zum Organisationsbüro und dort hätte man ihn beinahe erschlagen, hahaha! Da kann man aber mal sehen, wie gut doch Roadies sind. Und der entsprechende Mann ist immer noch bei uns, haha! Das stand sogar in der Zeitung und es war zuerst schon peinlich, aber das sind im Nachhinein nette Anekdoten, zumal es beim Umbau auf Festivals immer schnell und hektisch zugeht und solche Dinge leicht passieren können. Schmier war aber ganz locker, hat mit unserem Mann sogar noch ein paar Mails getauscht und ihm eine Flasche Whiskey geschickt. Er fand das später auch zum Schießen! Schmiers Bass ist übrigens ein seltenes Stück; eine Sonderanfertigung, die es weltweit nur dreimal gibt. Hätte ihn einer geklaut, dann wäre er stinksauer geworden und darum auch die Aktion mit "Ebay". Mal gut, dass es nicht so gekommen ist!



Ihr habt ja auch angeblich mal Euren Sänger an einer Autobahnraststätte vergessen?!



Ja, das lag uns gerade auf der Zunge, wobei das eher unter "peinlich" einzuordnen wäre. Wir hatten nachts eine Pinkelpause eingelegt, und zehn Minuten später war der Bus wieder unterwegs. Da hat unser Tourmanager noch getönt, wie gut die von ihm geleitete Tour gelaufen sei und dass es nie Ausfälle gegeben habe… und auf einmal kam Holger an und meinte, dass unser Sänger fehle. Da musste der Busfahrer ganz kurzfristig wenden, obwohl wir sicher schon wieder eine halbe Stunde unterwegs waren. Der Fahrer war ein Engländer, der immer gut drauf war und die Sache völlig gelassen gesehen hat. Einer ging nach vorne zu ihm und meinte: "Is it a problem to drive back? We have forgotten our singer!". Wir wären da gleich in Panik gewesen, aber er meinte nur: "No, it´s not a problem!", blinkte und fuhr zurück.



Da Euch ja anscheinend mehr peinliche Erlebnisse einfallen als schöne, frage ich mal anders. Was war denn Euer allerpeinlichstes Erlebnis???



Hahahahaha!!! Das mit dem "peinlich" musst Du nicht so ernst nehmen, denn wir lachen immer über solche Sachen. So ein Scheiß kann echt nur bei GUN BARREL passieren! Lustig war auch Toni in Italien. Er hatte mir den ganzen Tag gegenüber gesessen und eine 0,5er Dose Bier nach der anderen gelehrt. Und bei jedem neuen Bier hat er behauptet, es sei erst sein drittes, auch beim neunten. Das schien er aber geglaubt zu haben, bevor er dann umgekippt ist (Toni aus dem Hintergrund: "Das muss wohl dann doch das vierte gewesen sein!"). Und das war vor dem Gig! Seitdem heißt es bei ihm: erst die Arbeit, dann der Rest! Und da hat er sich seitdem bis jetzt auch dran gehalten. Es muss eine riesige Erfahrung für ihn gewesen sein, hahaha!



Seid Ihr eigentlich alle hauptberuflich Musiker?



Nee, wir haben alle einen regulären Job. Von der Musik können wir leider nicht leben. Das bestätigt aber, dass wir zwar immer gut angekündigt werden, aber am Ende nicht so viel herüberkommt. Wir müssen alle noch unsere 40 Wochenstunden abrackern, bzw. 38,5. Da kommt dann wieder der Tarifheini durch, hahaha!



Eine Sache noch… wie kommt eigentlich so ein Songtitel wie "Fearing The Fear Of My Fears" zustande?



Das ist doch ein lustiges Wortspiel oder nicht?! Überleg mal… den Titel kann man so schön behalten, weil er auf der Platte Song Nummer vier ist, hahaha! Wir lieben einfach solche Wortspiele!




Review:

Here´s What You Should Do

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Immerhin ganze dreizehn Jahre hat das kalifornische Pop-Punk-Quartet GAMEFACE sein Unwesen getrieben. Zwei Jahre nach dem Split hat sich Ex-Gitarrist/Sänger Jeff Caudill auf Solo-Pfade begeben, und das Ergebnis in Form seines Debüts "Here´s What You Should Do" überrascht nicht nur angenehm, sondern übertrifft zumindest meine Erwartungen um ein Vielfaches. Musikalisch hat Caudill eine absolute Kehrtwende eingeschlagen: Sein Sound befindet sich irgendwo zwischen Folk, Rock, Singer/Songwriter, Blues und Country, die Songs sind schlicht, ruhig, gefühlvoll, traurig und träumerisch, und im Hintergrund hört man Slide-Gitarren, Akkordeon, Mandoline oder Mundharmonika, ohne dass diese Elemente zu sehr in den Vordergrund geraten. Mal fühlt man sich dabei an eine Band wie LIVE erinnert, dann wieder klingen die ruhigen Stücke von SOCIAL DISTORTION und SPEED BUGGY oder das Solo-Album von SUPERSUCKERS-Frontmann Eddie Spaghetti durch, kombiniert mit der Gelassenheit eines Jack Johnson. Dabei begeistert auch sein großartiger Gesang: Seine klare, aber an den richtigen Stellen knarzende Stimme scheint wie geschaffen für diese Musik. Durch die raue Produktion driftet er dabei auch nie ins zu Glatte oder zu Schöne ab, und dazu ist das Album sehr schön aufgebaut, indem zwischen die wirklich ruhigen Stücke immer wieder rockigere Songs gesetzt wurden. Als Anspieltipps seien hier nur der folk-rockige Opener "Favorite Version Of Your Life", die Country-Ballade "Destination" oder das blues-rockig groovende "Never Been High" genannt. Dieses Album hat mich echt umgehauen und ist wie geschaffen für lange, einsame Winter-Abende.

Here´s What You Should Do


Cover - Here´s What You Should Do Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 62:40 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Municipal Waste

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Interview Tony, danke erstmal für eines der coolsten Coverbilder der letzten Jahre! Wer war dafür verantwortlich?


*lacht* Vielen Dank! Ed Repka heißt der Mann, der für die bad ass cover art verantwortlich ist. Er hatte bereits einige kranke Coverbilder gemacht und wir können allen Leuten nur sehr ans Herz legen, auch seine anderen Arbeiten anzuschauen. Er ist ein Meister!


Kann ich nur empfehlen, der Mann hat mit vielen Größen gearbeitet und echte scream bloody art erschaffen. "Hazardous Mutation" ist euer Earache-Einstand. Seit ihr mit ihrer bisherigen Arbeit zufrieden?


Ja. Earache sind bisher wirklich gut zu uns gewesen. Sie verstehen, das wir echt hart arbeiten wollen und im Gegenzug arbeiten sie hart für uns. Wir kommen gut miteinander aus und halten unsere Musik für eine gute Erweiterung des Eraches-Kataloges.


Verschaffen sie euch auch Touren?


Die einzige Tour, die Earache bisher an uns getragen hat, war die mit LINEA 77 und BEECHER in Europa- Normalerweise booken wir unsere Shows selbst und Earache promotet sie nur und die Scheibe.


Was hältst du von der ANTHRAX-Wiederauferstehung mit dem alten Sänger?


Ich hätte es liebend gerne gesehen, ich wette, das war eine sehr spaßige Zeit. It would have been great to get caught in the mosh again!


Ihr habt mal eine Split rausgebracht, bei der alle Titel nach Kurt Russel-Filmen benannt sind. Wer waren eure Partner bei der Scheibe?


Es ist eine 7"-Split mit BAD ACID TRIP aus Kalifornien. Sie ebenso verrückt wie wir und gelegentlich trinken wir was zusammen.


Warum Kurt Russel?


Weil Patrick Swayze ausgebucht war. *lacht*


Wirum geht es in euren Texten?


Unsere Texte reichen von sozialen Kommentaren bis zu Songs über Monster und so’n Scheiß. Wir mischen gerne Themen, um die Platten interessant zu halten.


Welcher Song von "Hazardous Mutation” ist dein Favorit?


Du kannst mich nicht dazu bringen, einen Song auszuwählen… das ist wie ein Kind herauspicken. Das ist einfach nicht fair!


Wie habt ihr euren Drummer dazu bekommen, nicht nur bei BURNT BY THE SUN mitzuspielen, sondern auch bei euch Platz hinterm Kit zu nehmen.


Wir haben ihn bei ebay für 69 Dollar gekauft.


Über eure Heimatstadt Richmond, Virginia, weiß ich so gut wie gar nichts. Mach doch mal ein wenig Werbung.


Richmond ist eine tolle Stadt zum Leben, wenn man sich für Musik interessiert. Es gibt verdammt viele Bands, die alle möglichen Stile spielen. Bands aus allen verschiedenen Genres spielen oft zusammen Shows und es ist immer ein gemischtes Publikum da, was die Sache interessant hält. Es gibt einige gute junge Bands hier, wie BATTLEMASTER, ARGENTO AGENDA und WARTORN. Diese Typen haben in letzter Zeit einige coole Shows gespielt.


Welchen Scheiben lauscht du gerade?


Poison Idea-Feel The Darkness
Tankard-Hair Of The Dog
Nuclear Assault-Game Over
Dj Assault-Jefferson Ave
Annihilation Time- II


Und ein paar letzte Worte?


Come see us on tour...BRING THE MOSH!!!


Band:

Muscle And Hate

Band:

Novembers Fall

(Underdog)
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Review:

Songs For Solitary Soccer Stars

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An sich bietet die Musik der Frankfurter COLOURFUL GREY eine nette Mischung: Ihr zweites Album "Songs For Solitary Soccer Stars" vereint melancholischen Schrebbel-Indie-Rock mit 80er Wave-Pop, was ja grade in der kalten Jahreszeit einen schönen Depri-Soundtrack für die einsamen Stunden zu hause abgeben kann. Dass der Sound des Fünfers aber überhaupt nicht zündet, hat vor allem zwei Ursachen: Zum einen liegt das an den Songs selbst, denn die sind erstens oft ganz einfach langweilig, da stellenweise minutenlang nur vor sich hingeklimpert wird, ohne dass tatsächlich etwas passiert, und zweitens manchmal einfach zu schön, zu glatt und zu belanglos, so dass das Gehör automatisch auf Durchzug stellt. Zum anderen liegt das am wirklich schwer erträglichen Gesang von Philipp Lemhöfer, der klingt wie ein Robert Smith, der sein komplettes Stimm-Volumen eingebüßt hat und deshalb mit seinem dünnen Stimmchen abwechselnd aus vollem Halse schreit und vor sich hin jault. Was den Frankfurtern fehlt, sind originellere Arrangements, Ohrwurm-Melodien und ein Sänger mit Stimme - dann klappt´s auch mit nem guten Album.

Songs For Solitary Soccer Stars


Cover - Songs For Solitary Soccer Stars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Western Soul

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Der Opener des Debüts des norwegischen Duos BONK lässt Schlimmstes vermuten: Was einem hier entgegen schlägt, ist eine Mischung aus lärmigen Gitarren, elektronisch unterstützten Beats und verzerrtem Geschrei und kann man wohl bestenfalls als Avantgarde-Elektro-Noise-Rock bezeichnen. Ganz anders der zweite Track "Grooverman": Hier wird punkig, garagig und dreckig gerockt bis der Arzt kommt. Der Rest des Albums ist dann quasi eine Mischung all dieser Elemnte. Oft ballern schwere Rock-Riffs nach vorne, über denen dreckig ins Mikro geröhrt wird, die aber immer wieder gerne durch noisige Parts mit verschwommenen Gitarren und oft disharmonisch-psychedelischen Harmonien und andere Störeffekte unterbrochen werden, wie abgespacte Breaks und Soundeffekte oder eine gesprochene Strophe, die lauter als die Musik gemischt ist. Genau solche Spielereien sind es, die dann irgendwann etwas nerven und einige Tracks recht anstrengend machen. Besser sind BONK, wenn sie allen Schnickschnak weglassen und einfach nur grade rocken, denn dann entstehen echte Hammer-Songs wie "Ni Hao Mama", "Wasted Love" oder "Waiting In A Car", die nichts anderes sind als purer, rotziger Schweinerock.

Western Soul


Cover - Western Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 27:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dreimal Zehn Jahre

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Tatsächlich dreißig Jahre einer durchaus beeindruckenden Karriere haben BAP jetzt schon hinter sich gebracht und dies allein wäre schon Anlass genug mit der Scheibe "DREIMAL ZEHN JAHRE", als eine der erfolgreichsten "deutsch bzw. kölschsprachigen" Rockbands entsprechend Rückschau zu halten. Obwohl, der Blick zurück trifft hier musikalisch nur auf die Namen der Titel zu, denn sämtliche Tracks wurden für dieses Doppelalbum komplett neu eingespielt, außerdem gibt’s noch drei ganz neue Songs. Da ja mittlerweile bei BAP (leider) einzig Uns-Wolfjang Niedecken von der Urbesetzung noch übriggeblieben ist und er mit seinen neuen musikalischen Mitstreitern in den letzten Jahren bereits auf der Bühne die ollen Kamellen in etwas veränderten Interpretationen umgesetzt hat (aufsteigend geordnet nach dem Entstehungsjahr), ist dies durchhaus ein legitimes und nachvollziehbares Unterfangen. Die Idee wurde zwar auch schon vor Jahren mal auf der "Tonfilm" CD mit ein paar Stücken umgesetzt aber nicht mit dieser, sagen wir mal fast schon teilweise recht radikalen Konsequenz. Wie da von vielen Kritikern behauptet wurde, denen falle nichts mehr ein wir hier eines besseren belehrt, ob die neuen Versionen allerdings jedem Fan so gefallen werden, darf man fast sicher bezweifeln. Denn als weiteren Gag haben sich BAP für die neuen Interpretationen Bekannte, Freunde, Vorbilder ins Studio geholt u.a. Martha (DIE HAPPY), Henning Wehland (H-BLOCKX), Ray Davies (THE KINKS), Thomas D. (Fanta 4), Xavier Naidoo, Nino Skrotzki (Virginia Jetzt!), Meret Becker, Laith Al-Deen, Hubert von Goisern sowie das Berliner Worldmusic-Kollektiv Culcha Candela und an so manchem Partner werden sich die Geister sicher scheiden. Als besonderen Bonus gibt es dann ganz zum Schluß der zweiten Seite ein ungewöhnliches Geburtstagsständchen von Herbert Grönemeyer, der "Einmal Nur In Unserem Leben", eine Klavierballade mit einem Gedichttext Goethe’s, zur Musik von Christoph Willibald Gluck interpretiert. Das Doppelalbum gibt es auch mit einer Bonus-DVD, die randvoll gepackt mit Filmen, Videos und Interviews rund um das Album "Dreimal zehn Jahre" ebenfalls die Anschaffung lohnt.

Natürlich erklärt Niedecken uns alten oder auch den jüngeren Fans im gelungenen Booklet ganz genau die Entstehung bzw. die Hintergründe zu den einzelnen Songs und manchmal auch warum die neue Version eigentlich so viel besser sei, als die Urfassung(en). Darüber kann man ebenfalls manchmal sogar etwas schmunzeln oder nur die ungläubig Schultern zucken, bei der Zusammenstellung der Songs an sich gibt es eher wenig zu bemängeln. Dass "Verdamp lang her" gleich zweimal vertreten ist, hätte man sich aber zugunsten eines anderen Tracks aber lieber schenken sollen. Für die insgesamt neun Duette kann man gerade noch das Prädikat "gelungen" aussprechen wobei mich vor allem Thomas D. als nicht rappender sondern recht respektabler Sänger bei eben erwähntem "Verdamp .." überzeugt. "Widderlich" hat dann tatsächlich mit H-Blockx’s Henning gegenüber dem Original deutlich hinzugewonnen, dies gilt übrigends genauso für das ansonsten recht unspektakuläre "Rita, mir zwei" mit Hubert von Goisern, er gibt diesem Song erst den richtigen Kick. Der Versuch "Kritstallnaach" etwas moderner klingen zu lassen, gelingt wiederum nicht so ganz (was aber bestimmt nicht am soliden Gesang von Al-Deen liegt), der Song wird zu sehr verwässert, die harten Gitarren fehlen einfach, der vormals bedrohliche Charakter geht leider stark verloren. "Dir allein" mit Soulheulboje Naidoo überzeugt mich mit am wenigsten aber auch die etwas schwülstige Barversion von "Paar Daach früher" mit einer soliden Meret Becker ist nicht so packend wie dass Original. Da kann das coole "Lena" mit Martha Jandová schon eher ein paar Punkte machen. BAP haben viel jedenfalls viel Mut bewiesen, die eigene Vergangenheit doch deutlich zu entstauben und zu versuchen mit neuen Ideen frisch und innovativ zu klingen. Getreu dem aktuellen Bandmotto "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" sind viele gelungene Beispiele herausgekommen u.a. "Frau, Ich Freu Mich", "Wellenreiter" (als geile Bob Marley Gedächtnisversion), "Nemm mich met" rockt klasse genauso wie "Ahl Männer", "Ne schöne Jrooß" oder "Alexandra, nit nur do". Das kultige "Anna" geriet eher etwas daneben, kommt einfach zu hektisch rüber auch das zu bombastische "Du kanns zaubere" ist eher etwas lauh geworden. Mir fehlen, nicht erst seit dieser CD, die melodischen und kraftvollen Gitarren des Major und so kann mich gerade der andere neue Track "Nähxte Stadt" nicht so toll überzeugen. Um so besser ist dafür aber neue der Opener "Dreimohl Zehn Johre" geworden, eine wunderbar melancholische Zeitreise auf der wichtige politische Ereignisse aber auch BAP eigene Themen oder denkwürdige Konzerte/Tourneen verarbeitet wurden. Viele Bands hätten sich diese Aufgabe zum 30’ten sicher etwas einfacher gemacht aber BAP waren in ihrer Karriere noch nie wie "Andere" oder gar berechenbar, das macht die Jungs nach wie vor irgendwie sympathisch.

Dreimal Zehn Jahre


Cover - Dreimal Zehn Jahre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 148:12 ()
Label:
Vertrieb:

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