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Transgression

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“SCARECROW (N.W.A.)”, war das nicht der etwas schmächtige Wiedersacher Batmans? Der Nervengas-versprühende Psychologieprofessor „Die Vogelscheuche“? Etwas schmächtig war auch der bisherige Erfolg der Jungs, konnten sie doch weder einen Sieg um den reinen Namen „SCARECROW“, noch einen höheren Bekanntheitsgrad in ihrer nunmehr denn 17-Jährigen (!) Bandgeschichte erreichen. Aber das mysteriöse „N.W.A“ steht ja nicht umsonst für „New World Annihilation“ wenn die fünf Össis nicht wenigstens in zwei-vier Jährigen Abständen versuchen würden, mit ihrem Material die Welthörerschaft zu erreichen. Und wer ein neun-minütiges Monstrum wie “MMXII“ direkt an den Anfang packt, beweist Mut. Abgespeckt haben die Vogelscheuchen in den vergangenen vier Jahren, verzichten sie bei „Transgression“ doch vollkommen auf den Bombast und die Synthesizer, welche auf dem Vorgänger recht prägnant waren. Dennoch geben sich SCARECROW N.W.A. auch hier wieder erstaunlich detailverliebt und progressiv. Insbesondere der Opener, aber auch „Self-Enslavement“ sind gute Beispiele hierfür. Schön sind auch die Passagen, wo das Tempo merklich gedrosselt wird und Bernd K. mit keineswegs perfektem (aber auch keineswegs unangenehmen) Klargesang aufwartet („Backstab Romance“, „Rescurrection“). Sehr echt und authentisch kommt das Ganze dadurch rüber – was gerade für eine Live-Band ja von Bedeutung ist. Was allerdings weniger gut gelungen ist, ist die Arbeit am Mischpult: leicht übersteuert wirken die stellenweise fast alles verbergenden Gitarren. Hier hätte man definitiv mehr rausholen können! Trotz allem ein schönes Melodic-Death-Album mit einem surrealistischen PC-Cover-Artwork des Brasilianers Caio Caldas (SCNWA). Anspieltipps: „Self-Enslavement“ und „Backstab-Romance“. Aber auch das halb-ironische MANOWAR-Cover zeugt von Qualität.

Transgression


Cover - Transgression Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 61:3612 ()
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Drone

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Zwei Jahre ist es nun her, dass das letzte Album „For Torch And Crown“ zurück liegt und jetzt melden sich DRONE mit „Drone“ zurück. Mein erster Gedanke: Kreativ ist der Name der Scheibe ja schon mal nicht, na hoffentlich ist das Album nicht auch so. Nichts desto trotz gab ich den Jungs eine Chance mich von einem besseren zu belehren.

Geboten bekam ich ein solides melodic Death-Metal-Werk, mit Höhen und Tiefen. Gerade der Einstieg mit „Guilt“ machte es mir schwer richtig rein zukommen. Es fängt sanft mit harmonischen Gitarrenklängen an und prescht dann mit exponentiell steigender Wucht los, wodurch man sich leicht überfahren fühlt. Erstmal ist auch keine all zu große Besserung zu sehen. Erst mit dem dritten Titel „Hammered, Fucked & Boozed“ trat eine Wendung ein. Der Song rockt und zieht durch! Hörenswerte Gitarrenriffs und ein guter Vocal-Part, der etwas an MOTÖRHEAD erinnert, bringen ein leichtes rhythmisches Wippen mit, das wohl die meisten Köpfe erfasst.

Danach gibt es wiedermal eine Talfahrt, die Ihren Tiefpunkt in „Into Darkness“ findet, das zunehmen an den Einstieg erinnert. Glücklicherweise geht es dann aber kurze Zeit später, mit „Rock'n'Rollercoaster“ wieder bergauf. Erneut werden uns harte Riffs und ein aggressiver Gesang auf sehr schnelle Art um die Ohren geschlagen. Die Geschwindigkeit ist aber auch das Problem des Titels. Nach etwa zweieinhalb Minuten ist das ganze schon wieder rum und lässt einen aufgeputscht aber unbefriedigt zurück. Danach geht es auf ein etwas niedrigeren Level zurück und mit „Carry Me Home“ wird wohl der letzte wirklich erwähnenswerte Track gespielt, der einen wirklich fesselt.

Schade Jungs! Ich habe deutlich mehr von „Drone“ erwartet, doch eins muss man wirklich hervorheben: Die Gitarrenklänge sind einfach nur richtig gut. Potenzial nach oben ist reichlich vorhanden, für zwischendurch bieten die DRONE-Jungs dennoch ein hörenswertes Werk.

Drone


Cover - Drone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:43 ()
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War Eternal

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ARCH ENEMY halten bei mir einen ganz lustigen Rekord: Es dürfte die Band sein, die ich in den letzten 5 Jahren am häufigsten Live gesehen habe – und ich bin (schon quasi Job-bedingt) kein Bands hinterherreisender Die-Hard-Fan einer Band – und dennoch habe ich nicht unbedingt vor, Konzerte auszulassen wenn ich hinkomme. Bis dato war es die Mischung aus der Tatsache, dass ARCH ENEMY immer Musik auf höchstem Level geschrieben haben und jener, dass sie die großartige Angela Gossow am Mikrofon hatten.

Nun war ich auch dementsprechend erstaunt, als Angela im März ihren Rücktritt angekündigt hat und bekannt wurde, dass Alissa White-Gluz, ehemals THE AGONIST, ihre Stelle übernimmt und Angela ins Management geht. Erstaunt wie in „Hui – das kann ja was werden“ – nicht wie in „Ach du scheiße“, denn THE AGONIST sind ganz sicher keine schlechte Band. Dennoch blieb die Frage: Kann Alissa (welche in THE AGONIST auch ihre clean Parts hatte) das Stimm-Monstrum Gossow ersetzen? Wie ändert sich der Sound? Wie ändert sich die Live-Performance? Was wird aus, kommen wir zum Punkt, dem 2014er-Album „War Eternal“?

Nehmen wir die künstliche Spannung: So sehr ich Angela Gossows Performance über die Jahre lieben gelernt habe, so sehr kann ich auch sagen: Alissa White-Gluz ist ein großartiges Replacement, welches sich nahtlos in den Sound von ARCH ENEMY einpflegt.

„War Eternal“ führt die über die vergangenen 13 Jahre mit Angela weiter ausgebauten Tugenden von ARCH ENEMY nahtlos fort und könnte so auch 3 Jahre früher (anstatt „Khaos Legions“) erschienen sein. An sich ist es auch schwierig, sich einzelne Songs rauszupicken und drauf rumzureiten, auch wenn ich das persönlich nicht ungern mache, denn: „War Eternal“ wirkt vor allem sehr homogen und in sich stimmig und verzichtet meiner Meinung nach auf Filler – trotz seiner 12 Tracks plus Fidel-Intro.

Wenn man es dennoch tut: Das Album stürmt mit „Never Forgive Never Forget“ direkt durch bekannte Fronten auf den Hörer zu und zeigt das, was ich oben schrieb: Das neue ARCH ENEMY ist ARCH ENEMY! 16tel Hooks und eine völlig entkettete White-Gluz platzieren direkt den perfekten Melodic Death Opener für Album und etwaige Live-Sets. Spätestens bei Titeln wie dem Titeltrack „War Eternal“ oder „Time Is Back“ kommt auch die melodische, Gitarrenseitig technisch-verspielte Seite der Band (ich schaue Sie an, Herr Amott!) nicht zu kurz: Dicke Soli, filigrane Melodic-Elemente und Aktionen wie eine Death Metal-Sweeping-Orgie als Intro („No More Regrets“) mit dezentem quasi-Breakdown zur Halbzeit vorm Solo zeigen klar, dass auch ein Lineup-Wechsel dem komplexen Songwriting der Band nichts anhaben kann. Spannend ist das vor allem auch daher, da sich Angela Gossow (trotz Verzahnung mit der Band) aus dem Songwriting rausgehalten hat.

Fazit: Für mich sicherlich eine der spannendsten Änderungen im Line-Up einer der großen Metal-Bands der letzten Jahre, dafür aber auch sicher eine der Gelungensten. „War Eternal“ ist ein saustarkes Album - zur Halbzeit vom Musik-Jahr 2014 definitiv für mich auch eines der bis dato Besten – und das trotz des mächtigen SABATON-Albums vor einer Woche! Wer sich über den Weggang von Angela aufregt, der hat mein Verständnis – aber gerade jener sollte sich „War Eternal“ mal auf die Ohren werfen, sich ein Bier aufmachen und sich am besten direkt beim Titeltrack mal überlegen, warum man denn meckern will – wegen „War Eternal“ als ARCH ENEMY Album ganz sicher nicht.

TL;DR: Fett. Tipp.

Release: 06.06.2014

War Eternal


Cover - War Eternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:25 ()
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Fragile Immortality

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by Gast
THE UNGUIED – oder die führerlosen Ex-SONIC SYNDICATEler Richard Sjunnesson und Roland Johannsson und Anhängsel – sind zwei Jahre nach ihrem Debüt „Hell Frost“ zurückgekehrt und testen nun mit dem Nachfolger namens „Fragile Immortality“ die Grenzen ihrer Unsterblichkeit.

Verleugnen lässt sich die Ähnlichkeit der Schweden zu SONIC SYNDICATE mitnichten, haben wir es auch hier mit modernem, „peppigen“, melodischem Death Metal zu tun. Auch THE UNGUIDED setzen auf gute, markante Gitarrenarbeit, ein hämmerndes Schlagzeug, einen Mix aus Klar-Gesang und Grunts und ein tragendes Keyboard – steril und perfektionistisch gehalten, mit glasklarer Produktion. Fast könnte man sagen, dass alles perfekt (ja fast sogar zu perfekt) klingt, doch genau hier liegt das Manko: Was die Schweden mit „Fragile Immortality“ abliefern ist so gut wie der Vorgänger, klingt wie der Vorgänger und ist eben nicht unsterblich. Auf „Fragile Immortality“ gibt es keinen wirklich schlechten Song, doch auch eben keinen, der sich hervorhebt. Schade! Gut hörbar und doch irgendwie belanglos versinkt das Album letztlich in seiner Kurzlebigkeit.

Fragile Immortality


Cover - Fragile Immortality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:28 ()
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A View From Above

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Beim letzten Mal hatte sich Kollege Christian mit DEADED IN VENICE befasst und ihnen eine gute, ausbaufähige Leistung bescheinigt. "A View From Above" zeigt die Band auf gleichbleibendem Niveau und unverändert dem melodischen Death Metal mit Wechselgesang zwischen Mann und Frau treu bleibend. Das klingt manchmal sehr nach Schema F gestrickt ("
In Dawnless Days"), ist aber in der Regel eine solide Angelegenheit, auch wenn das Growls-vs.-Angel-Wechselspiel schon sehr arg nach 90er Jahre klingt. DEADED IN VENICE verfallen dabei glücklicherweise nicht der Idee, die starke Stimme von Sängerin Annabel in den Vordergrund zu rücken, sondern nutzen diese wie alle weiteren Instrumente auch, so dass "A View From Above" einen homogene Bandleistung geworden ist - die gute Schlagzeugarbeit und die Gitarren kommen so sehr gut zur Geltung. Alles in allem ist "A View From Above" ein solides Album geworden, das zwischen Mut zu Neuem und dem Latschen auf ausgetretenen Wegen wechselt und so nicht durchweg überzeugen kann.

A View From Above


Cover - A View From Above Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:35 ()
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Land Of The Grim

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by Gast
Es gibt Neues aus Galicien. Galicien, das ist da, wo die Sonne ewig scheint und die Sterne bei Nacht tanzen. Jawohl, die Küste des nordwestlichen Spaniens ist hier gemeint. Mit ihrem nun schon zweiten Album wollen SKYDANCER sich über ihre Heimat hinaus in Europa einen Namen machen. Das die Spanier ein Faible für frostige Titel haben bewies ja schon ihr zwei Jahre zuvor erschienenes Debüt „Winterkiller“.
Nun, der Winter ist fort, „Land Of The Grim“ ist da ‒ ein geläufiger Name sind SKYDANCER dem nordosteuropäischem Metal-Fan immer noch nicht.
Melodischer Death Metal erwartet den Hörer auf „Land Of The Grim“, mal in melodischer Heavy Metal-Manier („Ancares“), mal etwas trashiger („The Ferryman“) und mal auf galizisch („O Peso Do Tempo“) . Kurze Instrumentalstücke („L‘Even“ und „Lebraza“) lockern das Ganze auf und die Lyrics versuchen dem Hörer die galizischen Mythen näher zu bringen.
Wer CHILDREN OF BODOM, INSOMNIUM und DARK TRANQUILITY mag, sollte den Sanieren ruhig mal ein Ohr gönnen. Interessant klingt ihre Musik allemal, eine Weltneuheit ist hier jedoch trotz des ungewöhnlichen Ursprungsortes nicht zu erwarten. Das Gehörte weiß zwar durchweg zu gefallen, Langeweile kommt bei der halben Stunde Musik nicht auf, aber hängen bleibt eben leider auch nicht viel.

Land Of The Grim


Cover - Land Of The Grim Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:39 ()
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The Monster Within

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„The Monster Within“ ist das vierte Studioalbum der schwedischen Melodic Death Metal Band DEGRADEAD und dürfte mit seiner IN FLAMES mäßigen Ausrichtung und SCAR SYMMETRY Schlagseite den Genre-Mainstream ganz gut bedienen. Die auf Melodie fokussierte Grundausrichtung wird flankiert von nicht zu bösen Growls und guten cleanen Vocals (Mikael Sehlin, auch bei ENGEL am Mikro). Der fette Opener „One Against All“ holt in typischer Bandmanier den Knüppel raus, aber auch vor balladesken Tönen schreckt man nicht zurück - „We’ll Meet Again“ lehnt sich äußerst ohrwurmtauglich und durchaus mit einem gewissen Etwas an die 90er Metal-Balladen an. Mit einem neuen Drummer am Start (Amit Mohla) macht das alles Laune und ist sauber produziert, nur der Aha-Effekt, der eine gute Platte auf die nächste Ebene hebt, der will sich nicht so recht einstellen. Die Qualität des Vorgängers „A World Destroyer“ erreicht „The Monster Within“ nämlich nicht; dafür stagniert das Songwriting und wirkt über mehrere /gute) Kracher zu gleichförmig; und auch Eigenständigkeit haben sie in 2013 nicht dazugewonnen. Selbst wenn DEGRADEAD wieder ein gutes Melodic Death Metal Album am Start haben (das vor allem beim Nachwuchs punkten dürfte), bei der großen Anzahl hochwertiger Marktbegleiter reicht das wohl nicht um einen Schritt nach vorne zu machen.

The Monster Within


Cover - The Monster Within Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:48 ()
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Eternal Defiance

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Im Hause SUIDAKRA hat sich seit dem letzten Album erwartungsgemäß rein musikalisch nicht viel verändert, der größte Umbruch liegt im personellen Bereich: Marcus Riewaldt, der Mastermind Arkadius und Drummer Lars ganze zehn Jahre am Bass begleitete, verließ die Band vor zwei Jahren und wurde durch Tim Siebrecht ersetzt; außerdem ist mit Marius „Jussi“ Pesch ein neuer Live-Gitarrist an Bord. „Eternal Defiance“, das inzwischen elfte Album der seit 1994 unter dem Namen SUIDAKRA aktiven Band (vorher nannte man sich GLORYFICATION), knüpft nahtlos an die letzten beiden saustarken Scheiben „Crógacht“ und „Book Of Dowth“ an und führt den sehr eingängigen, melodischen Stil fort, ohne auf die gewohnt knackige Schwarztodmischung zu verzichten. Es gibt nur ganz wenige Bands, die den Spagat zwischen Härte und einschmeichelnden Folk-Einlagen beherrschen, ohne zum Discount-Wikingerkommando zu mutieren. Und es ist mir jetzt noch ein Rätsel, warum diese Band nicht spätestens mit dem Methorn-Trend kommerziell (in metallischem Rahmen versteht sich) durch die Decke gegangen ist. Ich befürchte fast, auch hier im Familienpack vertretene und teilweise von Tina Stabel am Mikro kraftvoll veredelte Hymnen wie „Inner Sanctum“, „Beneath The Red Eagle“, „March Of Conquest“, „Rage For Revenge“ oder „Defiant Dreams“ werden daran leider nichts mehr ändern, obwohl echte Kenner wissen, was zu tun ist. Lediglich die beiden Balladen „The Mindsong“ (von Frau Stabel gesungen) und „Damnatio Memoriae“ (von Arkadius gesungen… ruhiger Klargesang ist nicht seine große Stärke…) fallen gegenüber dem Rest etwas ab, dafür hat man mit dem überragend interpretierten irischen Traditional „Mrs. McGrath“ einen exquisiten Bonustrack ans Ende gehängt, der dieses Defizit locker ausgleicht. Als Gesamtpaket ist das Album daher problemlos wieder einen „Tipp“ wert.

Eternal Defiance


Cover - Eternal Defiance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:50 ()
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Illnulla

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Ab und an buddelt man unbewusst eine aus: diese Platten, die man sich 765 mal vorwärts, rückwärts, seitwärts und diagonal anhören kann, ohne dass sie nennenswerte Spuren hinterlassen. ILLNULLAs selbst betiteltes Debütalbum ist eine dieser Scheiben, und man fragt sich daher, ob die Wahl des Band- und Albumnamens nicht schon einen gewissen Hauch von Hochphilosophie transportiert. Das 2011 von den beiden Italienern und MY DARK SIN-Mitgliedern Cris (Komponist und Hauptinstrumentalist) and Al (Texter und „Sänger“) gegründete Projekt spielt eine Mischung aus vertracktem Old School Black Metal (mehr) und melodischem Death Metal (weniger), schafft es jedoch trotz einiger guter Ansätze nicht, aus diesem Potpourri mitreißende Stücke zu kreieren und verzettelt sich in orientierungsloser Pseudo-Progressivität, staubdrögem Sound und monotonem Kotzkreischen. Echte Highlights vermag kein einziger Song von „Illnulla“ zu setzen; von Schrägheiten der Marke ANAAL NATHRAKH ist man einerseits und von Experimentellem wie den ebenfalls reichlich gewöhnungsbedürftigen ABORYM andererseits meilenweit entfernt. Zwei witzige Details am Rande sind, dass der Opener „Lupo“ etwas an den uralten Adriano Celentano-Gassenhaur „Azzuro“ erinnert und dass im Presseinfo passenderweise wörtlich von „Death Metal with Trash influences“ die Rede ist. Ein passenderer Titel für das Album wäre gewesen: „Illnullachtfünfzehn“.

Illnulla


Cover - Illnulla Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:47 ()
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Society

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Wenn eine Band als Einflüsse mehr oder weniger populäre Unnötigkeiten wie ALL SHALL PERISH oder HATEBREED (ja, die sind wirklich komplett überbewertet!) angibt und dazu noch aus dem Schwabenländle (in diesem Fall Donaueschingen) kommt, dann keimt sofort der Gedanke auf, dass sich die berühmte Sparsamkeit der Bewohner dieser Region auch auf den musikalischen Geschmack ausgeweitet haben könnte. Doch EPITOME OF FRAIL, die schon seit 2001 in der Szene unterwegs sind, machen sich mit diesen Referenzen selbst madiger, als sie eigentlich sind. „Society“ ist bereits das dritte Album des Quintetts und enttäuscht trotz des etwas banalen Songwritings nicht. Die obligatorische Mischung aus Metalcore und melodischem Death Metal funktioniert auch hier grundsätzlich gut; ein Verdienst der ruppig-melodischen Doppel-Axt (die beiden zuständigen Herren Mario und Kusti betreiben laut Info „Powerful Axe Shredding“ und „Lovely Axe Penetration“ – der Stil der Band wird mit „Modern Death Metal/Low-Tune-Gay-Metal“ angegeben…) und dem „Extreme Throat Reaping“ von Frontkreischer-/Grunzer Motschi. Was dabei leider zu kurz kommt, sind ein paar sich in den Gehörwindungen festsetzende Kracher, die der Band deutlich mehr Persönlichkeit verleihen würden. Mit „Love´s Long Dead“ und dem Titelstück ist man schon recht nahe dran, aber das reicht nicht um aus einem sehr hörenswerten ein richtig gutes Album zu machen. Mehr Eigenständigkeit und treffsichere Songs könnten EPITOME OF FRAIL ordentlich nach vorne bringen.

Society


Cover - Society Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 26:26 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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