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Moderate Ekstase

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Bandname und Albumtitel lassen Schlimmstes befürchten, denn beides klingt ziemlich nach Indie und pseudointellektuellen Texten. Leider trifft das auch genau zu. Die Musik des Vierers aus Hamburg ist wohl am besten als Indie-Rock mit starken 80er Einflüssen zu beschreiben. Das muss ja nicht unbedingt schlecht sein, und tatsächlich lassen sich stellenweise ein paar wirklich schöne Melodien und Harmonien ausmachen. Diese werden dann aber meistens endlos im Kreis geschrebbelt, was irgendwann nicht nur langweilig, sondern auch recht nervtötend wird. Noch dazu sind drei der zehn Songs Instrumentals, die noch unspannender daherkommen als der an Vocals eh schon arme Rest. Dass der Gesang nur so sparsam eingesetzt wird, hat auf der anderen Seite aber auch ein Gutes: Der ist nämlich schlichtweg unerträglich und klingt wie eine Neue Deutsche Welle-Variante der STERNE. Was Sänger/Gitarrist Elmar Günther inhaltlich von sich gibt, kann man auch nicht so genau feststellen, denn obwohl auf deutsch gesungen, sind die Texte kaum zu verstehen. Die folgenden Zeilen konnte ich aber heraushören und mögen einen kleinen Eindruck vermitteln: "Es fühlte sich unbekannt an und irgendwie nicht gut. Vermutlich war ich gestorben. Jemand nahm mich an die Hand und zog mich fort. Der Tag war wirklich verdorben." Oder auch: "Es ist nicht immer leicht, zu tun, was ich tu. Der Mensch muss wohnen und essen. Ich will mit Dir feiern. Lass uns was trinken und vergessen." Komplett unironisch vorgetragen, ist dabei nur schwer zu sagen, ob das reines Geblödel ist, einen tieferen Sinn hat oder irgendwo dazwischen liegt. Folgende Passage dagegen kann man durchaus als aufrichtiges Geständnis verstehen: "Ich kann nicht singen, ich bin nicht schön und meine Beine sind dünn." Über das Äußere von Elmar Günther weiß ich nichts, aber den ersten Teil des Satzes kann ich nur bestätigen.

Moderate Ekstase


Cover - Moderate Ekstase Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:11 ()
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Raise The Dead

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MARBLE SHEEP stammen aus Japan und sind mit ihrem recht eigenwilligen Klangspektrum ganz sicher keine alltägliche Band insbesondere bei allen psychedelic Freaks geniest diese Formation bereits ähnlichen Kultstatus wie (noch) bekanntere Genregrößen wie GRRATFUL DEAD oder den STOOGES. Die "marmornen Schafe" gibt es bereits seit 1987, 12 Alben sind seither entstanden, zahlreiche Tourneen mit ihren berühmt berüchtigten Shows wurden dabei absolviert. Im Frühjahr 2006 waren die Söhne Nippons auch zum erstenmal auch bei uns in Deutschland im Rahmen einer kleinen Clubtour unterwegs wobei jetzt die besten Tracks von Gigs in Würzburg, Bern und Berlin auf "Raise The Dead" zusammengefasst wurden. In einem schmucken Pappcover verpackt zeigen MARBLE SHEEP von Anfang an was ihre zahlreichen Anhänger an ihnen so lieben - in einem urwüchsig fast schon demomäßig daherkommenden Garagenscheppersound zimmern sie ihre typischen rau-rumpelnden Songs mit einem Mix aus psychelischen 60´s Riffs kombiniert mit spacigen Noise Punk aus den Boxen. Vieles klingt stark improvisiert, mit flirrenden Gitarrenwänden, manchmal "haschpappimäßig" versifft, man kann die diversen Geruchsfahnen förmlich aus den Boxen strömen sehen. Der Gesang ist eine Art genuschelter DAVID BOWIE für Arme spielt, falls erkennbar (ist oft sehr stark hinter die Instrumente gemischt) nicht die große Rolle entscheidend ist die Musik. Und egal ob ein Song mal etwas strukturierter mit einem Punk oder ACDC mäßigen Riff beginnt, es endet immer gleich - die Jungs spielen sich in eine Art wilder Spacegroove in hypnotische Livesphären. Da muß man schon viel Ausdauer haben, diese völlig unbearbeiteten manchmal recht schräg-experimentellen Liveergüsse sich rein auf CD-Konserve reinzuziehen. Auch aufgrund der nur mäßigen Soundqualität Wohl nur für richtige Genrefans oder mit entsprechender Be-bzw. Einräucherung zu empfehlen aber dann gilt auf jeden Fall feste anschnallen und guten Flug für dieses interstellar-ekstatische Erlebnis der japanischen Art.

Raise The Dead


Cover - Raise The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 63:58 ()
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Intensity

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B.IMPATIENT aus Düsseldorf bieten auf ihrem Debüt "Intensity" Alternative Rock mit leichten Nu-Metal-Anleihen und mit einer gehörigen Portion radiotauglichem Pop. Dabei spielen die vier Herren und die angenehm abwechslungsreich zwischen zart und aggressiv agierende Sängerin Brigitte Berg mit der üblichen laut/leise-Dynamik und wechseln auch Songweise zwischen etwas ruhigeren Kompositionen mit Hang zur Melancholie und härteren, riffbetonten Stücken ab; dezent eingesetzte Keyboards geben den Songs einen (wohl auch gewollten) Mainstream-Anstrich. Der treibenden Opener "In My Head" erinnert nicht nur der Stimme wegen an Songs von Marta Jandová, beim zerbrechlichen "Suzanna" wird es betont ruhiger und ein purer Rocksong wie "Too Much" dürfte auf so mancher Tanzfläche funktionieren. Auch der Abschluss "If" funktioniert. Allerdings sind Vorbilder in Form bekannter deutscher Acts mit Sängerin schon recht deutlich heraus zu hören. Demgegenüber tut die Tatsache, dass die Songs über einen Zeitraum von fast drei Jahren entstanden sind dem Album keinerlei Abbruch, denn stilistisch unterscheiden sich die älteren, zuvor bereits auf Demos erschienen Tracks in nichts von den aktuellen Neukompositionen. Ob B.IMPATIENT mit "Intensity" in den Revieren von Die Happy und den Guano Apes erfolgreich wildern können hängt nicht zuletzt vom Airplay in Radio und TV ab. Oben genannte Tracks könnten dem Quintett schon dazu verhelfen - Glück dazu braucht man auch und nicht alle der 14 Songs sind Hits, so dass mancher (noch) das Original vorziehen wird. Aber es ist ja nicht aller Tage Abend.

Intensity


Cover - Intensity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:36 ()
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Sejr

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Er ist nicht faul im Staate Dänemark: Ynleborgaz macht sich’s mit ANGANTYR bereits seit 1998. Black Metal, der klirrt, der durchaus skandinavisch klingt und an das Land gegenüber denken lässt. Doch die Schwarzwurzel ist bekanntlich längst in anderen Gefilden als dem Mutterland Norwegen heimisch geworden. Und das traditionell-mythologisch-kulturelle Label DGF ist bekannt für musikalisch qualitativ hochwertige Produkte, da macht auch der Pölser-Re-Release keine Ausnahme. Indes: Der icecold-satan-fist-Black-Metal besticht zwar durch konsequente Raserei und einwandfreie Bremsungen Richtung Mid-Tempo im Dienste von Melodie und Eingängigkeit, schafft aber null Ausbruch aus Schublade und Klischee. Das wird gewünscht und kann gefällig sein. Aber nur seltenst aufregend. Und all das trifft auch auf die bereits 2004 erstmals veröffentlichte CD zu: Die Scheibe ist handwerklich prima, die Mucke ist hart, die Stimmung böse,der Sound nicht aus der Garage - nur zur kompletten Begeisterung fehlt die gewisse Würze, die eigene Note. Dennoch war das Solo-Projekt ANGANTYR auch schon vor zwei Jahren besser als vieles, was heute zu Tage im Zeichen der schwarzen, umgedrehten Kreuze auf den Markt kommt. Außerdem hat DGF ein schickes Digi-Pack mit nettem Artwort spendiert und neben den dänischen Texten auch die englischen Übersetzungen veröffentlicht.

Sejr


Cover - Sejr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:25 ()
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Return To Castle Grailskull

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Niedersachsens Gralssucher fallen auf - in erster Linie durch ihr Superhelden-Outfit, Heroen in bunten Strumpfhosen mit farbigem Gesichts-Paint und so weiter. Live kommen die Hannoveraner so richtig gut, unterstützen ihr Aussehen mit launigen Ansagen, engagiertem Stage-Acting und fettem Sound. Leider kann bei Letzterem die Scheibe nicht mithalten. Und so geht auf "Return To Castle Grailskull" anfangs vieles verloren, was den epischen Death Metal der Jungens ausmacht. Denn eigentlich besicht die Gitarrenarbeit durch gesungene Melodien, oftmals erinnert die Jagd nach dem Gral an eine Mischung aus Omen und Brocas Helm. Und den abwechselungsreiche heiser-grunzige Gesang unterbrechen die Norddeutsche Super-Helden immer wieder durch klebrige Chöre - selbst diese Ohren-Catcher präsentieren die GRAILKNIGHTS mit einem Augenzwinkern. Trotz aller Abstriche ist den Niedersachsen somit eine anständige und zugleich sehr merkwürdige Platten Scheibe mit vielen positiven Momenten gelungen. Vor allem Old-School-Metaller sollten zugreifen - sofern sie sich mit leicht death-metallischem Gesang anfreunden können - zumal die GRAILKNIGHTS ihre Eigenständigkeit nicht nur durch das abgespacte Outfit betonen, sondern auch wirklich kauzige Mucke machen. Melodic Death meets Pagan meets Heavy Metal meets Epic Folk Metal meets sonst was - kurzum die Ritterchen kümmern sich einen Dreck um Genregrenzen, was auch Song acht, das balladeske, fast folkige "Home At Last" auf deutsch beweist. Schade, dass der Song ein "Hidden Tack ist, nerv…. (was auch der Gesamtspielzeit unverdient acht Minuten mehr einbringt). Aber letztlich ist das der einzige echte Nachteil, denn nach mehrmaligem Hören gewöhnt sich das Ohr des Rezipienten sogar an den Sound. Die bunten Hunde haben eine Chance verdient, sie sind so was wie ein Geheimtipp.

Return To Castle Grailskull


Cover - Return To Castle Grailskull Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:26 ()
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When The Ravens Fly Over Me

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Also, wenn schon Spanien, dann darf es aber auch nicht das warme Andalusien sein. Man nehme also das raue Galicien im Nordwesten Spaniens und musiziere passend wilde Musik und beschreibe einheimische Totenkulte (was allerdings das Info verrät, die recht einfachen englischen Texte scheinen eher vom Tod im Allgemeinen und Besonderen zu erzählen). Die Musik also heißt Black Metal und ist für das katholische Spanien eher untypisch. Das heißt aber nicht, dass die Scheibe schlecht ist. Im Gegenteil. Harsche Klänge wechseln mit ruhigen, atmosphärischen Parts, die ganze Stimmung auf der Scheibe ist ziemlich unheimlich, der Sound unheimlich gut. Das epische, abwechslungsreiche "Everything Ends" (mehr als acht Minuten lang) sei als Beispiel genannt. Somit dürfte schon mal klar sein, dass DANTALION nicht zu den stumpfen Radau-Kapellen zählen oder verkrampft auf alte Schule machen. Vielmehr orientieren sich die Spanier an Bands wie Dark Fortress und erreichen für ein Debüt und erst zwei Jahre Bestehens einen überraschend hohen Standard. Erfreulich, dass die Iberer nicht den Fehler machen, sich im Bombast zu verrennen, sondern immer wieder zu den wahren Werten des schwarzen Metalls zurückzukehren und ordentlich auf die Pauke zu hauen - im übertragenen Sinne, frei nach dem Motto: Übertreibung ist redundant. Einziger Nachteil: Auch, wenn die Scheibe nicht klingt wie ein Plagiat, so findet der geneigte Hörer zu wenig Überraschendes, sogar prompte Wendungen klingen irgendwie erwartungsgemäß. Das ändert aber dennoch nichts am guten Standard des DANTALION-Debüts.

When The Ravens Fly Over Me


Cover - When The Ravens Fly Over Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:8 ()
Label:
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Band:

b.impatient

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Band:

Bohren & Der Club of Gore

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Band:

Champagner Gloystein

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Feanor

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