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Original Album Classics

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Mit ARGENT hat Sony für seine „Original Album Classics“ Serie eine heutzutage eher unbekannte Band ausgegraben, die aber für Interessenten in keyboardlastigen, zwischen Pop und Prog pendelnden Sound durchaus ein Geheimtipp sein dürfte. Neben Keyboarder Rod Argent, welcher mit seinem Piano und Orgelklängen den Sound dominierte, dürfte vielen vor allem noch Gitarrist und Songwriter Russ Ballard ein Begriff sein, welcher neben vonnihm geschriebenen bekannten Songs (z.B.: „Since You Been Gone“ für RAINBOW, „You Can Do Magic“ für AMERICA) in den Achtzigern ja auch einige Soloerfolge („Voices“, „The Fire Still Burns“, „Two Shilouettes“) feiern konnte. ARGENT selbst (als Nachfolgebands der ZOMBIES 1969 ins Leben gerufen) veröffentlichten zwischen 1970 und 1976 sieben Alben, deren erste 5 Werke („Argent“, „Ring Of Hands“, „All Together Now“, „In Deep“, „Nexus“) in den „Original Album Classics“ berücksichtigt wurden. Dabei lässt sich gut die Entwicklung der Engländer beobachten, vom Jazz und den Beatles kommend (Rod Argent) integrierte die Band Blues, Pop, progressive Rockelemente und orchestrale, gar kirchenmäßige Orgelklänge in ihren Sound – kennzeichnend auch die oft ausufernden mehrminütigen Keyboardparts. So lassen sich auf den Alben immer wieder Kleinode entdecken („Liar“, „Lothlorien“, „Pure Love“, „It’s Only Money“, „Thunder And Lightning“), wobei ihre Hits („Hold Your Head Up“, „God Gave Rock And Roll To You“) auch von anderen Bands (u.a. URIAH HEEP und KISS) gecovered wurden. Wie bei der Serie gewohnt gibt es die Alben jeweils im Cardboard-Sleeve und zusammen in einem Pappschuber. Einfach, aber dem Preis entsprechend zweckmäßig. Allerdings gehen der ARGENT-Veröffentlichung jegliche Boni (tolles Modewort) ab. Trotzdem eine lohnende Sache für Liebhaber vergangener Klanggebilde.



Disk: 1 ARGENT

1. Like honey

2. Liar

3. Be free

4. Schoolgirl

5. Dance in the smoke

6. Lonely hard road

7. The feeling is inside

8. Freefall

9. Stepping stone

10. Bring you joy



Disk: 2 RING OF HANDS

1. Celebration

2. Sweet Mary

3. Cast your spell Uranus

4. Lothlorien

5. Chained

6. Rejoice

7. Pleasure

8. Sleep won't help me

9. Where are we going wrong



Disk: 3 ALL TOGETHER NOW

1. Hold your head up

2. Keep on rollin'

3. Tragedy

4. I am the dance of ages

5. Be my lover, be my friend

6. He's a dynamo

7. Finale



Disk: 4 IN DEEP

1. God gave rock and rollt to you

2. It's only money (Part 1)

3. It's only money (Part 2)

4. Losing hold

5. Be glad

6. Christmas for the free

7. Candles on the river

8. Rosie



Disk: 5 NEXUS

1. The coming of Kohoutek

2. Once around the sun

3. Infinite wanderer

4. Love

5. Music from the spheres

6. Thunder and lightning

7. Keeper of the flame

8. Man for all reasons

9. Gonna meet my maker


Original Album Classics


Cover - Original Album Classics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 43
Länge: 213:0 ()
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Anima Di Pelle

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Zur Abwechslung mal wieder leicht exotische Kosteauf dem heimischen CD-Player, die Rede ist von DNA2 und deren aktuellen Werk "Anima Di Pelle“. Diese Kapelle widmet sich einem Mix aus Alternative, Indie Rock mit einem Schuß (Brit)-Pop. Der Titel sagt es schon deutlich aus, die Herren kommen aus bella Italien, es wird löblicherweise auch in der eigenen Landessprache gesungen (daher gib's nen leichten Exotenbonus) und das klingt sehr blumig, einfach mal grundsätzlich anders und irgendwie sehr positiv beschwingt. Pathetischer geprägter Ami-Alternative Rock von der Stange ist daher zum Glück nicht angesagt, sondern hier wird schon etwas mehr Wert auf inhaltliche sowie kompositorische Abwechslung gelegt.

Entgegen dem seltsamen Bandnamen, dem noch langweiligeren Bandlogo und auch dem höchst billigen Coverartwork (komplett in italienisch) ist die Musik dann doch deutlich besser als erwartet. Der Sänger mit seiner relativ hohen sowie sehr hellen Tenorstimme (erinnert mich stark an NEK) ist zwar net schlecht paßt aber irgendwie nicht so ganz optimal zu den oftmals breit-surrig-verzerrten Gitarrenriffs. Er wurde daher wohl mach mal sehr stark nach vorne gemischt, da er sonst wohl von den Gitarren zugedeckt würde.

Die Band kann legt mit „Prodigiosa Compagna Storta“ gleich ganz solide rockend los, die etwas leiseren Zwischentöne liegen ihnen aber eher nicht, einfühlsam oder gar atmosphärische Parts mit entsprechender Tiefe gibt’s hier ganz selten. Das balladeske "Orinica" u.a. mit gelungenen Celloklängen gehört aber sich dazu, fast gegen Schluß dann doch ein etwas eher experimentell-langsamer Track sorry wirkt etwas halbherzig und nur wenig überzeugend.

Die schnelleren Sachen können DNA2 da schon viel besser, dann klingen sie sehr dynamisch mit einigen ganz soliden Melodiechen, die aber vom oftmals zu popig-dünne klingenden Sänger nicht angemessen rüberkommen. Dazu bräuchte es für meinen Geschmack eine echte Rock’n“Roll Stimme mit viel Power und vor allem richtig Volumen. Dieses italienischen Quartett hat zu Beginn der Karriere 1999 sogar mal Punkrock gemacht und dies kommt ab und an schon noch mal durch insbesondere bei den zwei kurzen eher untypischen aber sehr gelungenen Tracks „Come Se Fosse L'ultima“ sowie „Tempo Da Perdere“ passen Tempo, Ausdruck und Schmissigkeit bestens zusammen.

Dieser oftmals treibende Alternative-Rock hat zwar auch ein paar ganz gute Ansätze in Richtung Melancholie und Tiefe aber die relativ limitierte Stimme ist dann doch oft etwas zu oberflächlich harmonisch. Etwas mehr Rotz, schweiß und Träne hätten da nicht geschadet, die Musik gibt es meistens her. Im Hintergrund wummert es stellenweise nur so von schräg, verzerrten und gurgelnden Gitarrenlicks, diesl soll wohl als eine Art kontrtast gedacht sein und kommt auch net schlecht, hat dann was leicht psychedelisches. Ja insgesamt ist "Anima Di Pelle“ zwar ganz gut anhörbar, es gibt auch viele löbliche stilistische Feinheiten sowie mehr oder weniger gelungene Versuche nicht nach Alternative Einheitsbrei zu klingen - nur packend ist irgendwie anders. Auch der ungewöhnliche Sprachenklang ist zwar positiv aber wie gesagt der Sänger ist zu glatt für diesen Sound und so manche griffige Refrainzeile wird von ihm regelrecht zersungen. Hätte mehr sein können.

Wer auf GIANNA NANNINI, NEK oder auch sonstigen Italopoprock abfährt könnte hier trotzdem Lohnendes finden.

Anima Di Pelle


Cover - Anima Di Pelle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:36 ()
Label:
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The Bete Noire Tour

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Wer in den End-Siebzigern begann sich für „bessere“ Rock- und Popmusik zu interessieren kam an den aus der britischen Glam-Rock-Bewegung entstandenen ROXY MUSIC nicht vorbei. Sänger BRYAN FERRY und sein zwischenzeitlicher genialer Partner Brian Eno schlugen in 1972 mit ihrer Single „Virginia Plain“ dann auch gleich richtig gut ein - mit „Love Is A Drug“ eroberte man Mitte der Siebziger sogar den amerikanischen Markt. Markenzeichen der Band war von Anfang an der gesteigerte Wert auf Style und Image, das sie in Zusammenhang mit ihren oft melancholischen Kompositionen entsprechend optisch umsetzten. Dies galt auch für die Solo-Werke von BRYAN FERRY, welche aber nicht immer die Qualität der Ursprungsband erreichten. Die beiden Livemitschnitte auf der DVD „The Bete Noire Tour“ bieten einen guten Querschnitt durch das Schaffen von BRYAN FERRY und ROXY MUSIC, wobei der Bonuspart mit Aufnahmen vom Open Air zum Virgin Label Geburtstagsparty auf dem Münchner Königsplatz mit Songs der Soloplatte „Frantic“ besetzt ist. Der Hauptteil der DVD („Original New Town Concert”) wurde bereits auf VHS unter den Namen „New Town“ in 1989 veröffentlicht und gibt es nun erstmalig auf DVD. Neben den damals noch recht aktuellen ROXY MUSIC Klassikern präsentiert BRYAN FERRY hier auch noch Songs der 1985er Soloscheibe „Boys And Girls“. Mehr Pop als Rock sind aber Stücke wie „Avalon“ und „Do The Strand“ sowieso zeitlos und nicht diskutierbar. Somit bietet „The Bete Noire Tour” schöne Erinnerungen für Jungegebliebene und allen anderen einen Einstieg in die zeitlosen Kompositionen von BRYAN FERRY und ROXY MUSIC.

Das Bild im Format 4:3 entspricht dem Standard des Aufnahmedatums (wobei das New Town Concert von 1989 richtig locker eingefangen wurde und durch seine coole Nähe Clubatmosphäre ausstrahlt), der Ton zu Part I ist 5.1 und Stereo-Sound, Part II gibt es ausschließlich in Stereo-Sound.



Part I: Original New Town Concert (1989)

01 Limbo

02 The Chosen One

03 Casanova

04 Slave To Love

05 The Bogus Man

06 Ladytron

07 While My Heart Is Still Beating

08 Don't Stop The Dance

09 A Waste Land

10 Windswept

11 In Every Dream Home A Heartache

12 New Town

13 Boys And Girls

14 Kiss And Tell

15 Love Is The Drug

16 Avalon

17 Do The Strand



Part II: Könixxtreffen 2002 Concert

18 The Thrill Of It All

19 It's All Over Now, Baby Blue

20 Can't Let Go

21 Oh Yeah! (On The Radio)

22 My Only Love

23 Both Ends Burning

24 Don't Think Twice It's Alright

25 Limbo

26 Slave To Love

27 Virginia Plain

28 Jealous Guy

29 Let's Stick Together

30 Love Is The Drug

31 Do The Strand

The Bete Noire Tour


Cover - The Bete Noire Tour Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 31
Länge: 155:0 ()
Label:
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iSelect

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David Robert Jones alias DAVID BOWIE hat unbestritten bis heute immer noch eine der charismatischsten sowie ungewöhnlichsten Stimmen im Rock und Pop Business. Dabei konnten ihm egal auch welche Drogen und ein, sagen wir mal vorsichtig, extrem fordernder Lebenswandel zum Glück bisher stimmlich nichts anhaben. Im Laufe seiner mehr als 40-jährigen (!) Karriere hat dieser oftmals betont affektiert daherkommende Künstler zahllose Alben veröffentlicht, produziert und dabei genreübergreifend (und teilweise sogar als Vorreiter) äußerst differenzierte Musik geschaffen. Egal ob er sich wie zu Anfang mit psychedelischem Pop, Rock, Jazz, White Noise, Soul, Funk, Elektronik oder schlichtweg Mainstream Pop (hier hatte er Anfang der 80er Jahre seine größten kommerziellen Erfolge) beschäftigte, der Mann tat alles aus tiefster Überzeugung. Seine enorme Schaffenskraft passte dabei bestens zu dieser ungewöhnlich weitläufigen musikalischen Bandbreite für einen Solokünstler und trotzte allen anderen privaten Exzessen. „Best Of“-Alben von BOWIE erscheinen immer mal wieder neuaufgelegt und es gibt eigentlich schon mehr als genug davon aber die neue Scheibe „iSelect“ ist die etwas andere Alternative. Denn hier wurden zwölf Tracks höchstpersönlich vom Meister ausgewählt und sind laut eigenem Bekunden Nummern, die er selbst immer wieder gerne hört und live immer noch spielt. Klar dürfte dabei natürlich sein, das er sich aus seinem riesigen Fundus einige doch recht ungewöhnliche Songs gegriffen hat. Im CD-Booklet kommentiert er außerdem ausführlich die Entstehung eines jedes Songs.

Dieses Album gab es in England sowie Belgien bereits zu Jahresbeginn als kostenlose Beilage in der Tageszeitung „Mail On Sunday“. Aufgrund der hohen Fan-Nachfrage hat die EMI jetzt eine reguläre Album-Veröffentlichung nachgelegt. Die Erklärungen und Geschichten hinter den Songs sind recht unterhaltsam, demnächst wird auf der David Bowie Homepage auch eine deutsche Übersetzung davon zu finden sein. Damit ist natürlich auch selbstredend, dass hier keine Chartknaller wie „China Girl“, „Under Pressure“ (mit QUEEN), "Ashes To Ashes", "Major Tom" oder „Let’s Dance“ zu finden sind, das wäre dann doch zu profan gewesen. Nein, auf „ iSelect“ zeigt der Künstler, dass er durchaus ganz andere Lieblinge hat, als etwa seine Fans oder Kritiker. Dies ist sicher bei vielen anderen Musikern ähnlich, bloß trauen sich die wenigsten, dies offen zuzugeben oder gar auf Platte zu veröffentlichen. Die Songauswahl reicht von 1971 mit dem leicht melodramatischen "Life On Mars?" oder dem schön akustischen "The Bewlay Brothers" (vom "Hunky Dory"-Album) bis hin zu Sachen aus dem Jahre 1987.

Für mich war DAVID BOWIE immer mehr ein Singlekünstler, die mir bekannten Alben waren doch meist zu abgefahren bzw. schräg (von der Let's Dance" Scheibe vielleicht abgesehen). Daher verlangt auch diese Zusammenstellung vom Normalo-Hörer einiges an Geduld und einen toleranten Geist. Manche Sachen mögen dabei künstlerisch zwar interessant sein aber Sachen wie „Sweet Thing“ mit diesen schräg-psychedelischen Gitarren und Saxophonparts zum Schuhe ausziehen oder auch das stumpfsinnige „Repetition“ überzeugen inhaltlich nur wenig. Ein typischer Bowie-Song ist das süß-schwülstig-soulige „Win“, der Track hat aber was. Die aus dem Umfeld der Berliner "Low"-Sessions stammende Bowie/Brian Eno-Komposition "Some Are" ist hier erstmals veröffentlicht kommt aber irgendwie verworren und unausgegoren daher. „Teenage Wildlife“ hat ganz klar was von einem seiner Klassiker „Heroes“. Mein Favorit ist aber das 80er-lastige „Loving The Alien“, gefolgt von dem richtig stark gemachten Remix von „Time Will Crawl“ mit wirklich echtem Hitpotential (vom Album „Never Let Me Down“). Zum Schluss gibt es noch eine echt coole Liveaufnahme mit dem fast schon punkigen „Hang On to Yourself“.

Somit dürfte "iselect" selbst für die ganz hartgesottenen Fans hier einiges interessantes Neues dabei sein und daher macht diese ungewöhnliche Compilation insgesamt schon Sinn. Und wer weiß (ob überhaupt) wieder mal ein neues Album vom Meister der Extravaganz zu hören sein wird.

iSelect


Cover - iSelect Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:2 ()
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Der Hardrock Hase Harald

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RANDALE sind entgegen des wohlklingenden Namens in Headbangers Ohr keine Punk oder sonstige Metalband, nein, diese fünf Musiker machen durchaus „ernsthafte“ Rockmusik und zwar im Speziellen für Kinder. Und so muss beinahe zwangsläufig diese neue Scheibe der Bielefelder Combo „Der Hardrockhase Harald“ heißen, wobei hier nicht „nur“ Hardrock sondern auch Indie, Reggae, New Wave, Ska und Rap als Stilmittel gekonnt verwurstet werden. Bereits die Weihnachts-CD „Randale unterm Weihnachtsbaum“ kam zumindest bei meinen Sohn Nicolas (5 Jahre) bestens an und auch diese Scheibe gefiel ihm sofort. Wer eine etwas rockigere Alternative zu Rolf Zuckowski, Volker Rosin oder auch den mehr christlich geprägten Sachen von Daniel Kallauch oder wie die vielen Kinderliederbarden mittlerweile alle so heißen, sucht, wird hier garantiert fündig werden.

13 Tracks über knapp 43 Minuten lang beschäftigt sich die Band inhaltlich rund um den heimatlichen Tierpark Olderdissen. Klar, rein textlich und was die "Reim- oder Fressattitüde" angeht darf man als Erwachsener schon mal etwas schräg dreinblicken bzw. muss sich erst mal daran gewöhnen, die Zielgruppe wird es sicher nicht stören. Die Scheibe beginnt locker flockig beschwingt, leicht an HOUSEMARTINs erinnernd mit „Aus Olderdissen kommen wir“ und weiter geht es musikalisch etwas straighter. Es folgen dann solche Kracher wie „Hochland Melodie“ (feinster Indierock) oder „Futternapf Pogo“ (eine Art Shaggy-Verschnitt mit Ska) mit ihrem ganz eigenen Reiz. Und überhaupt, es muss ja hauptsächlich den Kiddies gefallen und nicht den Großen. Manche Inhalte sind sogar richtig lustig, haben eine Art pädagogische Prägung, sind aber nie zu Oberlehrerhaft sondern mit viel Witz, Ironie und ein klein wenig Augenzwinkern. Zähne putzen und Köperpflege sind nun mal wichtig, man muss es nur schön verpacken, dann wird auch richtig zugehört. Für alle Rock und Heavy Fans natürlich die Granate schlechthin mit schönen Riffs a la SAXON sowie DEEP PURPLE lastigen Orgelsound ist „Der Hardrock Hase Harald“ und danach wissen wir wer „der härteste Hase im Wald“ ist. Weiterhin Pflichtprogramm für den Bangernachwuchs kommt mit „Mama Lauter“ im AEROSMITH „Walk This Way“ Ambiente daher. Mit viel POLICE Feeling überzeugt das gelungene „Guten Appetit“.

Man muss Bandleader Jochen Vahle (Vox) schon ein wenig dankbar sein, dass ihm so manches pseudo-kindgerechtes Blockflötengedudel auf den Geist ging und er deshalb 2004 diese Band ins Leben und bis heute zusammen mit Christian Keller (bs), Garrelt Riepelmeier (dr) und Marc Jürgen (guit) auf diversen Alben ein buntes Sammelsurium an Rock und Popmusik geschaffen hat. Es muss sich inhaltlich nicht immer um „Bienchen“, „Hänschen Klein“ oder Jahreszeiten drehen - es geht auch anders. Die Musik wird profihaft vorgetragen, die Stilvielfalt ist wirklich sehr gut gelungen, insbesondere das Thema von „Otto der Fischotter“ das in verschiedenen Genren kurz angespielt wird, ist ein weiterer Höhepunkt. Die ein oder andere Geschichte klingt von der Machart her stellenweise zwar leicht abgekupfert, ist aber wohl so gewollt und wird außerdem immer gekonnt mit eigenen Ideen verbunden.

Eltern mit starken Rockroots, die ihre Kinder nicht gleich mit Todesblei oder Black Metal zumüllen möchten aber auch nicht nur ständig die bekannten und harmlosen Trällersongs mit anhören wollen, bietet der „Der Hardrockhase Harald“ eine echt lohnenswerte Investition. Und mit dem ganzen knüppelnden Rest kann man doch auch noch später anfangen. Frei nach dem Motto: „Habt’ Ihr bock, dann let´s Rock!“.

Der Hardrock Hase Harald


Cover - Der Hardrock Hase Harald Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 43:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Velocifero

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Was in den Anfangstagen nicht viel mehr als eine poppige Modeerscheinung mit ein, zwei guten Songs war, ist acht Jahre nach dem ersten Album zum Vorreiter einer Szene geworden: Die durchgestylten LADYTRON sind kein Geheimtipp mehr und haben die 80er Sounds zu einer von vielen Zutaten degradiert die ihre unterkühlte Elekronik prägen. LADYTRON, die unter anderem NINE INCH NAILS bei deren letzer Europa-Tour begleiteten, sind dabei lange nicht mehr so einfach gestrickt wie in ihrer Anfangszeit, die Genies an den Synthesizern haben weiterhin auch mal Gefallen an sperrigen Sounds. Und einem so dermaßen in die Magengrube bohrenden Bass wie beim Opener „Black Cat“ bin ich selten begegnet - „Velocifero“ beginnt überzeugend und zugleich wenig verändert. „Ghosts“ ist lieblich zu hören, cool lasziv gesungen und mit einem Hauch E-Gitarre im Hintergrund wahrlich eingängig aber kein Überhit. Und auch nur das Fehlen eines solchen bleibt bis zum Ende der kleine Kritikpunkt am neuen LADYTRON Output. Die Sounds eines „Predict The Day“-Kalibers, bei dem die distanzierten Vocals einen kaum gewinnbaren Kampf gegen die knallhart produzierten Beats kämpfen, haben Weltklasseniveau und entbehren sicherlich nicht einer gewissen Tanztauglichkeit und auch nicht ihres Liverpooler Clubcharms. Das Niveau ist hoch und die technische Versiertheit der Band beim Umgang mit der Elektronik außergewöhnlich – nur selten leiert sich eine liebgewonnene Melodie ins Nirgendwo („Runaway“). Ihr waviger „Pop“ ist immer auch ziemlich „Alternative“, ihre Melodien immer ein bisschen düster, die Vocals manchmal bulgarisch. Besser als „ Velocifero“ war dabei kein LADYTRON produziert und auch ein solch konstant gutes musikalisches Niveau kann keinem der bisherigen Alben attestiert werden. Absolut hörenswert - „Velocifero“ ist für einen LADYTRON Fan weder eine Überraschung noch eine Enttäuschung.

Velocifero


Cover - Velocifero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Shifting Through The Breakers

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Der Singer/Songwriter MORGAN FINLAY stammt eigentlich aus Vancouver, Kanada, lebt mittlerweile in Toronto und Berlin, und präsentiert sich entsprechend auf seinem Album "Shifting Through the Breakers" multilingual (Englisch, Deutsch und Französisch). Herausgekommen ist eine abwechslungsreiche Mischung aus klassischem Singer/Songwriter Pop-Rock, die aufgrund ihrer meist eher minimalistischen und sehr akustikgitarrenlastigen Instrumentierung eine sehr persönliche Atmosphäre schafft. Ein schönes Beispiel hierfür wäre das sehr schlichte "(in)Security", das einem regelrecht das Gefühl gibt, mit FINLAY zusammen im Wohnzimmer zu sitzen. "Sound Of Industry" schlägt im Vergleich zum ruhigen Großteil des Albums deutlich rockigere Töne an und zieht auch vom Tempo her an. Auf "Bei Dir Sein", einer Art Mischung aus Schlaf- und Liebeslied, überrascht FINLAY mit deutschem Text, für "Mourir D´Envie" wechselt er ins Französische. "Mescaline" bewegt sich in Soft-Rock-Gefilden und verleitet durch eingängige Melodie zum Mitsummen, mit "Blessing And Burning" klingt das Album ruhig aus und lässt einen in einer leicht nachdenklichen bis wehmütigen Grundstimmung zurück.

Shifting Through The Breakers


Cover - Shifting Through The Breakers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

On The Run

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Auch wenn dieser Sampler "On The Run" schon ein paar Monate seit seiner Veröffentlichung auf dem Buckel hat - die grundsätzliche Absicht hinter dieser Sache sowie die breite musikalische Dichte der beteiligten Bands bzw. Künstler ist nach wie vor aller Ehren wert. Die Beschäftigung mit dem Thema Asyl sowie genügend Öffentlichkeit dafür zu schaffen ist natürlich nachwievor wichtig. "Einsatz für Flüchtlinge und verfolgte Menschen, Kampf gegen rechte Tendenzen und Unterdrückung, die Verteidigung von Individualität, Freiheit, Kreativität und Vielfalt - für all das steht dieses Album" so betont Nicole Viusa, Mitarbeiterin von Pro Asyl die Absicht hinter diesem Projekt. Insbesondere die TOTEN HOSEN sowie deren eigenes Label JKP, die schon seit Jahren eng mit Pro Asyl u.a. mit Ständen auf deren Konzerten zusammenarbeiten, haben sich für diese Benefiz-Compilation im Vertrieb von Indigo mächtig in Zeug gelegt. Sämtliche der 18 beteiligten Künstler haben auf für ihre Beiträge ihre Honorare verzichtet, so dass alle Gewinne direkt in die Arbeit der Fördervereins PRO ASYL fließen. Man kann zu dem Thema ja schon durchaus seine eigene Meinung haben (auch ich selbst habe da schon eine stärker differenzierte Sichtweise, eine grundsätzliche Einreise ohne Prüfungen halt ich nicht für richtig) aber wenn die Hosen dazu im Booklet schreiben: "Asylrecht ist Menschenrecht wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Nahrung oder Meinungsfreiheit. Menschen, die auf der Flucht vor Verfolgung und Gewalt sind, haben ausnahmslos Solidarität und Hilfe verdient" kann man dies eigentlich nur unterstützen. Auch wenn dies nach meiner Meinung nicht gleichzeitig heißen kann, Grenzen auf und komme da wer wolle, denn gerade hier ist die Gefahr von Missbrauch durchaus gegeben. Der Förderverein Pro Asyl setzt sich für eine Welt ein, in der Flüchtlinge die Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben und so eine Institution verdient unser aller Unterstützung. Und dies sehen wohl auch sämtliche beteiligten Musiker so wobei die musikalische Vielfalt der hier gebotenen Musik schon der Hammer ist Electro trifft auf Rock, Pop, Techno, Volksmusik und natürlich auch Hip Hop (die BEGINNER mit klasse Text bei "Hammerhart") nur schade dass keine richtige Metalband dabei ist. Für ne colle Party oder im Auto mal so zum Nebenbeihören ist der Sampler wirklich nicht schlecht, die Mischung macht’s hier und wer nur ein bisschen "open minded" unterwegs ist, wird auch an so manch schräger Nummer seinen Spaß haben. Hier sind auf jeden Fall mal die Ablachnummern "Indisch Essen" von Funny Van Dannen, die Bayowaren von BIERMÖSL BLOSN mit ihrem kurzen Blechepos "Dada Packmas Mpfda" (oberhalb von Passau versteht dies zwar keiner aber egal) oder auch TOCOTRONIC mit ihrem DYLAN meets NEW MODEL ARMY mäßigen Track "Racist Friend" zu nennen. Aber auch Mousse T. mit einem toll groovenden Song oder überraschenderweise der sonst eher soulig unterwegs befindliche Laith Al-Deen hier mit einem geilen Rocksong "Fallen sehn’" sind qualitätsmäßig besonders positiv zu erwähnen. Für unsere etwas härtere MI-Klientel sind die natürlich der HOSEN typische Gröler ("Meine Stadt"), BEATSTEAKS mit einem TH-Cover sowie ASTRA KID (bärenstarker Deutschrockkracher "Liga ohne Endspiel") die passenden Vertreter. Richtiger Ausschuss ist fast nicht dabei auch wenn die SPORTFREUNDE gewohnt minimalistisch bzw. talentfrei aber selbstironisch (der Text spricht für sich!), KLEE mit einem nervigen Kitschsong ohne Ende oder auch MIA mit einer Art Neuer Deutscher Welle für Arme Beitrag nur haarscharf an diesem Prädikat vorbeigeschrammt sind - der Rest geht voll in Ordnung. Wie gesagt, es sind einige besondere Liveaufnahmen oder gar Raritäten dabei und die könnten eventuell auch für Sammler interessant sein. Wer also mal wieder sein Geld für was sinnvolles ausgeben möchte, sollte hier zuschlagen und eine gute Sache unterstützen.



Tracklist:

Mousse T. - Brother On The Run

2raumwohnung - Spiel Mit

Klee - Wenn Dich Die Liebe Trifft

Astra Kid - Liga Ohne Endspiel

Patrice & Laygwan Sharkie - Slave Me To The River

Rosenstolz - Laut

Funny van Dannen - Indisch Essen

International Pony - You're Welcome

Biermösl Blosn - Dada Packmas Mpfda

Die Toten Hosen - Meine Stadt

MIA - Komm Mein Mädchen

Laith Al-Deen - Fallen Sehen

Paul van Dyk - Taking The Long Way

Italo Reno & Germany feat. Curse - Braun

Beginner - Hammerhart (Live vom Splash 2004)

Sportfreunde Stiller - 1. Wahl (Live)

Beatsteaks - Opel-Gang (Live)

Tocotronic - Racist Friend (Live)


On The Run


Cover - On The Run Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 65:53 ()
Label:
Vertrieb:
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Dancing On the Edge Of A Teacup

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Ohje, diese Platte ist wahrlich nicht leicht zu konsumieren. Angefangen vom ziemlich kitschigen Cover und dem dabei thematisierten Titel "Dancing On the Edge Of A Teacup" bis hin zur Musik. Anfang der 70er gab es mal eine Band, die sich nach den berühmten Experimenten der Konditionierung von Tieren bzw. von Hunden durch einen russischen Forscher und somit folgerichtig PAVLOV’S DOG benannte. Für Szenefreaks sollen das damalige Debütalbum "Pempered Menial" sowie die beiden Tracks "Julia" und "Song Dance" durchaus bis heute eine Art Klassikerstatus haben. Wenn die falsettartige Stimme eines der beiden Hauptmacher Sänger David Surkamp damals schon genauso nervig und anstrengend war wie heute noch, hat man aber nicht so sehr viel verpasst. Dieser Vokalist mit seinem, sagen wir mal ungewöhnlichen Organ zwischen Mickey Maus und kastriertem Roger Chapmann meets Fergal Sharkey, veröffentlichte 2001 ein Soloalbum "Roaring With Light", jetzt liegt mit "Dancing On The Edge Of A Teacup" ein ganz neues Album vor. Neben dem Gesang steuert Surkamp auch noch Gitarre, Bass, Keyboards sowie das Banjo bei. Stilistisch hat diese Mucke mit Metal absolut nichts und sogar auch Rock im engeren Sinne wenig zu tun, es geht doch eher in Richtung schwülstig, aufgebauschten (Art) Pop der 70er Jahre meets Folkrock mit einem Tick Psychedelic. Der etwas hektische Beginn inklusive teilweise seltsam anmutender Schreie beim flotten Opener "Looking For My Shadow" mit leichtem orientalischem Touch geht ja noch. Aber dann folgen relativ im Hintergrund, flach gehaltene Tangorhythmen sowie Kastagnetten - "Hard Again" kommt aus den Boxen und sorry: Klingt für mich irgendwie nach schwülstigem Klebrigpop der übelsten Art. Dann wird’s sogar psychedelisch: "Losing my Piano", der Gesang ist "leicht" schräg und sehr pathetisch aber insgesamt relativ solide, zugegeben auch das Gitarrensolo ist ganz o.k., trotzdem fehlt mir in über sechs Minuten gänzlich der rote Faden.
Die oft zitierten Vergleich von Surkamps Stimme mit der von Geddy Lee (RUSH) sind nach meinem Dafürhalten ziemlich weit hergeholt und eigentlich eine Beleidigung für Letzteren. Dann "Highlife Bunting", eine art Flower Power Folksong, da wird’s schon übel. Mit zittrigem Vibrato (wie so oft) und nur dank zweiter Stimme überhaupt anhörbar. Dann darf Davids Frau Sara bei "Wrong" die Leadvocals übernehmen plötzlich wird es endlich richtig gut, der Song beinhaltet ein cooles Bluesfeeling und die Lady kann wirklich gut singen. "Ghost Barres" ist dann wieder so ne Art chill-out Song mit schwerverdaulichen psychedelischen Soundspielereien - hängen bleibt da letztlich nichts. Etwas eingängiger sind dann die beiden letzten Songs "One Of These Days" sowie das luftig-folkige "Life In Imperfect Days" und bilden einen etwas versöhnlichen Schluss. Aber richtig warm werde ich irgendwie, auch nach mehreren Durchläufen mit diesen dürftigen 8 Songs und spärlichen 37(!) Minuten Albumspielzeit nie so recht mit dieser Musik, sorry not my (Tea)Cup. Muss ja auch nicht sein, ich denke es könnten sich trotzdem ein paar Freaks finden, die voll drauf abfahren. "Dancing On the Edge Of A Teacup" ist zu großen Teilen vor allem (gesanglich) ganz hart an der Schmerzgrenze des Zumutbaren und wahrscheinlich nur was für ewig in den 70er Jahren verhaftete Nostalgiker geeignet - allen anderen sei vorher eine ausgiebige Hörprobe empfohlen.

Dancing On the Edge Of A Teacup


Cover - Dancing On the Edge Of A Teacup Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:53 ()
Label:
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Presets

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Natürlich machen die Hamburger SYLVAN auf ihrem aktuellen Werk "Presets" keine "schnöde" oder gar gediegene Popmusik, wie man es selbst auch etwas augenzwinkernd angekündigt hat oder in manchen Rezensionen völlig daneben geschrieben wurde. Es ist immer noch eindeutig Progrock, der allerdings diesmal in einer etwas anderen Grundausprägung daherkommt - die Pladde klingt nämlich viel lockerer und entspannter, trotz einer gewissen tragenden Melancholie, aber nicht zu trist oder gar depresiv. Einschmeichelnde Melodien gibt es zu hauf, aber nicht zu platt-billig. Manchmal schimmert ein 80'er Jahre New Wave Feeling durch die Songs hindurch und dann wieder eine unheimliche Weite in hymnischen Refrains. Der Vergleich mag inzwischen etwas abgedroschen sein, aber der Sound kann eine gewisse Nähe zu COLDPLAY (zumindestens zu deren letzten beiden überragenden Alben) nicht verleugnen, bloß hier wird noch mehr Tiefe und meistens ein deutlich detailreicherer Songaufbau geboten. Als Progpop könnte man "Presets" schon bezeichnen, denn es gibt kürzere Songs wie das balladeske "Signed Away" oder das mit Indieflair daherkommenden "For One Day" - sie müssten im Radio eigentlich rauf und runter laufen, wenn es für deutsche Bands eine Lobby im Einheitsbrei der meisten Chartsender geben würde - Qualität ist da leider selten entscheidend. Trotz dieser, sagen wir mal "kommerziellen" Sprenkel, sind auch noch genügend der insgesamt 12 Tracks jenseits der 7-minuten Grenze vertreten und hier kommen auch die eingefleischte Progfans auf ihre Kosten. Opulente Hämmer wie z.B. der epische Titelsong "Presets" oder auch "Former Life" - da wird typisches Slvlvanfutter serviert, das absolut packend mit viel Ausstrahlung sowie intensiven Spannungsbögen aufwarten kann. Begleitet durch die grundsoliden, punktgenauen Drums von Matthias Harder, einem stets knackigen Bass mit ordentlich Groove ("One Step Beyond") von Sebastian Harnack, dem feinfühlig sowie mitreißend zugleich klingenden Gitarrensound von Kay Söhl, den abwechslungsreichen Keyboards mit viel Piano von Volker Söhl sowie über allem quasi tronend das markante Timbre von Marco Glühmann, der unheimlich emotional die sehr frei interpretierbaren Texte intoniert und mich stimmlich hier sehr angenehm manchmal irgendwie an Midge Ure (ULTRAVOX) erinnert, haben SYLVAN ein stimmiges Gesamtkunstwerk abgeliefert. Mit dem Vorgängeralbum "Posthumous Silence” gelang den Jungs endlich der Durchbruch auf breiter (Kritiker-) und Fans Basis. Aber der Nachfolger, der eigentlich gar nicht der Nachfolger ist, weil "Presets” nämlich parallel zu PHS aufgenommen und produziert wurde, ist nur schwer mit seinem Vorgänger zu vergleichen, da die Grundintention absichtlich eine völlig andere war. Man wollte betont eingänglicher klingen (ähnlich wie dies MARILLION vielleicht zu Beginn der Hogart Ära gemacht haben), der Zuhörer vergisst trotz aller stilistischen Finessen und Andersartigkeiten nie, dass hier SYLVAN zu jeder Sekunde noch nach sich selbst klingen. Trotz aller klanglicher "Experimente" haben die Hamburger sich ihre Identität erhalten. Intelligente Progmusik, nicht zu konstruiert, mit großen Refrains, je nach Bedarf auch mal spartanisch arrangiert. Dann wieder diese unheimlich treibenden Rythmen, die auf schwebende Klangwelten treffen und von diesem alles verbindenden atmosphärischen Gesang mit wahren Gänsehautorgien und viel Pathos zusammengehalten werden - das ist ganz großes (Prog-) Kino. Klar, die Proghardliner werden hier nicht so recht glücklich, aber deren mir oftmals zu engstirniges Kategoriendenken sollte hier auch nicht bedient werden. Die Band hatte einfach Bock zwischendurch mal etwas anderes, entspannenderes zu machen oder zu zeigen - das hat mit Anbiederung an den Mainstream nicht das Geringste zu tun! Beide Seiten der CD ( in Anlehnung an alte Plattenzeiten wird nach "Side A" und "Side B" unterschieden) haben es in sich. Da darf man sich einfach auf die Musik einlassen, zurücklehnen und eintauchen ("On The Verge Of Tears") in die Welt von SYLVAN.

Die Jungs haben hier mit ihrem sechsten Studioalbum ihre derzeitige absolut herausragende Stellung als beste deutsche New Art Prog Rock Band sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. "Presets" macht süchtig und gehört für mich schon jetzt ganz klar zu den Alben des Jahres 2007.

Presets


Cover - Presets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:28 ()
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