Review:

The Mercyless Beauty (Special Edition)

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"The Mercyless Beauty" ist eigentlich schon ein Jahr alt, erscheint nun aber als Re-Release 2- CD und entgint im letzten Jahr einer Besprechung bei uns. Die dann eben jetzt folgt. Die Debut EP der deutschen Rocker FIDGET riss mich seinerzeit doch noch ziemlich vom Hocker. Und gleich vorweg: "The Mercyless Beauty" schafft das nicht mehr ganz. Und dabei ist der Zweitling musikalisch hochwertig, keine Frage. Gleich der Opener "Distance vs. Desire" dient als eine Art musikalisches Warnschild: Deutlich experimentierfreudiger, deutlich softer und auch um einiges gutlauniger rocken die Düsseldorfer im Jahre 2006. Eine Grenze ziehen sie dabei selten, alles zwischen Funk und Rap, Modernem und Progressivem wird verbaut. Und bei erwähntem Opener funktioniert die Mischung in meinen Ohren dann aber gar nicht, denn zu oft müssen Klangspielereien herhalten wo eine einfache Idee einiges Mehr reißen würde. So geschehen dann beispielsweise beim mit grandiosem Chorus versehenen und von Sänger Tom packend vorgetragenen "To Be Beautiful". Auch im Wechsel mit Sängerin Darline klingt der Gesang wirklich gut ("Sri Lanka") und Songs wie "Mojo" überzeugen durch kraftvollen Rock mit Sonnenschein aus den Gitarren und der Hammond-Orgel. Abwechslung schreiben FIDGET größer denn je und "The Mercyless Beauty" zeugt von musikalischem Weitblick bei großartigen Könnern an den Instrumenten. Umso größer jedoch wirkt die Kluft aus hervorragenden Melodien ("Perfect") und schlicht kaputt experimentierten Songteilen. Daran werden sich die Geister dann scheiden: Denn wer mit der Mischung aus guter Laune und Kopfkino klarkommt, findet in FIDGET durchaus geeignetes Futter. Ich brauche noch etwas mehr Sonne für FIDGET. Die zweite CD enthält neben etlichen Live Versionen in Videoform die Maxi "Ride My Track" und Akustikversionen von "The Inevitable" und "Mojo".

The Mercyless Beauty (Special Edition)


Cover - The Mercyless Beauty (Special Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13+7
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Above The Storm

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Ein guter Songschreiber, gerade auch für viele andere Künstler wie u.a für SAMMY HAGGAR oder 38 SPECIAL, war und ist er ganz zweifellos noch immer, dieser JIM PETERIK. Nach dem es um seine ehemalige Stammcombo SURVIVOR (für die er seinerzeit u.a. den Soundtrack-Hammerhit "Eye Of The Tiger eingeschmettert hat) leider schon seit vielen Jahren ziemlich still geworden ist, zog er sich zunächst ebenfalls etwas zurück. Trotzdem war für andere Bands oftmals im Hintergrund tätig, trat dann aber lediglich seinem "World Stage" Projekt in den 90ern für zwei Alben in den Vordergrund. Als dann eigentlich niemand mehr damit gerechnet hatte, schlug er aus dem Nichts zusammen auch Dank der Ausnahmestimme von Toby Hitchcock mit der PRIDE OF LIONS Formation äußerst erfolgreich zurück und schuf insbesondere mit der Debüt-CD ein absolutes Referenzwerk im AOR Bereich.

Mit Stand 2006 ist Jim natürlich auch etwas älter geworden (ehrlich gesagt auf dem Beipackflyer sieht er mit dieser "künstlich" wirkenden Matte aus wie der Papa von Atze Schröder) aber seine unverkennbare, mittlerweile vielleicht leicht dunkleren Stimme ist auch auf dem aktuellen "Above the Storm" nach wie vor einmalig. Gemessen an den erwähnten Top-Leistungen bzgl. Songwriting ist diese Scheibe leider, und dies wird selbst der größte Peterik-Fan zugeben müssen, nur eher durchschnittlich ausgefallen. Da haben sich bei insgesamt 13 Tracks einfach zu viele Ausfälle mit drauf geschlichen. Nichts gegen Balladen, wenn sie gut gemacht sind und ohne allzu große Schmachtattitiüde daherkommen aber hier übertreibt es der Gute dann doch. Der Titeltrack geht ja gerade noch aber die zu seicht auf westcoast geschwängerten Tracks "A Kiss To Remember You By" oder "A Talent For Loving You" sind einfach nur schmalzig und komplett überflüssig. Wie es viel besser geht zeigt er dann gegen Ende mit dem überzeugenden, weil packend und ohne aufgesetzte Hook auskommenden Track, "Midnight In My Soul". Der Anfang des Albums mit dem rockigen Stampfer "Live life" sowie dem typischen AOR-Knaller "Burning With A Reason" gelingt ganz passabel, dann dauert es wieder eine ganze Weile ehe mit "Stand and Be Counted" endlich ein fast SURVIVOR-compatibler Hitsong aus den Boxen kommt. Insbesondere die gelungenen, immer mal wieder eingestreuten weibliche Backingvocals, schlagen positiv zu Gewicht. Auf dem herausragenden "Secrets Of A Woman", einem coolen leicht bluesigen Song mit schönen Brass Einsätzen und geilem Gitarrensolo frönt der Mastermind mal nebenbei seiner Vergangenheit. Apropos an der ein oder anderen Stelle hätte man sich doch etwas mehr Rockfealing gewünscht, die Sechseiter werden etwas zu zahm im Hintergrund gehalten. Das Albumhighlight kommt dann fast ganz zum Schluß und ist ganz klar der Classik Rock Knaller "Hiding From Yourself" geworden. Wie gesagt ansonsten birgt "Above The Storm" gemessen an den Fähigkeiten seines Protagonisten einfach zuviel Durchschnittsware. Respektlosere Kritiker mögen bei diesem Solowerk sogar von (seichtem) Altherrenrock sprechen, mir gebieten der Respekt sowie die erwähnten doch recht gelungenen Songs, insgesamt von einer soliden Scheibe allerdings nur für seichtere AOR-Anhänger zu sprechen.

Above The Storm


Cover - Above The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:3 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Cuba Missouri

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Interview

CUBA MISSOURI, recht ungewöhnlicher Bandname. Gibt es da eine spezielle Story zur Namensfindung. Vielleicht mal ein paar Worte zur Band und zu euch.


Roland: Der Name stammt ja von einem kleinen Ort in den USA. Vor vielen Jahren bin ich mal mit einem Freund die alte Route 66 runtergefahren, da haben wir dort Station gemacht. Irgendwie blieb der Name immer hängen, diese seltsame Kombination: "Cuba" und "Missouri". Als wir dann später einen Bandnamen brauchten, kam eins zum anderen, und seitdem heißen wir so. Der Name lässt sich übrigens auch prima nach ein paar Bier noch aussprechen. Das ist ja auch wichtig.


Euer Debüt-Album "This Year´s Lucky Charms" erntet ja einiges an Lob. Wie ist denn eure Stimmungslage momentan?


Ingo: Natürlich hört man Lob und Anerkennung gerne! Ist ja bekanntlich das Brot des Künstlers, daher ist unsere Stimmungslage glänzend. Aber ehrlich gesagt, auch wenn uns durchaus bewusst war, ein ordentliches Album vorgelegt zu haben, hat uns die durchweg positive Resonanz ein wenig überrascht. Das ist ja alles noch absolutes Neuland für uns, z.B. Interviews geben und deine Nase im Visions zu sehen, im Rolling Stone deine Gemütslage analysiert zu wissen oder plötzlich irgendwo im Radio gespielt zu werden. Die ganze Plackerei der letzten Jahre lässt sowas ganz schnell vergessen und macht Platz für einen kurzen Anflug von innerer Befriedigung, die genau so lange anhält, bis man sich an der Bridge eines neuen Songs die Zähne ausbeißt oder beim Anblick des Kontoauszugs denkt, ohne Band wärst du nicht nur längst Beamter im Schuldienst, sondern hättest wahrscheinlich auch eine schicke Wohnung hier am Aasee. Na ja... wenigstens die hab ich dann bald, wenn sich die Verkaufszahlen erst mal dementsprechend einstellen...


Die Grundstimmung des Albums habe ich durchaus als melancholisch empfunden. So gewollt?


Ingo: Nun, wir setzen uns eigentlich nicht hin und machen bewusst melancholische Lieder. Es ist eher so, dass wir alle diese Art von Musik sehr mögen und dieser Aspekt unweigerlich ins Songwriting mit einfließt. Zudem spiegelt es aber auch unser damaliges Empfinden in der Zeit wieder, als wir die Stücke gemacht und aufgenommen haben, denn es reichten sich durchaus einige private Katastrophen mit allgemeiner Stagnation der Band die Hand, weil irgendwie wenig bis gar nix ging für uns. Von der Möglichkeit, den Kram irgendwo vernünftig zu veröffentlichen, war z.B. noch überhaupt keine Rede. Mal sehen, wie das nächste Album ausfällt. "Let’s get happy and be friends!" ist ein toller Refrain, aber diese Textzeile ist ja leider Ralf Siegel vorbehalten.


Eure Songtexte sind ja eher spärlich, ihr kommt da recht schnell auf den Punkt. Wie kommt ihr auf eure Songs, was inspiriert euch da?


Roland: Tja, mmh. Zur Inspiration hat Ingo ja schon einiges gesagt. Wobei ich das jetzt, zumindest für die Texte, auch so sehe: Wenn du prima Laune hast, der Tag läuft ideal, die Sonne scheint - wieso in aller Welt solltest du dich dann hinsetzen und einen Songtext schreiben? Da macht man ja dann andere Dinge. Deswegen schatze ich, klingt der vertextete Anteil des Lebens wahrscheinlich zwangsläufig düsterer als objektiv sein müsste. Aber was die Länge der Texte angeht, die sind eigentlich nur so kurz, damit Ingo sich nicht so viel Text merken muss...


Wie läuft das bei euch mit dem Songwriting ab? Klare Aufgabenteilung oder kann da jeder alles?


Ingo: Prinzipiell kann jeder alles, wenn eine Idee erst den skeptischen Blicken der übrigen Herren Musiker lange genug standgehalten hat. Bei einigen Songs ist es so, dass ich Songskizzen mit in den Proberaum bringe und wir so lange an den Songs schrauben, drechseln und polieren, bis alle zufrieden sind, was natürlich zuweilen langwierig und anstrengend sein kann. Manche Songs gefallen uns aber von Anfang an so gut, dass kein Diskussionsbedarf mehr besteht. Wie bei "Rust Belt Noise" geschehen, den Roland alleine geschrieben und - wie man so schön sagt - "performt" hat. Andere Stücke entstehen wiederum komplett sessionartig wie "By the Lighthouse"...


Roland: ...wo ja die Legende geht, Ingo sei bei der Geburtstunde des Songs auf dem Klo gewesen, während Georg und ich nur Sounds ausprobierten... Andererseits bei so einem Stück wie "My Sweet Complaint", da kam Ingo, glaub ich, rein, spielte das und dann war das fertig. Na ja, so ungefähr jedenfalls.


Gibt es bei den zehn Songs so was wie einen Band-Favoriten? Was wäre dann eine Single?


Roland: Einen richtigen Bandfavoriten gibt es wohl nicht. Aber während bei manchen Songs das Verhältnis vielleicht etwas schwankt, gibt es da einige Stücke, die wir anscheinend immer wieder und über einen längeren Zeitraum lieben. Wenn es noch Singles gäbe, wäre es wahrscheinlich "Bitter Square". Ein anderer Song, der sicherlich weit oben auf einer imaginären Lieblingsliste stände, wäre "A Good Place to Hide". Aber dann auch wieder "Dawn" oder "By the Lighthouse". Oder "Panes"? Ich weiß nicht. Die Frage macht mich verrückt.


Ihr habt auf eurer "Three Track"-EP das David Bowies Cover "Heroes" aufgenommen, bisschen "schräg" wie Kollege Maio in seiner Review meinte. Greift ihr öfters auf Covers zurück? Und warum gerade diesen Song, der nun mal schon recht häufig von anderen Bands ausgesucht wurde?


Ingo: Das war ursprünglich als Tributsampler-Beitrag für David Bowie gedacht, der aber bis heute noch nicht erschienen ist. Da mal wieder die Zeit drängte, haben wir uns am schnellsten auf "Heroes" geeinigt, auch wenn uns klar war, dass wir nicht die ersten sind. Uns gefällt die Version aber trotzdem. Einen guten Song kann man eben nicht kaputt machen, hat mal ein schlauer Kopf gesagt. Und ja, wenn uns danach ist, covern wir auch gerne, macht nämlich zwischendurch mal Spaß. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sowas dann auf einem Album landet.


Roland: Ich fand ja "Heroes" schon immer geil und hatte plötzlich die Vision, das mal ganz langsam auszuprobieren. Dann haben wir das, glaube ich, so circa fünfmal geprobt und direkt aufgenommen. Mein heimliches Ziel, unserem Bowie-skeptischen Bassisten Georg die Kunst dieses Mannes näher zu bringen, habe ich allerdings trotzdem total verfehlt, wie sich neulich bei einer Autofahrt mit Bowie-Tape herausstellte.


"This Year´s Lucky Charms" macht auch optisch und soundtechnisch einen richtig guten Eindruck. Gutes Budget oder passt zur Zeit einfach alles?


Roland: Erstmal Danke... also, ein gutes Budget hatten wir leider absolut nicht. Für die Haupt-Aufnahmesessions hatten wir nur rund zehn Tage Zeit. Der Dank geht wohl hauptsächlich weiter an die vielen Leute, die bereit waren, sich trotz kleinem Budget so zu engagieren. Allen voran natürlich Kurt Ebelhäuser und seinem Assistenten Marcel von der Weiden, aber auch den anderen Tonexperten, mit denen wir ja drei der 10 Tracks fertig gemacht haben: Reiner Wyen und Henning Winter hier in Münster, sowie Ric Simon in Nürnberg. Dann habe ich noch das große Glück, eine Grafik-Designerin als Schwester zu haben, der haben wir das schöne Artwork zu verdanken.


Welche Bands würdet ihr/du dann als Wurzeln bezeichnen, was beeinflusst(e) euch musikalisch?


Roland: Da wir uns ursprünglich über eine Anzeige in einem Stadtblatt kennen gelernt haben, kommen wir ja alle drei aus ganz verschiedenen Richtungen, so dass sich da nix Generelles sagen lässt. Ich würde sagen, Ingo hat wohl durchaus ein paar Grunge-Wurzeln, von Georg wir behauptet, er sei mit Slayer und gefühlten 1000 anderen harten Bands groß geworden, die ich nicht kenne. Ich war eigentlich mehr so Popmusikfan, also jetzt mal Pop inklusive Bands wie Talking Heads, Talk Talk, und The Smiths, die sich ja den Popcharts auch nicht fern hielten. Ob uns diese Wurzeln jetzt beeinflusst haben, weiß ich nicht. Irgendwie beeinflusst einen ja alles. Aber hören tut man diese Einflüsse nicht, oder? Gibt’s eigentlich noch Popcharts oder heißt heute alles "Indie"? Unser Gastgitarrist Stephan war übrigens mal Punk. Also kurz gesagt: Unsere Wurzeln sind Pop, Punk und Slayer.


Ich habe gelesen, ihr wart grade auf einer kleinen Tour mit den TWO GALLANTS aus San Francisco. War die Tour gut besucht, wie waren die Reaktionen auf euren Liveauftritt.


Ingo: Die Tour war sehr gut besucht! Die TWO GALLANTS werden zurzeit ja auch hoch gehandelt, was ausnahmsweise absolut gerechtfertigt ist. Tolle Songs mit einnehmender Livepräsenz und samt Crew sehr nette Leute. Die Reaktionen auf uns waren durchweg warmherzig. Obwohl eigentlich nirgends angekündigt, hat man uns interessiert zugehört. Eine angenehme Erfahrung, denn wenn 260 Zuschauer nix mit dir anfangen können, ist ein 40minütiges Liveset auf der Bühne eine gefühlte Ewigkeit lang, und man hat mehr als genügend Zeit, sich währenddessen zu überlegen, ob es nicht vielleicht doch besser ist, deinen Verstärker bei Ebay zu verticken und lieber dem örtlichen Schachklub beizutreten, als sich weiter im miefigen Proberaum den Pilzsporen auszusetzen.


Roland: Wobei ich früher lange in einem Schachklub war. Ich müsste eigentlich nur meine Mitgliedschaft reaktivieren. Überlege ich mir dann noch.


Was gibt es Live bei euch zu hören, ihr habt ja eine CD und einige EPs als Backkatalog, gibt es darüber hinaus Material? Sind mit der Veröffentlichung von "This Year´s Lucky Charms" weitere Liveaktivitäten geplant?


Roland: Ja, im Hintergrund wird eifrig gebastelt, und es wird definitiv noch einige Konzerte zur Veröffentlichung geben. Wir spielen natürlich hauptsächlich die Sachen von "This Year’s Lucky Charms", bauen aber gerne auch mal das ein oder andere weitere Stück von den EPs ein. Wir haben auch einiges an Material, das nie offiziell veröffentlicht wurde. Die meisten dieser Songs sind bei uns wegen grober Naivität inzwischen in Ungnade gefallen, aber vor kurzem haben wir zum Beispiel ein paar mal live mit einem Song eröffnet, der ist schon 6 Jahre alt. Das ist unser ältester Song überhaupt. Machte irgendwie immer noch Spaß.

Zukunftspläne mit CUBA MISSOURI? Was liegt da als nächsten an?


Ingo: Wir möchten natürlich so viel wie möglich live unterwegs sein und fleißig an neuen Songs basteln, damit das nächste Album rasch erscheinen kann.


Roland: Und ein halber neuer Song ist in nur 10 Proben schon fast als erste Rohversion annähernd in Teilen fertig gestellt worden... es geht also ganz klar voran...


Wollt ihr/du zum Schluss noch was loswerden?


Roland: Vielleicht ist hier mal der Ort, uns bei den ganzen netten Leuten zu bedanken, die uns im Moment ihr positives Feedback auf unsere Musik geben, sei es auf unserer Homepage oder per E-Mails, die uns erreichen. So etwas freut uns natürlich sehr und macht auch Mut, weiter das zu machen, was wir so machen. Zum Beispiel zu Probe Nr. 11 laufen, kurz die Pilzsporen begrüßen und dann den ganzen Song wieder über den Haufen werfen...



Band:

Three Chord Society

(Underdog)
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Kailash

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Endlich mal wieder was Neues gibt es jetzt vom Spezialisten für gefühlsbetonten Prog Metal der besonderen Art - HUBI MEISEL mit seiner aktuellen CD "Kailash. Dabei handelt es sich um einen 6.714 Meter hohen Berg im Himalaya (Tibet), wobei dieser im Buddhismus als heiligster Berg bzw. große Pilgerstätte verehrt wird und seine Umrundung verspricht den Gläubigen u.a. spirituelle Reinigung sowie Erlösung. Aufgrund der großen religiösen Bedeutung haben es Bergsteiger aus aller Welt bisher vermieden, dieses Heiligtum zu erklimmen. Der Münchner hat sich jetzt zwei Jahre nach seinem letzten Konzeptwerkt um das sagenumwobene Atlantis "EmOcean" auf diesem neuen Album also thematisch ausführlich mit den Mysterien um diesen Berg sowie den buddhistischen/hinduistischen Kulturen beschäftigt, dass 16-seitige Booklet bietet viele weitere Info’s hierzu, die ausführliche Story gibt’s wie immer auf der HP.

Der Großteil der Songs stammt diesmal aus der Feder des französischen Keyboarders Vivien Lalu, er spielt auch selber mit und hat hier insgesamt eine äußerst atmosphärisch dichte Musik geschaffen, die nicht nur aufgesetzt progressiv daher kommt sondern mit ihren vielen liebenswerten Nuancen sicher einige Durchläufe braucht, um dem Hörer ihren ganzen Reize nachhaltig zu entfalten. Über allem steht natürlich der ausdrucksstarke Gesang von Hubi, der mit seinem weichen Timbre immer wieder prägnante Ausrufezeichen in diese oftmals zerklüftet-üppigen Klangwelten setzten kann. Besonders erfreulich dabei, daß er diesmal mit den Vocals etwas stärker aus sich herausgeht und so auch bei den heftigeren Passagen voll zu überzeugen weiß z.B. bei einem der Highlights des Albums, dem mächtige Stakatoriffer "Shiva’s Dance". Die klar strukturierte Produktion (neben dem Mix vom Meister höchstpersönlich erledigt) läßt allen übrigen Protagonisten (allesamt keine wirklich Unbekannten wie MIND’S EYE Drummer Daniel Flores) noch genügend Raum für die eigene Selbstverwirklichung an ihren Instrumenten. Ein bei anderen Projekten oftmals störender Baukastencharakter, ist hier jedenfalls zu keinem Zeitpunkt auszumachen - ganz im Gegenteil alles klingt homogen wie aus einem Guß. Ausdrücklich noch besonders positiv zu erwähnen ist aus meiner Sicht die diesmal doch deutlich verstärkte Gitarrenpräsenz auf "Kailash", die dem Album wesentlich mehr Dynamik sowie Kontraste verleiht. Letztlich wohl kein Zufall, denn mit Jorge Salán (MAGO DE OZ) wurde neben Marcel Coenen (SUN CAGED) noch ein weiterer virtuoser Saitenhexer mit ins Boot geholt. Es gibt daher gleich Reihenweise geile Solis wie u.a. auf dem schleppend-dramatischen "Kailash - Jewel Of Ice" sowie dem 10-mintuen Epikmonster "Wheel Of Life". Die äußerst abwechslungsreichen Sounds mit ihren typisch fernöstlichen Klanggebilden/Instrumenten sorgen zusammen mit einem ständig präsenten symphonisch-progressiven Kontext hier wirklich für eine von der ersten bis zur letzten Minute packenden CD. Apropos es gibt auch noch zwei recht gelungene Bonustracks gegen Ende, zum einen dass hammermäßigen "The Gentleman Of Great Magic" sowie "Tigers Of Everst", wobei Meisel hier gelungenerweise auf die Dienste des holländischen Ausnahmegitarristen Joop Wolters zurückgegriffen hat.

Ganz klar, mit "Kailash" hat Hubi Meisel ohne Zweifel sein bisheriges Meisterstück abgeliefert.
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Kailash


Cover - Kailash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 63:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cannibal Anthem

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Die medien- und bühnenscheuen WUMPSCUT sind nicht die ersten, die sich vom Rothenburger Kannibalen inspirieren lassen. "Cannibal Anthem" widmet sich auf voller Länge diesem Abgrund der menschlichen Seele. Und diese Reise beginnt für den Hörer sehr frustrierend: Beim tierisch schlechten Intro "Herzlich Willkommen" vergeht einem bereits fast die Laune. Das folgende "Wir Warten", als einer der besten Songs des Albums, ändert dies. Das tanzbare Lärmcrescendo ab der Songmitte und ein herrlich schräges Pseudotremolo-Sample im Hintergrund - das sind durchaus WUMPSCUT mit denen man Leben kann. "Cannibal Anthem" ist kein neues "Bunkertor 7" und nur leider halten nur wenige Songs das von "Wir Warten" vorgelegte Niveau. Beinahe melodiesüchtig ist Ratzinger in "Die Liebe". Ein Song, ein Loop, wenige Breaks, radiotaugliche Melodien - und zu wenig textliche Substanz um thematisch der an sich absurden Täter-Opfer Beziehung auf den Grund zu gehen. Die melodiöse Basis ist aber keine Ausnahme, bei "Jesus Antichristus" ist sie in einer weniger süßlichen Ausprägung durchaus eher im Stile der "alten" Alben. Musikalisch bietet das neue Album mehr als das sehr oberflächliche "Evoke". Melodien kommen origineller zum Einsatz: In Anlehnung an eine Gitarre überrascht ein Sound im an sich eher schwachen Titeltrack "Cannibal Anthem" (mit englischen Vocals?), mit Streichersynthies beweist er beim Instrumental "Auf Der Jagd", dass durchaus wieder mehr zu finden ist als Distortion und gradlinige Sounds. Indiskutabel fehl am Platze sind aber die weiblichen Vocals von Sängerin Onca bei "Pass Auf" oder "Hunger". Diese Ebene an Abwechslung ist unnötig und lässt die Songs wie künstlich ins Album implantiert wirken. Die unverkennbaren WUMSPCUT Beats und die harschen männlichen Vocals machen allzu große Sprünge zwar generell schwer möglich - die Kälte der frühen Werke findet sich trotz etwas Bunktertorfeeling nicht, die Oberflächlichkeiten der letzten Alben aber auch nicht. Und wenn textlich mehr vom überraschend kritischen "Recht Vor Gnade" da wäre und die Ausrutscher es nur auf ne B-Seite einer Maxi geschafft hätten, wäre "Cannibal Anthem" ein größerer Wurf geworden. Durchschnittlich, härter und mit interessanten Ideen. Ziemlich viel für WUMPSCUT eigentlich - ich jedenfalls war überrascht...

Cannibal Anthem


Cover - Cannibal Anthem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:47 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Indigo Child

www
Review:

Christ 0

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VANDEN PLAS hatten sich mit ihrem letzten Album "Beyond Daylight" an die Spitze der deutschen Metalbands gesetzt und ganz nebenbei auch international für gehörig Furore gesorgt. Das ist allerdings schon vier Jahre her, und so war man gespannt was die Pfälzer um Sänger Andy Kuntz ihrer Anhängerschar Anno 2006 zu kredenzen gedenken. Und mit "Christ 0" ("Christ Zero" ausgesprochen) haben es VANDEN PLAS tatsächlich geschafft den Level zu halten und sich dabei zeitgemäß weiter zu entwickeln. Ihre gewohnt genialen, zugleich härte und wärme ausstrahlenden Kompositionen reichern VANDEN PLAS verstärkt mit orchestralen Parts an, welche aber keinen unangenehme kitschigen Bombast verströmen, sondern so geschickt arrangiert sind, dass Orchester und Chor im komplexen Gesamtsound aufgehen und mit den auch für VANDEN PLAS Verhältnisse harten Gitarren und kongenialen Soli geradezu verschmelzen. Die große Stärke vergangener VANDEN PLAS Alben, der dramaturgische Aufbau der einzelnen Songs, aber auch des jeweiligen Albums im Ganzen wurde durch das auf der Geschichte des Grafen von Monte Christo basierenden Konzept ausgebaut und verfeinert. Die Herren benötigten aber für "Christ 0" keine volle vier Jahre. Allesamt sammelten sie Theater- und Musicalerfahrung, Sänger Andy Kuntz bastelte darüber hinaus an seinem ABYDOS-Projekt. Diese Erfahrungen spiegeln sich in den zehn Kompositionen wieder und besonders in der variablen Gesangsleistung - ein gutes Beispiel hierfür ist das melodramatische, semiballadeske "Firehouse Dance". Abwechslung wird auf "Christ 0" sowieso groß geschrieben: so findet sich episches, wie der kraftvoll melodische, von Chören durchsetzte Titeltrack "Christ 0" und den progressiven, instrumental geprägten und eingängigem Longtracks "Wish You Were Here" und "Silently", neben heavy anmutenden Songs (dem druckvollen "Postcard To God" und der Riff-Hymne "Somewhere Alone In The Dark"), dem 10-minütigen orchestralen, alle Elemente der VANDE PLAS-Welt vereinenden "January Sun" und der düster melancholisch anmutenden Ballade "Lost In Silence". Zu guter letzt kommt mit Andrew Lloyd Webber´s "Gethsemane" aus dem Musical "Jesus Christ Superstar" noch eine Interpretation die sich gewaschen hat - insbesondere geprägt durch einen intensiven, unter die Haut gehenden Gesang. "Christ 0" erweist sich damit als absolut würdiger Nachfolger des 2002er Highlights "Beyond Daylight" und sollten VANDEN PLAS wieder an die Spitze katapultieren. Ein feines Stück atmosphärisch progressiven Metal mit Langzeitgarantie - nicht nur für Fans zu empfehlen.

Christ 0


Cover - Christ 0 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 67:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Imperium Damnatum

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Das Black-Metal-Trio aus Österreich ist jüngst mit Dark Funeral, den Labelkollegen von Endstille und Co. unterwegs, angepinselt und böse - letzteres versuchen sie musikalisch zu untermauern. Das klappt streckenweise sehr gut - wenn auch fast ausschließlich mit genretypischen Hausmitteln. Da klirren die Gitarren, da krächzen die Stimmen, da rasen die Drums. Musik, vom Frost geküßt, in der Dunkelheit eingespielt, Metal, um Angst zu verbreiten. Allerdings, und das mag mancher als Vorteil hören: Der Sound ist nicht so schlecht, wie es manch anderer für untergrundigen Black Metal verlangt - also echt ganz okay. Dennoch veranstalten die Austrianer ein ziemlich infernalisches Gezumsel - irgendwie aber dennoch meistens kontrolliert - frei nach Otto Rehagels sind hier quasi die Werderaner des Schwarz-Metalls am Werke. Erfreulich klingt außerdem die Tatsache, dass ASMODEUS nicht ohne Unterlaß kloppen, was das Zeuch hält. Denn es gibt sogar reichlich atmosphärischen Atempausen wie das getragene "Thorns", bei dem die drei Almdudler ordentlich Gas raus nehmen, die bös-unterkühlte Stimmung aber nicht kaputt machen. Fazit: Ein recht "ordentliches" Black-Metal-Album.

Imperium Damnatum


Cover - Imperium Damnatum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blood Source

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Von wegen, Schweizer sind gemütlich - wer "Blood Source" hört, möchte meinen, sie hätten ihre Finger auch beim Death-Metal-Erfinden im Spiel - nicht nur bei den Bonbons… Die Eidgenossen brauchen nicht mal eine Sekunde, dann geht’s voll ab, mehr als 40 Minute direkt auf’s Maul rauf. DISPARAGED verbinden Slayer–Riffing ("Banished") mit ultra-dickem Death Metal recht amerikanischer aber nicht zu verfrickelter Attitüde und ganz leichtem Grind-Einschlag. Allermeistens kloppen Sie in erhöhtem Tempo durch die Alpenwelt, für Abwechslung sorgen vor allem die eingespielten Intros und Filmsequenzen, die neben zusätzlicher Variabilität tatsächlich auch für eine erfreuliche Straffung der Spannungsböden sorgen. Dazu hat der Franko-Kanadier J-F Dagenais den Alpenhörnis einen Sound verpasst, der auch Jeans eigener Band Kataklysm zur Ehre gereichte. All das zusammen sorgt für eine sehr straight-harte, aber dennoch nie eintönige Scheibe mit jeder Menge Energie. Dazu kupfern die Jungs nicht einfach irgendeine der Stilrichtungen innerhalb dieses Genres ab, sondern sie versuchen, die Vorteile der Einflüsse zu bündeln. Und das ist wirklich prima gelungen und bringt unterm Strich einen ganzen Strauß überaus launiger Todesmelodien an den geneigten Fan. Jaja, viel besser als Ricola…

Blood Source


Cover - Blood Source Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:50 ()
Label:
Vertrieb:

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