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Narben der Zeit

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Satte acht Jahre nach dem Debüt „Twilight“ hört man mal wieder was von den ERBEN DER SCHÖPFUNG, oder besser gesagt von ERBEN-Gründer Oliver Falk. Denn nach internen Problemen, noch vor Veröffentlichung des zweiten Albums, machte der Rest der Band und das damalige Management (Alex Krull) unter dem Namen der ersten ERBEN DER SCHÖPFUNG-Single „Elis“ weiter. Oliver Falk blieben aber zumindest die Namensrechte. Und unter dieser Firmierung eröffnet der Keyboarder nun neben seiner bisherigen Band WELTENBRAND eine neues Kapitel unter den hoffentlich nicht zu selbstbezogenen Titel „Narben der Zeit“. Dabei setzen die ERBEN DER SCHÖPFUNG weiterhin auf eine Mixtur aus Gothic, fetten Gitarren und elektronischen Elementen, meist in Form von Techno-Beats, sowie engelsgleichen Gesang (Dina Falk) und kreieren so ihren melancholischen Gothic Metal. Im Vergleich zum Erstling geht man dabei zwar einen Tick deftiger und mit mehr Tempo ran, Gesang und Keyboards nehmen den Songs aber dessen ungeachtet öfters mal etwas der gewollten Power. Mit der nicht ganz kitschfreien, aber gut arrangierten Ballade „Homeless“, dem mit Growls versehene, zum Teil atmosphärisch trägem EBM-Track „Leaving“ (auch die Single) und dem harten Banger „Krähenauge“ seien mal ein paar typische Songs zum Reinhören der Zielgruppe anempfohlen. Einen morbiden Song in Folge von „Niemand kennt den Tod“ oder „Doch sie wartet vergebens“ welche die ERBEN DER SCHÖPFUNG damals in die Nähe der erfolgreichen THEATRE OF TRAGEDY rückten bietet das 2009er-Album leider nicht. Die Lichtensteiner ERBEN DER SCHÖPFUNG dürften aber trotzdem sicher viele Schwarzkittel erfreuen, ohne dabei einen Innovationspreis zu gewinnen - „Narben der Zeit“ ist nämlich nicht immer bis ins Detail spannend - dürfte aber gut auf den Tanzflächen funktionieren.

Narben der Zeit


Cover - Narben der Zeit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:3 ()
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The Great Misdirect

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BETWEEN THE BURIED AND ME lasen sich für den Einstieg in ihr neues Werk viel Zeit, das Intro zieht sich über mehr als drei Minuten, um dann in die erste Explosion zu müden und „The Great Misdirect“ einzuleiten. Wirklich verwirren können die Herren aus North Carolina aber nicht, denn schnell wird klar, dass auch die neuen Songs progressiv-brutaler Stoff sind, wie ihn nur wenige Bands hinbekommen – „Colors“ hat das bereits gezeigt. Mit „The Great Misdirect“ gehen BETWEEN THE BURIED AND ME noch verschachtelter, noch komplexer zu Werke und haben gleichzeitig das Brutalitätslevel minimal gesenkt, so dass sich die Scheibe stellenweise mehr nach Progressive Metal als nach Mathcore anhört. In diesen Momenten sind die Songs, so paradox das auch scheinen mag, am nachvollziehbarsten, nur um dann im nächsten Moment wieder völlig abgefahren zu werden. „Disease, Injury, Madness“ ist dafür ein wunderbares Beispiel und mithin der Höhepunkt der Scheibe, in dem die Musiker alle Register ziehen und sich sowohl bei Proggies wie auch bei Metalcore-Kids beliebt machen werden – zumindest bei denen, die einen Song gerne zwanzigmal am Stück hören. Denn die Scheibe braucht viel Zeit, um in allen Facetten aufgenommen zu werden und die zugrunde liegende Schönheit und Genialität zu verstehen. Wer sich darauf einlassen kann und will (vielleicht auch den nötigen Mut dazu hat), wird mit einem Album belohnt, dass den bereits vorzüglichen Vorgänger noch toppt und eine gelungene Symbiose aus Genialität und Wahnsinn, aus Progressive und Brutalität ist.

The Great Misdirect


Cover - The Great Misdirect Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 59:35 ()
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Where the Wild Things Are

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STEVE VAI ist schon ein ganz großer Gitarrist und natürlich viel mehr als nur ein freakiger Schredderkönig mit viel Posing und noch mehr Show wie ihn manche seiner ärgsten Kritiker gerne mal etwas hinstellen wollen.
Das hat schon was von einem Magier, wenn er mit seinem langen bestickten Mantel, cool designter Brille und einer grün hinterleuchteten Gitarre auf die Bühne kommt. Der Mann legt gleich los wie die Feuerwehr, auf seinem wahrscheinlich handgeklöppelten Teppich entlockt er seinem Instrument die abgefahrensten Töne und überzeugt auch im perfekten Zusammenspiele mit einer absolut klasse Band. Die darf rein musikalisch keinesfalls nur als notwendige (Hintergrund-)Staffage agieren sondern durchaus eigene Akzente setzen. Insbesondere durch die Hinzunahme von gleich zwei tollen Geigen-Akteuren gewinnt diese Darbietung nocheinmal an Dynamik und Interaktion und so entsteht ein wirklich atemberaubender Mix aus Rock, Jazz, Fusion Metal und diesmal auch noch Folk mit klassischen Elementen. Dies alles zusammen mit dem typisch Vai’schen Wahnsinn, der natürlich seine geniale Virtuosität nutzt um diese ausschweifenden Klangmalereien kombiniert mit knackigen Gitarrenriffs und Solis in Verbindung mit psychedelischen Einlagen aus dem Hänschen zu schütteln. Auch die experimentelle Seite kommt natürlich nicht zu kurz, hier wird ausgibieg soliert, gejammt und gerockt.

Diese neue, sehr üppige Doppel-DVD "Where The Wild Things Are" ist vom Titel und dem Gebotenem her durchaus wörtlich zu nehmen. Grenzen egal welcher Art sind für STEVE VAI sowieso nicht vorhanden, und wen die Gitarrenkünste des Maestros rein audiomäßig bisher nicht so recht überzeugt haben, dem sei diese DVD an Herz gelegt. Die gekürzte Normal-CD von diesem Konzert kann nicht annährend die zuvor beschriebene Eindrücke vermitteln und ist daher schlicht vernachlässigbar.

Dieses Konzert in Minneapolis aus 2007, das während seiner fast zweijährigen Tournee zu dem letzten Album "Sound Theories" mitgeschnitten wurde, ist schon etwas ganz besonderes. Ich konnte mir bisher nichts langweiligeres Vorstellen als eine fast dreistündige DVD eines Livekonzertes von einem Sologitarristen - STEVE VAI hin oder her, aber dieses Album hat mich eines Besseren belehrt. Das Ganze kommt tatsächlich meist sehr spannend und auch unterhaltend rüber auch wenn größtenteils nur wenig Gesang zu hören ist, sondern nur rein die Instrumente. Aber seine Mitmusiker sind schon selbst weltklasse, egal ob Ann Marie Calhoun (mit schönem Keyboardspiel und Violinenparts), Bassist Bryan Beller (spielt sehr sauber und klar mit schönem Groove aber auch funkig bei Bedarf), Alex DePue (Keys und Violine), der zweite Gitarrist Dave Weiner (eigentlich selbst ein hervorragender Solist darf sich hier einen ganzen Song selbst verwirklichen ) und dieses halbnackte Tier am Schlagzeug, Jeremy Colson. Man, der Junge hat es echt voll darauf, egal ob reduziert wie beim blusigen „Tender Surrender“ oder metallisch und dann dieses verrückte Solo am Ende der ersten DVD („Earthquake Sky“), der Hammer. Dabei bearbeitet er zunächst eine Art Schiebe-Umhängeschlagzeug mit Lichteffekten, Nebel und neckischer Totenkopfdeko und entlockt diesem Teil die wahnwitzigsten Sounds. Es werden insgesamt 27 Tracks geboten, stilistisch wie schon erwähnt höchst unterschiedlich, besonders gut gefallen haben mir das funkig-coole „Freak Show Excess“, das zunächst akustisch geprägte „All About Eve“ und das treibende „Fire Wall“, beides mit solidem Gesang, hört sich dann stimmlich etwas nach älterem BILLY JOEL an.
Der DVD-Sound ist brilliant klar, absolut sauber gemischt und in einem sehr transparenten 5.1 Mix absolut heimkinotauglich. Bild und Schnitte sind ebenfalls sehr musikdienlich und nicht zu effekthascherisch aufgebaut. Tatsächlich kommt hier echte Konzertstimmung bei den Zuschauern auf und dieser Gig bietet einige wahrlich faszinierende Momente – ja so muss ein Gitarrengott sich auch präsentieren.

Nach 2 Stunden 40 Minuten ist dann Schicht, danach gibt es aber noch als Bonus ein paar ganz lustige Interviews mit der Band sowie dem Meister himself und natürlich auch etwas "Behind The Scenes" Material. Außerdem bewirbt ein zweifacher Vai noch sehr geschäftstüchtig und auch recht witzig gemacht sein neustes Gitarrenpedal natürlich mit ausgiebiger Vorführung.

Der Man hat es wirklich voll drauf – nie war Instrumentalmusik so packend und unterhaltsam verpackt.

Where the Wild Things Are


Cover - Where the Wild Things Are Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 140:0 ()
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Burden Of Grief

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Nicht wenige von Euch dürften Ed Warby kennen, seines Zeichens holländischer Drummer von unter Anderem GOREFEST, HAIL OF BULLETS und AYREON. Nun hat der umtriebige Trommelbube mit THE 11th HOUR eine neue Spielwiese gefunden, auf der er sich diesmal auch als Hauptsongwriter und Multiinstrumentalist austoben kann. THE 11th HOUR sind quasi eine Ein-Mann-Band, bei der Warby lediglich Unterstützung von EDGE OF SANITY- und DEMIURG-Sänger Rogga Johansson erhält, der auch an den Texten mitarbeitet. Das Duo frönt jedoch nicht deathmetallischen Klängen, sondern finsterem, mächtigem Doom. Und „Burden Of Grief“, das Debüt der beiden Herren, macht nicht etwa den Eindruck eines müden Nebenbei-Projektes, sondern legt gleich richtig los, als hätte das Pärchen nie etwas anderes gemacht. Wenn man dem Album überhaupt etwas vorwerfen kann, dann sind das vielleicht noch songwriterische Schwächen im Detail, wie etwa in den ersten beiden Songs „One Last Smoke“ und vor Allem „In The Silent Grave“ zu vernehmen, wenn die arg simplen Refrains gefühlte 300 mal wiederholt werden. Die Songs wirken mitunter etwas langatmig und auch die bombastischen Parts und Keyboard-Intermezzi sind nicht ganz frei von Kitsch, doch dafür entschädigt das sehr gute Zusammenspiel aus ultratiefen Growls und glasklarem, melancholischem Gesang. „Weep For Me“ oder „Atonement“ sind jedenfalls insgesamt sehr gelungen und dürften jedem Doomer mit Hang zu „gotischen“ Klängen gefallen. Wer etwa OPETH, ISOLE oder NOVEMBERS DOOM mag, dem sollte „Burden Of Grief“ problemlos zusagen. Ein starker Einstand, der nur noch wenig Luft nach oben lässt und für das nächste Mal einen „Tipp“ erhoffen lässt!

Burden Of Grief


Cover - Burden Of Grief Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 52:37 ()
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Ironic Truth

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Normal sind mir ja Bands, die gleich im Opener behaupten, Gott gefunden zu haben, reichlich suspekt. Aber keine Angst: THE ROXX sind keine Bibelwerfer der Marke STRYPER, sondern eine waschechte Heavy Rock-Band, die ihre Wurzeln tief in den 80er Jahren hat (wie meine Kollegin Tennessee bereits im Review zum Vorgänger „Unleash Your Demon“ erkannt hat) und mit Billy Itch einen zweiten Halford auffährt. Hört Euch nur mal das coole „If Time Stood Still“ an – der gute Billy würde bei den mittleren Tonlagen auf „Killing Machine“ oder „Angel Of Retribution“ kaum auffallen! Aber das ist nicht der einzige Trumpf, den diese bereits gut 25 Jahre existente Band zu bieten hat, denn die Kompositionen können sich ebenfalls zu einem großen Teil hören lassen. Neben dem erwähnten Opener „I Found God“ stechen besonders das hymnische Riffmonster „The Epiphany (Revolt)“, die besonders textlich originelle Metal-Hommage „Knock On Metal“ und das flotte „By The Crack Of The Whip“ heraus, wobei aber gesagt werden muss, dass besonders die zweite Hälfte von „Ironic Truth“ leicht abfällt. Das nervige „Jack Plug Safe“, das an die ANACRUSIS-Coverversion des NEW MODEL ARMY-Klassikers „I Love The World“ erinnernde „I Love To Hate“ oder das monotone “No Scruple No Shame” können das anfängliche hohe Niveau nicht mehr mitgehen und versinken im Sumpf der Beliebigkeit. Hätte die Band ihre Stärken hier noch weiter ausgebaut und ihren nicht nur gesanglich PRIEST-beeinflussten Stil in mitreißendere Formen gegossen, dann hätte hier unter Umständen sogar der „Tipp“ stehen können. So reicht es nur zu einer Empfehlung an die Old School-Fraktion, sich das Album ruhig einmal anzuhören. Echte Enttäuschungen sehen anders aus.

Ironic Truth


Cover - Ironic Truth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:53 ()
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This Is Personal

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"This Is Personal" ist das Debütalbum der Helsinkier Band CLARKKENT, kürzlich live zu bewundern als Support für SUNRISE AVENUE. Samu Haber und Jukka Backlund von SUNRISE AVENUE produzierten denn auch zwei Songs des Albums (umsonst und aus Begeisterung, sollte man an dieser Stelle vielleicht hinzufügen), nachdem die Band- nach Ablehnung von Seiten diverser Major Labels auf Suche nach Alternativen- an sie herangetreten war. Herausgekommen ist ein hübsches Alternative-Album, mal mit einer kleinen Prise Melancholie versehen, wie beim ruhigen "Everything We Had", mal punkiger wie bei "I.W.T.C.Y.", aber immer eingängig. "In My Arms" spielt mit poppiger Melodie und Punk-Appeal und mit "I Will Wait" haben die Jungs doch tatsächlich sogar eine Piano-Ballade am Start. CLARKKENT sind kein klassischer Finnenrock, nennen jedoch immer noch genug gelegentlich aufflackernde unterschwellig melancholische Elemente ihr eigen, um auch den einen oder anderen Finnenrock-Anhänger glücklich machen zu können. Davon abgesehen sollten auch Alternative und Indie-Freunde ruhig mal in Erwähnung ziehen, der Band Gehör zu schenken, es könnte sich lohnen.

This Is Personal


Cover - This Is Personal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:10 ()
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Where The Wild Things Are

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STEVE VAI gehört ganz sicher zu den herausragenden und auch prägendsten Gitarristen seit Anfang der 90er Jahr bis in die heutige Zeit hinein. Meine ersten Live-Berührungen mit dem Freak, der diese schier unmöglichen Soli und Klanggebilde vornehmlich auf seinen Lieblingsmodellen von Ibanez hervorzaubert, hatte ich bei seinem damaligen Auftritt bei WHITESNAKE, mit denen er 1989 das „Slip Of The Tongue“-Album einspielte und danach auf Tour ging.

Für STEVE VAI typisch sind kompositorische Achterbahnfahrten die er aus Elementen des Jazz, Rock, Fusion, Blues sowie Klassik und oft auch einer recht vertrackten Rhythmik zusammenbastelt. Mir sind zwar ehrlich gesagt die weniger technisch und etwas, sagen wir mal eher melodienbetonteren, Gitarristen lieber wie u.a. JOE SATRIANI (bei dem er sogar mal Unterricht nahm) aber auch STEVE VAI hat sich in den letzten Jahren etwas mehr dem mainstreamigeren Bereich geöffnet. Daher ist er vielleicht einen tick weniger abgehoben unterwegs als noch zu Beginn seiner Karriere.

„Where The Wild Things Are“ ist die gekürzte Version der gleichnamigen Doppel-DVD die über satte drei Stunden Laufzeit bietet. Diese wurde dabei auf gute 80 Minuten heruntergekürzt und bietet 15 Tracks von einem Gig seiner fast zwei Jahre dauernden Tournee in Minneapolis aus dem Jahr 2007. Trotzdem beinhaltet auch dieser Mix immer noch viel anspruchsvolles Material, um die hohen Künste des Meisters ausreichend darzustellen. Der Mann ist natürlich ein hammermäßige Virtuose wie er im Buche steht, da wird mit einem Wahnsinnstempo die Saiten rauf und runter runtergeflitzt, die Finger kreisen und rotieren, die Gitarre darf ausgiebig jaulen und typisch exzessiv durch die Gegend kreischen – ja, da bekommen manche Saitenhexer feuchte Blicke bzw. heiße Ohren. Für Otto-Normalhörer dürfte dies aber nicht immer ganz so erträglich sein, auch wenn er betont darauf achtet mit weniger vertrackten Parts und schönen Melodien aufzuwarten. Die Bühnenqualitäten von STEVE VAI, die auf der DVD sehr gut rüber kommen, gehen hier natürlich schon deutlich verloren. Ein paar Ansagen sind dabei noch enthalten und die Bandvorstellung ist auch noch zu hören. Einige Songs sind entweder mal mehr oder weniger mit Vocals versehen, dabei ist „All About Eve“ gar nicht mal so schlecht geworden und auch das funkige „Fire Wall“ kommt recht cool rüber - hört sich dann stimmlich etwas nach älterem BILLY JOEL an. Die Begleitcombo ist ebenfalls so übel nicht, insbesondere Ann Marie Calhoun mit schönem Keyboardspiel und Violinenparts ist ein absoluter Pluspunkt. Manche Sachen sind aber auf Dauer nur schwer erträglich, mit gefallen daher die etwas riffigeren Sachen wie „Now We Run“, oder das etwas exotische „Taurus Bulba“ sowie „Die To Live“ mit schönen VAN HALEN Anleihen noch am besten. Das recht bluesige „Tender Surrender“ hat auch was, kommt wirklich klasse rüber und müsste Fans von GARY MOORES heutiger (leider) nur noch Bluesausrichtung besonders gefallen. Alles in allem dürfte die CD dieses Exzentrikers hauptsächlich für die Gitarrenfans und Selbstspieler sein - alle anderen sind mit der DVD sicher deutlich besser bedient. Allein durch die optische Präsenz die vielen Details, Zusätze und soundlichen Experimente bei richtiger Beleuchtung ist sie doch noch mal wesentlich unterhaltsamer und auch fesselnder (egal ob jetzt Fan oder nicht).

Where The Wild Things Are


Cover - Where The Wild Things Are Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 77:57 ()
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Front The Final Foes

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Eine weitere Spielwiese der beiden PSYCROPTIC-Recken David (Drums) und Joe Haley (Gitarre, aber nur live) nennt sich RUINS, das der Monsterdrummer jedoch primär mit Alex Pope von den australischen EVIL DEAD betreibt. Bislang nur ein echter Geheimtipp, könnten RUINS mit ihrem neuesten Streich „Front The Final Foes“ einen enormen Schritt nach vorne machen, denn eine gelungenere Mischung aus (etwas mehr) Death- und (etwas weniger) Black Metal, die zudem technisch erstklassig umgesetzt wird, findet man nur allzu selten. Stellen- und wahlweise erinnert das Album an eine schmutzige, rock´n´rollige Variante von DISSECTION´s Hammerdebüt „The Somberlain“, an eine räudige, technisch überlegene Version des unterbewerteten RAISE HELL-Werks „Not Dead Yet“, an eine Mischung aus jüngeren SATYRICON und CANNIBAL CORPSE oder auch mal ganz einfach an die polnischen Haudraufgötter BEHEMOTH. Besonders die Produktion gehört zu den passendsten und stärksten seit Langem, denn es wummert, knallt und bollert an jeder Ecke! Zwar ein wenig dumpf und monoton, aber mit ordentlich basslastiger Dampfhammerpower räubern Killer wie „Breath Of Void“, „Cult Rapture“ (saugeil!) oder der Titelsong durch die Boxen und hinterlassen nix als Chaos, Verwüstung und Trümmer. Und obwohl die Scheibe durchaus leicht verfrickelt anmutet, überkommen den Hörer hier keine Fragezeichen wie bei Vollhupen der Marke BENEATH THE MASSACRE, THE FACELESS oder BLOWJOB FOR A COWBOY, sondern das Songwriting ist nachvollziehbar, gelungen und basiert eben nicht auf der sinnlosen Aneinanderreihung von möglichst wirren Knüppelparts. Besser kann man „schwarzes“ Todesblei kaum spielen, so dass „Front The Final Foes“ als eines der Highlights des Jahres durchgeht. Geilomat!

Front The Final Foes


Cover - Front The Final Foes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:44 ()
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Review:

Down And Out In Paris And London

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Nach dem doch etwas über das Ziel hinausgeschossen Vorgänger „Not As Good As The Book“ legen THE TANGENT mit „Down And Out In Paris And London” ihr fünftes, sich wieder mehr an den ersten Alben der Band orientierendes Werk vor. Das Ganze allerdings mal wieder in veränderter Besetzung. Die schwedischen Kollegen Jonas Reingold und Jaime Salazar wurden durch Bassist Jonathan Barrett (PARALLEL OR 90 DEGREES, MAGNA CARTA) und Schlagzeuger Paul Burgess (JETHRO TULL, 10 CC, CAMEL) am Schlagzeug ersetzt – was THE TANGENT mal wieder ein All-England-Line–Up gibt. Mastermind Andy Tillison übernimmt dabei jetzt neben Gesang und Keyboards auch noch die Gitarrenparts, welche aber auf „Down And Out In Paris And London” eine doch eher untergeordnete Rolle spielen. Geboten wird weiterhin 70er Retroprog mit musikalischem Können und viel Tasteneinsatz sowie gelegentliche Saxophon- und Flötenparts (Theo Travis). Die Band begibt sich auch immer wieder auf fast schon jazzige, vor allem von Pianoklängen getragene Ausflüge und wie beim leicht verqueren, sich nicht einfach erschließenden „Ethanol Hat Nail (Canterbury Sequence Vol. 2)” auch dem Canterbury-Sound hin. Kommt der Opener „Where Are They Now?“ da noch teilweise mit rockigen Anwandlungen und tollen Bläserparts daher, so lassen sich manche Längen im Verlauf des Albums („Paroxetine – 20mg“) nicht leugnen. Spannender wird es da schon wenn THE TANGENT wie bei dem (verhältnismäßig) kurzen „The Company Car“ teilweise dissonante Passagen bieten, ohne allerdings die Melodie komplett zu verlieren. Tillison bemüht sich abwechslungsreich zu sein, progressiver wie beim Vorgänger, verliert aber des öfteren den Mut die Ideen über den Tellerrand hinaus weiter auszuarbeiten. „Down And Out In Paris And London” kann man so durchaus als ein angestrengtes Album bezeichnen und Neues von THE TANGENT gibt es auch auf dieser Scheibe nicht – somit ist die Scheibe vor allem eingefleischten Fans zu empfehlen.

Down And Out In Paris And London


Cover - Down And Out In Paris And London Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 58:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Welcome To The End Of The World

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Einen „originelleren“ Titel hätten sich diese noch sehr jungen australischen Death Metaller nicht für ihr drittes Album ausdenken können. Dabei bietet „Welcome To The End Of The World“ eine ordentliche Portion traditionellen Todesmetalls, die in Sachen Authentizität und Räudigkeit mitunter an die Götter ASPHYX erinnert. Auch die lange Inspirationsliste, die die Jungs auf ihrer „Myspace“-Seite angeben, und die von OBITUARY über KREATOR, MEGADETH und SEVENTH ANGEL bis hin zu obskuren Krach-Proggies wie TOURNIQUET reicht, kann man der Band nicht abschlagen, da man all diese Vorgaben hin und wieder, mal mehr, mal weniger, heraushört. Speziell Gitarrist Todd macht am Mikro einen wirklich guten Job und rotzt Nackenbrecher wie „Shadow Storm“ oder das mit clean gesungenen Gastbeiträgen veredelte „Waves Of Disaster“ dermaßen fies heraus, dass man sich fast schon Sorgen um seinen Gesundheitszustand machen muss. Bis auf einige Längen (ein, zwei Stücke weniger hätten dem Album in Sachen Kompaktheit vielleicht nicht geschadet) machen SCOURGED FLESH Vieles richtig und gehören fraglos zu den interessantesten Vertretern ihres Genres in „Down Under“. Nicht überragend, aber schon sehr gut!

Welcome To The End Of The World


Cover - Welcome To The End Of The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:42 ()
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