Review:

Ghost X-35

()

Sieben Mann machen Industrial Metal, davon zwei "Voll"-Sänger. Die Möglichkeiten einer so vielseitigen Besetzung sind groß, keine Frage. Doch das Sprichwort mit den vielen Köchen und dem Brei kommt nicht von ungefähr. Und ob es daher rührt dass zu viele beim Songwriting mitmischen oder ob einfach eine klare Marschrichtung fehlt: TORNAPART wollen wilden Industrialmetal machen der alles bedient: Mehrstimmige SHoutarien, elektronische Interludes, wütendes Riffing und Melodien, deutsche und englische Texte, voll instrumentale Passagen... das ist zu viel, das ist zu halbgar und das ist zu wenig nachvollziehbar. Solange die beiden Sänger etwas zu tun haben, entwickelt sich bei TORNAPART eine gehörige Agression und Dichte. Wenn sie schweigen floppt die Musik komplett: "X-35" klingt so banal und nach Heimorgel-Disco, dass die Ohren welken. Ohne die quickenden Keyboards wäre die Band besser bedient, mit mehr Schärfe und besseren Riffs gar fast gut hörbar. Mehr Druck in den Drums würde nicht schaden und Gastsänger sollte die Band verdammen: Der Hiphopper bei "Medusa" navigiert sich textlich so plump ins Aus dass ich versucht habe die Ironie in seinen Worten zu finden. Vergebens. Das nächste Mal bitte unbedingt mit mehr Ordnung und Schwerpunkten im Wirrwarr.

Ghost X-35


Cover - Ghost X-35 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 21:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Tornapart

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Review:

Infinite Titanic Immortal

()

Es sind genau diese kleinen, feinen Momente, die man als Musik-Schreiberling am meisten schätzt: man bekommt von einem (noch) relativ unbekannten Label ein Digipak verabreicht, das ein (sehr gelungenes, da von dem bekannten Künstler Bogdan aus Serbien kreiertes) Fantasy-Coverartwork offenbart und auf dessen Rückseite zwei Herren in Kriegsbemalung und mit Fackel und Hammer bewaffnet posen. Die Erwartungshaltung ist eher bescheiden… bis man den Zündschlüssel der Musikanlage umdreht. A HILL TO DIE UPON aus Illinois, die von den beiden Brüdern Adam und Michael Cook gegründet wurden und nun als Quartett (von dem die meisten Mitglieder noch unter 20 Jahren alt sind!) die Welt noch unsicherer machen als zuvor, spielen eine superbe Mischung aus Black- und Death Metal, die zentnerschwere Eier aus Stahl hat. Granaten wie „Prometheus Rebound“, „Season Of The Starved Wolf“, „The Dark Road“ oder „Titanic Essence“ machen keine Gefangenen und bewegen sich locker auf dem Niveau von Referenzen wie BEHEMOTH (denen A HILL TO DIE UPON stilistisch und auch „gesanglich“ sehr nahe kommen) oder RUINS. Da dürfte es sicher auch niemanden stören, dass es die Jungs nicht gerade mit Satan, Deibel, Luzifer und Co. haben, sondern eher mit der anderen Fakultät. Neben den neuen Alben der erwähnten Killerbands ist „Infinite Titanic Immortal“ das bisherige Black/Death-Brett des Jahres. Saugeil!

Infinite Titanic Immortal


Cover - Infinite Titanic Immortal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Goi, Rode, Goi!

()

Die russischen Folk/Pagan Metaller ARKONA um Sängerin Maria „Masha“ Archipowa gehören seit ihrer Gründung im Jahr 2002 zu den Genre-Geheimtipps ihrer Heimat und haben bislang durchweg sehr hörenswerte, wenn auch vielleicht nicht essentielle Alben veröffentlicht. Mit „Goi, Rode, Goi!“ setzt die Band diese Tradition fort und liefert eine Scheibe ab, die zumindest in Sachen Spielzeit vollends ausgereizt wurde. Kein Wunder, befindet sich allein schon mit dem viertelstündigen „Na Moey Zemle“ ein Breitwandepos auf dem Album, das auch fraglos zu den Highlights zählt. Aber auch „V Tsepiakh Drevney Tainy“, „Kolo Navi“, „Pamiat“, die Bandhymne „Arkona“ oder das abschließende „Nebo Hmuroe, Tuchi Mrachniye“ gehen als starke Kompositionen durch, die zwar nicht gerade an Bombast und typisch russischen, folkloristischen Melodien geizen, dabei aber nicht zum Selbstzweck verkommen und der klassischen Metal-Instrumentierung trotzdem genügend Freiraum lassen. Auch die gute Masha macht am Mikro einen sehr guten Job und ist mit ihrem Wechsel aus kraftvollem, normalem Gesang und aggressiven Schreien alles andere als eine der unzähligen „Pseudo-Opern-Diven“ mit Heulgarantie. Einziger Kritikpunkt an diesem wirklich sehr guten Album ist eben die überlange Spielzeit, die das Konzept bis zum Erbrechen ausreizt und somit neben den erwähnten, starken Kompositionen einige Längen offenbart. Ein Intermezzo wie „Kupalets“ geht zumindest meiner Meinung nach eher als Füller denn als atmosphärische Aufwertung durch. Trotzdem sollten sich alle Folkies und Paganies (oder heißt das Paganinis?!), die ARKONA noch nicht kennen sollten und etwa Bands wie KORPIKLAANI, EQUILIBRIUM oder ENSIFERUM mögen, „Goi, Rode, Goi!“ mal einverleiben. Stark!

Goi, Rode, Goi!


Cover - Goi, Rode, Goi! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 79:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Start It Now

()

Shit, was ist das denn?!? Pop-Punk ist ja eh schon eine üble Sache, aber so grottigen habe ich schon lange nicht mehr gehört. Übelst glattgebügelter und krampfhaft bemüht fröhlicher Sound seiert einem auf dem Debüt der Österreicher THIRTEEN DAYS durch die Ohren. Eine persönliche Note sucht man vergebens, alles ist auf US-amerikanischen, MTV-tauglichen Kommerz-Punk getrimmt. Das alleine tut schon echt richtig weh, aber dazu bieten die Songs wirklich überhaupt keine Höhepunkte, und fürchterlich lahm klingt das alles auch noch. Dieses Album wird wohl keinen müden Hund hinterm Ofen hervorlocken.

Start It Now


Cover - Start It Now Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:52 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Thirteen Days

KEINE BIO! www
Review:

Ponygirl

()

Was ein Mist! Es gibt einige Dinge im Leben, die will man doch nichtmal geschenkt. Wenn einem Mama den Dreck im Gesicht mit Spucke und fusseligem Tempo wegwischen wollte und sowas. Denn BIG BOY verschenken ihr neues Album fast (via www.paywithoutmoney.com), es tut also nicht im Geldbeutel weh. Das wars auf der Haben-Seite, denn die Schmerzen im Ohr und Hirn folgen unausweichlich: "Ponygirl" ist eine sich mühsam dahinquälende Dreiviertelstunde elektronischen Rotzrocks. Könnte anarchisch sein oder gar unterhaltsam sein, ist es aber beides nicht. Selbstverliebt wie MARYLIN MANSON hört man sich wohl am liebsten selbst und singt vor dem Spiegel oder unter der Dusche, anders lassen sich solche brutalen Fehlgriffe wie die Ballade "You Said" nicht erklären. Der Gesang klingt so dermaßen daneben, dass man die anderen Songs auf Ironie abklopfen möchte. Ich fand sie nicht. Sollte sich weitere Bissigkeit auf dem Album verstecken, tut sie das zu gekonnt hinter langweiligen Melodien, elektronischen Beats und teils derbe geprollt platten Texten zwischen Dicks und Cunts. Das schockt nicht und ist musikalisch verkorkst und laienhaft umgesetzt, einzig die Produktion von "Ponygirl" hat Dampf. Manchmal schrammelig mit Gitarren, mal elektronischere Parts, mal gewollt anstößig - alle Versuchen scheitern meist an der holprigen Umsetzung. Auch Trash (hier der ohne "h") muss gekonnt sein, sonst nervt er. So wie BIG BOY. Noch schlimmer aber wäre es, wenn "Ponygirl" nicht so übel gemeint ist wie es klingt. Eine Zukunft höre ich hier nicht mehr.

Ponygirl


Cover - Ponygirl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nibelung

()

Hin und wieder liest man in Bandbeschreibungen den Begriff „Trash Metal“, der jenen Stil umschreiben soll, den einst Bands wie METALLICA oder SLAYER auf den Weg brachten, der aber von Unkundigen gängiger Anglizismen dahingekleistert wird. Hin und wieder stößt man aber auf Ergüsse, auf die genau dieser unbewusste Verschreiber passt wie Popo auf Eimer. SIEGFRIED aus Österreich, die der Szene bereits seit gut zehn Jahren und zwei Alben das kollektive Fürchten lehren, sind mit einem neuen „Meisterwerk“ zurück und legen die Trash-Latte wieder unerreichbar hoch. Oder anders: was SLAYER für den Thrash sind, sind SIEGFRIED für die Variante ohne „h“. Legt man schon leicht bierbeschwipst auf einem Festivalcampingplatz oder in der „Metal-Disco“ notorisch Flaches wie J.B.O. auf den Plattenteller, lacht kein Schwein, wechselt man jedoch zu SIEGFRIED, ist die Stimmung auf dem Siedepunkt. Was Hauptsongwriter Daniel Bachmaier und Co. auf „Nibelung“ verbrechen, ist – auf gut Deutsch – so dermaßen schlecht, dass es schon wieder geil ist! Gleich drei Sänger(innen) dürfen sich hier wieder austoben, darunter die an sich echt gute, neue ELIS-Frontdame Sandra Schleret und Festival-Glückshase Bruder Cle. In Realsatiren wie „Die Eisenfaust (Alberich)“, „Brunhild“, „Sachsensturm“ oder „Die Götterdämmerung“ dürfen sie zu schwülstigsten Keyboard-Orgasmen grenzdebile Texte daherschmettern, die durchweg so unfreiwillig komisch sind, dass nach dem endgültigen „Genuss“ der Platte die Oberschenkel wund geklopft sind. Mal ernsthaft: würde man SIEGFRIED mal stecken, dass es auch sehr gelungene Metal-Opern gibt, die sowohl originell als auch musikalisch hochwertig sind (Namen wie SAVATAGE oder AVANTASIA sollten hier reichen…), und würden sie das einsehen, müsste man glatt auf eine Granate wie „Nibelung“ verzichten. Schon oft wurde diese alte deutsche Sage in Metallerkreisen verwurstet, jedoch noch niemals so witzig!

Nibelung


Cover - Nibelung Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hafnium

()

Das Trio aus Pennsylvania mit dem etwas seltsamen Bandnamen existiert schon seit 2005 und kann auf ein komplettes Album und eine EP zurückblicken. Als Einflüsse nennt die Band etwa JUDAS PRIEST/HALFORD, QUEEN, SWEET oder Randy Rhoads, was als ungefährer Wegweiser nicht ganz verkehrt ist, den Stil der Jungs um Gitarrist und Sänger Mikhall Myers aber nur ungefähr eingrenzt. Abseits von allen Vergleichen spielt die Band astreinen, zwar wenig spektakulären, aber soliden Hardrock, der in sehr zugängliche, wenig ausladende Songs gegossen wurde. Mit „Money Tree“, dem balladesk beginnenden, sehr starken „Burnt“, dem stampfenden Titelsong oder dem riffigen „Fremd Gehirn Fressen“ (cooler Titel, dessen Text man jedoch kurioserweise nicht im Booklet findet) befinden sich einige sehr hörenswerte Stücke auf „Hafnium“, das allerdings etwas schwachbrüstig und trocken produziert wurde. Etwas mehr Volumen und Feuer hätte besonders den Gitarren nicht geschadet, jedoch kommt der leicht erhöhte, sehr sympathische Gesang von Bandchef Myers (der ein wenig an eine hardrockigere Variante von RUSH´s Geddy Lee erinnert) dadurch gut zur Geltung. Das Album ist also kein echtes Meisterwerk, weiß aber mit jedem Durchlauf mehr zu gefallen, auch wenn etwas mehr Eigenständigkeit sicher nicht verkehrt gewesen wäre. Trotzdem gelungen!

Hafnium


Cover - Hafnium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fubar /Sylvester Staline Split

()

Gefangene werden auf dieser Split nicht gemacht, wer mit Grindcore nichts am Hut hat, braucht gar nicht weiterlesen. FUBAR machen den Anfang und hauen ein Dutzend heftig groovender Songs raus, die mit runtergestimmten Gitarren und besagtem Groove direkt punkten können, auch wenn sie in Sachen Klasse und Humor noch nicht ganz an Genre-Meister Marke ROMPEPROP reichen. Immerhin verstehen es FUBAR, die engen Grenzen des Genres voll auszunutzen und ihre Songs kurzweilig zu halten. Das gelingt SYLVESTER STALINE auch, die gleich 17 Songs beigeteuert haben und deutlich roher zu Werke gehen, auch wenn sich immer wieder coole Melodien einschleichen („I Don’t Pay To Fuck“) – allerdings ist der Gesang zu weit nach hinten gemischt und zudem auf Dauer eintönig-nervend, so dass SYLVESTER STALINE beim Hörvergnügen hinter FUBAR zurückbleiben, vom Vergleich mit ähnlichen gelagerten Kapellen wie BLOOD DUSTER ganz zu schweigen. Eine solide Split, mit der Genrefreunde was anfangen können.

Fubar /Sylvester Staline Split


Cover - Fubar /Sylvester Staline Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 29
Länge: 32:4 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch