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Death Domination

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IMPIOUS hatten mit “Death Domination” ein paar Probleme, schlussendlich ist das sechste Album der Schweden jetzt aber erschienen. Auf dem legen die Herren mit „Abomination Glorified“ in bester THE CROWN-Manier los, mit messerscharfem Riffing und einem Mörder-Groove. Wer jetzt aber auf eine Fortführung dieses Konzepts hofft, hat einen Satz mit X vor sich, was schon das folgende „The Demand“ klarstellt: deutlich aggressiver, deutlicher schnörkelloser und deutlicher weniger THE CROWN-like, ist der Song ein brachialer Death Metal-Klumpen geworden. Das liegt zum Großteil am Drummer, der offenbar Bock auf Blast-Parts hatte und die immer wieder einsetzt, ohen sich darum zu kümmern, was für Melodien und Riffs seine Kollegen grade zocken. Manchmal funktioniert das sehr gut, wie beim Geschoss „Legions“, manchmal geht das aber auch gnadenlos schief, wie bei besagtem „The Demand“. Etwas mehr Abstimmung wäre hier vonnöten gewesen, denn so verlieren die Thrash-Anteile und der durchaus stimmige Songaufbau gegen die absolute Brutalität des Drumkits. Wer sich von dem Inferno nicht abschrecken lässt, wird in jedem Song gelungene Parts und Ideen finden, so mancher Track offenbart zudem erst mit dem zehnten Durchgang seine ganze Schönheit, aber das werden sich eher eingefleischte IMPIOUS-Fans antun als Neueinsteiger. Die werden vom Brett, das sich ihnen hier präsentiert, entweder angetan sein oder sich verwundert die Ohren reiben und eine andere Scheibe zulegen. Fragt sich, ob das die Intention von IMPIOUS war und ob der Sprung von der letzten zur aktuellen Scheibe gewollt so groß war.

Death Domination


Cover - Death Domination Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:16 ()
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Approaching Normal

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BLUE OCTOBER sind hier bei uns in Europa noch eine ganz kleine Nummer, doch jetzt soll mit „Approaching Normal“ und dem bereits fünften Studiowerk dieser US-Band endlich der große Durchbruch jenseits des großen Teiches gelingen. Vier satte Seiten Promotext sollen dies wohl auch noch weiter unterstützen – aber erreichen bei mir zunächst mal eher eine vorsichtige "Habacht"-Stimmung, da könnte ja schon wieder ein Hype weiter gepusht werden wollen.

In Amiland wurde die Scheibe bereits im März 2009 veröffentlicht, war dort auch mit Singles recht erfolgreich - jetzt also versucht die Band folgerichtig auch bei uns ihr Glück.

Für die insgesamt gelungene (da recht ausgewogen) Produktion war dabei der zigfache Grammy-Gewinner Steve Lillywhite (u.a. U2) verantwortlich. BLUE OCTOBER machen ganz grob so eine Art "Indie Rock meets Alternative" mit mehr oder weniger stark auftretenden Pop-Anleihen. Insbesondere gegen Schluss fehlt es etwas an Biss, da flacht die Scheibe doch etwas stark mit zwar schönen aber zu süßen Zuckermelodien in seichtere Gewässer ab. Der Sound, ja man kann wohl sagen auch das Gesicht der Band, ist hier ganz klar die markante Stimme von Mastermind Justin Furstenfeld (Künstlername). Und dieser Junge hat eine ganz eigenen expressionistischen Stil, er singt, spricht und leidet sich auch durch seine sehr persönlichen und detailreichen Texte. Der Mann kann viele Silben sehr schnell hintereinander artikulieren, mal gesprochen dann wieder gesungen aggressiv und schließlich wieder sehr einfühlend. Er klingt dabei wie eine recht coole Mischung aus heißerem PETER GABRIEL sowie dem ehemaligen FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Sänger Kai Wingenfelder. Er hat einfach das gewisse Etwas und diesen ganz eigenen Style bringt er mit seinem besonderen Flair in die Musik bestens mit ein. Die ganze Schose kommt unglaublich packend, gerade heraus, ehrlich und auch sehr emotional rüber, der mir leider unbekannte Vorgänger „Foiled“ (2006) der Texaner erreichte damals in nordamerika Platin-Status. Wenn die Mucke damals schon ähnlich dicht und pulsierend war wie bei „Approaching Nomal“ ist dies schon ein Überraschung, denn ansonsten sind dort eher andere Töne in den Hitparaden angesagt. Den klassischen Mainstream bedient BLUE OCTOBER nämlich eher nicht, trotzdem könnten solche Hammertracks wie der etwas meldodramatische Opener "Weight of the World" und das schmissige "Say It" eine bereitwillige folgende größere Zuhörerschaft finden. Wie gesagt: Diese Stimme mit den tollen Texten, er hat auch irgendwie etwas von Onkel FISH wie er seine vertonten Gefühlswelten vorträgt. Auch das etwas riffig-lärmende
"Dirt Room" ist sehr dynamisch, mitreißend und auch mal recht düster. Aber auch sanftere Klänge, untermalt mit Geige, Mandoline und Keyboardklänge werden gekonnt bei etwas verträumteren Nummern wie z.B. "Been Down" oder auch "My Never" eingebaut, mit wunderbarem Fluss und wohligen Refrains. „Should be Loved" klingt wie 80’er Jahre, THE SMITHS Wavegitarren mit den KILLERS von heute kombiniert, klasse gemacht. Das hymnische "Kangaroo Cry" klingt tatsächlich nach den oben schon erwähnten FURY’s. "Picking Up Pieces" ist ein typisch-luftiger Ohrwurm zwar sehr fröhlich aber gut. "Jump Rope" ist dann schon sehr fröhlich, unbeschwert und lässt einen aber einfach nicht mehr, die gute Laune steckt an. "Blue Skies" ist ein treibender Gitarrensong, den hat Justin für seine kleine Tochter geschrieben - nicht schlecht, er hat was von R.E.M. mit viel Tempo. Die letzen beiden Songs von „Approaching Normal" fallen dann wie bereits geschrieben doch etwas ab. Mit hätten da ein paar mehr riffelastigere sowie fettere Sachen besser gefallen aber was soll’s, dieses Album ist trotzdem außergewöhnlich gut gelungen, nur musikalisch nicht ganz perfekt, es fehlt aber nicht viel zum Tipp.

Insgesamt bietet es viel Gefühlskino mit wunderbaren Schwankungen zwischen zu tiefst betrübt und wütend aber auch dann wieder positive Stimmungen verbreitend, es geht rauf und runter mit einem sehr ausdruckstarken Sänger. Wer mit solchen Bands wie aktuell KINGS OF LEON oder auch den guten alten MANIC STREET PREACHERS etwas anfangen kann, der darf sich BLUE OCTOBER gerne vormerken.

Approaching Normal


Cover - Approaching Normal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:14 ()
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Band:

Blue October

KEINE BIO! www
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Native

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FLOOD haben mit ihrem Meteor City-Debüt keinen leichten Weg gewählt, gerade mal vier Songs in knapp 40 Minuten sprechen nur eine kleine Zielgruppe an. Aber das dürfte der Band egal sein, so schweren Doom wie ihn FLOOD spielen, macht niemand aus anderen Gründen als Hingabe und Liebe zum Genre. Die vier Songs bauen sich sehr langsam auf (selbst für Genre-Verhältnisse), um sich dann im Höhepunkt zu einem Groove aufzutürmen, der sich auf den Hörer ergießt – angesichts des maritimen Themas der Scheibe passt die Analogie mit einer Welle ganz gut. Brachial sind FLOOD in diesen Momenten, passend monoton vorher, eben wie der ewige Ablauf einer Welle. Das steht den vier Songs gut zu Gesicht, einzig der Gesang kommt nicht immer gegen die urtümliche Gewalt der Instrumente an und wirkt stellenweise zu schwach, da müssen FLOOD noch Arbeit investieren, dann könnte das Folgewerk eine Mörderwelle bringen.

Native


Cover - Native Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 43:1 ()
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Band:

Flood

KEINE BIO! www
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To Desecrate And Defile

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LIVIDITY haben ein textliches und visuelles Konzept, das zweifellos bar jeden Geschmacks ist, aber sich darüber bei brutalem Death Metal aufzuregen ist irgendwie auch müßig. Also Augen zu und durch, denn was die seit 15 Jahren aktiven Amis auf „To Desecrate And Defile“ in die Hörgänge ballern, ist Death Metal erster Güteklasse, wie nicht anders zu erwarten. LIVIDITY haben dreizehn Songs auf ihr War Anthem-Debüt gepackt, die es allen Jungspunden ordentlich zeigen und zu keiner Sekunde langweilig werden oder sich wiederholen – so viel Abwechslung ist selten im brutalem Death Metal. Die Tempowechsel tragen viel dazu bei, zumal LIVIDITY auch im Mid Tempo-Bereich einrucksvoll brutal und abwechslungsreich bleiben. Blast-Parts stehen gleichberechtigt neben mächtig groovenden Passagen, die die Nackenmuskeln beanspruchen lassen. Beim Gesang setzt sich die Abwechslung fort, neben den sauguten Growls wird auch geschrieen, gekreischt und gesquealt (schrecklicher Ausruck, aber jeder weiß, was gemeint ist), das es eine Wonne ist und dem Hörer nicht langweilig wird. Kurzum: „To Desecrate And Defile“ ist eine verdammt fette Death Metal-Platte, die sich vor der Konkurrenz locker behaupten kann und allen Nachwuchsmöchtegernbrutalobands zeigt, wo der Hammer hängt

To Desecrate And Defile


Cover - To Desecrate And Defile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:45 ()
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The Devil On Nobel Street

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SOUNDS LIKE VIOLENCE suggerieren mit ihrem Namen, dass es hier ordentlich einen auf’s Met geben wird. Aber weit gefehlt, das macht schon der peinlich eingeleitete Opener und Titeltrack klar – immerhin kann den Schweden nicht unterstellt werden, dass „The Devil On Nobel Street“ lahmarschig ausgefallen ist. Im Gegenteil, die Scheibe sprüht vor Energie und Einsatzfreude der Musiker, aber so recht will der Funke nicht überspringen, dafür wirkt das Ergebnis paradoxerweise zu zahnlos und zahm. „Transparent“ ist guter Emorock, aber zu glattgebügelt, um jenseits der Teenie-Schar von BLINK182-Fans als wild wahrgenommen zu werden, „The Emperor’s New Clothes“ ist dann sogar noch einen Ton softer und geht soweit in Richtung Pop, dass MAXIMO PARK sich die Augen reiben würden. Ambitioniert ist „The Devil On Nobel Street“ auf jeden Fall, aber im ganzen Nachdenken und Brüten über die neue Ausrichtung haben SOUNDS LIKE VIOLENCE vergessen, dass Gitarren-orientierte Musik auch ruhig mal Arschtreten darf. Zugute gehalten werden muss den Schweden, dass sich die Songs alle auf einem ähnlichen Niveau bewegen und es so keine Ausfälle gibt, aber das gilt nur für Leute, die mit dem arg poppigen Sound generell warm geworden sind. Für alle anderen ist dieses Album ein glatter Fehlkauf.

The Devil On Nobel Street


Cover - The Devil On Nobel Street Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:43 ()
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Snacks

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„Snacks” macht Spaß. So wirklich, ohne Einschränkung. Und das, obwohl KIDCRASH nach ihrem Debütalbum einen Stilbruch hingelegt haben und „Snacks“ in die Mathcore/ Frickel-Ecke tendiert; dabei aber so federleicht und verspielt ist, dass es eher an AIRPEOPLE als an CONVERGE erinnert. Die Harcore-Wurzeln finden sich immer noch ganz tief vergraben im Sound der Amis, darüber wurden aber viele Schichten jazziger Ideen („Sleeper Wave“), Chaoscore-Riffing und unkonventionelle Songstrukturen gepackt, die „Snacks“ zu einer intensiven Hörerfahrung machen, ohne völlig ins Chaotische abzugleiten. Irgendwie wirkt „Snacks“ leiser und ruhiger als vergleichbare Werke, ohne weniger hart zu sein – das ist ein Spagat, den so selten eine Band zustande gebracht hat und der zusammen mit dem eingängig wie komplexen Songwriting für offene Münder und Mitsummen von Melodien sorgen wird. „Snacks“ ist eine überraschend gelungene Scheibe, die vom COALESCE-Fan bis zum VIRULENCE-Freund jeder hören kann, der mit sperriger, komplexer, eingängiger, entspannter Musik was anfangen kann und nicht durchgehend verzerrte Gitarren braucht.

Snacks


Cover - Snacks Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 32:59 ()
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Lost Ground (EP)

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Als schickes grünes Vinyl gibt es die neue DEFEATER-EP „Lost Ground”, in Zeiten billig aufgemachter CDs immer wieder ein Genuss. DEFEATER beschäftigen sich in den sechs Songs mit dem Kerl, der auf dem „Travels“-Album in „Prophet In Plain Clothes“ zu hören war – und das in ausgezeichneter Form, mit intelligenten, verschachtelten Hardcore-Songs, die den Hörer fordern, ohne ihn zu überfordern. Natürlich ist die Bridge9-Zielgruppe auch die für diese EP, aber jeder, der mit anspruchsvoller emotionaler Musik was anfangen kann, wird mit „Lost Ground“ glücklich. „Home Ain’t Never Home“ ist das perfekte Beispiel für einen Song, der melodisch und eingängig genug ist, um jedem Uncle Sally’s- oder Visions-Sampler zu bereichern und gleichzeitig so viel Wut in sich trägt, dass auch der härteste Bollo damit glücklich wird. Produktionstechnisch ist natürlich alles in Butter, immerhin ist Jay Maas im DEFEATER-Line Up zu finden, und da auch beim Songwriting alles richtig gemacht wurde, kann „Lost Ground“ auf ganzer Linie überzeugen und wird ausdrücklich jedem ans Herz gelegt, der sich auf emotionale Musik einlassen kann. Großes Kopfkino!

Lost Ground (EP)


Cover - Lost Ground (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 20:0 ()
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Light On The Path

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SUBAUDITION liefern mit „Light On The Path“ den ersten Soundtrack für den kommenden Winter: langsam, getragen und sehr melancholisch, wie es sich für Finnen so gehört wird da zur Sache gegangen. Streicher, Klavier und ruhige Gitarre spannen den instrumentalen Rahmen, in dem der Gesang zerbrechlich-melancholisch vorgetragen wird, andere Gefühlsebenen aber vermissen lässt. Anfang klingt das alles schön und vermittelt die erwünschte melancholische Atmosphäre, die wahlweise nach einer Abschiedsparty oder dem Verlust der Herzdame herrscht, erweitert um die Tatsache, dass das Ganze ausgerechnet im grauen November passieren musste. Aber nach 20 Minuten geht das ewig gleiche Geseier etwas auf die Nerven, etwas mehr Abwechslung in Form von anderen Emotionen wären wünschenswert und würden „Ligt On The Path“ mehr Tiefe verleihen. Da das ausbleibt, wirken die Finnen etwas zu weinerlich und zu sehr in den (Herz)Schmerz verliebt, um außerhalb eines kleines Kreises Gleichgesinnter Freunde zu finden.

Light On The Path


Cover - Light On The Path Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 41:36 ()
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Vertrieb:

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