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Greatest Hits

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In den USA hatte die Mucke von GOOD CHARLOTTE ja schon immer eine größere (vor allem verkaufstechnisch) Popularität als in Europa, obwohl Anfang 2000 und ein paar Jahre danach waren ähnlich ausgelegte Bands wie BLINK 182, SUM41 oder auch die deutsche Version die DONOTS ebenfalls häufiger vorne in den Charts zu finden. Einfacher, Spaß-Pop Punk, der spätestens nach 35 Sekunden einen Mörderrefrain aus den Boxen spuckte, war hier die Devise. Vornehmlich leicht verdauliche Teeniemusik, wie sie auch GREEN DAY oder THE OFFSPRING mal zu ihren Anfangstagen mehr oder weniger gemacht haben. Klar, Punkpuristen rümpfen da wahrschienlich entsetzt ihr anarchisches Näschen, denn diese wahrlich meist nur wenig gesellschaftskritische Ausprägung, ist Mainstream pur und natürlich überhaupt nicht mehr authentisch im Sinne der ursrpünglichen Punkbewegung.

Egal, das sind auch eher Nebensächlichkeiten - GOOD CHARLOTTE gehören zweifellos zu den erfolgreichsten Formation des Pop-Punks und nach fünf offiziellen Alben seit 2000 war jetzt wohl auch mal eine "Greatest Hits" Scheibe fällig. Das letzte reguläre Studioalbum „Cardiology“ erschien erst Ende Oktober 2010 und liefert daher noch keinen Beitrag für diese 16 Tracks umfassende Retrospektive. Die Formation um die beiden Zwillingsbrüder und Masterminds Joel und Benji Madden aus Maryland besteht eigentlich schon seit 1995, die Stelle des Drummers ist dabei eher eine Unkonstante, denn aktuell sitzt Felldrescher Nummero fünf hinter der Schießbude. Diese CD bietet natürlich zu Beginn die zahlreichen Kracher aus den Anfangstagen wie „Lifestyles Of The Rich And Famous“, „I Just Wanna Live“ oder „Little Things“ nochmals versammelt. Meistens also schnelle unkomplizierte Songs, knallige Hooks, gerade aus ohne große Ecken und Kanten. Die Titel ab dem dritten Album “The Chronicles Of Life And Death" zeigen aber auch, dass GOOD CHARLOTTE stilistisch nicht stehen geblieben sind und durchaus mehr können als nur schnell ins Ohr gehende Mitsingträllersongs, die nach einem mal Durchhören schon wieder (fast) vergessen sind.

Die Musik geht da schon mehr in Richtung härterer (Alternative/Indie) Rock, vor allem aber sind die Songs nicht immer nach dem selben Schema-F komponiert sondern auch klanglich abwechslungsreicher gemacht. Schöne etwas melancholischere Sachen wie u.a. „We Believe“, „Predictable“ (mit schönen Streicherparts) oder noch besser dass schelle „The River“ (hat einen gewissen 80er Jahre Touch; hier waren außerdem M. Shadows und Synyster Gates von AVENGED SEVENFOLD dabei) und zeigen deutlich - diese Band hat durchaus mehr drauf.

Bei dem schmissigen „I Don’t Wanna Be In Love (Dance Floor Anthem“) (der Song hat was von KISS „I Was Made For Loving You“) mit diesen dancefloorartigen Beats geht die Band so richtig gut ab und hat nur noch wenig von der ehemaligen Teenieband in ihrem Soundgefüge. Genauso wie bei dem treibenden mit schönen Riffs begleiteten „Misery“, hier klingen die Amis deutlich gereift, das ist so sogar kein typischer „American Pie – Bubblegumsound“ mehr. Wenn GOOD CHARLOTTE zukünftig diese Richtung einschlagen, hat man sicher auch eine Daseinsberechtigung, wenn auch die erfolgreichsten Zeiten momentan eher vorbei zu sein scheinen.

Greatest Hits


Cover - Greatest Hits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 56:10 ()
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Heading For The Sun

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THE SEER habe ich vor ca. 12 Jahren zum letzten Mal bewußt gehört, die ersten drei Alben stehen im heimischen Plattenschrank und auch diverse gelungene Livekonzerte mit den sympathischen Augsburgern gehören zum Erfahrungsschatz. Die Band gibt jetzt schon über 18 Jahre aber den großen Durchbruch haben die Augsburger trotz zahlreicher Alben und vielen Livekonzerten bisher leider nicht geschafft. Die Band wurden zu ihren Anfangstagen irgendwie auch zu recht als eine Art deutsche HOOTERS bezeichnet oder auch stilistisch mit BIG COUNTRY (nach deren drittem Album hat man sich seinerzeit auch benannt) verglichen. Rock mit deutlichem Folkeinschlag aber auch popige Elemente prägten den Sound der ersten drei Alben insbesondere „Liquid“ war aber schon eine deutliche Abkehr von den Anfängen, der Sound war eher Britpop und fast keine Folkattitüde mehr.

Mit solche energetischen Bands wie FIDDLERS GREEN, die ebenfalls schon eine gewisse stilistische Nähe haben, kann man THE SEER allerdings nicht vergleichen. Die Musik der Bayern ist viel weniger rau, nicht so tempomäßig mitreißend sondern eher wohltemperiert und mit fein abgestimmten Arrangements versehen.

Jetzt also gibt also eine aktuelle neue Scheibe Namens „Heading for the Sun“. Soviel geändert zu damals scheint sich nicht zu haben, die Band wird nach wie vor geprägt von den charakteristischen Vocals von Sänger Shook. Der Man hat einfach eine schöne helle Stimme, die er erneut gekonnt in Szene setzt. Für die Produktion war Chris Wolff (u.a. RAGE, SUB7EVEN, 4LYN) zuständig und hat der Formation einen passenden Sound verpaßt, nicht zu glatt zwar mit Popappeal aber durchaus noch einigermaßen rockig. Ich hätte mir aber trotzdem noch ein, zwei Songs der Marke „The Borderline“ gewünscht, einer der besten Tracks des Albums. Hier sind die Gitarrenriffs wunderbar prägnant, gutes Midtempo, die Folkzutaten (z.B. keltische Blasinstrumente) sind hier nicht wie bei vielen anderen Tracks zu stark in den Hintergrund gerückt oder auf den ein oder anderen sparsamen Instrumenteneinsatz wie u.a. Mandoline, Bouzouki und elektrischer Sitar reduziert worden. Die wunderbar akustische Ballade "Rain down on me" ist auch noch so ein echtes Folkteil geworden, hat auch was von den melancholischen Momenten von einem TRAVIS-Song, sehr stark gemacht.

Ansonsten bieten THE SEER bei den 12 Songs meist ein recht gelungenes Songwriting, natürlich schöne einprägsame Melodien, sehr gediegen aber jetzt nicht negativ, eine gewisse Frische geht den Tracks dabei auch nicht ab. „Heading for the Sun“ bietet viel schöne Musik. Bereits der Opener "What we are" hätten FURY IN THE SLAUGHTERHOSE auch nicht besser machen können, etwas schwungvoller geht dann bei dem Folkrocker "Where do we go" oder auch „Wishful Thinking“ zu. Warum als Single ausgerechnet das recht unspektakuläre "Raining ausgewählt wurde, war sicher eine Fehlentscheidung, der Titel ist ganz klar einer der schwächeren Songs der Scheibe. Atmosphärisch balladeske Momente gibt es wie schon angedeutet auch so einige, das gelungene „Fallen Leaves“ (nein ist natürlich kein BILLY TALENT-Cover) mit weitläufigen Streicherparts klingt so richtig nach alten THE SEER-Zeiten der ersten beiden Alben. Ähnliches gilt für "Setting Sails". Das alles ist natürlich relativ leichte, mainstreamige Kost, geht sofort ins Ohr und tut natürlich niemals weh aber ist insgesamt einfach gut gemacht, einen echten Ausfall gibt es nicht zu nennen. "Wasted" fällt noch etwas positiv aus dem Rahmen, ein Song mit eher untypisch aufgemotzten und nach Programming bzw. maschinell klingenden Drums, erinnert mich rein soundlich etwas an „Shout“ von TEARS FO FEARS. Gefällt mir als etwas moderneres Gegenstück mit viel Elektrosounds zu den anderen eher normalen Sachen des Albums sehr gut.

Wer auf solide gemachten Poprock mit leichten Folkeinschüben abfährt dürfte hier fündig werden. Die Band scheint sich dabei ebenfalls deutlich wohler zu fühlen als damals bei "Liquid", sie klingt deutlich packender und vor allem kompakter. Die Band scheint ihren typischen THE SEER–Sound diesmal endlich perfektioniert zu haben und ist dabei absolut authentisch geblieben.

Heading For The Sun


Cover - Heading For The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:29 ()
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We Rule The Night

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Dass eine Kapelle einst aus einem Talentwettbewerb hervorging und somit als “Casting-Band” von dem Gros der Metalszene nicht ernst genommen wird, stört mich persönlich überhaupt nicht, solange sie mit anständiger, guter Musik überzeugt! Aber genau das ist das Problem mit SONIC SYNDICATE: ging ihr durchaus gelungenes Zweitwerk „Only Inhuman“ (das seltsamerweise immer mal wieder als das Debüt der Truppe deklariert wird) noch als patente, wenn auch nicht gerade originelle Scheibe durch, hat nun spätestens mit „We Rule The Night“ der Schmalzfaktor das Ruder übernommen. Fernab von jedem Background der Band ist das Album ein von Kopf bis Fuß durchgestyltes, am Reißbrett entworfenes und von jeglichen Ecken und Kanten befreites Modeprodukt, das bloß nicht anecken will. Mann kann den Brüdern Sjunnesson nebst ihren Mitstreitern nicht vorwerfen, schlechte Musiker zu sein, und sogar das Songwriting ist zwar immer noch nicht originell, lässt aber zumindest einen roten Faden erkennen und bringt ab und an sogar ein paar gute Stücke wie die melancholische Hymne „Miles Apart“ oder den gesanglich geschickt variierten Ohrwurm „Plans Are For People“ hervor. Von daher tut „We Rule The Night“ niemandem weh, aber – und das ist das Schlimme – für mehr als nette Fahrstuhluntermalung taugt die Scheibe Nullinger! Von der maßgeschneiderten, sterilen und porentief reinen Produktion über das Bemühen, möglichst eingängig, nicht allzu hart und chartkompatibel zu klingen bis hin zur Optik der Musiker ist hier nichts „echt“, authentisch oder schmutzig. SONIC SYNDICATE sind endgültig zum Industrieprodukt geworden, zu einem dem Zeitgeist angepassten und auf pickelige Emo-Teenies zugeschnittenen, durchkalkulierten Erfolgsmodell. Das hat mit Kunst nichts mehr zu tun und schon gar nichts mit Metal!

We Rule The Night


Cover - We Rule The Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:33 ()
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Singles 01 – 10

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ATHLETE wurden im Jahr 2000 in London gegründet und konnten bereits mit ihrer ersten Veröffentlichung, der selbstbetitelten EP „Athlete“ (2002) für Aufmerksamkeit sorgen. Der darauf enthaltene Brit-Pop Song „You Got The Style“ gelang gar in die Single Charts. Ihr Longplayer-Debüt „Vehicles & Animals“ (2003) schaffte dann auf Anhieb den Sprung auf Platz 19 der UK-LP-Charts und präsentierte Carey Willets (Bass), Joel Pott (Gesang, Gitarre), Steve Roberts (Schlagzeug) und Tim Wanstall (Keyboard) einem größeren Publikum. Anfangs noch als OASIS-Kopie angesehen stellen Songs wie „El Salvador" und „Beautiful“ recht schnell die Eigenständigkeit von ATHLETE heraus – flotte Leichtigkeit mit Melodie, dezent elektronische Einschübe inklusive. Das zweite Album „Tourist“ (2005) brachte es im Vereinigten Königreich dann auf Platz 1 der Charts und hatte mit der Ballade „Wires“ einen Top 5 Hit im Petto und mit „Half Light“ (samt Flötensoli) weiteren intensiven Stoff. Damalige Vergleiche mit COLDPLAY schossen sicher (noch) über das Ziel hinaus. Der Nachfolger „Beyond The Neighbourhood“ (2007) kam immerhin noch bis auf Platz 5 (die Single „Hurricane“ könnte der eine oder andere im Ohr haben, auch „Tokyo“ überzeugt), war aber wohl viele Fans zu arg auf Pop und Charts getrimmt. Das letzte Werk „Black Swan“ (2009) erreichte „nur noch“ Platz 18, obwohl das Album sehr gefühlbetont wirkt und sich wieder auf die Ursprünge von ATHLETE besinnt. Die Songs „Superhuman Touch“, der fast schon epische „Black Swan Song“ und das powernde „The Getaway“ sprechen da für sich. Der Doppeldecker der „Special Edition“ enthält auf CD 1 alle 14 Singles der Band und einen bisher unveröffentlichten Song („Back Track“), auf CD 2 kommen weitere 17 Tracks dazu, B-Sides, Remixes und sog. Raritäten. Hier lassen ATHLETE auch experimentelles vom Stapel oder covern die BEATLES. ATHLETE bieten typisch britischen Sound der besseren Sorte welcher es bisher kaum über den Ärmelkanal geschafft hat – locker melodisch, aber nicht zu einfach gestrickt. Das Album „Singles 01 – 10” bietet jetzt einen schönen Einstieg.

Singles 01 – 10


Cover - Singles 01 – 10 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 130:8 ()
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Episodes

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DANTE’S DREAM haben seit ihrer Gründung in 2007 recht schnell den Weg nach oben gefunden – vom MDR im selben Jahr zur „Band des Monats“ gekürt haben die Jungs um Sänger und Gitarrist Lucas Hull bereits vor dem Debüt einige Touren hinter sich. Der Erstling „Episodes“ versteht sich dabei als musikalisch-lyrische Vertonung der Intentionen des großen Dante. Und obwohl dieser Vergleich ein Scheitern impliziert ist dem nicht so. DANTE’S DREAM umschiffen selbst in melancholisch ruhigsten Phasen gekonnt jeglichen Kitsch, wie bei der unter die Haut gehenden Ballade „Give In“ oder dem in deutsch gesungenen Pianoteil „Das edle Herz“. Aber die Leipziger belassen es glücklicherweise nicht bei bedächtiger Lyrik – man baut immer wieder moderat Heftiges ein wie bei „Insane, They Say“ oder dem Titeltrack „Episodes“, welcher so eine Achterbahnfahrt zwischen chillender Entspannung und angedeutetem Lärm darstellt - oder wagt sich gar an Pseudo-Progressives heran („Elegy“). Und auch der Opener, eine als „Dante’s Theme“ vertonte „Ode an die Freude“ (Europahymne) und das mit Hitpotential ausgestatte folgende „Supernova“ wissen zu überzeugen. Den einzigsten Vorwurf welche man dem Quartett wohl zurecht machen kann ist, dass sie manche Songs fast schon etwas überladen haben, so daß ein Tick des Ohrwurmpotential verloren geht – was man aber durchaus als gewollt ansehen kann. Dafür gelingt es der Band fortwährend die emotionale Botschaft ihre Songs instrumental und auch gesanglich glaubhaft rüber zu bringen. Ach ja, und manche werden DANTE’S DREAM mit dem Totschlagargument des Pop kommen - wenn so die Zukunft des deutschen Pop aussieht, dann habe nicht mal ich was dagegen.

Episodes


Cover - Episodes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:46 ()
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Smorgasbord

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Unter das Kapitel “Bands, die aus Norwegen kommen” fallen für den Durchschnittshörer fast nur schwarz-weiß angepinselte Kirchengriller, die zudem auch noch infernalischen Lärm fabrizieren. Dass es auch anders geht, zeigen THE BRIMSTONE SOLAR RADIATION BAND aus Bergen, die seit Ende der 90er ihr Unwesen treiben, aber musikalisch in den 60ern und 70ern leben. Die Band beruft sich auf Vorbilder wie THE BYRDS, PINK FLOYD, SANTANA, aber auch die BEATLES gucken öfter mal um die Ecke. Hart oder brutal ist hier absolut gar nichts; diese Truppe gehört – um Missverständnissen gleich vorzubeugen - nicht zu denjenigen, die uralte Klänge in eine moderne Krachkulisse mischen, Stichwort MASTODON und Co.. „Smorgasbord“ dürfte eher noch den Indie- und Alternative-Rockern gefallen, die auf breite Gitarrenwände gut verzichten können. Aber auch aufgeschlossenen Metallern dürfte das Album gefallen, denn durchweg gelungene Songs wie „Medic“, das sehr atmosphärische „Godspeed Mother Earth“, das fast schon fröhliche „The Great Yeah“, die erste, durchaus recht kommerzielle Single-Auskopplung „Sanctimonious High“ oder das besonders stimmlich an Tom Petty erinnernde „Thin Air“ machen auf ihre verspielte, aber trotzdem zugängliche Art einfach Spaß. „Smorgasbord“ ist kein Selbstdarstellungs-Frickel-Album, sondern eine zeitlose, mal rockige, mal poppige, mal retrophile Reise, die einfach nur Musikfans mit gutem Geschmack anspricht, wenn auch (leider) nicht die breite Masse. Sehr cool!

Smorgasbord


Cover - Smorgasbord Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:15 ()
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Unarmed: Best Of 25th Anniversary

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25 Jahre HELLOWEEN, 25 Jahre Kürbisragout, aber auch 25 Jahre fast durchgehend hohes Melodic Metal-Niveau, das ein ganzes Genre mitgeprägt hat! Anstatt den Fans aber sinnlose Albernheiten wie remasterte Boxsets, Schlüsselanhänger mit Kürbiskopf, Blödel-DVDs oder Erektionshilfen (mit „Master Of The Rings“-Gravur…) zu kredenzen, haben Michael Weikath und seine Genossen die „Waffen niedergelegt“ und ein Album aufgenommen, das mit Metal und sogar Hardrock nix mehr am Hut hat und sicher nicht unkontrovers aufgenommen werden wird. Der Fünfer hat ein knappes Dutzend seiner alten und neueren Hits neu aufgenommen und gemäß dem „Unarmed“-Konzept sämtliche harten Instrumente über Bord gekickt. Alle Songs präsentieren sich meist entweder poppig, jazzig, locker beschwingt oder einfach nur ruhig-treibend. „Dr. Stein“ etwa fährt Blechbläser auf, „Future World“ könnte jeden Jazzclub zum Mitklatschen bewegen, das toll umgesetzte „Keeper“-Trilogie-Medley (bestehend aus „Halloween“, „Keeper Of The Seven Keys“ und „The King For A 1000 Years“) droht vor orchestralem Bombast zu bersten, „Eagle Fly Free“ ist zur Pianoballade mutiert, und die Hymnenhaftigkeit von „I Want Out“ wird von einem Kinderchor dezent untermalt. Lustig finde ich die Tatsache, dass die Band ihre meiner Ansicht nach drei schwächsten Alben „Pink Bubbles Go Ape“, „Chameleon“ und „Rabbit Don´t Come Easy“ komplett außen vor gelassen hat – entweder scheine ich da mit meiner Einschätzung nicht ganz falsch zu liegen, oder die Songs dieser Werke haben vom Aufbau her nicht ins Konzept gepasst. Aber egal: „Unarmed“ ist eine sehr coole Idee, die musikalisch hervorragend umgesetzt wurde und locker den „Tipp“ verdienen würde. Aber ich fürchte, dass selbst einige beinharte Fans der Band erschrocken zurückzucken und sich fragen werden, was zum Geier HELLOWEEN hier verbrochen haben. Ein starkes Album, das richtig Spaß macht, wenn man die Scheuklappen einen Moment beiseite legen kann…

Unarmed: Best Of 25th Anniversary


Cover - Unarmed: Best Of 25th Anniversary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 59:17 ()
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Singles Collection 1977 – 1982

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Jetzt werden einige gleich Fragen „was sucht denn BLONDIE hier“ – mal davon abgesehen das Deborah (genannt Debbie) Harry schon immer was fürs Auge war. BLONDIE aus New York galten Mitte der 70er zusammen mit aufstrebenden Bands wie z.B. die RAMONES oder die SEX PISTOLS als Wachablösung der sich immer mehr der Jugend entfremdenden Dinosaurier wie LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, GENESIS, YES u.a. In ihren Anfängen waren BLONDIE noch stark vom aufstrebenden Punk der 70er geprägt (was man den ersten Songs gut entnehmen kann), aber trotz des Punkimage der wasserstoffblonden Frontfrau galt die Band als Teil des New Wave, bevor sie mit ihrem Hit „Heart Of Glass“ endgültig beim Pop bzw. Mainstream ankamen und ihre Songs zu Dauerbrenner (auch in Discos und den Charts) avancierten; eine Entwicklung, welche mich an MANOD DIAO erinnert – von seligen „Hurricane Bar“ Zeiten zu ihrem aktuellem Überflieger „Dance With Somebody“. Und jetzt kommt auch noch das Alter ins Spiel – es dürfte nämlich kaum einen Rockfan geben dessen Wurzel in den 70er liegen, welcher Songs wie „Denis“, „Hanging On The Telephone“, „Call Me“, „The Tide Is High“, „.Sunday Girl" oder „Rapture“ nicht noch immer im Ohr hat.

Die Songs der „Singles Collection 1977 – 1982“ sind fast durchweg Digital überarbeitet und passen so in die heutige Soundlandschaft – der vinyle Single-Charme der 70er ist dabei natürlich etwas verloren gegangen. Die Mischung aus den BLONDIE-Hits und den jeweiligen B-Seiten, Remixe oder auch der Liveinterpretation des Bowie-Klassiker „Heroes“ lässt sich gut durchhören, das Booklet ohne jegliche Bandinfos (nur die Singlecovers) ist aber dafür etwas Mau geraten. Ansonsten eine schöne Zeitreise - weit zurück.




CD 1

1. Rip Her To Shreds

2. In The Flesh

3. X Offender

4. Denis

5. Contact In Red Square

6. Kung Fu Girls

7. (I'm Always Touched By Your) Presence Dear

8. Poet's Problem

9. Detroit 442

10. Picture This

11. Fade Away And Radiate

12. Hanging On The Telephone

13. Will Anything Happen

14. Heart Of Glass (7'' Version)

15. Rifle Range

16. Heart Of Glass (12'' Version)

17. Heart Of Glass (Instrumental Version)

18. Sunday Girl

19. I Know But I Don't Know

20. Sunday Girl (French Version)

21. Dreaming

22. Sound-A-Sleep

23. Union City Blue

24. Living In The Real World



CD 2

1. Atomic

2. Die Young Stay Pretty

3. Heroes (Live)

4. Call Me

5. Call Me (12'' Version)

6. The Tide Is High

7. Suzy & Jeffrey

8. Rapture

9. Walk Like Me

10. Rapture (Special Disco Mix)

11. Live It Up (Special Disco Mix)

12. Island Of Lost Souls

13. Dragonfly

14. War Child

15. Little Caesar


Singles Collection 1977 – 1982


Cover - Singles Collection 1977 – 1982 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 39
Länge: 155:46 ()
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Space Oddity - 40th Anniversary Edition

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Der berühmte Major Tom – da war doch mal was. Ein gewisser David Robert Heyward-Jones, in London geboren und in Brixten und Bromley aufgewachsen, inspiriert von Mondflug und Stanley Kubricks „2001 – A Space Odyssey“ veröffentlichte 1969 unter dem Künstlernamen DAVID BOWIE eine Album das mit „Space Oddity” einen überragenden Song enthielt (das Album wurde damals unter verschiedenen Titel auf den Markt gebracht, es erhielt erst bei seiner ersten Re-Issue in 1972 den Namen des Hits). EMI bringt nun rechtzeitig zum Jubiläum mit „Space Oddity - 40th Anniversary Edition“ ein fettes Doppelpackage raus, das neben dem remasterten Original-Album im schicken Digi und einem starken Booklet (mit reichlich Lesestoff) noch eine zweite CD mit 15 Bonussongs enthält. Darunter reichlich unveröffentlichte Songs, Demos, den Titeltrack auf italienisch, einige BBC-Tracks und B-Seiten von Singles sowie alternative Versionen von Albumtracks.

Dem Album an sich war allerdings selbst 1969 nur ein mäßiger Erfolg beschieden. Nüchtern betrachtet überdeckt der überragende Titelsong „Space Oddity“ manche Schwächen. Die von BOWIEs Stimme, seiner Gitarre und psychedelischen Folkeinflüssen bestimmten Songs konnten bis auf die überlange Hippie-Hommage „Cygnet Committee“, „God Knows I'm Good” und „Memory Of A Free Festival” dem Hit nicht folgen – was er aber in den Folgejahren merklich besser machte. So war nur „Space Oddity“, der Song über die Gefühle des Astronauten Major Tom, der nach Start seiner Rakete die Kommunikation mit seiner Bodenstation verliert und alleine im Weltraum treibt (was er allerdings Jahre später in seinem Songs „Ashes To Ashes“ als Drogentrip eines Junkies darstellt) richtig bemerkenswert. Dessen ungeachtet hat DAVID BOWIE mit seinem ersten großen Erfolg eine Blaupause für unzählige Rock- und Pop-Veröffentlichungen der Folgejahre geliefert und aus dem vermeintlichen „Space Oddity” One-Hit-Wonder wurde einer der geachtetesten und erfolgreichsten Künstler der 70er und 80er.





CD I

1. Space Oddity

2. Unwashed and Somewhat Slightly Dazed

3. Letter To Hermione

4. Cygnet Committee

5. Janine

6. An Occasional Dream

7. Wild Eyed Boy From Freecloud

8. God Knows I'm Good

9. Memory Of A Free Festival



CD II

1. Space Oddity (Demo)

2. An Occasional Dream (Demo)

3. Wild Eyed Boy From Freecloud (Single B-Side)

4. Let Me Sleep Beside You (BBC Radio Session D.L.T. Show)

5. Unwashed And Somewhat Slightly Dazed (BBC Radio Session D.L.T. Show)

6. Janine (BBC Radio Session D.L.T. Show)

7. London Bye Ta-Ta (Stereo Version)

8. The Prettiest Star (Stereo Version)

9. Conversation Piece (Stereo Version)

10. Memory Of A Free Festival Part 1 (Single A-Side)

11. Memory Of A Free Festival Part 2 (Single B-Side)

12. Wild Eyed Boy From Freecloud (Alternate Album Mix)

13. Memory Of A Free Festival (Alternate Album Mix)

14. London Bye Ta-Ta (Alternate Stereo Mix)

15. Ragazzo Solo, Ragazza Sola (Italian Version, Full Length Stereo)


Space Oddity - 40th Anniversary Edition


Cover - Space Oddity - 40th Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 108:36 ()
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Build It Up

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Es gibt Momente, da ist Krach einfach fehl am Platz. Machen wir uns nichts vor, manchmal passt weder „Screaming For Change“ noch „Killing In The Name Of“, weder „Like An Everflowing Stream“ noch „As Daylight Dies“. Für solche Momente bietet sich mit „Build It Up“ eine Alternative, auch wenn’s ziemlicher Popkram ist, was die Combo aus dem kalten Minnesota spielt. Aber was soll’s? Wenn das Ergebnis so viel gute Laune macht wie in diesem Fall, ist doch alles super. Ganz grob in der Nähe älterer WEEZER anzusiedeln, schmeicheln ONE FOR THE TEAM dem Ohr mit eingängigen Melodien, flotten Songs und gelungenem weiblichen wie männlichen Gesang. Das ist süß, ohne zu süß zu sein, und geht beschwingt in den Kopf. Kein Wunder, dass die zwölf Songs viel zu schnell vorbei sind, oder? Leichte, beschwingte Musik für Sommertage. Damit lässt sich zwar kein Coolness-Wettbewerk in der eigenen Subkultur gewinnen, aber irgendwas ist ja immer…

Build It Up


Cover - Build It Up Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:39 ()
Label:
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