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Left Hand Pathology

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Ursprünglich mal als CARCASS-Huldigung von Matti Kärki (DISMEMBER) und Grant McWilliams ins Leben gerufen, haben GENERAL SURGERY nach der kultigen "Necrology" eine kreative Pause eingelegt. Etwas länger. Seit 2000 machen sie wieder gemeinsam Krach, wenn auch ohne DISMEMBER-Recken. Nach einigen EPs und diversen Shows (u.a. beim FTC) ist "Left Hand Pathology" das erste richtig komplette vollständige Album der Schweden. Mittlerweile von REGURGITATE- und SCURVY-Mitgliedern verstärkt, haben GENERAL SURGERY eine rohe old schoolige Scheibe eingetrümmert, die natürlich an alte CARCASS gemahnt, aber auch HAEMORRHAGE oder BLOOD DUSTER als Vergleich zuläßt. Sehr basslastiger Grindcore donnert aus den Boxen und zermalmt mit seinen effektiven Songs alles, was sich ihm in den Weg stellt. Das tut er aber nicht durch stumpfes Geblaste, sondern mit Stil und Groove. Die Songs sind zwar recht simpel aufgebaut, gehen aber sofort ins Blut und sind trotzdem brutal. Außerdem haben die Schweden gar nicht den Anspruch, komplexe Mucke zu machen, das überlassen sie den Prog-Posern. "Left Hand Pathology" ist ein Tribut an alte Grindcore-Zeiten, die leider von zu wenigen Bands noch geschätzt werden - mehr wollen wir nicht!

Left Hand Pathology


Cover - Left Hand Pathology Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 33:59 ()
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Silence Of Another Kind

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Auch mit ihrem aktuellen Output "Silence Of Another Kind" stößt die Stockholmer Formation PAATOS bei mir, eigentlich wie erwartet, nicht sofort alle offenen Türen auf, es dauert schon etwas länger, bis sich diese sphärischen ambientartigen mirt viel Meltron geschwängerten Sounds mit dieser engelsgleichen Stimme nachhaltiger in den Gehörgängen festsetzen. Obwohl, diesmal kommt der Fünfer schon nicht mehr so sperrig wie beim Vorgänger vor knapp zwei Jahren rüber, der selbsternannte "melancholic post rock" wurde diesmal tatsächlich um eine deutlich stärkere Portion Rock verfeinert. Progrock in Reinkultur waren PAATOS ja sowieso nie und auch jetzt werden immer noch verschiedenste Stilelemente von Jazz bis zu melancholisch, verträumten Trip Hop Parts inklusive Streichereinlagen sehr frei miteinander kombiniert.

Mit diesem dritten Werk hat sich die Band also deutlich weiterentwickelt, man geht auch beim Songwriting durch etwas klarere Strukturen neue Wege, die Songs wirken somit insgesamt stimmiger, etwaige Verzettelungen wie bei älteren Werken sind fast nicht mehr zu hören. Die Rocktendenzen sind aber beileibe nicht so stark wie es uns der Beipackzettel gerne vorschreiben möchte. Und zu THE GATHERING sind es musikalisch schon noch Welten und sowieso eine ganz andere Baustelle, auch die stellenweise sehr betont riffigeren Gitarren sowie die etwas erdigere Produktion ändern daran nichts. Bereits der ungewohnt direkte Opener "Shame" mit seinem pumpenden Bass setzt gleich zu beginn ein positives Ausrufezeichen. Die nächsten beiden Tracks "Your Misery" und die perfekte wunderbar mystische Ballade "Falling" sind dann wieder typisch "alte" PAATOS - sehr ruhig, entspannend fast schon Chill-Out mäßig tötnt es da mit harzigem Schlagzeug asu den Boxen. Im Mittelpunkt der Musik steht ansonsten Sängerin Petronella Nettermalm die, auch wenn sie es wahrscheinlich längst nicht mehr hören kann, neben leichten LIV KRISTINE Tendenzen hauptsächlich wie die mittlerweile große Schwester von BJÖRK klingt ohne aber deren manchmal betont nervigen, extravaganten Ausschweifungen. Ihre recht tiefsinnigen Songtexte interpretiert sie facettenreich mal leicht geheimnisvoll, dann wieder geradeaus und auch ein wenig Jazz meets Folkappeal hat sie locker drauf. Bei "Still Standing" entwickelt sich zunächst aus hypnotischen Klangeffekten ein hell klingend, optimistischer Song mit erstklassiger Hook und denn schon erwähnten härteren Gitarren. "Is That All?" ist sicher einer der besten Songs der CD wobei auch hier die relative Geradlinigkeit sowie der nicht in Moll sondern positiv hell gehaltene Refrain überraschen. Mit dem kurzen sowie leicht mit Indie Rock vibes versehenen "There Will Be No Miracles" wurde dann sogar ein Song mit Radioformat für den Mainstream gebastelt. Abwechslungsreiche Streicherklänge treffen auf düstere Synthieteppiche, verpackt in einem süß-todtrauriges Depriflair das alles bietet dann "Not A Sound". Ja PAATOS sind nicht so einfach gestrickt oder gar vorhersehbar und langweilig schon gar nicht. Abgemischt wurde diese CD, wie immer von der Band selbst produziert, unter der Regie von Janne Hansson im legendären Stockholmer Atlantisstudio, dass analoge Equipment sorgt für einen durch und durch organischen Sound. Einzig dass etwas altbackene Coverartwork sowie die beiden kurzen aber höchst überflüssigen Instrumentaltracks sind hier als negative Punkte zu erwähnen. Ansonsten gilt hier, insbesondere für tolerante Proger einfach mal eintauchen, in die entspannenden aber eindringlich zugleich klingende schöne Musik von PAATOS.

Die Erstauflage von "Silence Of Another Kind" erscheint in aufwändig gestaltetem Gimmick-Digipak.


Silence Of Another Kind


Cover - Silence Of Another Kind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:15 ()
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Davy Vain

KEINE BIO! www
Band:

Relapsed

KEINE BIO!
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Give ´Em The Boot V

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Die "Give ´Em The Boot"-Reihe aus dem Hause Hellcat bürgt für eine breite Vielfalt an Stilen und ein hohes Niveau der vorgestellten Bands und ist somit ein echter Selbstgänger. Wie auf den Vorgängern befindet sich allerdings auch auf Teil 5 ein gewisser Anteil an mittelmäßigen Tracks, wie z. B. der Opener, den sich Tim Armstrong selbst bzw. RANCID vorbehalten hat, deren "Tattoo" aber wenig überzeugend daherkommt. Ebenso sind Songs wie die von TIME AGAIN, THE UNSEEN, THE HEART ATTACKS oder ORANGE nicht wirklich schlecht, aber doch eher durchschnittlich bis langweilig. Aber natürlich sind wie immer ausreichend altbekannte Haudegen der Güteklasse 1A am Start, die einem ordentlich dreckigen Sound durch die Boxen jagen. Erwähnt seien hier nur die DROPKICK MURPHYS mit dem Titelsong ihres letzten großartigen Albums "The Warrior´s Code", TIGER ARMY, die HORRORPOPS, LARS FREDERIKSEN AND THE BASTARDS und die NEKROMANTIX mit dem Hammer-Track "Driller Killer" vom Re-Release "Brought Back To Life Again". Zusätzlich gibt es noch einige positive Überraschungen von unbekannteren Bands, wie das düster-punkige "Pamint De Mort" von den MERCY KILLERS und den surfigen Psychobilly-Song "Day And Night" von LOS DIFUNTOS sowie ein paar herrlich entspannte Roots-Ska-Stücke von Bands wie den SLACKERS, den AGGROLITES und WESTBOUND TRAIN. Mit 18 Tracks ist die Compilation zwar ein bisschen kürzer als die vorhergehenden Teile geraten, aber immerhin 8 davon sind unveröffentlicht, und da der Ladenpreis außerdem um die 8 Euro liegt, kann man hier wie immer bedenkenlos zugreifen.

Give ´Em The Boot V


Cover - Give ´Em The Boot V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 52:41 ()
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Return To Childhood

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Als Hintergrundinfo dieses opulent aufgemachten Doppellivepackets "Return To Childhood" des schottischen Rockpoeten Derek William Dick alias FISH sollte man vielleicht doch folgendes wissen: 2005 feierte ein legendäres Progrockalbum sein 20-jähriges Jubiläum - "Misplaced Childhood" von MARILLION mit dem allseits bestens bekannten "Kayleigh" als Singlehit. Diese Platte mit ihrer tiefen Emotionalität war und ist eines dieser Kultwerke, die auch heute noch auf viele Fans eine fast magische Anziehungskraft ausüben. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses geniale Konzeptalbum schon angehört habe, es gehört nach wie vor zu den wichtigsten Neoprogalben der 80er Jahre und hat unzählige Bands danach maßgeblich beeinflusst.

Nachdem sich die Band 1987 von ihrem charismatischen Frontman FISH getrennt hatte und beide Seiten fortan alleine weiter machten, wurde dieses Werk lange Zeit nie mehr komplett aufgeführt. Leider gab es auch zum Jubiläum keine (einmalige) Zusammenführung der beiden ehemaligen aber wohl auch heute noch zerstrittenen Parteien. Vor allem die heutigen MARILLION so hört man, haben keinen großen Wert darauf legten mit ihrem ehemaligen Vocalisten aufzutreten. FISH beschloss daher ganz einfach das Album unter seiner Firmierung mit dem Titel "Return To Childhood" noch mal auf die Livebühne zu bringen, ergänzt um eine quasi "Best Of" seines bisherigen teilweise recht durchwachsenen Soloschaffens. Allein bereits dass spitzenmäßige Artwork, eine Art Fortsetzung des Originals, vom Macher aller dieser genialen Cover von MARILLION in den 80’ern Mark Wilkinson, ist wirklich klasse gemacht. Leider fehlen ansosnten auf der Kartonage die einzelnen Spielzeiten und der etwas zu lange und manchmal recht pathetisch-selbstgerechte Text des Booklet vom Chefe selbst verfaßt sind eher na ja und zu lang. geraten.

Ehrlich gesagt, war ich anfangs relativ skeptisch, ob der gute "Onkel" Fish es gesanglich noch so voll bringen würde aber nach intensiven Durchhören bleibt festzuhalten: Er hat sich meinen meinen Respekt verdient, die Stimme ist zwar deutlich tiefer/dünkler geworden aber er kämpft sich mit viel Einsatz, Wut, Heißerkeit und so manchen Zischlauten durch "sein" Lebenswerk. Denn das war und ist MPC bis heute geblieben, natürlich auch sein kommerziell größter Erfolg (und wahrscheinlich auch einer der Hauptgründe für diese Veröffentlichung) - ein guter Geschäftsmann war der Hühne ja noch nie, mit seinen bisherigen CD´s hat er so manchen bitteren Flopp gelandet. Wie gesagt, die Stimme bietet noch immer ihren typischen Klang sowie einiges an Charisma, wenn sie auch mit zunehmender Dauer des Albums merklich kraftloser daherkommt. Die ganz hohen Sachen schafft er bekanntlich nicht mehr so gut aber dafür hat sich FISH hier ein klasse Soul/Blues Sängerin dazugeholt, die hier einen absolut super Job macht, ihn mehr als optimal ergänzt und bei manchem Parts sogar dem Original ein paar neue lohnende Aspekte hinzufügt. Was man von der Begeleitband allerdings leider nicht immer behaupten kann. Sicher die Jungs bemühen sich sind auch nicht wirklich schlecht aber es wirkt vieles zu sehr nach Coverband, die aber nicht annähernd das Vorbild erreicht. Die zusätzliche zweite Gitarre ist bei MC kaum entscheidend hörbar und der Hauptgitarrist tut sich schwer bei den MARILLION Songs, man merkt ihm an, dass er viel eher ein erdiger Rockgitarrist ist als so ein Filigranakrobat wie Steven ROTHERY, der mit seinen singenden Leads schon recht deutlich fehlt. Bei den Fishsongs fühlt er sich dann auch deutlich hörbar sicherer und somit auch besser aufgehoben. Auch der Tastenmann überzeugt eher zwiespältig, der Sound ist nicht oft so volumig wohlig-warm wie bei Mark Kelly sondern eher etwas zu computerartig kühl. Aus diesen Gründen fallen (zumindestens bei mir) auch die vielen Gänsehautmomente des Werks in dieser Interpretation eher flach, die Band ist solide bemüht aber an das Original oder die tolle Liveaufnahme von 1988 "The Thieving Magpie" kommt man (leider) nie ganz heran. Insbesondere im Zugabeteil bei dem Kultsong "Fugazi" kommt diese Version im hinteren Teil mit den disharmonischen Gitarren nicht so packend über aber egal die Stimmung beim Publikum tat dies keinen großen Abbruch, die Fans sind voll dabei. Das frisch-dynamische "Market Square Heroes" hingegen kann da doch deutlich besser überzeugen.

Die erste Seite mit den FISH Solostücken ist ansonsten recht gut zusammengestellt, sicher kann man hier über den ein oder andere Songauswahl etwas streiten aber es wurde hier zum Glück Material aus Aussetzeralben wie "Fellini Days "oder "Suits" weggelassen. Fish wirkt hier deutlich entspannter als bei den meist etwas anspruchsvolleren Tracks von "Misplaced Childhood". Vor allem aber diese fantastische "Credo" Fassung ist wirklich göttlich geraten sowie auch die überzeugende Version von "Brother 52". Wie gesagt bei seinen Solostücken kommt FISH frischer rüber, mag sein, weil die Songs zuerst auf der Setlist standen und erst dann der Klassiker am Stück gespielt wurde. Wie schon angedeutet viel improvisiert wurde insgesamt nicht, das "geänderte" Klangbild beim Refrain von "Kayleigh" ist etwas gewöhnungsbedürftig, die Übergänge passen, sind öfter sogar länger geraten. FISH gibt alles kann aber nicht immer die Erinnerungen an bessere stimmliche Tage verleugnen. In solchen Momenten reißt es dann aber die "Background" Vocalistin Deborah French so richtig raus, vor allem gegen Ende, wenn der Meister etwas erschöpft wirkt bringt sie noch mal neue Power in die Musik. Nun wer braucht aber dieses Album, klar für alle FISH Fans sicher eine Pflichtveranstaltung und auch für alte MARILLION Nostalgiker, die einmal hören möchten wie sich eine Stimme und ein Kultalbum nach zwanzig Jahren anhören, könnte diese Doppel-CD mit den genannten Abstrichen durchaus interessant sein. Die meisten Songs stammen übrigends von einem Konzert in Tilburg am 13.11.2005, "Fugazi" wurde am 18.11.05 im E-Werk in Köln aufgenommen.
Im Sommer soll dann noch eine DVD erscheinen, wahrscheinlich von einem Gig in Amsterdam, bin schon jetzt sehr gespannt auf diesen visuellen Eindruck.

Return To Childhood


Cover - Return To Childhood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 125:3 ()
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Collateral Damage

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Hier ist sie nun die erste CD-Veröffentlichung auf dem partysanenen Label. Der "Klassische Friedhof Weimar" ruft schon seit 1985 zur Union der Hartlacker auf. Also dann, auf, rubbelt schön. Damals schrubbten auch noch Eumel und Dr. Pest mit, die gründeten dann aber die inzwischen so erfolgreichen Reiter der Apokalypse. Eine gewisse Verwandtschaft der Thüringer untereinander scheint nicht zu verleugnen, nutzen die Friedhöfler viele Trademarks der Apos, wie abwechselnden Kreisch- und Grunzgesang, "rasende Blastbeats treffen auf herrliche Melodien" etc. und verbreiten so insgesamt den niemals zu vergessenden Charme der Reiter auf den ersten Scheiben. Und das nicht nur wegen "1-2-3-4-fire" beim Titelstück. DISASTER KFW wirkt oldschool Death-rödel-Metal wie Fuck, authentisch, kompromisslos, leck-mach-am-Arsch-Attitüde vom Besten - und hart. Wie eben die Reiter früher ungehobelt und schön - und doch eigen. Wem die erfolgreichen Thüringer zu fröhlich, abwechslungsreich, gut, was weiß ich geworden sind, der ist mit dieser Scheibe bestens bedient. Mal ganz davon abgesehen, dass der nervig versteckte "Bierchensong" die optimale Saufhymne für einen gelungenen Absturz ist. In diesem Sinne: Hartlackers vereinigt euch und kauft "Collateral Damage". Und rubbelt euch dabei schön einen. Hammer!

Collateral Damage


Cover - Collateral Damage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:54 ()
Label:
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Watch Me Burn

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Ein ambitioniertes Werk haben NEVER VOID mit "Watch Me Burn" vorgelegt. Der Fünfer aus Minden war nicht damit zufrieden, einfach ein paar Metalsongs auf Platte zu bannen, sondern versucht, Genregrenzen zu überwinden, was ihnen auch gelingt. Man kann die Musik der Band kaum in Worte fassen: da gibt es fast schon zerbrechliche clean gesungene Parts genauso wie brachiale Mosher oder hymnische Abschnitte. SYSTEM OF DOWN oder KORN sind ebenso Einfluss gewesen wie BORKNAGAR (der klare Gesang!) und ein paar Black Metal-Combos. Aber wen schert’s, wenn das Ergebnis einfach Spass macht? Die acht songs rocken, haben jede Menge Groove und sind zudem sauber produziert (obwohl bis auf die Drums alles im Proberaum aufgenommen wurde). Klar gibt es auch ein paar langatmige Parts, aber für ein Debüt ist "Watch Me Burn" vollkommen ok und dürfte aufgeschlossenen Metallern gefallen. Ganz besonders live werden NEVER VOID jeden Laden rocken - hoffentlich auch bald im Norden!

Watch Me Burn


Cover - Watch Me Burn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:2 ()
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This War Will Last Forever

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MENDEED werden in der Presse ihrer englischen Heimat schon als die ganz große Nummer gehandelt und mit euphorischen Berichten überschüttet. So recht nachvollziehen kann ich das nach dem Genuss von "This War Will Last Forever" aber nicht. Die Briten haben zwar einige nette Songs wie das melodische "The Morning Aftermath", bei dem sie gekonnt IRON MAIDEN-Gitarren mit mörderischem Gesang kombinieren, aber zum einen ist das nicht mehr sonderlich originell, zum anderen gibt es auf der Platte auch zuviele Füller. Gerade zu Beginn finden sich langweilige Songs und schlicht mittelmäßig Parts, bei denen besonders der Drummer nicht glänzt, sondern durch sein eintöniges Spiel viel kaputtmacht. An den Gitarren haben MENDEED ohne Zweifel echte Könner, die sowohl melodische Ohrwürmer produzieren als auch mal heftig braten ("Poisoned Hearts") können. Im Endeffekt machen MENDEED aber nichts anderes wie zig andere Bands auch und können mit Krachern Marke DARKEST HOUR oder PURIFIED IN BLOOD nicht mithalten. Die Produktion der Scheibe geht in Ordnung, ebenso die Leistung vom Sänger, aber am Songwriting hapert es stellenweise noch zu arg, um das Album zu einem Klassiker werden zu lassen - oder es überhaupt aus dem Mittelmaß zu heben.

This War Will Last Forever


Cover - This War Will Last Forever Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:52 ()
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Is Kartos I Karta

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Ensiferum sind langweilig geworden, reiner Heavy Metal ist eh Käse und Musik soll gute Laune machen? Dann besorgt euch OBTEST! "Von Generation zu Generation" heißt das Album übersetzt und liefert einen Fingerzeig auf die textliche Ausrichtung der 1992 gegründeten Balten. Der Litauer an sich besingt gerne mal seine Ahnen - was bei manchen Ungenannten gern mal ins rechte Hosenbein geht. Bei OBTEST hingegen geht nüscht in die Hose - auch auf musikalischer Sicht nicht. OBTEST haben sich von ihren schwarzen und toten Wurzeln entfernt und machen jetzt recht traditionellen, schnellen und harten Metal, der sich aber tüchtig an Viking- und Pagan-Elementen orientiert. Als Vergleich könnten eben die genannten Ensiferum herhalten, allerdings musizieren die Herrschaften aus dem Baltikum lange nicht so fröhlich. Und doch ist diese Musik der Soundtrack zur schnellen Autofahrt, mit offenem Fenster und rausser Faust. Sänger Baalberith erinnert nicht selten an ganz frühe Blind Guardian - damals als die Krefelder noch nicht im Pomp erstickten. Apropos Pomp: Es ist schon erstaunlich, welch dichte Atmosphäre die inzwischen fünf Mucker schaffen - das kommt doch nicht etwas wegen des Verzichts auf Keyboard-Klänge, Feen-Geseier und ähnlichen Schmonz? Mit diesem Verzicht auf Redundanz verdient sich der "Heathen-War-Metal" der "Widerständler" wirklich einen einzigartigen Vorsprung - den die litauischen Texte (die im Booklet auch auf englisch abgedruckt sein sollen) noch weiter unterstützen. Ein Sonderlob aus Valhalla gibt’s für das abschließende "Treaded Black Paths". "Is Kartos I Karta" ist eine CD, die wirklich gute Laune macht, ohne kitschig zu sein, ein Platte, die hart ist, ohne auszuufern, eine Scheibe, die trotz aller Verträglichkeit nie mainstreamig oder oberflächlich klingt: Einfach eine gute Platte.

Is Kartos I Karta


Cover - Is Kartos I Karta Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:27 ()
Label:
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