Die beiden Norweger hinter ALVERG erheben Black Metal zur echten Kunst. Sie spielen in ruhigen Momenten stilvoll Piano (beim abschließenden, neunminütigen „Towards The Kingdom Of Alverg“) und bewegen sich bei diesem Song sogar teilweise in die ganz schwarze, gotische Ecke. Aber keine Angst vor zu viel Gefühl, an sich handelt es sich beim Debüt „Elde“ um ein recht typisches norwegisches Black-Metal-Album, irgendwo zwischen Kampfar, Necrophobic und Naglfar. Der schwarzwurzelige Hass mutiert hier vordergründig zur morbiden Schönheit, Melodien scheinen schön und episch, das Tempo ist gesittet, der Sound okay, die Keyboards erfüllen ihre untermalenden Dienst erquicklich. Ach ja, dazu gesellt sich ein raues Krächzen, aber nie zu extrem. „Elde“ bietet gute Qualität – ein nettes Album. Da „nett“ aber der kleine Bruder von „beschissen“ ist, gibt es echte Einschränkungen. Denn bis auf das balladeske, bereits genannte Abschluss-Stück fehlen dem Debüt der Kappele aus Aust-Agder echte Überraschungen, es ist ein wenig zu beliebig. „ELDE“ ist gut, aber nicht mehr, daran können auch die großen Gefühle nichts ändern.
Die Singapuristen IMPIETY genießen, ähnlich wie ausländische Kollegen der Marke DESASTER, GRAVE DESECRATOR, URN oder die Kulttruppe SARCOFAGO, ihren Status als waschechte Kinder des knüppelnden Undergrounds und haben bereits einige Releases auf dem Kerbholz. Ihre letzte EP „Dominator“, die vor gut einem halben Jahr erschien, konnte mich jedoch nicht ganz überzeugen, da das Songwriting etwas unausgereift daherkam, was aber auf „Terroreign (Apocalyptic Armageddon Command)“ nahezu vollständig behoben wurde. IMPIETY setzen weniger auf SLAYER-artige Break-Orgien, sondern auf Highspeed pur – ohne Schnörkel, Pomp und große Midtempo-Parts. Allerdings wirken die Stücke nicht monoton und statisch, sondern durch immer neue Rhythmusvariationen stets abwechselungsreich. Aber solche Klassifikationen und Umschreibungen werden den gemeinen Bläckdässträscher herzlich wenig jucken, wenn Riffgranaten der Marke „Atomic Angel Assault“, „As Judea Burns“ oder „My Dark Subconscious“ (mit der coolen SLAYER-Hommage-Textzeile „… in my mind the horror lives…“) in der Bude einschlagen. „Terroreign“ macht seinem Namen alle Ehre und wird jeden umhauen, der eine kernige Mischung aus Thrash- Black- und einem Hauch Death Metal mag. Sehr geile Scheibe!