Interview:

Inferno (I)

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InterviewDie meisten unserer Leser werden euch nicht kennen. Könnt ihr ein bisschen was über euch erzählen?


Klar. Bevor wir die Band gegründet haben, waren wir alle in derselben Verbrecher-Gang. Unser Ding war, alten Frauen die Handtaschen wegzureißen, Kindern Süßigkeiten zu klauen, Katzen anzuzünden und Klingeljagd zu spielen. Dann wurden wir gefasst und wurden gezwungen, als Teil unseres Rehabilitationsprogramms an musikalischen Aktivitäten teilzunehmen.


Das nenne ich doch mal eine sinnvolle Maßnahme für so harte Jungs! Ihr beschreibt eure Musik als Sci-Fi Grind ’n’ Roll. Was muss man sich darunter vorstellen?


Extreme Musik, Rock ´n´ Roll-Beats und Space-Sounds von unseren billigen Synthesizern. Dazu kommen dann noch unsere „Twilight Zone“-Lyrics und etwas beschissene B-Movie-Atmosphäre.


Was brachte euch dazu, diese Elemente zu verbinden?


Das war eine Idee unseres Gefängnis-Sozialarbeiters, um uns vom Verbrechen fernzuhalten.


Hoffen wir mal, dass sein Plan aufgeht… Welche Bands beeinflussen euch?


LA BANDA DELLA MAGLIANA, CARCASS, AL CAPONE, BOTCH, JESSE JAMES, THE LOCUST, JOHN DILLINGER und die FRATELLIS (die Gang, nicht die Band).


Humor scheint bei euch wichtig zu sein…


Nicht besonders.


Wie konnte ich nur fragen… Unterscheidet sich euer Live-Sound von dem eurer Aufnahmen?


Er ist ein bisschen wilder und voll von Unfällen.


Wie reagieren die Leute auf euch, wenn sie zum ersten Mal eure Musik hören?


Manche kotzen, manche haben epileptische Anfälle, wieder andere gehen nach Hause und schlagen ihre Frauen.


Also nicht besonders extrem, könnte man sagen… Euer Debüt-Album wurde bereits 2004 veröffentlicht. Warum habt ihr so lange für euer zweites Album, „Pompa Magna“, gebraucht?


Wir haben sieben Jahre in Tibet verbracht und nach Inspiration gesucht, aber wir fanden dort nur Brad Pitt. Trotzdem haben wir es geschafft, in der Zwischenzeit eine Split-CD mit OVO und PSYCHOFAGIST zu veröffentlichen, die 2007 herauskam.


Als ihr ins Studio gegangen seid, um „Pompa Magna“ aufzunehmen, waren da alles Songs schon fertig, oder sind während der Aufnahmen noch Ideen entstanden?


Das Album wurde mehr oder weniger zur selben Zeit geschrieben und aufgenommen. Das Studio gehört unserem Gitarristen und unserem ehemaligen Keyboarder, daher ist dieser Ort unser zweites Zuhause.


Warum habt ihr diese seltsamen Interludes zwischen den Songs eingebaut?


Die Interludes sind ein wichtiger Teil unseres Stils, sowohl live als auch auf unseren Aufnahmen. Sie helfen uns dabei, unsere Sci-Fi-mäßige und groteske Atmosphäre zu entwickeln und dem Publikum den Eindruck zu vermitteln, eine Art kranker Erfahrung zu durchleben und nicht nur ein paar Songs zuzuhören.


Woher bekommt ihr die Ideen für eure durchgeknallten Song-Texte?


Aus dem wirklichen Leben, gefiltert durch unser wildes, drittes Auge.


Wie würdet ihr die Underground-Musikszene in Italien beziehungsweise Rom beschreiben?


Gut angezogen, sophisticated und super höflich. Die extreme Szene in Italien ist wirklich gut entwickelt, und es gibt viel guten Kram. Leider nur schränken sich viele Bands innerhalb ihrer Genre-Grenzen ein. Neben exzellenten „Dinosaurieren“, wie den UNDERTAKERS, den COMRADES und den CRIPPLE BASTARDS, versuchen vor allem jüngere Bands, wie JUGGERNAUT, MALKAVIAN (R.I.P.), CIBO, LAMA TEMATICA (R.I.P.) oder FRANK DREBIN, etwas Originalität in die extreme Szene zu bringen.


Ist es schwierig für euch, in Italien akzeptiert zu werden, als eine Band, die harte, extreme und unkonventionelle Musik spielt?


Nein. Aber wir müssen zugeben, dass Eros Ramazotti mehr akzeptiert ist als wir.


Kaum zu glauben… Gibt es einige italienische Bands, die ihr unseren Lesern empfehlen könnt?


ZU, DISPOSITIVO PER IL LANCIO OBLIQUO DI UNA SFERETTA, SI NON SEDES IS und unsere Split-Kumpel OVO und PSYCHOFAGIST.


Wann kommt ihr denn mal zu uns auf Tour?


Bald.


Dann ist ja alles klar. Danke für eure Zeit!


Band:

Freaky Fukin' Weirdoz

KEINE BIO!
Review:

Best Of – Anniversary Edition

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AXEL RUDI PELL und sein BLACKMORE, DIO und RAINBOW Rock gehört sicher zu den Großen im deutschen Rock- und Metal-Biz, keine Frage. Neben zahlreichen erstklassigen Alben und seinen (sich gut verkaufenden) Balladensamplern überzeugt der Bochumer Gitarrist seit 1989 auch Live und hat nicht nur mit dem aktuellen Frontmann Johnny Gioeli seit jeher ein gutes Händchen für überragende Sänger. Dementsprechend sind die meisten der 12 Songs auf der „Best Of – Anniversary Edition“ über jeden Zweifel erhaben – nicht nur für eingefleischten Fans. Aber es darf auch mal Tacheles geschrieben werden: obwohl die Best of nur die letzen 10 Jahre abdecken soll, sind 12 Tracks trotz Pell’s Vorliebe für lange Stücke nicht gerade üppig (und AXEL RUDI PELL hat sicher reichlich mehr klasse Songs im Petto), wobei drei der Tracks dann auch noch auf der letzten Best of-Scheibe „The Wizard’s Chosen Few“ vertreten waren. Neue Kompositionen gibt es leider keine, dafür aber zwei Stücke der eher umstrittenen Cover-Scheibe „Diamonds Unlocked“. Ungeachtet der Qualität der Songs und des Menschen AXEL RUDI PELL ist das dann doch ein bisschen Mau – trotz des anvisierten Low-Price-Konzeptes. Der einzigste Sinn erschließt sich mir in der anstehenden HEAVEN AND HELL Tour. Dort im Vorprogramm könnte die „Best Of – Anniversary Edition“ als Appetizer für AXEL RUDI PELL Unbedarfte fungieren. Eine umfangreiche Compilation in entsprechender Aufmachung wäre da sicher der bessere Weg gewesen – kommt ja vielleicht noch. Das Teil hier dürfte damit nur für absolute Neueinsteiger und Komplettisten interessant sein.



01. Edge Of The World

02. Carousel

03. Strong As A Rock

04. Beautiful Day

05. Mystica

06. Forever Angel (Acoustic)

07. The Masquerade Ball

08. Rock The Nation

09. Oceans Of Time

10. Tear Down The Walls

11. Ain't Gonna Win

12. In The Air Tonight


Best Of – Anniversary Edition


Cover - Best Of – Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 79:18 ()
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Band:

Surfaholics

KEINE BIO! www
Review:

Everything Is Fire

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Nichts gegen hochtechnische Mucke aus dem Extrembereich, schon gar nicht, wenn die Bands etwa DEATH, ATHEIST, MESHUGGAH, NECROPHAGIST oder INTO ETERNITY heißen! Aber was ULCERATE hier auf ihrem inzwischen dritten Album präsentieren, geht dermaßen an die nervliche Substanz, dass man „Everything Is Fire“ kaum am Stück hören kann. Es mag ja sein, dass die Band in Musikerkreisen und am Wer-schafft-mehr-Töne-pro-Sekunde-Stammtisch hoch verehrt wird, aber der Normalhörer tut sich schwer, in diesem Klangsalat irgendeinen nachvollziehbaren Song zu erkennen. Aneinandergereihte Passagen ohne roten Faden, mal Blastbeat, dann wieder akustische oder balladeske Parts und mittendrin das derbe Gegrunze von Bassist Paul Kelland… alles gut gespielt und sicher hochschultauglich, aber kaum ein Fan härterer Klänge wird es schaffen, diesem Album mehr als drei Songs nacheinander zu gönnen, da die wirre Klangwand nicht nur überfordert, sondern einem schlichtweg – und ganz deutsch formuliert – auf die Nüsse geht. Wer auf vertonte Ungereimtheiten ohne erkennbares Songwriting der Marke BLOWJOB FOR A COWBOY und Co. oder schräges Mathcore-Zeux steht, könnte hier vielleicht fündig werden, der Rest definitiv nicht.

Everything Is Fire


Cover - Everything Is Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:42 ()
Label:
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Eisenvater/ Japanische Kampfhörspiele Split

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EISENVATER haben seit 1995 nix mehr veröffentlicht, da kommt der Song auf der Split mit JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE genau recht, um Werbung für das kommende Album „Eisenvater IV“ zu machen. Theoretisch. Denn prickelnd ist das nicht, was aus den Boxen kommt, viel zu eintönig (im negative Sinne) zieht sich der Song. Das können TOTENMOND deutlich besser und die sind keine Meister der Abwechslung.


JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE breiten sich dann in drei Songs aus und geben eine deutlich bessere Figur ab. Ganz dicht sind die Kerle ja nicht, wissen wir alle, und wird auch mit diesen Tracks bewiesen. Es lässt sich schwer in Worte fassen, was das Kollektiv hier darbietet, da wird Death Metal mit Black Metal durch den Wolf gedreht, chaotische Riffs eingestreut und auf den ersten Blick unpassender Gesang hinzugegeben. Und trotzdem funktioniert das, was sich die Herren ausgedacht haben. Sehr individueller Grindcore, der stellenweise sogar eingängig ist und mit stumpfen Prügelgrind nicht viel gemein hat. Allein der letzte Song ist den Kauf der EP wert, grandios wie die Band da Druck aufbaut und ein echtes Killerriff in petto hat. Da gehen JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE als verdienter Sieger vom Platz.

Eisenvater/ Japanische Kampfhörspiele Split


Cover - Eisenvater/ Japanische Kampfhörspiele Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Agorapocalypse

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Scott Hill hat neben den großartigen PIG DESTROYER mit AGORAPHOBIC NOSEBLEED ein weiteres heftiges Eisen im Feuer, mit denen er es auf „Agorapocalypse“ anscheinend wissen will – 13 Songs in knapp 30 Minuten, das klingt nach Struktur und Songwriting, nicht mehr nach dem wilden Geprügel vergangener Platten. Wobei genau das Unberechenbare den Charme des Projekts ausmachte, normale Grindbands gibt’s ja zuhauf. Mr. Hull zeigt sich immer noch für alle Saiteninstrumente und den Drumcomputer zuständig (mit Solo!) und hatte hörbar Bock auf richtige Songs, die zwar immer noch dem Grindcore huldigen, aber sich da in der UK-Tradition befinden und somit weg vom eigenen Stil gehen. Immmerhin sind wieder drei Verbalakrobaten am Start, Neuzugang Kat sticht dabei natürlich, als holde Dame, heraus, gurgelt aber mit Säure. Spaß macht die Scheibe immer noch, krank sind AGORAPHOBIC NOSEBLEED-Songs immer noch, aber ein wenig ist das ungestüm-bekloppte Songgewitter der älteren Scheiben zu vermissen. So bleibt ein leicht komischer Eindruck nach dem Ende der dreißig Minuten.

Agorapocalypse


Cover - Agorapocalypse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 28:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Omnicide – Creation Unleashed

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NEAERA haben mit ihrem dritten Album definitiv alles richtig gemacht und sich dann für den Nachfolger verhältnismäßig viel Zeit gelassen – Zeit, die sie genutzt haben, um sich ordentlich aufs Songwriting zu konzentrieren. „Omnicide – Creation Unleashed” hat das hörbar gut getan, die Schiebe macht von Anfang bis Ende Druck, Druck, Druck und hat keinen einzigen schwachen Song. Der Opener „I Loathe“ ist das Gegenstück zum „Armamentarium”-Auftakt, so gnadenlos heftig wird hier von der ersten Sekunde an losgeprügelt. Wer die Münsteraner immer noch als Metalcore betitelt, wird hoffentlich nach diesem Song damit aufhören, das ist Death Metal in Reinform. Dazu trägt Shouter Benny mehr als je zuvor bei, bietet er doch eine durchweg gute Leistung und deckt das ganze Spektrum ab, das ein Death Metal-Shouter anno 2009 beherrschen sollte. Beim Songwriting haben sich NEAERA von BOLT THROWER und AMON AMARTH inspirieren lassen und verstehen es, Songs zu schreiben, die genauso druckvoll, eingängig und abwechslungsreich sind wie der beiden Vorbilder. „Omnicide” ist ein hervorragendes Metal-Brett, keine Sekunde kommt Langeweile auf oder wird eine Verschnaufpause gegönnt. Saubrutal ziehen NEAERA ihr Ding durch, dass sie das mit soviel Abwechslung in den Songs, so vielen Melodien und so viel Aggression machen, spricht für die Güte der Musiker – in den letzten Jahren haben sie viel gelernt, in „Omnicide – Creation Unleashed“ spiegelt sich das wieder. Eines der ganz großen Metal-Alben des Jahres!

Omnicide – Creation Unleashed


Cover - Omnicide – Creation Unleashed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Grand Feast For Vultures

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Mit ihrem eindeutig betitelten Debütalbum “Thrash Metal” konnte die Band um den ehemaligen EMPEROR-Drummer Bard „Faust“ Eithun bereits einige Lorbeeren im Underground einfahren. Denn wer meint, dass hier waschechtes Schwarzmetall regiert, wird bitter enttäuscht, denn auch „Grand Feast For Vultures“ thrasht ohne Gnade und mit viel Dampf durch die Botanik. Man hört hier SLAYER genauso raus wie deutsche Premiumkost der Marke KREATOR oder DESTRUCTION (besonders im Gitarrenbereich!). Dabei gehen BLOOD TSUNAMI aber keinen Deut gezügelter zu Werke als all diese Referenzbands, sondern fahren ein gnadenloses Riffinferno auf, das zudem mit Gitarrist Peter „Pete“ Michael Kolstad Vegem (Lead-Schreie) und Bassist Peter „Bosse“ Boström (Backing-Growls) gleich von zwei amtlichen Brüllwürfeln unterstützt wird. Hinzu kommen eine knackige Produktion, die die Gitarrensalven ultrafett und voluminös durch die Boxen knattern lässt sowie eine Schippe hochkarätigen Songwritings, die besonders bei den beiden abschließenden, überlangen Hammersongs „Horsehead Nebula“ und „One Step Closer To The Grave“ bestens zur Geltung kommt und sich mitunter in endlosem Klampfendonner äußert. Aber auch der Rest des Albums lässt kaum Wünsche offen und macht „Grand Feast For Vultures“ zur Pflichtlektion für jeden Thrasher! Ich persönlich finde das Album jedenfalls nicht wirklich schwächer als das superbe aktuelle KREATOR-Werk „Hordes Of Chaos“…

Grand Feast For Vultures


Cover - Grand Feast For Vultures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 51:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Visitors

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Auf manche Konstante des Rockbiz ist immer verlass – das gilt auch für die mittlerweile in die Jahren gekommenen Herren von UFO. Weiterhin mit drei Originalmitgliedern an Bord, dem Chef und Mann am Mikro Phil Mogg, dem Gitarristen (und Keyboarder) Paul Raymond und Drummer Andy Parker liefern UFO auf „The Visitor“ 10 klassische Hard Rock Nummern, melodisch eingängig, klar arrangiert, mit Blues-Einschlag und schönen Soli, welche der zweite Gitarrist Vinnie Moore (seit 2003 Nachfolger von Gitarrengott Michael Schenker) ohne Starallüren und mannschaftsdienlich präsentiert – und das mit der richtigen Mischung aus Feeling und Rockattitüde. Als Anspieltipps für Fans und UFO-Frischlinge seien mal der hitverdächtige Rocker „Hell Driver“, das fast schon als AOR-Rock daherkommende „Stop Breaking Down“ mit seinem klasse Gitarrensolo, sowie die vom 70er-Blues- Rock getragenen Nummern wie der Opener „Saving Me“ und das cool southern groovende „Living Proof“ genannt. Natürlich ist das alles nichts Neues, und natürlich sind das nicht die 70er. Aber mit „The Visitor“ haben UFO ein echt gutes Rock Album vorgelegt, welches den Fans ausgezeichnet munden wird und das wohl einen anständigen Platz in der umfangreichen Biografie der Band einnehmen dürfte.

The Visitors


Cover - The Visitors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:25 ()
Label:
Vertrieb:

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