Review: The World Hates Me
Nee also so richtig dolle Thrash sind die Jungs von BOARDERS nun wirklich absolut nicht. Allein die Namensgebung hätte schon mal nicht auf Metal überhaupt schließen lassen aber dazu gehören die diese Herren aus Italien dann schon. Obwohl der Opener „True Rebellion“ eher so ne art aufgemotzter Hard Rock der weniger cheesigen Art darstellt und auch sonst einige ehr handzahme weniger aggressive Nummern vorhanden sind.
Aber dann kommt mit "Baptized With Fire" original Bay Area Sound (will sagen auch so dumpf und etwas gruselig) wie das in den Achtzigern hat so war und da kommt die Bandvergangenheit als man als MEGADETH Coverband unterwegs war deutlich zum Vorschein. Denn nach DAVE MUSTAINE & Co. klingt das Teil zwar aus allen Enden und trotzdem net schlecht. Aber dann zeigt der Sänger Egi, dass er die hohen screamigen Töne absolut nicht drauf hat (klingt nach Halford für Arme), dann kommt der ansonsten kraftvolle Gesang leider meist recht hysterisch und konfus rüber. Gegen später wird dann auch tatsächlich "In My Darkest Hour" von MEGADETH zum besten gegeben, hab’ ich schon schlechter gehört aber beim Gesang scheiden sich wieder die Geister, so richtig giftig oder fies wie Dave kann er nicht und genügend eigenes Charisma fehlt völlig.
Es folgt mit dem etwas seltsamen Titel „Schmertzgarten“ etwas aufgemotzter Power Metal mit vielen breakigen sowie leicht epischen Parts, gar net so schlecht. Gleich zwei etwas gehaltvollere Schmachtfetzen sind auch auf dieser Platte vertreten "Never Alone" da singt wohl auch noch ne weibliche Stimme mit das ist wie Metal Ballads wie vor 20 Jahren inklusive geholzten Texten na ja. Und auch "Till Life Do Us One" ist irgendwie von POISON oder wie zig andere sleazige Bands es schon vorgemacht haben abgekupfert, schöne mehrstimmige Leadgitarren zum Schluss mit nem Schuß THIN LIZZY retten den Song dann doch noch vor dem totalen Absturz aber so richtig zünden tut es einfach nicht.
Der rein instrumentale Titeltrack zum Schluss mit seinen zig langweiligen Riffwiederholungen kommt erst gar nicht in die Gänge, dann werden ein paar Tasten drunter gemischt es kommt einfach kein Tempo oder Feeling auf – aus dem Song hätte man mit etwas mehr Drive und Punch schon noch was machen können aber so halbgar und langweilig.
„Jump For Joy“ oh je der Titel ist schon gräuslich genug, der Song kommt als halbgarer JUDAS PRIEST mit Bongos verzierter Song nur wenig überzeugend rüber.
Bei dem zwar schnellen „For What It’s Worth“ soll der Gesang wohl besonders böse und beinahe schon growlig klingen aber kann mich leider auch nicht begeistern, da der Song an sich nichts besonderes bietet und schon gar keine Melodie.
Endlich gelungenen Thrash bietet zur Abwechslung mal "Deliver You Back From Hell" da bleibt die Stimme im mittleren Bereich und kann zusammen mit einem coolen und weniger verkrampft wirkenden Gitarrensolo doch noch einige Pluspunkte einsammeln.
Letztlich haben BOARDERS zwar schon viel (aus)probiert aber nur wenig überzeugt, Höhepunkte sind nur schwerlich auf “The World Hates Me" zu finden. Es werden zwar viele Stilfacetten angespielt aber letztlich hat man sich zwischen alle Stühle gesetzt. Und so ist die Scheibe für Thrash-Veteranen wohl insgesamt einfach zu langsam und für alle anderen, aufgrund des allenfalls gerade noch als mit ausreichend zu bewertenden Songmaterials, ebenfalls eher zu vernachlässigen.
The World Hates Me
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
47:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review: NWOBHM For Muthas
Standesgemäß durch Big Ben eingeläutet eröffnet die Quasi-NWOBHM-Cover-Band ROXXCALIBUR (benannt nach einer alten Kultcompilation aus jenen Tagen) ihr ungewöhnliches Tributealbum „NWOBHM For Muthas“. Die Jungs um VIRON-Drummer Neudi, seines Zeichens NWOBHM-Manic, liefern 13 zum Teil endgeile Songs mehr oder eher minder bekannter Bands welche recht deutlich zeigen, was damals Sache war – nämlicher ursprünglicher Metal ohne viel Brimborium und auf den Punkt gebracht. Dabei legte man den Schwerpunkt auf jene Gruppen, die den Bodensatz der NWOBHM bildeten und bis heute oft nur Eingeweihten, Sammler und KEEP IT TRUE Stammbesuchern ein Begriff sind und nicht auf die allgegenwärtigen Größen wie MAIDEN, PRIEST, SAXON & Co. Alle damaligen Spielrichtungen abdeckend, vom melodischen Hard Rock („Lady Of Mars“), über progressive Arrangements („The Gates Of Gehenna“), fast schon speedige Nummern („Axe Crazy“, „Running For The Line“) bis hin zum typischen Heavy Stuff („Witchfinder General“, „Destiny“) und von VIRON-Sänger Alexx Stahl ausgezeichnet intoniert lässt sich das Album dabei gut an einem Stück hören und klingt zu keinem Zeitpunkt nach einer lieblosen Cover-Compilation. Auch die authentische Produktion versucht warm zu klingen und damit, ohne modernen Soundansprüchen entgegen zu laufen, den damaligen Geist einzufangen. Und obwohl natürlich der oft räudige Charme der damaligen Tage auf „NWOBHM For Muthas“ fehlt und die Originale gesangstechnisch große Unterschiede aufweisen, darf der an den Anfang der 80er interessierte Metaller schon mal bei ROXXCALIBUR reinschnuppern – es gibt unbekannte Perlen und Anregungen für die Suche nach Vinyl zu entdecken.
Tracks:
01. Big Ben (Intro)
02. Running For The Line (Original by JJ‘s Powerhouse 1983)
03. The Gates Of Gehenna (Original by Cloven Hoof 1982)
04. Seven Days Of Splendour (Original by Jameson Raid 1979)
05. Rainbow Warrior (Original by Bleak House 1980)
06. Axe Crazy (Original by Jaguar 1982)
07. Lady Of Mars (Original by Dark Star 1980)
08. Destiny (Original by Trident 1984)
09. War Of The Ring (Original by ARC 1981)
10. Witchfinder General (Original by Witchfinder General 1982)
11. Let It Loose (Original by Savage 1981)
12. Angel Of Fear (Original by Radium 1981)
13. Spirit Of The Chateaux (Original by Chateaux 1983)
14. See You In Hell (Original by Grim Reaper 1983)
NWOBHM For Muthas
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
57:49 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten