Review:

Go

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Endlich mal wieder ein Soloalbum von einem Gitarristen, der mehr Wert auf gelungene, wunderbar flüssige Melodien legt als auf selbstdarstellerische Griffbrettakrobatik - die Rede ist hier von DARYL STUERMER mit seinem schlicht als "Go" betitelten Album. Diese mehr oder weniger betont zur Schau gestellte musikalische Bescheidenheit hätte man von dem Mann beinahe irgendwie erwarten können, denn auch bei seiner jahrelange Zugehörigkeit als Studio bzw. Livemusiker bei den legendären GENESIS fiel er mehr durch zuverlässiges Spiel als durch exzessive Ausschweifungen an seinem Instrument auf. Nein, er gehört wahrlich nicht in die oftmals gerade bei Saitenakrobaten vielfach anzutreffende Kategorie "exzentrisch, egomanisch und selbstverliebt". Daher kommt "Go" auch so wohltuend frisch daher. Sicher, mit Begriffen wie "modern" oder gar trendsettermäßig ist STUERMER diesmal nicht zu verbinden und auch die oftmals bei Gitarristen gerne üblichen betont ausufernden Jazzanleihen sucht man hier vergeblich, ehrlich gesagt vermisse ich dies auch nicht. Manche Kritiker würden es sogar ein wenig altmodisch nennen, was uns hier vornehmlich mit der straighten E-Gitarre geboten wird, aber ich muss wirklich sagen: die Musik klingt überzeugend, da es nicht allzu konstruiert oder übertrieben anspruchsvoll klingt und dies funktioniert durchgehend bei allen zehn Stücken. Die Produktion ist ebenfalls erste Sahne, der Mann aus Milwaukee, Wisconsin hat ein feines Gespür für packende Arrangements, die Solos kommen mal lässig, mal feurig vorpreschend, dann wieder verhalten betont mit wunderbaren Laufkaskaden daher und egal was er auch macht, gewisse Einflüsse von seiner "Hauptband" bei Phil Collins und Co. (für die er schon seit 1977 und der "And Then There Were Three"-Tour den Bass und/oder die Gitarre bedient) kann und will er natürlich ebenfalls nicht ganz verhehlen. Dabei wird aber zu keiner Sekunde abgekupfert, sondern schon alles zu einem eigenen Stil vermengt. So geschehen auch bei einem der Highlights des Albums, "Masala Mantra" (mit einem gelungenen folkloristischen Touch), oder auch dem leicht melancholisch-balladesken "Heavy Heart". Bei manchen Tracks übernimmt die Gitarre förmlich den Gesangspart, sorgt für markante Hooks, da wünscht man sich fast einen Sänger dazu und muss feststellen: Schade, dass der Song (z.B. "Greenlight") so wohl nicht den großen Zuhörerkreis finden und zu unrecht etwas untergehen wird. Ebenfalls klasse gemacht ist "Dream in Blue", eine Art Neo Proglight Stück, das sich einfach wunderbar öffnet und Soloparts zum Reinlegen bietet. "Breaking Point" ist dann wieder ganz anders, unterschwellig mit einem leichten SANTANA Feeling ausgestattet, auch bedingt durch den gelungenen Keyboardeinsatz. An dieser Stelle müssen auch die fähigen Begleitmusiker John Calarco (dr), Eric Hervey (b) und der Petersburger Kostia (b) sowie Laeland Sklar erwähnt werden, die ihr Übriges zu einem gelungenen Gesamtbild beitragen. Wer sich einmal ein temperamentvolles aber nicht überambitioniertes Gitarristenalbum im eingängigen Rock/Pop Format (mal so für Zwischendurch) anhören möchte und sonst nichts mit solcher Art Alben anfangen kann, dem sei Daryl Stuermer hier wärmstens empfohlen. Reine Progpuristen sollten lieber die Finger davon lassen, denen wird es hier etwas zu gleichförmig und wenig abwechslungsreich zugehen. Live wird man "Go" wohl eher nicht so schnell zu hören bekommen, denn durch die große GENESIS Reuniontour ist der Maestro die nächsten Monate erst mal beschäftigt, schade eigentlich.

Go


Cover - Go Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Silence

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Wenn jemand von "Prog Rock” spricht, gehen bei Dir direkt die Lampen aus? Is’ Dir alles zu altbacken, zu sehr Genesis und Pink Floyd? Und Marillion haben für Dich seit der Childhood eh nichts Nennenswertes mehr auf die Kette bekommen? Na, dann wird’s aber mal Zeit, sich den Kies aus den Muscheln zu reiben, Sportsfreund! Denn Wasa-Länd hält hier einen ganz feinen Happen modernen(!) Prog Rocks für uns bereit: Mit "Silence" liefern A.C.T. bereits ihr viertes Album ab, und das tönt auf gewohnt hohem Standard.
Songs wie das traumhaft sicher in Szene gesetzte "This Wonderful World" sind verkappte Pop(!)-Hymnen zum Sich-rein-fallen-lassen. Der Fünfer versteht es, wie keine einzige andere Band der Szene, die genretypische Verzagtheit zu ignorieren und positive Stimmung zu verbreiten - da passt die augenzwinkernde Verneigung vor den Prog-Giganten Rush zu Beginn von "Useless Argument" und die immer wieder mal ausgepackte Metal-Axe nur zu gut ins wunderbare Gesamtbild. Trotz des dünnen Drumsounds: Herausragend! (heavy)



Meine schwedische Lieblings Prog-Pop Group A.C.T sind endlich wieder da, mit neuem Label und dem Album "Silence", sie zeigen dabei eindrucksvoll, warum mir die Jungs fast vier Jahre lang so gefehlt haben: Dieses Quintett zeigt sich erneut als Meister des 4-Minuten Progrocks.

A.C.T sind der Beweiß, dass Eingängigkeit und Anspruch doch zusammenpassen und nicht auf Kosten von Songwriting oder auch filigranen Fertigkeiten gehen müssen, sondern gekonnt miteinander harmonieren. Insbesondere die vornehmlich warmen sowie optimistisch hell gehaltenen Vocals erinnern in ihrem in leicht pathetischen Bombast eingebetteten Songstrukturen an Bands wie ELO, SUPERTRAMP oder auch QUEEN ("Call In Dead"). A.C.T bleiben sich aber trotzdem zu jeder Minute absolut treu und frönen dankenswerterweise ihrem leichten Hang für leicht skurile Momente bzw. Überraschungen. Satte 19 Tracks inklusive diverser instrumentaler Zwischenstücke, Reprises, Brücken wurden auf "Silence" so gekonnt und mit einer ungeheuren Leichtigkeit zusammengebastelt, dass dem Hörer unter zunächst vermeintlicher Easy-Listening Beschallung immer wieder mal Proghäppchen mit vielen Rhythmus sowie Tempiwechsel serviert werden - klasse gemacht. Die CD ist dabei außerdem in zwei verschiedene "Strukturen" aufgeteilt, wobei die ersten 10 Songs jeder für sich einzeln alleine steht, auf der anderen Albumhälfte gehen die Stücke dann ineinander über. Als Highlights der freien Tracks sind für mich ganz klar "This Wonderful World" eine melancholische Progpopnummer erster Güte , dass wunderbar 80er lastige "Out Of Ideas" sowie "The Voice Within" mit seinem mitreißenden gute Laune Feeling. Ich kann mir außerdem nicht helfen der Anfang des komplexeren Teil des Albums erinnert mich irgendwie an eine alte Gilbert O’SULLIVAN Schnulzennummer (dieses Thema taucht auch zwischendurch sowie am Schluß nochmal auf) aber der darin vorkommende fast metallische Mittelteil zeigen A.C.T wieder von ihrer überraschenden Seite und entführen den Hörer dann weiter mit vielen melodramatischen Momenten und verschachtelten Parts in eine recht tragische Story. Nicht nur beim heimlichen Titelstück "Johanna" sondern gerade bei dem genialen "A Wound That Won’t Heal" tauchen dann gleich mehrere SAGA meets IQ Dejavus in Serie auf - Neoprog trifft Pomprock. Die Story selbst handelt von einer jungen Frau mit unbedingtem Babywunsch, die - aufgewühlt nach heftigem Streit mit ihrem Freund - ein herannahendes Auto übersieht. Die Schweden schaffen hier aber gerade bei den gefühlvollen Stellen den schmalen Spagat zwischen packenden Melodien sowie unaufgesetzt wirkenden vertrackteren Parts. Einzige leichte Kritikpunkte eines ansonsten formidablen Werkes ist der etwas zu flache Drumsound sowie ein zu mittelmäßiges Cover ansonsten gilt hier - Gratulation A.C.T für 64 Minuten abwechslungsreiche Musik!

Silence


Cover - Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 64:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Festival 06

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Vorneweg eines - die Doppel-CD "Festival 06" ist nichts für Live-Fetischisten, enthält sie doch ausschließlich Studioversionen von Interpreten welche laut Label die Festivalbühnen 2006 bevölkerten. Der musikalische Querschnitt beschränkt sich allerdings nur auf Festivalmucke der Sorte Alternative meets Mainstream, angereichert mit diversen Pop-Acts. Metal und härteres findet nicht statt - Wacken-BYH-RH-Besucher können sich damit das weiterlesen getrost sparen. Neben bekannt gut rockenden Vertretern wie Green Day, Billy Talent, Queens Of The Stone Age oder My Chemical Romance muss man auch mit James Blunt, The Streets u.ä. leben. Schön auch noch: Simple Plan, Radiohead, The Killers und die genialen Muse. Allerdings kann man über die jeweils gewählten Songs durchaus geteilter Meinung sein. Ganz cool auch: "Crazy" von Gnarls Barkley, Primal Scream’s "Kowalski" oder auch "Dare" von den Gorillaz. Allerdings wirkt das uralte "School’s Out" von Alice Cooper auf der Zusammenstellung wie ein Fremdkörper; ähnlich geht es mit den Oldies von R.E.M., New Order und Slow Hand Eric Clapton. Passt nicht so recht zu der ansonsten recht abwechslungsreichen Auswahl von Titel der letzten beiden Jahre. Egal, Samplers sind immer so eine Sache - jedweder Fan stellt sich da in Zeiten von MP3 wohl am ehesten seine eigenen Faves zusammen - insbesondere das junge Festivalpublikum. Da "Festival 06" sich aber genau da positioniert, dürfte das Teil kein Schlager werden.

So, und der Vollständigkeit halber hier noch mal alle 36 Titel im Überblick:


CD 01

1. American idiot - Green Day

2. Crazy - Gnarls Barkley

3. High - James Blunt

4. Time is running out - Muse

5. Yeah yeah yeah song - The Flaming Lips

6. Make damn sure - Taking Back Sunday

7. Somewhere I belong - Linkin Park

8. School´s out - Alice Cooper

9. Shut up! - Simple Plan

10. When you wasn´t famous - The Streets

11. Don´t ever think too much - The Zutons

12. Boys will be boys - The Ordinary Boys

13. Believe me - Fort Minor

14. Starcrossed - Ash

15. Lie to me - Daniel Powter

16. Blackened blue eyes - The Charlatans

17. Irish blood english heart - Morrisey

18. True faith - New Order


CD 02

1. Devil in a midnight mass - Billy Talent

2. Clocks - Coldplay

3. Mr Brightside - The Killers

4. Dare - Gorillaz

5. Paranoid android - Radiohead

6. Long slow goodbye - Queens Of The Stone Age

7. The only difference between martyrdom and suicide is press coverage - Panic! At The Disco

8. Decent days and nights - The Futureheads

9. What´s the frequency, Kenneth? - R.E.M.

10. Cash machine - Hard-Fi

11. Kowalski - Primal Scream

12. Helena (So long & goodnight) - My Chemical Romance

13. Killing loneliness - Him

14. Stay with you - The Goo Goo Dolls

15. From the floorboards up - Paul Weller

16. Bad love - Eric Clapton

17. Hospital food - David Gray

18. Run - Snow Patrol


Festival 06


Cover - Festival 06 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 144:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Youth

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Nach der recht gelungenen 2001’er Best-Of Zusammenstellung "7even Year Itch" hatte ich COLLECTIVE SOUL zugegebenermaßen doch etwas aus den Augen verloren. Dies mag u.a. auch an dem letzten regulären aber leider gnadenlos seichten Popsoul Werk "Blender" gelegen haben - vergessen und vergeben jetzt sind die Jungs um die Gebrüder Roland mit ihrem neuen Album "Youth" wieder zurück. Eigentlich stammt die Scheibe schon aus dem letzten Jahr als dieser Longplayer allein in den USA satte 300.000 Abnehmer fand und man außerdem bei diesem eindrucksvollen Comeback mit "Better Now", "Counting The Days" und "How Do You Love" gleich 3 Singles in den Top 40 der amerikanischen Rock Charts platzieren konnten. Jetzt fand sich endlich auch ein Vertrieb für Europa, der diesen typischen amerikanisch geprägten Mainstream Gitarren-Rock ins Programm nahm und für Fans dieses Genres sollte sich dies wirklich lohnen. Auch wenn hier natürlich nichts wirklich bahnbrechend Neues zu hören ist aber diese Jungs haben ihren schon schon immer recht eigenständigen Gitarrensound weitergesponnen und klingen frisch ohne aufgesetzt oder etwa altbacken zu sein. In den seltensten Momenten kann man hier noch wirklich von "Alternative" sprechen aber die vornehmlich knackig-catchy gehaltenen Rocksongs mit ihrem stets irgendwo durchschimmernden Popflair und der charakteristischen Stimme kommen schnörkellos und eindringlich aus den Boxen. Mann kann sich der Musik nicht einfach entziehen die Band versteht es einfach nur "easy listening" Musik wohl eher (hauptsächlich) zum Nebenbeihören zu machen - nicht gerade für Intensivhörer, die erst jede Note dreimal umdrehen müssen geeignet. COLLECTIVE SOUL reden nicht lange drum herum sondern wollen einfach nur unterhalten und dies machen sie wirklich gut. Schön dass man sich trotz der vielen manchmal etwas zu süßen Keyboards dabei wieder der Gitarren etwas mehr erinnert hat, anscheinend haben die Jungs viel AEROSMITH gehört, denn dass Riffing erinnert mehr als einmal an TYLER und Co, macht ja nix, klingt irgendwie cool auch wenn dass Riff von "Home" dann doch relativ stark von "Walk This Way" abgekupfert wurde. Ansonsten sind der lässige Opener "Better Now" mit gelungenem Saxophon, das etwas an R.E.M. erinnernde "Perfect To Stay", die klasse recht straight gehaltene Nummer "Counting The Days" sowie der mit tollen
U2-Gitarrenfeeling versehene Track "Under Heaven’s Sky" als Anspieltipps zu nennen. Coole Songs in solider Qualität mit optimistischer Grundausrichtung ohne allzu stark tiefgehende Arrangements, die aber einfach sofort gute Laune machen - auch das muß und sollte es geben.

Youth


Cover - Youth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

On Feel Trips

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Ich muß ehrlich gestehen, die erste Single aus dem jetzt vorliegenden Album der dänischen Band sowie MTV Lieblinge THE ALPINE hat mir noch recht gut gefallen. Das Ding schimpfte sich "Mondays Look The Same" und konnte trotz eines stark betonten Keyboard- bzw. Klaviersounds aber noch mit deutlicher Rockattitüde in einem leichten 80er Wave-Gewand durchaus überzeugen. Die zweite Single "Trigger" war mir dann trotz wieder eingängiger Melodien dann einfach viel zu platt, zu glatt, zu deutlich bestimmt von pompösen Glam Pop der Marke ABBA meets BEATLES und hatte viel zu wenig eigenes Charisma, für die Charts eventuell interessant aber auch nur für die Ü-30 Fraktion, die auch jedes noch so dürftige ROBBIE WILLIAMS CD kauft ohne vorher hineinzuhören. Auch mit dem dazugehörigen Album "On Feel Trips" fühlt ich mich nicht so recht wohl, sicher die Formation wirkt irgendwie sympathisch aber essentiell ist da nur sehr wenig Bleibendes und für MI Leser sowieso absolut vernachlässibar. Wer jetzt noch weiter liest, diese Band stammt aus Aalborg hat eine eher mittelmäßige Sängerin (klingt wie Gwen Stefani für Arme) und ist seit gut fünf Jahren musikalisch aktiv wobei sich die Bandmitglieder Simon Kringel (Drums), Peter Bösen (Gesang, Keyboards), Ida Stand (Gesang, Keyboards), Barke Mondrad (Bass) und Mikkel Brynildsen (Gitarre) bereits aus seit ihrer Schulzeit kennen. Die Produktion von Marco Manieri (The Cardigans, THE ARK, SUEDE) ist zwar ganz nett gemacht aber insgesamt doch recht flach. Es fehlt mir die nötige Dynamic oder Fülle in den Arrangements aber dies muß bei Popproduktionen wahrscheinlich so sein. Es wurde dabei ziemlich kompromisslos aber gründlich angefangen aus den 70ern so ziemlich alles kopiert egal ob Musical ("Winnebago"), Glamrock ("High Underground"), Funk /"Sham on") oder Stampfmitgrölpop ("Don’t Touch China") vor nichts wird halt gemacht, selbst die obligatorischen "schubidu und Uhuhu" Texte dürfen da nicht fehlen - allerdings eine eigene Identität oder gar fesselndes Songwriting bleibt dabei komplett auf der Strecke. Dass Gebotene mag für kurze Zeit zwar mal ganz lustig sein, der ein oder andere Track ist auch ganz nett geworden aber dass Album kommt ohne jegwelche Langzeitwirkung daher. Besonders die zweite Hälfte der Platte ist so richtig langweilig geraten. Wie steht so schön als Untertitel auf der CD "Contemporary Danish beat music" ja klar, was denn sonst - wie so was heutzutage klingen muß sollten sich THE ALPINE da mal lieber bei den Kollegen von MEW anhören, das hat viel mehr Charakter ohne jegliche Plattheiten.

On Feel Trips


Cover - On Feel Trips Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mondays Look The Same

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Ja was haben wir denn hier schönes - THE ALPINE, so nennen sich diese vier Jungs sowie eine Dame, kommen aus Dänemark und haben tatsächlich nichts mit einem bekannten Autoradiohersteller gemeinsam oder werden gar von diesem gesponsert. Obwohl wenn man bei näherer Betrachtung des Bandlogos schon verdammt viel Ähnlichkeit mit dem HiFi-Hersteller besteht. Die hier vorliegende Single schimpft sich "Mondays Look The Same" wurde sauber von Marco Manieri (u.a. SUEDE, THE ARK, Cardigans) produziert wobei die Band bei mehreren Ausscheidungswettbewerben (u.a. auch einen von MTV) auf sich aufmerksam gemacht hatte und jetzt mit voller Kraft so richtig durchstarten möchte. Die Musik mit diesen typsichen Keys- bzw. Klaviersounds im Vordergrund erinnert stimmungsmäßig relativ stark an 80er Wave Zeiten mit deutlichen Rockanklängen, außerdem sind, wenn auch nur ganz leichte, Reminiszenzen zu THE DARKNESS hörbar. Obgleich The Alpine ohne jeglichen barocken Pomp sowie Fistelstimme der Briten auskommen. Die Musik an sich verbindet viele vergangene (Rock) Stilarten zu einem trotzdem mit modernen Elementen angereicherten "Retro-Sound" ohne dabei altmodisch zu wirken. Der Song ist leider nur gute drei Minuten "lang", beginnt mit einem fast akustischen mehrstimmigen Chorgesang, baut sich weiter auf über einen urwüchsigen Gitarrensound sowie einem etwas dumpfen aber stetig steigend treibenden Drumrythmus sowie den Stakkatokeyboards, um sich dann mit tollen Refrain sofort in den Gehörgängen festzusetzen. Der Song versprüht viel Energie, bleibt sofort hängen ohne Platt zu sein und auch der Gesang ist angenehm unaufdringlich. Man hätte u.a. mit einem Solo zwar schon noch etwas mehr aus dem Song herausholen können aber man darf ja auch nicht gleich undankbar sein. Der Song rockt und geht gut ab. Auf die reguläre Pladde darf man durchaus gespannt sein und dann werden wir auch sehen, was The Alpine noch so alles drauf haben bzw. ob man auch jenseits der 3 Minuten überzeugen kann. Es wurde zuletzt gerade ein kompletter Plattendeal mit GUN Records abgeschlossen, also wird demnächst ein Studiowerk folgen, man darf gespannt sein.

Mondays Look The Same


Cover - Mondays Look The Same Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 7:41 ()
Label:
Vertrieb:
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Get Me To The World On Time

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Habt ihr euch schon mal gefragt wie JOURNEY mit original Plastikschlagzeugsound sowie nervtötend piepsigen Computersamples fast an jeder Ecke eines Songs klingen würden? Eher nicht - da geht’s euch ganz genau wie mir, denn dass wollte man eigentlich nicht wirklich wissen! Aber bei dem hier vorliegenden Werk der Band "7-9-7" trifft diese Horrorvorstellung leider in großen Teilen genau so zu. Zwar insgesamt ganz netter oftmals aber leider auch nur billig aufgemotzter AOR, der ziemlich unnötigen Sorte servieren uns hier drei Musikanten, von denen man, zumindestens nach ihrer Vita, eigentlich schon hätte etwas mehr Qualität erwarten können. Die Tracks sind zwar stets recht eingängig gehalten aber inhaltlich bewegt man sich doch in sehr flachen Gewässern, so dass sich mein Haupteindruck eher in Richtung oberflächlich und beliebig tendiert. Unabhängig voneinander waren zwei der Bandprotagonisten nach Kalifornien ausgeschwärmt, wobei sich Gitarrist Andreas Supermihl (ex-UDO) dort musikalisch verwirklichen wollte und Schlagzeuger Gabriel eigentlich Berufspilot werden wollte. Man traf sich dort dann schon 1997, benennt sich äußerst einfallsreich nach diesem Datum "7-9-7", um dann mit dem dazugestoßenen Bassisten Fossy nach acht Jahren schließlich diese CD "Get Me To The World On Time" auf die Menschheit loszulassen. Die Vocals sind wirklich oftmals dass einzige hörenswerte einer ansonsten vor überflüssigen Banalitäten und vorhersehbarem Songwriting nur so strotzenden, sehr knalligen Produktion. Die Songs dudeln in bester Kaufhausbeschallung an einem vorbei und bis auf ganz wenige Ausnahmen wie u.a. der Titelsong sind die Tracks ziemlich langweilig geraten. Dieser Dreier hat auf Teufel komm raus seinen verpopten AOR mit viel (nervigem) Programming oder auch mal ner Rappeinlagen und den insgesamt ziemlich künstlichen klingenden Drums auf modern getrimmt, was wohl dadurch besonders cool klingen soll. Sorry, tut es aber meistens ehr nicht, in besseren Momenten groovt es zwar sogar mal ordentlich z.B. bei "Odyssey" aber letztlich haut einen das Ergebnis von "Get Me To The World Of Time" überhaupt nicht vom Hocker. Sicher es dominieren hier Melodie und die Hook kommt spätestens nach 20 Sekunden, allein die Substanz ist mir zu dünne. Die gelungene Ballade "Face Of Pain" oder das schmissige "Don’t Wake Me Up" zeigen aber auch, die Jungs können mehr als nur schnöden Poprock wie bei "Easy" oder "Guess". Für Computerfreaks könnten neben vielem unnötigen Schnickschnack wie Fotos, Wallpapers, Biographie, dass Video zu "World On Time", ein Klingeltonstudio ganz interessant sein, mit dem man seine eigenen Sounds kreieren kann. Und da haben wir wieder den Bezug zur Musik, die Jungs sollten sich vielleicht eher darauf spezialisieren oder das Gepiepse zukünftig lieber aus ihren Songs weg lassen, dann wird das vielleicht schon noch was. Aber ansonsten kann man sich diese CD doch so ziemlich schenken. Um die wirklich gute Stimme von Meister Susemihl wäre es dann zukünftig allerdings wirklich etwas schade.

Get Me To The World On Time


Cover - Get Me To The World On Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

9 Hours

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Liest man den Namen JAY MILES käme es einem zunächst wohl nicht in den Sinn, dass es sich hierbei um das Pseudonym des gebürtigen Schweizers "Jürg Eichmann" handelt. Bereits 1994 hat er nach Amerika aufgemacht, um sich dort mit seiner Musik, einer recht popigen Westcoast Variante, besser weiterentwickeln zu können. Über MTM Music kommt jetzt sein Solodebütalbum "9 Hours" zu uns. Der erste Eindruck bereits des Covers na ja ganz "nett" (obwohl er dabei wie der kleine Bruder von Stadlikone Hansi Hinterseher ausschaut) aber egal, auch die meistens Songs fallen ebenfalls in diese Kategorie "nett", tut keinem weh sehr glatt, manchmal sogar etwas kitschig geraten z.B. die Ballade "Grandpa’s Chair" oder auch nicht ganz so krass "Angel", insgesamt sind einfach zuviel dieser braven Schleicher auf dem Album enthalten. Seine Stimme ist nicht schlecht richtig "nett", wenn auch nicht gerade etwas besonderes, mit einem begnadeten Nachwuchstalent wie Tobi Hitchcock (PRIDE OF LIONS) kann er es jedenfalls (noch) nicht aufnehmen, dazu fehlt es ihm einfach an Kraft und Volumen. Die größtenteils recht ruhige Musik geht stilistisch eher in die Peter CETERA Ecke als zum Beispiel RICHARD MARX, der macht im Vergleich zu Jay MILES fast schon Hardrock. Die Produktion hingegen ist oberamtlich geworden und bietet eigentlich keine größeren Kritikpunkte, musste aber wohl auch so sein, wenn solche hochbezahlten Genregrößen wie Mike Farrow & Greg Ladanyi (u.a. schon tätig für TOTO, FLEETWOOD MAC, DON HENLEY) an den Reglern sitzen. Wie gesagt das Songwriting ist nicht immer so überzeugend, da können auch die großen Namen der "Studiobegleitband" nicht mehr viel herausreißen. Einzig Gitarrenlegende Steve LUKATHER (TOTO) streut einige sehr gelungene Solos mit ein, die den ansonsten recht gering gehaltenen Rockcharakter der CD wenigstens etwas stärker betonen. Insbesondere die mir oft zu zu schmalzig-schwülstig ausgefallenen Keyboardsounds von Neil STUBENHAUS (Michael BOLTON, Rod STEWARD) und Robbie BUCHANAN (BRYAN ADAMS, CHER) verflachen "9 Hours" doch nicht unwesentlich. Insgesamt sind zwar üppige 13 Tracks auf der CD enthalten, die aber selten wirklich mitreisen können, dass Material säuselt größtenteils so etwas vor sich hin. Mir wären daher einfach mehr Songs, die mit etwas größerer Power wie das starke "Lonely" oder auch "Still Believe In Love" daher kommen, lieber gewesen, wenngleich auch solider Pop-Rock wie bei "I Don’t Want to Hold you" ganz gut geworden ist. Die CD dürfte aber ansonsten nur etwas für Genrefanatiker oder auch für Leute, die auf völlig kantenfreien (Hausfrauen) Softrock stehen zu empfehlen sein - alle anderen dürften hier nicht viel interessantes finden.

9 Hours


Cover - 9 Hours Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:37 ()
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Futures

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JIMMY EAT WORLD sind trotz solch wirklich starker Alben wie "Clarity" oder auch zuletzt das 2002er Hammerwerk "Bleed American" im Gegensatz zu den Staaten, wo man mittlerweile zur absoluten Elite des Hochglanz Alternative oder auch Emo mit Millionen verkaufter CD’s gehört, in unseren Breitengraden leider immer noch eine relativ unbekannte Band geblieben. Gleich vorweg, daran wird auch der vierte Output "Futures" wohl nicht sehr viel ändern, da u.a. eine massentaugliche Hitsingle einfach fehlt. Außerdem, obwohl ich den sympathischen US-Boys keinesfalls ihre nach wie vor unzweifelhaft vorhandenen Songwriterfähigkeiten komplett absprechen möchte, gibt es musikalisch nur wenig neues zu hören bzw. die Veränderungen zu den Vorgängeralben vermögen nicht so recht zu zünden. Zwar hätten einige der Songs genauso auch auf den beiden letzten starken Alben sein können aber andererseits ist vor allem die zweite Hälfte der neuen Scheibe deutlich schwächer als die ersten sechs Tracks. Besonders die relativ vielen langsameren Sachen mit atmosphärisch viel zu schwülstig-süß aufgetragenen Sachen wie u.a. "Drugs Or Me" und teilweise sogar richtig langweiligen Songs "Night Drive" (dass können TRAVIS übrigends viel besser und auch überzeigender) hinterlassen einen recht zwiespältigen Eindruck. Die schnelleren, etwas mit mehr Härte sowie stärkeren Gitarrenbetonung versehenen Songs wie der Titeltrack "Futures", das wunderbare "Works", "Just Tonight" oder auch das kompakte "Kill" sind richtig klasse geworden, der Rest fällt dagegen schon etwas ab. Wobei "The World You Love" mit grausigem Drum’s’Bass Parts sogar schlichtweg überflüssig ist. Auch die Produktion hätte an der ein oder anderen Ecke eine Kante mehr Frische oder schlicht Biss vertragen, manches wirkt hier eher überproduziert. Der Wechsel an den Reglern von Mark Trombino zu Gil Norton (PIXIES, FOO FIGHTERS, COUNTING CROWS) mag der Band sicher neue Erfahrungen beschert haben aber soundmäßig ist kein Fortschritt zu hören. Die Jungs hatten ihre eigene Meßlatte mit den beiden letzten CD´s natürlich auch sehr hoch angelegt, daher ist es jetzt etwas undankbar wieder volle Pulle nachzulegen. Ähnlich erging es ja den Kollegen von 3 DOORS DOWN, die nur Dank einer Megaballade den totalen Flop des Zweitlingwerks verhindern konnten. Im stilistischen Unterschied dazu sind JIMMY EAT WORLD mit ihrem schon immer etwas popig angehauchten Alternative Rock für meinen Geschmack diesmal einfach noch stärker in glattlastige Rockgefilde abgedriftet, das Album bieten keinen wirklich überzeugenden Spannungsbogen und es fehlen nach hinten raus einfach die fesselnden Höhepunkte. Die bei dieser Art von Alternative ohnehin schon recht spärlich vorhandenen Ecken & Kanten sind hier fast gänzlich in der Minderheit - "Futures" lässt trotzdem noch recht gut anhören geht aber zunehmend auch irgendwie inhaltlich unspektakulär ohne Tiefenwirkung an einem vorbei, viel hängen bleibt da einfach nicht. Nee Jungs, das habt ihr schon mal besser gekonnt.

Futures


Cover - Futures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:12 ()
Label:
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On The Road

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Pünktlich zur anstehenden Tour (übrigends zusammen mit der 80er Kultband ASIA) und natürlich auch zum Gedenken von Drummer Mel Pritchards, der ziemlich genau vor einem Jahr leider an einem Herzinfarkt verstorben ist , erscheint jetzt BARCLAY JAMES HARVEST featuring Les Holroyd "On The Road" auf DVD.

Die ursprüngliche Band wurde vor über 30 Jahren (die erste Single erschien 1968) gegründet und man erfreute sich besonders in Deutschland bis heute einer großer Popularität und verkaufte in dieser Zeit fast zehn Millionen Alben, zehn davon platzierten sich allein in den britischen Top Ten.

Mittlerweile gibt es gleich zwei "Ableger" mit ehemaligen Musikern der Band - hierbei handelt es sich um die Formation um Sänger/Bassis Les Holroyd. Auf den Shows der DVD wurden die beiden von zahlreichen Musikern unterstützt, die teilweise schon 25 Jahre mit den beiden Hauptgründern zusammen arbeiteten. Barclay James Harvest standen einmal für die Fusion von Rock und klassischer Musik haben sich aber dann immer mehr zur normalen Rock/Pop Band wegentwickelt.

Das Material von "On the Road" wurde auf der Deutschlandtour der Band vom Oktober/November 2002 aufgenommen. Hierbei werden Ausschnitte von Shows gezeigt, auf der die Band noch in kompletter Besetzung mit Mel zu sehen ist. Die Show, von der das Audio-Material stammt, fand am 30. Oktober in der Stadthalle Bad Godesberg in Bonn statt. "On The Road" umfasst 105 Minuten Spielzeit und zeigt die Band auf ihrer 2002er Reise quer durch Deutschland, unter anderem in Leipzig, München, Aschaffenburg, Berlin und Ludwigshafen.

Der Sound geht in Ordnung, wenn auch die Leadgitarre etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt wurde, wenn Les Holroyd alleine singt mit der kompletten Backline ist seine Stimme doch etwas dünn und recht weit hinten. Die Bühnenshow ist relativ unspektakulär, stellenweise sogar recht bieder und wird nur mit diversen Projektionen etwas aufgelockert, ansonsten gibt es nichts besonderes, die Musiker sind handwerklich überzeugend ohne großes Gehabe, es zählt allein die Musik. Und die kann sich durchaus hören lassen, kommt etwas rockiger und weniger glatt aus den Boxen (die Keyboards sind etwas unaufdringlicher) als die Studiowerke. Vor allem Gitarrist Mike Byron reißt die Band mit seinem packenden Riffs immer wieder mit - der absolute Pluspunkt dieser DVD. Die Songauswahl ist gelinde gesagt etwas dürftig, denn wenn ich zu einem BARCLAY Konzert gehe möchte man doch schon noch ein paae mehr die alten Schoten hören doch außer "Life Is For Living", "Berlin" (in einem neuen Arrangement) oder "Rock’n’Roll Star" ist da leider nichts dabei. Der größte Hit der Band "Hymn" (dass wäre wie wenn AC/DC "Highway To Hell" nicht spielen würden!) fehlt leider komplett aber auch "Victims Of Circumstance", "Loving Is Easy" oder "Child Of The Universe sind nicht dabei - sehr schade.

Mit Zusatzmaterial sieht es auch eher Mau aus, das 2 Minuten Bandvideo ist völlig für die Füße, die lediglich als Text enthaltenen Bio’s sowie die zwei Interviews sind optisch auch relativ schlecht zu lesen und die Menüführung im allgemeinen könnte etwas flüssiger sein. Insgesamt ist mir diese "On The Road" DVD schlichtweg zu lieblos zusammengestellt und nach heutigen Maßstäben einfach zu dürftig ausgestattet.

Frohe Kunde aber noch für alle Fans von Barclay James Harvest Featuring Les Holroyd die Jungs wollen zukünftig auch als Sextett ohne Mel weitermachen und wieder neuen Alben aufnehmen.

On The Road


Cover - On The Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 100:5 ()
Label:
Vertrieb:

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