Review:

Masterful Mystery Tour

()

Die Jungs sollen live eine echte Macht sein. Ob das Konzept auf Scheibe funktioniert, muss jeder für sich entscheiden. Die Idee, Metallica und Beatles zu bastardisieren mah mancher geradezu gotteslästerlich finden – sie ist aber zumindest mal nicht ausgelutscht und in der Tat gut umgesetzt. Vor allem die Metallica-Anteile sind vollfett und breitwandig eingezimmert und die Stimme von Jaymz Lennfield (hoha hoho) ist wirklich super. Und auch das „Master of Puppets“-Cover sieht cool aus. Nach Rechtsstreit mit der Beatles-Plattenfirma, Beistand von größen Dänenkönig Ulrich verkaufen die Amis ihre Scheibe auch und gehen demnächst mit den Humorbomben JBO auf Tour. Das mag gut passen, denn die BEATALLICA-Texte sollen ja vor Wortwitz nur so sprühen – was sich dem Rezensenten nur bedingt besser erschließt als der Hammer-vorn-Kopp-Humor der Rosa-Rocker. Jedenfalls schrecken BEATALLICA auch nicht davor zurück, mit „Eine Guten Tag zum Sterben (Beatallica version) “ (So steht der Songtitel auf dem Cover) JBO zu covern – beinahe naturgemäß der schwächste Song auf der Scheibe. Live sind BEATALLICA groß – auf Konserve bleibt ein indifferentes Bild…

Masterful Mystery Tour


Cover - Masterful Mystery Tour Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Scenery Of Life

()

Elvis lebt – und Kurt sowieso. Jedenfalls im Geiste und vor allem auf dieser Platte. Das macht sie aber nicht gut. Die Grunger aus dem Saarland sind insofern ziemlich gegen den Strom – den die Musikrichtung ist out. Zurecht, möchte man anfügen. Die heisere Stimme nervte schon früher mit ungeheurer Monotonie, die Songs sind genauso minimalistisch wie der Sound – da hatten Nirvana doch ein klitzeklein wenig mehr Esprit in petto. Songs und Sound wie aus dem Bandkeller, Innovation gleich zero und so richtig Punk sind die Merziger auch nicht. Weg mit so einem Schmonz, gleich hinterher ins Nirvana. Vielleicht treffen sich die Saarländer auch mal in einem Motel an der Hauptstraße und suchen nach einer Lösung. Muss ja nicht immer gleich Selbstmord sein.

Scenery Of Life


Cover - Scenery Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:6 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Scuzz

www
Review:

Be True

()

Ihr sucht noch eine Band für das nächste Stadtfest in Muckelingen? Oder ihr empfehlt Udo Lindenberg, dass es da im fernen Australien noch eine ganz nette Sängerin gibt, die er für seine nächste Tour als Teilzeit-Frontfrau verpflichtet und ihr so den nächsten Schritt auf der Karrireleiter ermöglicht. Denn mit dieser Band wird es renate Ludwig nicht schaffen. Die Australier machen stinklangweiligen Rock, ein bisschen von Blues, Poprock und AC/DC beeinflusst und so was von harmlos, dass sogar Oma und Oppa in Muckelingen fröhlich mit dem Füßen wippen, wenn die Band dann so um Viertel nach Acht ihre Show (aus eigenen und gecoverten Stücken) starten. Außer dem schrecklichen „Celebrate“ mit furchtbaren Keys und der strunzöden Ballade „Hold Me Tight“ (was ein Titel!) ist hier wenig richtig Scheiße – aber eben auch nix spannend. Auf dem Cover sind vier „Men in Red“ zu sehen, im Booklet ein unscharfes Live-Bild. Also weiß niemand, ob Jacky-Cola-Rocker wenigstens optisch auf ihre Kosten kämen in Muckelingen…

Be True


Cover - Be True Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:21 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Vagrants

www
Review:

Prog Around The World

()

Das MAGNA CARTA Label steht als Spezialist für anspruchsvollen Progressive Rock bei Genrefreunden durchaus hoch im Kurs. Ähnlich wie die Konkurrenz von Inside Out Music versucht man sich gegen die großen des Geschäfts einen Platz zu erkämpfen. "Prog Around The World" nennt sich nun der aktuelle Sampler und bietet einen breiten Querschnitt mit 12 Tracks von Bands u.a. aus Israel, Ungarn, Frankreich, Amerika und Schweden die allesamt bei Magna Carta unter Vertrag sind und sich hier mit Ausschnitten aus ihren (noch) aktuellen oder älteren Scheiben präsentieren dürfen.

Die meisten Formationen sind dabei schon eher noch Underground aber insbesondere DERDIAN mit ihrem Symphonic Epic Metal mit leichten Progsprengseln und natürlich das LIQUID TRIO EXPERIMENT mit Tony Levin, Mike Portnoy sowie Jordan Rudess hier mit einem groovig-verjazzten Instrumentalbeitrag sind mittlerweile schon einem etwas breiteren Publikum bekannt. Von den Bands ohne Gesang hat mich der abgefahrene Opener „Moron Face“ von MARTONE zwar mit den freakigen Leadgitarren schon etwas überzeugt aber diese Keyboardgepfeife wie in einem billigen Gruselfilm bekomme ich eher Nägelrollen. Da gefallen mir ETHAN BROSH schon deutlich besser mit ihrem polierten aber sehr riffigen Metal und einem ausgewogenen Instrument Mix. Die OZRIC TENTACLES mit „Armchair Journey“ sind schon sehr experimentell und bieten so ne Art Ambient meets New Age na ja ist halt recht gewöhnungsbedürftig. Den nervigsten Track liefern ganz klar STRIPSEARCH ab, dieser grumelig-untersteuerte Sound ist einfach nur grässlich. Auch die HIDEOUS SUN DEMONS mit ihren sehr frickeligen und improvisiert klingenden Sounds nur für alle Gitarrenhelden etwas essentielles bieten. Da sind Ola Frenning und Christofer Malmstrom mit ihrer „Hydra“ doch deutlich kompakter unterwegs und haben auch mal schöne gefühlvoll-akustische Parts zu bieten.

LEMUR VOICE aus den Niederlanden starten etwas verspielt sind aber mit ihrer starken Keyboardbetonung ganz klar in der Tradition zu "Images & Words" Phase von DREAM THEATER zu sehen, trotzdem nicht schlecht. KHALLICE aus Brasilien sind dann für mich das Highlight dieser Scheibe, der Sänger ist klasse und klingt wie ein junger James La-Brie, die Musik ist melodisch mit vielen Breaks, auch gefühlvolleren Parts und dann abrupten Wechseln und schon etwas abgefahrener als bei DT aber trotzdem nicht zu „nur“ technisch.
ANTHROPIA sind dagegen schon wieder relativ meanstreamig (will sagen eingängig) unterwegs aber überzeugen mich bei „Lion-Snake“ mit einem schönen Songverlauf, sehr episch üppig aufgebaut schönen Soli viel Tempo, abwechslungsreichem Gesang und auch gefühlvollen Parts.

Insgesamt bietet diese Label-Compilation von Magna Carta sicher schon einen repräsentativen Eindruck von durchaus auch talentierten Bands. Gerade die manchmal sehr harschen musikalischen unterschiedlichen Ausrichtungen machen die Scheibe von ein paar leichten Aussetzern abgesehen auch recht hörenswert. Für den aufgeschlossenen Zuhörer könnte sich dabei dass ein oder andere „AH“-Erlebnis einstellen und dürfte so auch etwas lohnendes für den heimischen CD-Player entdecken.

Prog Around The World


Cover - Prog Around The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Entfremdet

()

Eine recht aufwändig gestaltete CD mit fettem Booklet, ein schickes Presseinfo, die ganze Produktion scheint beschmiert mit ganz viel Herzblut – kein Wunder, dass der Kritiker diese Scheibe an sich gut finden will. Ja, jetzt kommt ein „aber“: Die eh schon dünne Gitarrenarbeit findet in „Dem Alb entronnen, so nah dem Traum“ seinen Nerven zerfetzenden Höhepunkt. Auch der klare Gesang - wenn nicht dilletantisch, dann doch zumindest dürr. Das folgende „Als meine Augen ich aufschlug“ dokumentiert zweierlei: Ein Song muss ein Song sein, um ein Song zu sein – diese Stück wimmelt vor kruden Breaks und Stilbrüchen, dass einem ganz huschig wird im Bregen. Und selbiger überschlägt sich, wenn er auf gehobenen Duktus zielende Unformulierungen wie eben den Titel hört. Was hat das „Ich“ da hinten zu suchen, was soll das? Diese Effekthascherei mit pseudo-hochtrabenden Texten und anspruchsvoll-angepinseltem Art-Black-Metal riecht förmlich nach Anbiederung an Truppen wie Nocte Obducta (und selbst die sind damit schon mal ganz schlecht gefahren) oder wirklich guten Truppen wie Geist. Die Bayern wollen Avantgarde sein und erreichen mit ihrer staksigen Vorgehensweise das genaue Gegenteil. Immerhin: So richtig peinlich sind NEBELKRÄHE trotz ihres unterirdisch originellen Namens nicht – aber dafür einfach nur grenzenlos langweilig. Und ein bisschen peinlich. Aber das ist vielleicht auch dem anfangs erwähnten guten Willen geschuldet…

Entfremdet


Cover - Entfremdet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:54 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Nebelkrähe

(Underdog)
by Gast
Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Review:

Exivious

()

Käse verklebt die Hirne, Kiffen auch. Und das hier sind ja schließlich Holländer. Die nehmen ja genau jene Dinge zu sich, beinahe ausschließlich. Außer sie machen abgedrehte Musik, die vielleicht nur die Leute verstehen, die entweder das gleiche inhalieren – oder einfach einen weiten musikalischen Horizont haben. Denn EXIVIOUS machen Prog-Rock der extremen Sorte – Fusion, und Jazz-Metal ausdrücklich inklusive. Dass die Beteiligten wissen, was sie tun, dürfte spätestens dann klar sein, wenn man erfährt, dass Leute von Cynic und Textures mitproggen. Genauso klar ist aber auch, der der geneigte Durchschnittsmetaller/ Durchschnittsrezensent/ Durchschnittshörer maßlos überfordert sein dürfte. Zumal der Metal-Anteil der Scheibe wesentlich geringer als bei Cynic ist. Wer diese Art von Musik mag, der hat für eine gute Dreiviertelstunde schon viel Arbeit fürs Hirn, wer nicht, der wird überlegen, diesen instrumentalen Mega-Hirnfick lebendig und nicht wahnsinnig überstanden zu haben – daran können auch atmosphärischen Parts wie in „All That Surrounds Part 1“ wenig. Das erinnert dann eher an einen Soundtrack für einen Jacques-Cousteau-Film. Aber jetzt wissen wir wenigstens, wie es die Holländern denen besorgen, die auf Käse und Co weniger abfahren. Das selbst veröffentlichte Album sieht aus wie ein echtes Labelprodukt, ist auf 1000 Kopien limitiert und kommt in edler, nummerierter Box inklusive individuellem Mini-Poster.

Exivious


Cover - Exivious Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rocketqueen

()

Es hat ein paar Jährchen gedauert (genauer gesagt fünf) bis NIK PAGE mal wieder mit einem unter eigenem Namen firmierenden Longplayer aufwarten konnte. „Rocketqueen“ heißt das neue Album und zeigt den Ex-BLIND PASSENGER Fronter noch immer im Fahrwasser von „Sacrifight“ (2003) und „Sinmachine“ (2004) und damit abseits seiner Anfänge, tief eingetaucht im Electro Gothic Rock. Dabei setzt NIK PAGE vor allem auf atmosphärische Düsternis in Verbindung mit rockiger, zeitweise poppiger Eingängigkeit. Natürlich leben die Songs auch durch NIK PAGE’ typischen Gesang und einer in diesem Genre nicht immer gegebenen Abwechslungsreichtum. Dazu holte sich PAGE externe Hilfe ins Studio; Psychobilly Legende Koefte De Ville (MAD SIN), den Horrorpunk Rod Usher (THE OTHER), Luminor (Ex-CINEMA BIZARRE) und Musical-Star Victoria Valo. „Rocketqueen“ geht nach einem kurzen Intro mit „Vicious Girls“ sehr eingängig und tanzbar los, die eher ruhige Single „Voices From Outer Space“ dürfte der Zielgruppe bekannt sein, „Goldene Zeiten“ kommt mit tagesaktuellen Lyrics und geht verdammt gut rockend ins Ohr, „Kein Herz wird ewig brennen!!“ hat Radiopotential und ist ein typischer PAGE-Song wie man ihn bereits auf den ersten beiden Alben zu schätzen wusste, „Nie mehr“ hat dank Rod Usher eine ungewohnt punkige Attitüde, das zusammen mit Luminor entstandene „Fight“ zeigt am Besten was man unter Electric Goth’n’Roll verstehen könnte - paßt. Das abschließende „Wir brauchen keinen Gott“ markiert dann den atmosphärisch düsteren Abgesang einer guten, Radio- und Clubtauglichen Scheibe. Der schwarz gekleidete Anhang weis wohl was er an „Rocketqueen“ hat und sollte sich mit NIK PAGE Album No. 3 den Herbst in den entsprechenden Locations verschönern.

Rocketqueen


Cover - Rocketqueen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:12 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch