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Tombs Of The Blind Drugged

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MOSS ließen Kollege Memme leicht verstört zurück, der musste sich aber auch die volle 74-Minuten-Dröhnung Doom geben. „Tombs Of The Blind Drugged“ ist mit 40 Minuten nicht ganz so heftig, aber auch immer noch weit weg von leichter Kost. MOSS bedienen sich wieder der gequälten Schreie ihres Sängers, zäher, fieser Riffs und dem Aufbau einer verstörenden, demoralisierenden Atmosphäre – da passt das DISCHARGE-Cover (!) wie Arsch auf Eimer, nicht nur textlich. Sänger Olly hat mehr Einsätze als beim Album, wodurch die MOSS-eigene tiefschwarze Stimmung verstärkt wird, „Tombs Of The Blind Drugged“ toppt da das Album noch ein wenig. Sonst ist alles beim alten, von der knarzigen Produktion zu den simpel-effektiven Riffs und der Länge der Songs (der DISCHARGE-Song ist viermal so lang wie im Original). Nicht unbedingt Sommermusik, aber für Doomies einen Kauf wert. Oder wie Herr M. sagte: Aaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...

Tombs Of The Blind Drugged


Cover - Tombs Of The Blind Drugged Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 40:31 ()
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A New Beginning

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ORPHANAGE waren ja ganz cool, auch wenn da nostalgische Verklärung im Spiel sein mag. Deren Drummer hat mit LA VENTURA eine neue Band am Start, die sich dem symphonischen Gothic Metal verschrieben. Klingt lahm? Wird lahmer, Frauengesang gibt’s nämlich auch. Innovativ wie 100 Meter Feldweg werden auch beim Songwriting keine neuen Ideen genutzt, sondern tausendmal gehörter Stoff recycelt. Das mag für Gelegenheits-Hörer in Ordnung sein, aber auch die dürften sich ab der Hälfe von „A New Beginning“ langweilen und die CD aus dem Player schmeißen, um WITHIN TEMPTATION oder NIGHTWISH anzumachen. LA VENTURA ist vertontes Mittelmaß, allerhöchstens.

A New Beginning


Cover - A New Beginning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:39 ()
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La Ventura

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Not Without A Fight

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NEW FOUND GLORY haben einiges durchgemacht in der letzten Zeit. Weg vom Major, mit INTERNATIONAL SUPERHEROES OF HARDCORE beweisen, dass sie ihre Wurzeln im HC und Punkrock haben, dann bei Epitaph gelandet und „Not Without A Fight“ geschrieben. Und wo führt der Weg hin, nach zwölf Jahren? Schwierig einzuschätzen nach den ersten beiden Songs, die zwar soliden poppigen Punkrock bieten, aber noch nicht an vergangene Zeiten anknüpfen können und eher wie ein Überbleibsel aus Sessions zum letzten schwachen Album klingen. „Listen To Your Friends“ ist dann der Weckruf, mit dem NEW FOUND GLORY Hoffnung machen: mitreißend, eingängig und dabei zwischen Harmlosigkeit und Punkrock pendelnd. Aber das war nicht anders zu erwarten und ist von der Zielgruppe nicht anders gewünscht, denn allen Tattoos, allen Edger-Xen und MADBALL-Shirts zum Trotz stehen NEW FOUND GLORY für Poppunk, der für HC-Typen meist zu süß ist und stattdessen auf die BLINK 182-Community abzielt. „I'll Never Love Again“ und „Such A Mess“ sind zwar etwas heftiger (da kommen die HC-Wurzeln mal durch), sonst regiert aber der poppige Kram. Den können NEW FOUND GLORY, das zeigen sie endlich wieder – fast so, als hätte der Weggang vom Major neue Energie freigesetzt, die sich in guten Songs ausdrückt. „Not Without A Fight“ ist nach zwei schwachen ersten Songs ein starkes Album geworden, mit dem NEW FOUND GLORY an vergangene Glanztaten anknüpfen können und ihre Fans vollauf zufrieden stellen werden.

Not Without A Fight


Cover - Not Without A Fight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 36:8 ()
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Imperfect Breed Of Humanity

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BORN OF SIN waren mal mit LORD BELIAL unterwegs, haben sich davor und danach aber recht rar gemacht, gerade was Veröffentlichungen angeht. So ist „Imperfect Breed Of Humanity“ erst das (selbstironisch betitelte) DEübtalbum. Am Mikro ist mit Jerker Backelin einer der LORD BELIAL-Leute zu finden und auch Neuzugang Hjalmar Nielssen an der Gitarre hat schon mit den Brüdern gezockt. Da überrascht der schwarzmetallisch angehauchte Death Metal nicht, der in der guten halben Stunde zum Besten gegeben wird, NECROPHOBIC und die guten alten SACRAMENTUM lassen ebenfalls grüßen. Die zehn Songs sind knackig und böse, stellenweise sogar richtig gut, wie „Our Infamous God“ bestens beweist. Sonderlich originell ist das zwar nicht, dafür haben BORN OF SIN sich auf gutes Songwriting und eine ordentlich wütende Produktion konzentriert, was unter dem Strich eine ziemlich gute Death/ Black-Scheibe ergibt, die Fans skandinavisch-böser Tonkunst gefallen wird und keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen hat.

Imperfect Breed Of Humanity


Cover - Imperfect Breed Of Humanity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:49 ()
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Chickenfoot

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Es mag so klischeehaft oder abgedroschen klingen wie es will, aber diese Hühnerfüße haben den amtlichen Hardrocksoundtrack für diesen Sommer geschrieben und zwar ohne jegliche Einschränkung. Diese elf Tracks dürften für alle VAN HALEN Fans eine wahre Genugtuung sein, denn so ein knackiges Album haben die beiden Van-Halen-Brüder Eddie und Alex schon seit der letzten akzeptablen Platte „For Unlawful Carnal Knowledge“ (1991) nicht mehr hinbekommen.

Diese Band nennt sich auch tatsächlich CHICKENFOOT und wer hat sich nicht für dieses gleichbetitelte Debüt an großen Namen zusammengefunden: Die beiden Ex-VAN HALEN Mitglieder Michael Anthony (Rhyth. Git.), Sammy Hagar (Vocals), Gitarrenvirtuose und Technikfreak gleichermaßen Joe Satriani und RED HOT CHILI PEPPERS Felldrescher Chad Smith - also eine lupenreines All-Star Line-Up. Im Gegensatz zu vielen der vermeintlich unfehlbaren Zusammenstellungen, ganz aktuell muss hier auch das ziemlich daneben gegangene ROSEWELL SIX Projekt im Progbereich dazu gezählt werden, schaffen es diese vier Herren locker und lässig einen vermeintlich oldschooligen Rockstil wieder neu zu beleben und mit frischem Leben zu versehen. Vor allem groovt die Mucke so richtig fett ohne Ende, bietet Spielfreude pur und mancht super Laune pur. Da lassen es Anthony und Smith einfach mal wo richtig krachen. Die Musik ist eine Mischung aus Stadionrock a la VAN HALEN wie u.a. bei „Oh Yeah“ (ohne Keyboards), ein wenig sleazy in Anlehnung an AEROSMITH („Soap On A Rope“), dem typischen Partyfeeling von Hagars Solowerken sowie anspruchsvollem Hardrock der Sonderklasse hervorgezaubert natürlich von Joe Satriani. Dieser Mann gehört zum besten was die Szene zu bieten hat, es gelingt ihm mit genial-coolen Solis in fast jedem Song zu zeigen, wie man geschickt seinen eigenen Stil mit fantastischen Leads absolut songdienlich einbringen kann. Was natürlich absolut passt sind geile Hooks („Sexy Little Thing“) mit schönen zweitstimmigen Chorussen a la Van Halen mit viel Ohrwurmgarantie wobei die sehr kraftvolle Röhre Hagars, in seinem breiten Ami-Englisch vorgetragen, einmal mehr überzeugt. Neben dem aufwühlenden „Avenida Revolution“, sind Groovemonster wie „Down The Drain“ ( da drückt und wummert sich die Rhythmusabteilung förmlich aus den Boxen) dabei, „My Kinda Girl“ ist die heimliche Hitsingle des Albums und hätte in den 80ern garantiert die Charts gestürmt und mit „Learning To Fall“ gibt es natürlich auch ein wenig Herzschmerz aber ohne faden Beigeschmack. Bei der leicht angefunkten Schlussnummer „Future Is The Past“ ist quasi das Motto für dieses klasse Platte noch erwähnt und man wünscht sich noch viele Alben mit solcher zeitloser Musik.Mensch, was hat die geplante Van-Halen-Inzuchtveranstaltung (mit den eigenen Söhnen) nur dazu gebracht sich nochmal mit DAVID LEE-ROTH einzulassen, der kann es für mich nicht mal annährend mit Sammy aufnehmen. Aber egal es gibt ja jetzt CHICKENFOOT und die machen einfach tollen 80er-Jahre-(Stadion) Hardrock. Nicht zu poliert wie BON JOVI & Co. sondern etwas erdiger, sehr mitreißend und lassen alle in diesem Jahr veröffentlichten Sachen wie die hochgelobten Nachwuchsstars THE ANSWER oder auch die auferstandenen GUNS N’ROSES locker hinter sich.

Die Herren spielen auf einigen Festivals im kommenden Sommer, leider nur einmal in Deutschland (Hamburg) aber wer kann, sollte sich CHICKENFOOT unbedingt mal live anschauen.

Chickenfoot


Cover - Chickenfoot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 59:22 ()
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Avoid The Light

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LONG DISTANCE CALLING legen mit “Avoid The Light” ihr Zweitwerk vor, dessen Titel angesichts des Wetters schwermütig macht, aber zum ebensolchen Einschlag der Songs passt. Die sind weiterhin rein instrumental, mit Ausnahme von „The Nearing Grave“, bei dem Jonas Renske (KATATONIA) am Mikro zu hören ist und für das Album-Highlight sorgt, so atmosphärisch dicht und bedrückend der Song ausgefallen ist. Zudem ist er auch vom Songwriting her der stimmigste des ganzen Albums – vielleicht sollten sich LONG DISTANCE CALLING mal an einem Nebenprojekt versuchen, das in die Richtung geht? Die fünf anderen Songs kommen ohne Gesang aus, lassen den aber auch zu keiner Sekunde vermissen – dafür sorgt die exzellente Gitarrenarbeit, die schon beim Opener „Apparitions“ Akzente setzt. Das überlange Stück ist ein echter Knaller und legt die Messlatte für die folgenden Songs hoch an. „Black Paper Plans“ folgt als zweiter Song und ist rockiger ausgefallen, kann aber das Level nicht ganz halten, erst „359“ kommt da dank schwermütig-dichter Atmosphäre wieder mit. „I Know You, Stanley Milgram!“ baut sich langsam auf, knackt den Hörer aber schlussendlich mit heftigem Rock, während das abschließende „Sundown Highway“ wie die logische Fortsetzung des Renske-Song (minus Gesang halt) wirkt und ein gelungener Abschluss einer guten Scheibe ist. LONG DISTANCE CALLING verstehen es, auch ohne Gesang einen Spannungsbogen aufzubauen, der den Hörer einen Mikroknaben gar nicht für nötig erachten lässt. Wer auf Instrumental-Sachen steht, sollte hier mal reinhören, genauso wie Freunde der diversen Postirgendwas-Sachen.

Avoid The Light


Cover - Avoid The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 54:56 ()
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New Distances

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NARROWS haben bereits mit ihrer EP bewiesen, was für Potential in ihnen schlummert. Ist bei der Vorgeschichte der Beteiligten aber auch nicht überraschend, sind da doch u.a. BOTCH, THESE ARMS ARE SNAKES und UNBROKEN zu nennen. „New Distances“ legt mit „Chambered“ krachig-mitreißend los, da werden die HC/ Punk-Wurzeln der Beteiligten aufgezeigt, auch wenn die Riffs einen deutlichen Noise-Einschlag haben. NARROWS können aber mehr und greifen im Verlauf der Scheibe tief in die Trickkiste, um Postcore zu zelebrieren, wie es ihn in einer solchen Güteklasse viel zu selten gibt. Shouter Dave stellt alle Möchtegerns problemlos in den Schatten, das Gitarren-Duo haut eine irrwitzige Melodie, ein irrwitziges Riff nach dem anderen raus und die Rhythmusabteilung legt ein solides wie vielschichtiges Fundament. Und Songs schreiben können die Herren, dass dem geneigten Corler ganz anders wird – sei es erwähnter Opener oder das ohne Gesang auskommende „'A Restoration Effect“ (sehr sphärig), der Wutbrocken „I Give You Six Months“ oder das abschließende „Marquis Lights“, alles ist großartig. Schwer kategorisierbar wie THESE ARMS ARE SNAKES, wütend wie UNBROKEN und dazu sperrig, komplex, intensiv, fordernd ist „New Distances“ eine Offenbarung. Große Musik.

New Distances


Cover - New Distances Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:49 ()
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The O.S.E.

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Seit GREEN DAYs „American Idiot“ dürfen wohl auch Punk-Bands Konzeptalben aufnehmen. Das haben sich auch die Wiener RENTOKILL gesagt, halten den Ball aber erst mal flach und versuchen sich mit „The O.S.E.“ an einer Konzept-E.P., die drei zusammenhängende Songs sowie einen Bonus-Track enthält. Mit dem Opener „The Object“ gibt’s erst mal eine Minute lang die volle Breitseite, vorauf der Song dann noch knapp zwei Minuten geradezu episch ausläuft. Letzteres ist ziemlich überflüssig, aber wo „Konzept“ draufsteht, muss wohl auch im Punkrock ein bisschen „Epik“ drin sein. Das folgende „The Subject“ ist mit über fünf Minuten relativ lang, teils recht metal-lastig und ballert ordentlich. Gleichzeitig gibt es aber auch schöne melodische Parts zu hören, ohne dass Energie oder Aggressivität verlogen gehen. Beim die Song-Trilogie abschließenden „The End“ wird dann noch gut anderthalb Minuten lang akustisch-folkig rumgeklampft, was nun wirklich nicht hätte sein müssen. Ich persönlich hätte hier lieber noch eine schnelle Punk-Nummer gehört. Als Bonus-Track gibt’s dann mit „Downtown Train“ noch ein schönes Tom Waits-Cover. Unterm Strich bleibt ein recht gemischter Eindruck, weil nicht alle Passagen der Songs überzeugen. Dazu ist die Scheibe kaum als Einstieg geeignet, handelt es sich hier doch um ein eher ungewöhnliches Projekt. Allerdings ist diese Veröffentlichung wohl sowieso vor allem ein Fan-Produkt, denn sie erscheint ausschließlich als Picture-Vinyl, der die CD mit allen Tracks noch mal beiliegt. Einsteigern seien die ersten beiden RENTOKILL-Alben empfohlen, für Fans aber ist „The O.S.E.“ sicherlich ein absolutes Muss.

The O.S.E.


Cover - The O.S.E. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:49 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Rentokill

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