Interview Was mir bei TEMPLE OF BRUTALITY als Erstes auffiel, war natürlich der Name: ich hatte eine brutale Death Metal-Band oder viellecht eine Metalcore-Combo erwartet, aber keine Thrash-Band. Wer hatte denn bei euch die Idee, den Namen zu verwenden?
Peter: Ich hatte die Idee. Es ist eher eine Reflexion von dem, was gerade in der Welt passiert. Temple Of Brutality kann der Sitz einer Macht sein, wie das Weiße Haus oder jede andere Regierung der Welt. Es ist auch ein wenig eine Hinweis auf die Geheimgesellschaften und die Macher hinter den Kulissen, die unsere Welt am Laufen halten - oder auch nicht *lacht*
Dave: Peter kam mit dem Namen und ich mochte ihn sofort. Es bringt jeden zum Lächeln, der ihn hört, denn man weiß, dass es nur verrückt sein kann!
Wie ist die Band denn entstanden? Kanntet ihr euch vorher schon länger?
Peter: Es fing vor ein paar Jahren an, wenn ich mit Todd (voc.) ein paar Demos aufgenommen habe. Wir hatten diesen Vibe und schrieben ein paar Songs, suchten ein paar Leute, bis wir die passenden hatten. Stet (dr.) kenne ich seit 14 Jahren oder so. Wir haben schon einige Sachen gemeinsam aufgenommen, aber in erster Linie sind wie enge Freunde. Todd kenne ich auch schon seit 10 Jahren, den Bastard *lacht*. David kam etwas später dazu.
Dave: Ich hatte vorher noch niemanden von der Band getroffen, bevor ich ins Studio nach Fort Myers, Florida, flog. Aber durch die Telefonate mit Peter wußte ich, dass wir gut zusammenarbeiten würden und als wir uns im Studio trafen, machte es sofort "klick".
Jeder von euch hat einen Background als Mitglied einer bekannten Band. Hilft euch das bei TOB? Und steigert vielleicht auch die Erwartungen der Fans?
Peter: Es hilft sicherlich. Die Kehrseite ist, dass die Leute erst begreifen müssen, dass TOB eine neue Band ist und wir das genauso sehen. Wir wollen die frische Energie einer neuen Band nutzen. Deshalb haben wir "Lethal Agenda" in nur einer Woche aufgenommen, damit sie frisch und unverbraucht klingt und wir genug Raum für Verbesserungen bei späteren Alben haben.
Das Gute ist, dass Leute eher bereit sind, uns eine Chance zu geben und uns zu helfen, als das bei einer unbekannteren Mannschaft der Fall wäre. Wir wollen uns darauf aber nicht ausruhen,
Dave: Einige sehr bekannte Spieler im Team zu haben hilft auf jeden Fall sofort. Aber die Erwartungen sind auch höher, was durch unsere Erfahrung aber ausgeglichen wird. Ein bestimmter Level von Professionalität kann man nur mit erfahrenen Musikern erreichen und die haben wir bei TOB.
Ihr habt gerade eine kurze Tour mit CHIMAIRA und ARCH ENEMY gespielt. Wie war’s?
Peter: Es war großartig und sehr spaßíg. Sicherlich eine der besten Touren meines Lebens und ich glaube, alle von uns denken das. CHIMAIRA und ARCH ENEMY sind tolle Band und sehr sehr cool.
Dave: Wir spielten in Clubs vor 600-1200 Leuten. Die Reaktionen waren toll, besonders für unsere kurze Spielzeit von 30 Minuten und der Tatsache, dass niemand vorher TOB gehört hatte.
Werdet ihr auch in Europa touren?
Peter: Ja, wir werden im Herbst kommen. Es sind Gespräche am Laufen über andere Bands, aber bisher ist noch nichts bestätigt. Mein Traum wäre ja mit SLAYER eine Europa-Tour zu machen! Aber es gibt so viele andere coole Bands, mit denen wir sofort touren würden. CHIMAIRA und ARCH ENEMY natürlich, oder DISTURBED. Mit denen haben wir ein paar Shows in Florda gespielt und sie waren klasse, auch wenn sie nicht den gleichen Metal wie wir spielen. MACHINE HEAD oder CHILDREN OF BODOM wären andere Killer-Partner!
Dave: Wir sollten erstmal das Album veröffentlichen. Das sollte genug Aufmerksamkeit wecken und uns auf die Reise schicken.
Gutes Stichwort, euer Album. Stimmt ihr zu, dass es ein modernes Thrash Album ist?
Peter: Halb und halb. Ich denke, es hat einige frische Elemente, aber wir haben einen bestimmten Groove beibehalten, der eher wie PANTERA klingt. Wir versuchen nicht, die schnellste Double Bass oder sowas zu spielen, der Groove ist viel entscheidender. Die Songs müssen simpel und direkt sein, straight to your face metal.
Dave: Du bist zwar der Erste, der uns modern nennt, aber ich denke, das paßt. Ich mag die Bezeichnung Thrash-Core, da wir auch Hardcore-Elemente haben.
Worum geht’s denn in den Texten? Sicherlich auch um politische/ soziale Themen, wenn man den Bandnamen und seine Bedeutung sieht.
Peter: Ich denke Todd würde hier besser antworten können, aber es sind Reflexionen über unsere Gesellschaft, Politik und die Medien. Und einige persönliche Dinge, die jeder schon einmal erlebt hat, was die Texte sehr wichtig für uns macht.
Dave: Ja, Todd schreibt die Texte und "Lethal Agenda” handelt hauptsächlich von der Regierung, die versucht ihre Agenda vor den Leuten zu verbergen. Ich finde, dass Todd einen großartigen Job gemacht hat, sein Missfallen zum Ausdruck zu bringen und gleichzeitig einen gewissen Humor zu bewahren.
Bekommt Thrash Metal heute die gleiche Aufmerksamkeit wie Ender der 80er, Anfang der 90er Jahre? Scheint so, als würden heutzutage nicht mehr viele junge Bands nachkommen.
Peter: Thrash Metal kommt langsam wieder zurück, Schritt für Schritt. SLAYER sind größer als jemals zuvor, das kann man hier in den USA sehen. Es gibt mehr Metal-Bands hier und viele, die Groove haben. Man, ich vermisse PANTERA (RIP, Dimebag).
Dave: Es stimmt, wir haben hier so eine Art Thrash-Revival, mit Bands wie LAMB OF GOD oder CHIMAIRA. Der Unterschied zu uns ist die Tatsache, dass wir wirklich aus der Original-Ära kommen und so eine längere Geschichte in diesem Genre haben und es nicht einfach nur interpretieren.
Wie oft probt ihr eigentlich?
Peter: Nicht so viel. Einige Male vor einer Tor. Und jetzt ein paar Tage, bevor wir neue Songs aufnahmen. Ja, wir tun es schon wieder *lacht*. Wir wollen die Spontanität beibehalten. Es war einfach ein frischer Wind und frisches Blut bei TOB und es dreht sich alles um gemeinsamen Spass und eine gute Beziehung. Etwas, das wir nicht immer in unseren früheren Bands hatten *lacht*.
Dave: Wir proben nur wenig, um spontan zu bleiben und uns nicht gegenseitig das Leben auszusaugen, wenn wir uns über Kleinigkeiten streiten.
Was sind die weiteren Pläne von TOB?
Peter: Wir werden den Sommer über touren, bis Ende November. Wir haben auch schon die neue CD geplant und begonnen, Songs aufzunehmen. Ein Video ist auch noch geplant. TOB ist meine absolute Top-Priorität, Punkt. Ich werde aber auch beschäftigt genug sein in den nächsten Monaten, da habe ich gar keine Zeit für etwas anderes *lacht* .
Dave: TOB ist eine unglaubliche, starke und lustige Band und bekommt deshalb von uns alles große Aufmerksamkeit. Wir sind sehr gespannt auf die Veröffentlichung des Albums und bereiten uns schon mal auf die Touren vor.
Peter, Dave, danke für eure Zeit. Noch ein paar letzte Worte?
Peter: thanks for the interview ....and for all the support ....can´t wait to come and play in europe ....well everywhere for that matter TOB is a live band .....let´s kick some ass , have fun and hope to see ya all for a good time party !
Dave: Get in and hang on because it’s a brutal ride!
Interview Ich bin sicher, ihr wurdet das schon oft gefragt, aber ich will es trotzdem wissen: wie seit ihr zu eurem Bandnamen gekommen?
Es entstand aus einem Witz. Für uns klang er witzig, also haben wir unsere Band nach dem Scorpions-Drummer benannt. Es ist eine Art Witz.
Ihr habt einen sehr old schooligen-Sound, in der Tradition alter NAPALM DEATH, TERRORIZER etc., was heute nicht mehr von vielen Bands gespielt wird und daher etwas exotisch wirkt. Ist das gut für euch?
Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist. Wir machen uns daüber keine Gedanken. Es war enfach unsere Absicht, wie diese Bands zu klingen, direkten Grindcore zu spielen, so rauh wie möglich zu klingen - aber gleichzeitig nicht scheiße. Ich hoffe, dass wir den Spirit der späten 80er/ frühen 90er bewahren können.
Da passen eure Coversongs von ND und DOOM auch wie Arsch auf Eimer. Kannst du dir vorstellen, eine reine Coversong-CD aufzunehmen?
Ja, kann ich. Aber ich denke nicht, dass es jemals passieren wird. HERMAN RAREBELL hat eigene Songs, um die Ohren der Grind Maniacs zu mißbrauchen. Wir hatten aber viel Spass beim Aufnehmen der Cover, es sind ja Klassiker des Grind/ Crust, und wir werden das in Zukunft auf unseren Scheiben weiter machen.
Wo habt ihr "Too Late For Peace” denn aufgenommen?
Wir haben im Studio X aufgenommen, in Olsztyn, der Heimat von THIRD DEGREE. Szymon Czech saß hinter der Konsole und wir sind total zufrieden mit dem Sound, der er uns gezaubert hat. Es gab keinen Grund, Wochen im Studio zu bleiben. Alles lief entspannt und glatt ab und wir bekamen unseren häßlichen und rohen Sound *lacht*
Die Scheibe wurde ja als 3” veröffentlicht - warum habt ihr dieses ungewöhnliche Format gewählt? Wird es auch als Vinyl erscheinen, was als Grindband ja ein Muss ist?
Wir haben dieses ungewöhnliche Format gewählt, weil es… ungewöhnlich ist *lacht*. Die Länge des Albums passte einfach perfekt zu dem Format und es sieht außerdem toll aus.
Es gibt gute Chancen, dass unsere australischen Freunde das Material bald auf Vinyl rausbringen, sie sind sehr interessiert.
Worum geht es in euren Texten, haben die auch einen politischen Bezug?
In den Texten dreht es sich um den Scheiß, der uns jeden Tag passiert und betrifft. Das alltägliche Leben eben. Sie enthalten aber keine persönliche oder politische Meinung. Wir schreiben lieber über die negativen Sachen: die Vermischung von Politik und Religion zum Beispiel, was in unserem lieblichen Land gerade passiert.
Wie läuft bei euch das Songschreiben ab?
Einen guten einminütigen Grind-Song zu schreiben dauert eine Minute *lacht*. Um ehrlich zu sein, haben wir keine Zeit zum Proben. Wir leben in verschiedenen Städten, von daher ist unser Songwriting sehr spontan und ich denke, das ist sehr gut für diese Art Musik.
Werdet ihr auf Tour kommen?
Das ist schwer zu sagen. Wir haben viel zu tun mit unseren anderen Bands. Aber man weiß ja nie... Unsere Favoriten für eine Tour wären any of spreading hell and destruction grinding bands.
NAPALM DEATH sind ja schon lange aktiv und scheinen so schnell nicht abtreten zu wollen. Kannst du dir vorstellen, selbst in 20 Jahren noch Musik zu machen. Und immer noch Crust/ Grind?
Das ist die Absicht von HERMAN RAREBELL. So lange es uns Spaß und Freude macht. Grind til death!
Jau! Was hältst du von den letzten ND-Alben? Und der TERRORIZER-Reunion?
Ihre Alben sind sehr verschieden und ich mag sie alle. Ich habe bisher einen neuen TERRORIZER-Song gehört, auf ihrer MySpace-Seite, und so lange das die Richtung ist, in der die neuen Songs gehen, bin ich zufrieden.
Welche fünf Alben haben dich 2005 am meisten beeindruckt?
Ich weiß nicht. Ich war froh und glücklich, von meinen Lieblingsband wie QOTSA, NAPALM DEATH, SYL, NIN oder ROTTEN SOUND neue Scheiben zu hören…
Wie steht’s um die Metal-Szene in Polen, wenn man mal von BEHEMOTH und VADER wegkommt? Wie ist der Support untereinander?
Wir haben Zillionen von coolen Bands hier in Polen. VADER, DECAPITATED oder BEHEMOTH spielen sehr populären Metal und sie sind nur die Spitze der Szene. Beim Grind haben wir DEAD INFECTION oder SQUASH BOWELS... Es ist schwer, erfolgreich zu sein, wenn man etwas Ausgefallener ist. Wenn man sich damit aber näher beschäftigt, sieht man unglaubliche Bands wie NYIA, SAMO oder NEUMA.
Wir unterstützen uns gegenseitig und machen viel gemeinsam - denkt einfach an ANTIGAMA und THIRD DEGREE.
Letzte Worte?
Cheers and keep grinding u sick bastards!!!!
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