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Slaves Of The World

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Im Ingenieurwesen verhält es sich so, dass alles, was man auf den Markt bringen möchte, aufs Genaueste berechnet, simuliert und kalkuliert wird, damit die Funktionserfüllung stets gewährleistet ist. Demnach müsste OLD MAN´S CHILD-Mastermind Galder eher zu diesem Personenkreis als zur Gattung böser Schwarzmetaller gehören. Erneut hat er ein Album entworfen, das bis ins kleinste Detail vorausberechnet ist: die (zugegebenermaßen fette) Produktion stammt von Fredrik Nordström, die Drums wurden von Peter Wildoer (DARKANE, PESTILENCE, ARCH ENEMY,…) eingespielt, und das Songwriting bewegt sich auf immer stilsicherem Niveau. Das Album erfüllt seinen Zweck – aber leider auch nicht mehr. Man fühlt sich wie tief im Hollywood nordischer Schwarzmalkunst: gestylt, blank poliert, pseudo-ästhetisch. Songs wie „The Crimson Meadows“ oder „Unholy Foreign Crusade“ bollern mit wuchtigen Gitarren und mit erfreulich wenig Pomp aus den Boxen und erzeugen eine regelrechte Wand, die selbst die letzten DIMMU-Alben kaum toppen können. Doch hinter all dem Schein fehlt Galder einfach der Mut zu Tiefgang, Schmutz und Genre-typischer „Fuck Off“-Attitüde. Alles bewegt sich an der Oberfläche, ist vorhersehbar und irgendwie seelenlos. „Slaves Of The World“ ist fraglos eine sehr hörenswerte Scheibe, doch hat Galder eindeutig die gotisch angehauchte Zielgruppe im Visier, denn dort kommt es nicht auf Inhalte an, sondern nur auf Style, Vorausberechnung und unterkühlte Sterilität. Ein wirklich gutes Album, aber nicht für Black Metaller!

Slaves Of The World


Cover - Slaves Of The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:16 ()
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Let's Get Ruthless

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René THOMSEN ist im Musik-Biz kein Unbekannter – allerdings nicht als Künstler, sondern als Ausstatter zahlreicher großer Bands (BRS – Backline Rental Service). Sein eigenes Equipment, nämlich die Gitarre, wollte der gebürtige Schleswiger jetzt auch mal in den Mittelpunkt stellen und holte sich dazu reichlich Prominenz dazu – als da wären u.a. die Gitarristen Herman Frank (ACCEPT, VICTORY, MOON DOC) und Henni Wolter (PRIMAL FEAR), die Bassisten Neil Murray (BLACK SABBATH, WHITESNAKE) und Nibbs Carter (SAXON), die Schlagwerker Stefan Schwarzmann (ACCEPT, UDO, KROKUS) und Bobby Jarzombek (HALFORD). Das Mikro bei allen 12 Songs auf „Let’s Get Ruthless“ übernahm CHOLANE und MOON DOC Frontmann Jürgen Wulfes – THOMSEN zeigt da ein guten Händchen - denn Wulfes überzeugt mit seinem emotional-voluminösen Gesang der leicht an SAXON erinnert und schafft so eine Stimmung zwischen Hard Rock und Metal – passend zum 80er lastigen Stil von THOMSEN. Als Reinhörempfehlung seien mal genannt: der Banger „Ruthless“, die schnellen Hymne „Heaven & Hell“ und „Bang Your Head“ sowie das moderner klingende „Show Me Your Fear“. Das RATT-Cover „You’re In Love“ zum Schluss hätte man sich aber durchaus schenken können. So ist THOMSEN’s „Let’s Get Ruthless” ein respektables Album geworden – das zwar immer wieder sehr deutlich seine Affinität zu den genannten Vorbildern und den hier Mitwirkenden offenbart, aber trotzdem richtig Spaß macht.

Let's Get Ruthless


Cover - Let's Get Ruthless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:26 ()
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Band:

Thomsen

KEINE BIO! www
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Science Of Annihilation

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Jo, was ein Hammer. Die neue Scheibe von CAGE legt los wie ein Hurrikane und zieht das dann gnadenlos bis zum Ende durch – ein wahrer Power Metal Vernichtungsfeldzug, welcher im Gegensatz zum Albumtitel „Science Of Annihilation“ wenig mit Wissenschaft zu tun hat, sondern auf Basis ausnahmslos qualitativ hochwertiger Songs instrumental ballert was das Zeug hält - und mit Sean Peck (an sich Sean Robert Livingston Peck) einen Sänger vorn hat, der mit seinem Gesang und insbesondere den Screams heute dahin kommt wo Freund Halford vor fast 20 Jahren die Messlatte hingelegt hat. Mit ex-PSYCHOTIC WALTZ Drummer Norm „The Legend“ Leggio hat man dann noch eine Koryphäe am Schlagzeug, welche den im Vergleich zum Vorgänger abwechslungsreicheren und auch mal leicht zurückgenommen Songs durchweg Druck und Groove verleiht und damit die fünfte Scheibe der Mannen aus San Diego noch zusätzlich veredelt. Jedweder Fan dürfte bereits nach den riffgewaltigen Opener-Duo „Planet Crusher“ und „Scarlet Witch“ (melodisch, temporeicher Überflieger mit Killerrefrain) restlos hinweg sein. Aber vom etwas am traditionellern, hymnischen Metal angelehnten „Spirit Of Vengeance“, dem speedigen und mit unglaublichen Vocals ausgestatteten „Black River Falls“ über das heiß gestrickte „Stranger In Black“, die Abrissbirne „Die Glocke“ bis zum fulminanten Titeltrack „Science Of Annihilation” passt da mal wieder alles. Es ist schon so – CAGE klingen (immer noch) so, als hätten sie sich aus dem „Painkiller“ entwickelt und in das Heute gerettet. Ergo - wer nur halbwegs auf anständigen Power Metal mit gehörig Wumms steht kommt Anno 2009 an CAGE und „Science Of Annihilation“ nicht vorbei.

Science Of Annihilation


Cover - Science Of Annihilation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:32 ()
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Blood

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Heute in der Rubrik „Was macht eigentlich…?“: Kevin Moore. Seit seinem Ausstieg bei DREAM THEATER hat man ja nicht mehr viel von ihm gehört. Das heißt aber nicht, dass er nicht untätig war. Immerhin hat er diverse Soloalben aufgenommen – u. a. als CHROMA KEY auch einige Synthie-Pop-Alben – und außerdem auf einigen FATES WARNING-Alben gespielt. Offenbar hat er sich dort mit Mastermind Jim Matheos gut verstanden, denn O.S.I. ist ein Projekt der beiden, und mit „Blood“ haben sie schon ihr drittes Album veröffentlicht. Mit dabei ist hier außerdem PORCUPINE TREE-Schlagzeuger Gavin Harrison, und als Gaststar tritt OPETHs Mikael Akerfeldt auf, der beim Song „Stockholm“ nicht nur singt, sondern ihn auch mitkomponiert hat. Ja, man kennt sich halt in der Prog-Szene. So sind auf früheren O.S.I.-Alben u. a. auch Mike Portnoy und Steven Wilson zu hören. Wer aufgrund dessen aber mit klassischem Prog-Rock rechnet, dürfte wohl enttäuscht werden. Vielmehr handelt es sich bei der Musik von O.S.I. um eine Mischung aus Rock- und Metal-Riffs und elektronischen Klangteppichen. Dominieren etwa beim treibenden Opener „The Escape Artist“ harte Gitarren, kommt das nachfolgende „Terminal“ synthetisch, ruhig und fließend daher. Bei „We Come Undone“ wiederum wird ein schwerer Groove mit elektronischen Elementen und sägenden Gitarren kombiniert, und man fühlt sich an Songs von den letzten ARCHIVE-Alben erinnert. Stellenweise geht es auch fast schon experimentell zu, wie bei „Microburst Alert“, wo über einem gestückelten elektronischen Beat Sprach-Samples liegen, bis ein hartes Gitarren-Riff einsetzt. Den Höhepunkt des Albums stellt aber „Stockholm“ dar. Bis auf ein Stakkato-artiges Riff gegen Ende geht es hier sehr ruhig und ziemlich psychedelisch, fast schon meditativ, zu, und deutlich klingen die alten PINK FLOYD durch. Akerfeldt verhilft dem Song durch seinen Gesang noch einmal in eine höhere Sphäre. Dieses Album ist sicherlich nicht jedermanns Sache, wer sich aber darauf einlässt, findet hier intensive und atmosphärische Musik vor, die einen vom Beginn an fasziniert und sich einem dann immer mehr erschließt.

Blood


Cover - Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:41 ()
Label:
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Band:

Defueld

KEINE BIO! www
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The Trial

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FAUST AGAIN sorgen im ersten Moment für Verwirrung, sind auf der CD doch nur sieben Songs angegeben, während der Player 13 anzeigt. Hu? Des Rätsels Lösung: zwischen den reguläre Nummern finden sich immer wieder Keyboard-Stücke, die allerdings sehr unpassend wirken und die FAUST AGAIN-Songs nicht verbinden. Merkwürdig. Die eigentlich interessanten Songs präsentieren FAUST AGAIN wie gehabt als moderne Metalcorecombo, die sich munter bei angesagten Bands bedient und sich einen modernen Sound gegeben hat. Im Vergleich zum letzten Werk ist das Songwriting aber weniger gelungen, die Songs ähneln sich zu sehr und können das hohe Niveau des Vorgängeralbums nicht halten. Zudem ist der Gesang immer noch so monoton wie gehabt und geht nach spätestens zehn Minuten mächtig auf die Nerven. Das ist also alles nix, mit „The Trial“ kommen FAUST AGAIN leider nicht aus dem Mittelmaß eines überlaufenen Genres heraus.

The Trial


Cover - The Trial Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:9 ()
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A New Constellation

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„The Second Philosophy” kam vor knapp zweieinhalb Jahren recht überraschend via Lifeforce in die Läden und bescherte der Welt einen Sound irgendwo zwischen progressivem Death Metal und Postcore. NAHEMAH präsentieren jetzt mit „A New Constellation“ ihr neues Album, das zugleich ihr drittes insgesamt ist – make it or break it, wissen wir, wissen wir. Schon beim Opener „Much Us“ füällt auf, dass die Südmänner aggressiver zu Werke gehen, gerade der Gesang hat eine Wandlung vom Postcore hin zum fiesen Metal gemacht, während die Instrumentalarbeit klar an schwedisch-komplexem Metal orientiert ist. Das war beim Vorgänger auch schon so, auf „A New Constellation“ wird das aber noch mehr betont, genau wie die immer wieder auftauchenden 70s-Einflüsse, während das kultige Saxophon weiterhin sparsam eingesetzt wird. Ausnahme ist der erste Song aber nicht, die folgenden Nummern sind ähnlich und lassen das Album insgesamt härter, metallischer klingen, stellenweise kommt richtig early-90s-Feeling auf. Als Kontrast gibt es natürlich ruhige Passagen, das ist ja mittlerweile durch OPETH etabliert worden. „A New Constellation“ hat durchweg gute Songs, gerade mit „Under The Mourning Rays” und „The Trip” am Ende sind noch zwei ganz starke Nummern. NAHEMAH haben mit diesem Album eine leichte Kurskorrektur vollzogen, mit der sie sich für Metal-Fans noch interessanter machen dürften, gerade wenn die ein Faible für komplexe Musik haben.

A New Constellation


Cover - A New Constellation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:44 ()
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The Younger Tapes

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Die Geschichte dieser Band geht auf keine Kuhhaut. Nicht genug, dass Bassist David Younger während der Aufnahmen zum Debüt-Album „Cemetery Junction“ spurlos verschwand, meldete sich im Sommer 2008 auch noch der Sänger Kai Noll bei dem verbliebenen Rest der Band und erzählte, dass er ebenfalls mit Younger Musik gemacht hat, bis der sich eben in Luft auflöste. Man verstand sich, persönlich wie musikalisch, und Noll (der übrigens in „Unter Uns“ mitspielt!) stieg kurzerhand als Sänger ein. Zusammen machte man sich an die Aufnahmen eines weiteren Albums, als im Spätherbst 2008 plötzlich Younger wieder vor der Tür stand. Das passte natürlich gut, denn so konnte er direkt in die Aufnahme-Session einsteigen. Kommen wir jetzt aber mal zur Musik. Diese klingt auf dem neuen Album grader und straighter als auf dem Debüt, weniger melancholisch, atmosphärisch und verspielt, dafür aber auch konventioneller und klar Mainstream-Rock orientiert. Auch der Gesang ist deutlich anders als auf dem Vorgänger-Album. Dort hatte Crush die Vocals übernommen und durch seine charismatische und unverwechselbare Stimme geprägt. Noll dagegen hat eher eine klassische Rock-Röhre. Gesangstechnisch ist er sicherlich besser als Crush, aber er klingt eben überhaupt nicht speziell, seine Stimme hat nichts Eigenes und ist wohl ziemlich austauschbar. Auch der Sound kickt nicht mehr so wie auf der ersten Scheibe, sondern kommt
etwas schlaff daher. Zwar ist alles sehr transparent, aber der richtige Wumms fehlt, und man vermisst die Dichte des Debüts. Was auch noch erstaunlich ist: Es wurde so viel Wirbel um den Bassisten gemacht, aber auf diesem Album ist der Bass so sehr in den Hintergrund gemischt, dass er kaum zu hören ist. Mag es an den konventionelleren Songs, dem druckloseren Sound oder dem profilloseren Gesang liegen – die Atmosphäre und Intensität von „Cemetery Junction“ werden auf „The Younger Tapes“ nicht ansatzweise erreicht. Schade, ich hatte mehr erwartet.

The Younger Tapes


Cover - The Younger Tapes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:43 ()
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For The Lions

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Es gibt einige gelungene Coveralben da draußen, ENTOMBED und NAPALM DEATH seien da nur genannt. HATEBREED versuchen mit „For The Lions“ gleichzuziehen und haben sich 18 Songs vorgenommen, die für die Band bzw. die Musiker wichtig sind. Da finden sich erwartungsgemäß ein Haufen HC/ Punk-Bands, von NEGATIVE APPROACH, deren „Sick Of Talk“ HATEBREED schön räudig rüberbringen über SICK OF IT ALL („Shut Me Out“ ist sehr nah am Original, selbst beim Gesang) bis zu BLACK FLAG, von denen „Thirsty“ genommen wurde. Generell sind die Songs nah am Original und gleichzeitig ist die HATEBREED-Handschrift zu erkennen. Genau so, wie ein Coversong sein soll. Und über die Songauswahl lässt sich nicht streiten, da haben Jamey Jasta und Co. einige coole Songs genommen, auch wenn sie Überraschungen missen lassen. Potential für „For The Lions 2“ muss ja aber auch noch da sein…



01. SLAYER - Ghosts of War

02. CRO-MAGS - It's The Limit

03. SUICIDAL TENDENCIES - Suicidal Maniac

04. SEPULTURA - Refuse/Resist

05. METALLICA - Escape

06. BAD BRAINS - Supertouch/Shitfit

07. MISFITS - Hatebreeders

08. D.R.I. - Evil Minds

09. MADBALL - Set It Off

10. SICK OF IT ALL - Shut Me Out

11. BLACK FLAG - Thirsty

12. NEGATIVE APPROACH - Sick Of Talk

13. CROWBAR - All I Had I Gave

14. MERAUDER - Life Is Pain

15. AGNOSTIC FRONT - Your Mistake

16. JUDGE - Hear Me

17. OBITUARY - I'm In Pain

18. SUBZERO - Boxed In

For The Lions


Cover - For The Lions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 47:50 ()
Label:
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