Review:

Hidden From Daylight

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Nee ORCSHOP ist kein neues Verwaltungsprogramm für den heimischen PC sondern es handelt sich vielmehr um eine fünfköpfige Band aus "Hamburch" die sich lt. eigenem Bekunden dem "Violin Rock" verschrieben hat. Besonders spannend klingt dies zunächst nicht, ebenso wie die Rückseite des Booklets ein Gruppenbild mit zwei Damen, drei Herren etwas steif wirkend, rausgeputzt wie beim Abi-Abschlussball aber die Musik klingt bei weitem nicht so "naiv" bzw. unbedarft wie dieses mittelmäßige Foto. ORCSHOP bieten auf ihrer 6-Track EP "Hideen From Daylight" Folkrock mit der Betonung schon eher auf Rock, wenn auch oftmals die einprägsamen sowie fast schon zu süßen Melodien ins popige abdriften. Insbesondere der etwas (zu) glatte Opener "Minefild" könnte im Radio laufen klingt etwas in diese Richtung, obwohl hier deutlich mehr gerockt wird als etwa bei den CORRS. Die Geige von Annettte ist da insgesamt schon prägnant und im Vordergrund des Gesamtsound, nervige Frickeleinlagen läßt sie dankenswerter Weise bleiben. Weiterhin dominant ist die wunderbare Stimme von Leadsängerin Stefanie, die nicht nur gefühlvoll langsam sondern genauso gut temperamentvoll abrocken kann. Bestes Beispiel ist das schwungvolle "Ladies & Gentleman" das geht live sicher ganz gut ab. Wie überhaupt die ganze Musik sofort sehr treffend in die Gehörgänge gräbt und auch die Bein nicht still stehen läßt. das etwas schleppen-düstere "My Contradiction" ist sicher einer der besten Tracks der EP hier wirken die Gitarren endlich mal etwas stärker beton, vielleicht das einzige Manko was die manchmal etwas zu undynamisch-flach wirkende Produktion angeht, die Gitarre wünscht man sich mehr nach vorne, es würde dann noch wesentlich fetziger klingen. Aber vielleicht macht dies auch den speziellen Klang dieser Band wiederum auch aus. Mit eher dem Metal zugetanen Kapellen wie SUBWAY TO SALLY, IN EXTREMO oder eher etwas weniger hart agierende Bands LETZTE INSTANZ, SCHANDMAUL sind die Fünf talentierten Musiker sowieso nicht zu vergleichen, es geht viele eher in die Schiene PADDY GOES TO HOLYHEAD (wobei OS deutlich rockiger sind) oder auch ein wenig FIDDLER’S GREEN (ohne deren Tempo zu erreichen) aber letztlich schaffen es ORCSHOP doch schon mit ihrer zweiten EP einen relativ eigenständigen Sound zu kreieren und das ist doch schon viel wert. Mit dem klasse episch-balladesken "What You See / What You Say" und Gänsehautfeeling pur endet eine recht gelungene Darbietung leider schon nach knappen 22 Minuten. Schade, etwas mehr hätte schon sein können, die beinahe schon lässige Leichtigkeit stimmige Hooks aus dem Hut zu zaubern, abwechslungsreiche Stimmungsbögen zu verarbeiten und mit den Restinstrumenten zu einem Ganzen zu verbinden verdient gehörigen Respekt. Seit 2000 sind ORCSHOP bereits zusammen, und "Hideen From Daylight" mit diesem gelungenen Mix aus Klassik, Rock, Pop sowie (keltischen) Folk funktioniert tatsächlich so genreübergreifend ohne sich zu verzetteln - weiter so!

Hidden From Daylight


Cover - Hidden From Daylight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:25 ()
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Bones

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Steffen allein zu Haus: Immer noch musiziert der Herr Brückner solo - und bleibt sich musikalisch absolut treu: Auch "Bones" ist und bleibt kalter Black Metal, schmerzhaft, bisweilen Nerven zerreissend. Und so finden sich in der Eigenproduktion all die nötigen Trademarks. Zuvorderst ist da der absolut dünne Sound zu nennen, ohne der Untergrund keiner mehr ist. Dann kreischt Brückner dazu, mal grunzig, oft merkwürdig verzerrt. Dazu rumpelt das Schlagzeug elektronisch, die Gitarren rasieren jedwede Freundlichkeit, der Bass ist mit dem teuersten Hörgerät kaum zu entdecken, dazu gibt es abwechslungsreiches Tempo, Progressivitätoder Avantgardismus wäre übertrieben, ein gewisser Anspruch nicht. Schwarz-weiß kopiertes Cover muss ich nicht extra erwähnen. Hört sich interessant an, oder? Musst Du haben, nicht wahr? Doch was nach Allerwelts-Schwarz-Wurzel-Eintopf klingt, überrascht ziemlich. Denn WINTERTHRONE erzeugen mit herkömmlichen Mitteln eine tatsächlich Furcht erregende Tonkonserve, die sich apokalyptisch gibt und trotz eklatanter Soundschwächen ordentlich Durchschlagskraft entwickelt. Irgendwie schafft WNTERTHRONE das mit einem Hang zum Industrial, obwohl dessen typische Kennzeichen abgesehen von sanften Keyboard-Parts gänzlich fehlen. Und da die einzelnen "Bones"-Zutaten nicht wirklich allerhöchsten Qualitätsstandards entsprechen, die Scheibe mit den überlangen Titel aber trotzdem überzeugen, kann das nur daran liegen: Die Songs haben Substanz, das Songwriting hat das gewisse Etwas. Das aber und somit die gesamte Scheibe, ist durchaus mit Vorsicht zu genießen.

Bones


Cover - Bones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:18 ()
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Bitte nicht vor den Gästen

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Sie sind wieder da - was als Projekt begann, hat sich zu einer Vollzeit-Band entwickelt. Nur logisch, dass EXCREMENTORY GRINDFUCKERS nach dem Überraschungshit "Fertigmachen, Szeneputzen" und vielen Live-Shows ihr Zweitwerk geschrieben haben. "Bitte nicht vor den Gästen" verwurstet wieder konsequent griechischen Wein, HipHop und Metal ("How To Learn To Play The Metal Guitar The Coooool Way") gleichermaßen und lässt selbst nüchtern Zeitgenossen im Laufe der guten Stunde ein Grinsen durchs Gesicht huschen, auch wenn die Scheibe naturgemäß erst mit ein paar Kollegen, Bier und in tiefster Nacht wirklich Spaß macht. Dann wird sich kaum jemand dem Charme der Grinversionen bekannter Perlen deutschen Liedgutes entziehen können und den mitunter eigenwilligen Humor der Band zu schätzen lernen. Nüchtern betrachtet ist es wie mit jeder Fun-Platte: gelungene Songs stehen neben weniger guten Verneigungen vor dem Original - und wirklich witzig ist das auch nicht immer. Aber was solls? Als Partyplatte macht diese Scheibe mehr Spass als jedes JBO-Machwerk. Kombiniert mit Mambo Kurt und finnischen Rentner steht einer denkwürdigen Session nichts mehr im Weg!

Bitte nicht vor den Gästen


Cover - Bitte nicht vor den Gästen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 78:59 ()
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A Closer Look At Yourself (EP)

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Die Genre-Bezeichnung haben sich die Herren SYQEM selbst verpaßt - drunter vorstellen kann sich der geneigte Hörer wohl eher weniger was. Die Hamburger haben nachdenkliche Songs auf ihre EP gepackt, die sich über eine lange Zeit entwickeln. ANATHEMA können gut als Orientierungspunkt dienen, das Ganze gemischt mit skandinavischer Liebe zur Dunkelheit und sehr emotionalem Gesang, fertig ist "A Closer Look At Yourself". In den vier Songs werden auch mal aggressive Parts eingebaut, die meiste Zeit bleibt es aber verspielt-ruhig, wobei die Gitarre sehr oft von den wirklich guten Bass- und Drumparts an die Wand gespielt wird. Dominiert wird der Sound aber von der klaren, eigenständigen Stimme, die vollends überzeugen kann und SYQEMs Musik viel Atmosphäre verleiht. Nachdenklicher Rock, der hart genug ist, um auch aufgeschlossene Metaller überzeugen zu können. Und überzeugen werden SYQEM mit den verdammt guten Songs dieser EP jeden, der sich auf ihre Musik einläßt!

A Closer Look At Yourself (EP)


Cover - A Closer Look At Yourself (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 23:22 ()
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Tree Of Life

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Eine weitere Gothic Formation könnte man fälschlicherweise beim ersten Betrachtes des typisch düsteren (aber sehr gelungenen) Covers sowie der Schriftart annehmen. Aber der erste Eindruck täuscht gewaltig, genauso wie die Firmierung, die ebenfalls an die Kajalaugenschminkfraktion denken ließe - SILENT TEMPEST nennen sich diese Musiker etwas bedeutungsschwanger. Von "Drüben" stammend, genauer gesagt aus der Nähe von Magdeburg, ist "Tree Of Life" das Erstlingswerk und darf man den einzelnen Bios der Hauptdarsteller glauben schenken, dann haben diese vier jungen Herren Danny Priebe (Gitarre & Gesang), Mario Bärecke (Bass), Matti Gralka (Schlagzeug) sowie Sebastian von Enzberg (Keyboard) bereits diverse musikalische Erfahrungen sammeln können. Dies hört man deutlich durch und so sind die eigenen Ansprüche ebenfalls recht ansprechend. Sound sowie die stilistische Ausrichtung sollen recht vielfältig irgendwo zwischen ungezügelt stürmisch und zärtlich, laut und gefühlvoll, vorwärts-treibend und atmosphärisch ausfallen und so will man sich in die Ohren und Herzen der Hörerschaft hineinspielen. Das Ergebnis dieser ersten professionellen Studioaufnahme nach dem 2005’er Demo "Life´s Lessons" ist wahrlich so schlecht nicht und ja, die gebotenen 40 Minuten haben tatsächlich einen ganz eigenen Klang. SILENT TEMPEST lassen erfreulicherweise wenig bis gar keine Schubladenvergleiche zu. Die selbst genannten Vorbilder wie DREAM THEATER, PORCUPINE TREE oder die göttlichen TOOL sind wohl allenfalls Lieblingsbands aber musikalisch völlig andere Baustellen. Tatsächlich kann dieser Mix aus melancholischen Melodien mit mal aufbrausend-energetischen Leadvocals dann wieder etwas zurückgenommen fast zerbrechlich sowie fette Gitarrenriffs mit vielen verschiedenen Rhythmen und Breaks im Wechsel überzeugen - die Mucke hat schon etwas recht eigenes. Der Begriff Progressive Rock trifft es insgesamt schon aber auch einen Tick Alternative oder Darkmetaleinflüsse sind heraushörbar. Was den Gesang anbetrifft, werden sich die Geister wohl etwas scheiden, die gefühlvollen, die langsameren Parts sind nicht das Thema (wobei auch hier noch am Vibrato gearbeitet werden müßte) aber wenn Meister Priebe etwas mehr aufzieht und aggressiver/härter klingen möchte dann hört sich dies recht kehlig-heißer im besten Timbre von Jon Oliva (SAVATAGE) an. Gefällt mir jetzt trotzdem net schlecht. Die Frage ist nur, ob dieser sicher anstrengende und stimmbandbelastende Art so zu singen noch weiter ausbauen läßt oder ob dies auf Dauer gesundheitlich gut geht. Singen kann der Junge aber auf jeden Fall, lasst euch bloß von irgendwelchen Kollegen da was einreden. Was mir, außer der etwas zu flachen Produktion leider gar nicht gefällt, ist der oftmals zu helle Schlagzeugsound, der außerdem stellenweise extrem beckenbetont ausgefallen ist, da scheppert und zischt es manchmal recht grausig. So wird leider der erste (instrumentelle) Teil von "Tree Of Life" (eine in vier Teile gegliedertes 15-minütige recht anspruchsvolle Progrockachterbahn), ziemlich verhunzt, da die Drums zu dominant sind. Ansonsten bieten hier SILENT TEMPEST fast ProgMetal pur aber bei den nächsten Parts geht es dann fließend ineinander über mit flotten Progrockvibes, virtuosen Gitarrensoli. Der Bass groovt dabei stets ordentlich, die Gitarrenarbeit (manchmal ein wenig schräg) überzeug ansonsten mit einigen sehr schnellen klasse Läufen. Die Keys sind betont abwechslungsreich (meist im Hintergrund) gehalten, bei manchen Pianoparts klingen sie mitunter etwas unhomogen holzig hinter der Rhythmusfraktion. Bei der wunderbaren Powerballade "Worthy To Wait" überzeugt der dichte Streichersound und schafft viel Atmosphäre ohne jeden Kitsch. Die Band liebt die Wechselspiele, mitunter werden fast soundtrackartig einige melodramatische Momente miteingebaut, dies kommt dann beinahe schon experimentell. Mein Favorit ist gegen Ende "Time" eine sich langsam immer mehr steigernde Nummer mit tollem Spannungsbogen sowie furiosem Schluss. Aber auch der letzte Albumsong "Just In Case" hat es in sich ausdrucksstarker Gesang hin und her gerissen mit tollen spacigen Keys - ja so muß abwechslungsreiche (Prog) Rockmusik klingen.

SILENT TEMPEST sind absolut talentiert, bieten für einen Underdog schon sehr viele gute Ansätze mit großem Einfühlungsvermögen, haben aber auch noch genügen Potentiale für den nächsten wichtigen Schritt in der Bandentwicklung.

Tree Of Life


Cover - Tree Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 39:6 ()
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Nice Noise

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NOCREEPS aus Rosenfeld (ca. 60 km südlich von Stuttgart) durften in 2006 im Vorprogramm von Bands wie TWISTED SISTER, GOTTHARD, DIE HAPPY und JADED HEART aufspielen - und dabei wohl Live einiges an Fans gewonnen haben. Die Songs des neuen Albums "Nice Noise" der jungen Truppe (Jahrgang 1984 bis 1987) dürften dabei das ihre dazu getan haben. Leicht scheint es dem Quintett zu fallen, schon in frühen Jahren vernünftige, eigenständige Kompositionen zu entwickeln und diese musikalisch ansprechend auf Tonträger zu bannen. Warum mich Sänger Manuel Hafner dabei in "Wake Up" phasenweise an den Österreicher Falco erinnert wird wohl mein Geheimnis bleiben - musikalisch fahren NOCREEPS ein völlig anderes Programm. Sie wechseln gekonnt zwischen Indierockanleihen und vor allem eingängigen Hardrock, immer darum bemüht den Gitarrenriffs den nötigen Raum zu geben. Der Mittelteil der Scheibe mit den drei Hammersongs "The Old Man Beside The Bridge", hochmelodischer Track mit leichten Popappeal und nach Maiden-Art arrangierten Solo (was auch für den folgenden Song gilt), den gut nach vorne groovenden Hardrocker "Only God Knows Why” und das leicht düstere, zu Beginn etwas bedächtigere "Don’t Believe In What You See" darf man sich gerne mal auch als Label zu Gemüte führen. NOCREEPS betitelten sich in ihrer gut gemachten Präsentation wohl nicht zu Unrecht als einen von vielen Rockmagazinen benannten "vielversprechensten Newcomer" - mit "Nice Noise" sollte es jetzt schon für mehr reichen.

Nice Noise


Cover - Nice Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:21 ()
Label:
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Beyond Massacre

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DEVASTATOR haben sich für "Beyond Massacre" mit den Thunderhall Studios (STORMWARRIOR) eine Produktionsstätte gesucht, die dem Album einen für Underground-Verhältnisse unglaublich fetten Sound verpaßt hat. Ach was, Underground - so manche Label-gestützte Band könnte sich davon eine dicke Scheibe abschneiden! Aber nicht nur der Sound stimmt, auch die Songs an sich sind erste Sahne, allerfeinster brutaler Death Metal der amerikanischen Schule. Da wird geblastet, gegrunzt, gesägt wie bei den Großen, alles auf technisch sehr hohem Niveau und mit genug Groove, um vom stumpfen Geprügel (und der daraus resultierenden Monotonie) weit weg zu bleiben. Es wäre nicht fair, einen einzelnen beteiligten Musiker rauszustellen, würde das doch die Leistung der anderen schmälern, also bleibt nur zu sagen, dass die Band zusammen zehn verdammt gute Death Metal-Songs zustandegebracht hat, die die Konkurrenz vor Neid erblassen lassen werden. Respekt, ganz viel Respekt vor dieser Leistung!

Beyond Massacre


Cover - Beyond Massacre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:41 ()
Label:
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Postmortem Rites

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A.M.E.S. haben schon einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel, "Postmortem Rites" ist bereits ihre dritte Silberscheibe. Auf der wird heftiger Thrash mit Death Metal verbunden und dem Hörer gnadenlos vor den Latz geknallt. Das klappt besonders in den schnellen Passagen sehr gut, bei denen sich besonders die Gitarren mit harten Riffs hervortun. Sänger Marco passt mit seiner old-schooligen Röhre gut ins Gesamtblid (erinnert ein wenig an John Tardy und Evil Chuck), könnte aber etwas mehr Variabilität in seiner Stimme vertragen. Die Songs selbst sind knackig nach vorn gespielte Metalsongs, die ordentlich Druck aufbauen, sich manchmal aber in belanglosen Riffwiederholungen ergehen, was den Spannungsbogen zerstört. Bei einer erfahrenen Band hätte ich ein besseres Händchen beim Songschreiben erwartet, auf "Postmorten Rites" haben sich einige mittelmäßige Songs eingeschlichen, die einer Newcomer-Band verziehen werden, alten Hasen aber nicht. Insgesamt eine annehmbare Scheibe, die die Erwartungen aber nicht erfüllt.

Postmortem Rites


Cover - Postmortem Rites Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:18 ()
Label:
Vertrieb:
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Living Seriously Damages Health

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Nicht nur die Hälfte ihrer Musiker rekrutierten A DOG CALLED EGO aus den Hamburgern LIQUID GOD, auch viele damals schon angedachte Ideen scheinen endlich den Raum gefunden zu haben, den sie brauchen um zu voller Größe zu reichen. A DOG CALLED EGO sind mehr als die logische Weiterentwicklung - und generell fällt es schwer von Logik zu sprechen während man "Living Seriously Damages Health" hört. Denn auch wenn hier fast durchweg hochwertiges Kopfkino geboten wird, reicht es nicht aus nur mit dem Gehirn zu hören, denn dafür steckt zuviel Leben in der Musik der vier. Möchte man Parallelen bemühen, hört man eine Huldigung, vielleicht gar eine Verbeugung vor ISIS oder NEUROSIS heraus ohne ihre allzu erdrückende Schwere zu kopieren. Und auch die großen Soundschreiber im Stile von OPETH und KATATONIA werden andeutungsweise zitiert. A DOG CALLED EGO zeigt sich aber "open-minded" im wahren Wortsinne und füllt die oft bemühte Phrase wahrlich gekonnt. Das getragene Cello lullt bei Opener "Something Huge" den Hörer gegen Ende beinahe ein, zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnend, dass A DOG CALLED EGO ihren Hörer auf Dauer niemals wirklich durchatmen lassen. Denn der A DOG CALLED EGO wollen ihrer Hörerschaft keinen musikalischen Honig ums Maul oder in die Ohren schmieren. Technisch, spannend und wahrlich vetrackt wird es beim großartigen und nervenzerfetzenden "First Class Meals Taste Better". Ich spüre wie die Anspannung am Ende des Songs von mir abfällt… Sie sind funky, sie sind jazzig und progressiv, bei allem Anspruch grade während der ersten Albumhälfte recht hart - Beißende Gitarren, Gesang von clean bis gebrüllt oder auch rein Instrumental, manchmal rockig, manchmal Alternative. Viele Songs steigern sich, erst vorsichtig, dann beinahe rasend, in einen Wahnsinn hinein. Generell wird es gegen Ende von "Living Seriously Damages Health" etwas ruhiger und vielleicht auch etwas schwächer. Ich sage es nicht oft und auch nicht gerne… aber vielleicht habe ich das Album auch einfach noch nicht verstanden. Großartig!

Living Seriously Damages Health


Cover - Living Seriously Damages Health Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:42 ()
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Death In Mind

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CORPORATE PAIN sind zwar noch recht jung, fühlen sich aber offenkundig dem Death Metal der frühen 90er Jahre verbunden. Ein bißchen Thrash Metal (Marke alte SEPULTURA) kommt dazu und fertig sind die sieben Songs des Albums. Die sind mit mächtig Groove ausgestattet, was das famose "Life?" eindrucksvoll unter Beweis stellt und zudem noch mit kultigen Thrash-Riffs aufwarten kann. "Revenge" auf der anderen Seite ist zu lang und zu eintönig, hier wäre weniger mehr gewesen. Technisch kann die Band überzeugen, sowohl die vielen Gitarrensoli als auch die Riffs sind gelungen, ebenso der Gesang, der zwischen Growls und Chuck Schuldiner angesiedelt ist. Als erste Veröffentlichung ist "Death In Mind" sehr gut ausgefallen und dürfte CORPORATE PAIN viel positives Feedback einbringen, besonders von Fans der guten alten Zeit. Sollten die Ludwigsburger auf der nächsten Scheibe die Songs etwas straffen, wird das eine kleine Perle, ansonsten stimmt auf "Death In Mind" schon alles.

Death In Mind


Cover - Death In Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:28 ()
Label:
Vertrieb:

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