Band:

Sights & Sounds

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Dead Waters

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Vermutlich braucht auch ein ansonsten geschmacksstarkes Label wie Candlelight Records seine Quotengoten, die zwar künstlerisch am untersten Ende der Skala rangieren, aber dank der oberflächlichen, alles konsumierenden Rüschenkleidchenindustrie die Kassen gut füllen. Das ist auch gut so, immerhin bleibt dann Monetäres hängen für gute Bands, von denen man zum Glück genug in der Garage hat. Zu diesen „Geldeintreibern“ gehört auch das Projekt von HAGALAZ´ RUNEDANCE-Elf(ried)e Andrea Haugen, die sich als NEBELHEXE verdingt und zumindest die metallische Zunft mit Elektromüll, 80er-Jahre-Dark Wave und allerlei „düsteren“, todlangweiligen Konservengruftiklängen in den kollektiven Selbstmord treiben will. Zugegeben, als Fahrstuhlmucke bei Karstadt wäre so was noch ok, aber trotz der paar Alibigitarren in „Dead Waters“ eignet sich dieses Album vielleicht für die esoterische Pseudo-Trauer-Fraktion, aber der Rest kann diesen Müll mal gekonnt ignorieren. Ein Fall für die Geschmackspolizei!

Dead Waters


Cover - Dead Waters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bury The Lies

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Nachdem das zweite TAKIDA-Album in Schweden bereits seit geraumer Zeit erschienen ist, ist "Bury The Lies" nun auch in Deutschland erhältlich- zu einem Zeitpunkt, an dem die Band eigentlich schon das Nachfolgerwerk so gut wie fertig hat. Klanglich recht genau in der NICKELBACK/3 DOORS DOWN- Nische angesiedelt, präsentieren die Schweden sich auf "Bury The Lies" gelungen mal ruhiger, mal härter, aber immer rockig und eingängig. "Losing" geht sowohl ins Ohr als auch in die Beine, "The Dread" kommt in der Strophe etwas rauer daher, bevor es mit Backgroundchor im Refrain stadiontauglich wird. "Handlake" ist ein hübscher, radiotauglicher Midtempo-Song und auch "Feeble Pride" balanciert gekonnt auf dem schmalen Grad zwischen Pop-Appeal und harten Gitarren. Viel mehr gibt es dazu eigentlich auch nicht zu sagen- am besten einfach reinhören!

Bury The Lies


Cover - Bury The Lies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:50 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Takida

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The Stone Roses – Legacy Edition

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THE STONE ROSES haben mit ihrem selbstbetitelten Debüt eines jener Alben abgeliefert bei denen man sich streitet ob es seiner Zeit voraus war oder ob seine Zeit irgendwie nie da war. Unbestritten ist aber, dass der Longplayer zur damaligen Veröffentlichung zwar kein Chartbreaker war, aber seitdem regelmäßig in den Listen der wichtigsten Platten in UK auftaucht und sich die (bekanntermaßen) leicht überreagierende englische Musikpresse bis zu der Aussage versteifte „The Stone Roses“ wäre das „greatest album of all time“ (New Musical Express). Ob man nun soweit gehen muss ist wohl eine mehr als subjektive Sache, aber das die Engländer sich mit ihrem einzigen erwähnenswerten Streich (das Nachfolgealbum fiel stark ab, die Band zerbrach im Streit) getrost als einen der Urväter des britischen Gitarrenpops der 90er bezeichnen dürfen steht fest. Nicht umsonst stammen die Linernotes der edel aufgemachten Box u.a. von Tim Burgess (THE CHARLATANS), Noel Gallagher (OASIS), Bobby Gillespie (PRIMAL SCREAM) und Mark Ronson – obig bereits genannte Lobpreisungen münden dabei regelmäßig in der Ursuppe der einflussreichsten britischen Rockbands. Zum 20. VÖ-Jubiläum gibt es nun die Melange von Sixties-Beat-Gitarren, 80er-Sound und Alternative Dance Rhythmen für Fans und Fetischisten des britischen Gitarrensoundes – den THE STONE ROSES hatten auf ihrem Erstling mit „I Wanna Be Adored“, „Waterfall“, dem kultigen „Elizabeth My Dear“, „(Song For My) Sugar Spun Sister“ und „Made Of Stone“ einiges an hochwertigen Kompositionen zu bieten.

Die Vollbedienung der uns vorliegenden Legacy Edition enthält das THE STONE ROSES Debüt als remastertes Album (samt 10-minütigen Bonustrack „Fools Gold“) und 15 remasterte Demos (beides von Originalproduzent John Leckie und Frontmann Ian Brown soundmäßig aufgewertet) noch eine DVD mit einem 1989er-Livemitschnitt sowie 6 Promo-Videos und ein umfangreiches Booklet.



Disk: 1

1. I Wanna Be Adored

2. She Bangs The Drums

3. Waterfall

4. Don't Stop

5. Bye Bye Bad Man

6. Elizabeth My Dear

7. (Song For My) Sugar Spun Sister

8. Made Of Stone

9. Shoot You Down

10. This Is The One

11. I Am The Resurrection

12. Fools Gold



Disk: 2

”The Lost Demos”

1. I Wanna Be Adored

2. She Bangs The Drums

3. Waterfall

4. Bye Bye Badman

5. Sugar Spun Sister

6. Shoot You Down

7. This Is The One

8. I Am The Resurrection

9. Elephant Stone

10. Going Down

11. Mersey Paradise

12. Where Angels Play

13. Something's Burning

14. One Love

15. Pearl Bastard



Disk: 3 “DVD”

“Live in Blackopool”

1. I Wanna Be Adored

2. Elephant Stone

3. Waterfall

4. (Song For My) Sugar Spun Sister

5. Made Of Stone

6. She Bangs The Drums

7. Where Angels Play

8. Shoot You Down

9. Going Down

10. Mersey Paradise

11. I Am The Resurrection

”Videos”

12. Waterfall

13. Fools Gold

14. I Wanna Be Adored

15. One Love

16. She Bangs The Drums

17. Standing Here

The Stone Roses – Legacy Edition


Cover - The Stone Roses – Legacy Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 123:24 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Stone Roses

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Babel

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Nach zwei in Eigenregie gestemmten Alben haben SCHATTENSPIELER bei "Babel" nun beim Vertrieb externe Rückendeckung- was sich für das Album durchaus lohnen könnte. Angesiedelt irgendwo zwischen Heavy Metal, Hard Rock und dunkleren Einflüssen, mit gelegentlichen Reminiszenzen an IN EXTREMO (was vermutlich am mitunter ähnlichen Härtegrad, den teils deutsch gehaltenen Texten und den Themen liegt, denn im engeren Sinne mittelalterlich sind SCHATTENSPIELER eigentlich auch wieder nicht) lässt sich "Babel" nämlich ganz hervorragend Anhören und rockt wahrscheinlich live wie die Hölle. Der metal-lastige Opener "Sister Terror" gibt die grobe Marschrichtung vor, "Das Böse Lebt" rockt angedunkelt mit finsterer Orgel versehen, "Totes Glück" beinhaltet Growls, geht aber dadurch nicht weniger ins Ohr und das eingängie "Der Weiße König" erinnert thematisch ein wenig an die bereits erwähnten IN EXTREMO (mit denen die Herren im übrigen auch schon die Bühne teilten). Kommen wir nun zu guter letzt noch zum Gänsehauthöhepunkt des Albums: mit "Let Me Go" befindet sich nämlich auch noch eine ausschließlich klavierbegleitete Hammerballade auf "Babel", die einem bittersüß und anrührend wohlige Schauer über den Rücken jagt und bei der David J. Essers Stimme wirklich zum Niederknien großartig zum Tragen kommt. Alle Daumen nach oben!

Babel


Cover - Babel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 71:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Schattenspieler

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Forty Six Minutes, Twelve Seconds of Music

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JOLLY, ein eher simpler Bandname, hört sich zunächst mal eher nach Bubblegum oder Spaßpunk denn als intensiver Progrock an, auch ein eher nüchternes Artwork mit den hintereinander gepfropften Texten am Stück im Booklet (mitlesen entfällt dadurch) kann kaum erste positive Anreize setzen, sich dieses Teil reinzuziehen. Und dann scheinen die Herren bei ihrem Debüt ganz besonders kreativ gewesen zu sein, denn die Scheibe wurde flugs nach der Gesamtspielzeit des Album „Forty Six Minutes, Twelve Seconds Of Music“ benannt. Hier scheint nur äußerlich eine vermeintliche Einfachheit hervorzustechen, die sich dann bei näherer Betrachtung der Musik erfreulicherweise komplett anders darstellt.

Daher genug an der Verpackung rumgenörgelt, die Inhalte sind entscheidend und hier gibt es bei den New Yorker Nachwuchskräften viel lohnenswertes zu entdecken. Die Band schafft es durchaus ihre ganz eigenen Akzente zu setzen. Der sehr weitläufige Mix aus Progrock mit ganz leichten Metaleinschüben, Alternative, Artrock und ein wenig Ambient zieht den Hörer spätestens nach dem zweiten Durchlauf in seinen Bann, ist äußerst unterhaltsam und nicht zu frickelig oder gar abgehoben. Wem diese Schubladenbegriffe etwas zu nichtssagend sind, seien hier als vage Vergleichsformationen was den Sound betrifft alte PORCUPINE TREE, PURE REASON REVOLUTION, PINEAPPLE THIEF, TOOL oder auch A PERFECT CIRCLE genannt. Liebhaber solch ansprechender Ohrenfutterfabrikanten dürfte diese Amerikaner schnell ins Herz schließen.
Die Kompositionen bewegen sich sehr zielsicher zwischen energiegeladenem Prog Rock mit entspannten Licks und heftigeren (Metal-) Riffs sowie beim Opener "Escape" immer wieder mal verwoben mit atmosphärischen Soundcollagen sowie überraschenden Arrangements. Der Tastenmann darf hier u.a. seine Vorliebe für DEPECHE MODE ausleben, denn die Keys sind schon sehr variabel: mal experimentell, dann wieder flächig aber auch mit einem gewissen Wave-Flair versehen. Der versierte Drummer ist super drauf, sollte aber die Scheppersnare zukünftig etwas weniger betonen. Der hypnotisch einfühlsame Gesang von Anadale wirkt zwar manchmal introvertiert aber dann geht er doch etwas mehr aus sich heraus und schmiegt sich je nach Bedarf in diese Musiklandschaften perfekt ein. Er gibt den Songs einfach die nachvollziehbare Struktur. Hier sei das bombastisch-aufwühlende „Renfaire“ als Beispiel erwähnt, das mit seiner eleganten Schlichtheit einfach mitreißend ist.

Egal ob die immer mal wieder durchscheinende Heavyness oder auch die stets latente Melancholie (JOLLY sind aber beileibe keine Depri-Heulsusen): selbst fast poppige Refrains werden geschickt verwendet, dann folgen wieder verträumte Pianoklänge die hin zu erdigeren Rockpassagen führen - das alles schafft eine ganz eigene Atmosphäre. „Peril“ ist auch so eine starke Nummer zwischen ruhigem Ambient-chill-out sowie Gothic-Spirit, die sich erst etwas langsam hochsteigert und dann zu einem eingängigen Rocktrack entwickelt, um dann wieder ganz entspannt ausladend zu enden. Ganz stark geworden ist auch "Red Sky Locomotive", ein etwas einfacherer Song aber mit starker Melodie. Die Gitarren glänzen besonders bei "Downstream" mit einem sehr sauberen und echt klasse elegischen Solo, das etwas hektische "Carusol Of Whale" ist dann etwas verkopfter geraten aber trotzdem verliert man durch die Melodie nie den roten Faden.

JOLLY haben dann noch als eine Art Sahnestückchen für ihr eigenwilliges Kopfkino auch noch sogenannte "binaurale Töne" überall auf dem Album mit eingebaut. Was genau dahinter steckt ist schon etwas verzwickter, aber kurz erklärt ist diese CD Abmischung etwas anders als beim "normalen" Stereo-Mix sehr direkt auf Kopfhörerlautsprecher ausgerichtet. Dadurch wird nicht nur das (so viel nähere) räumliche Hörerlebnis stärker beeinflusst sondern ganz bestimmte Frequenzbereiche stimuliert, die wiederum unterschiedliche Wirkung auf die Gehirnwellen haben und so ein je nach Hörer ein unterschiedliches Hörerlebnis schaffen sollen. Ich kann noch nicht allzu viel dazu sagen, mein Selbstversuch dazu läuft noch.

Das Schweizer Galileo Label bzw. ProgRock Records haben mit JOLLY jedenfalls ein ganz heißes Eisen am Start mit einer Band die fast keine musikalische Grenzen zu haben scheint und trotzdem nicht zu (technisch) abgehoben oder gar sperrig daherkommt. Nach dem Überhammer von RIVERSIDE ist "Forty Six Minutes, Twelve Seconds Of Music" ganz sicher eines der besten Progalben des Jahres geworden, da leg ich mich jetzt schon mal fest.

Forty Six Minutes, Twelve Seconds of Music


Cover - Forty Six Minutes, Twelve Seconds of Music Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ich Und So

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MUFF POTTER hatten ja zuletzt völlig überraschend ihr Bandende verkündet. Mit dieser Aussage kommt der Titel des aktuellen Albums „Gute Aussicht“
gleich noch eine völlig andere Bedeutung zu. Die Münsteraner waren auf den letzten Platten ja eher etwas poppiger unterwegs, ich selbst habe die Band vor zwei Jahren auf dem Taubertal erlebt: Es war ein saustarker Auftritt, voll rockig ging eher in die Richtung Alternative mit deutschen Texten.

Jetzt liegt mir hier die erste Single „Ich und so“ vor und die Potters überraschen mich doch ziemlich - denn dieser Song mit einer längeren, dichten Gitarrenbreitseite startend, bietet beinahe rohen Punkrock pur, ungeschliffen mit schrammelnd-verzerrten Gitarrenriffs. Der Track klingt ziemlich nach live und Bühne, unpoliert ohne jeden Schnickschnack auf das Wesentliche fokussiert. „Ich und so“ ist schnell, geht gut nach vorne ab und die Vocals sind ein Mix zwischen wütendem Gebrülle, fast schon a la BÖHSE ONKELZ und dann wieder mit etwas mehr Melodie. Der Text (auch mal englisch eingestreut) - gut passend zum rauen Sound- ist relativ plakativ, es wird aber nicht stur durchgeschrotet sondern ab und an etwas Tempo zurückgenommen. Nicht schlecht, ich bin mal gespannt, ob das ganze Album so wild klingt.

Ich Und So


Cover - Ich Und So Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 4:10 ()
Label:
Vertrieb:

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