Die "mächtigste" Band der Welt meldet sich schier unverhofft mit einem neuen Album auf den Tron des "Doom Core" zurück! Wir reden hier von Crowbar, die auf Grund ihres tiefen, schweren, recht melodischen und groovigen Sounds quasi das Aushängeschild des Genres sind! Eins kann ich euch jetzt schon versichern, wer "Sonic Excess In Its Purest Form" nicht mag kann nicht von dieser Welt sein! Genug gelabert kommen wir zur CD selbst: In ihrer Aufmachung eher schlicht, präsentiert sich CROWBARs neustes Werk so, dass man das Teil schon in seinen CD-Player einlegen muss, um ihr Potential zu "erfahren"! Gesagt, getan und sogleich geht euch beim ersten Song THE LASTING DOSE ein wohliger Schauer über den Rücken. Soviel Härte gepaart mit Melodie und Groove bekommt man in heutigen Tagen selten zu hören. Denn auch Soundtechnisch kann man über das teil nicht meckern. Was das Songwriting angeht, so bin ich der Meinung, dass es sich eine Band wie CROWBAR ruhig leisten kann ihre Schiene zu fahren, da diese Richtung des Metals nicht total überlaufen ist wie es beispielsweise beim Power- oder beim Black Metal der Fall ist! Davon mal abgesehen hat Frontmann Kirk Windstein etwas an seinem Gesangsstiel gefeilt, so dass dieser sich nun auch etwas härter gestaltet! Da im Prinzip das ganze Album ein tierischer Hammer ist gebe ich euch ein paar Anspieltips mit auf den Weg: Das oben schon erwähnte "The Lasting Dose" haut euch normalerweise mit seinen zweistimmigen Gitarrenmelodien schon alleine von der Platte, habt ihr euch nach diesem Song ganz langsam auf den Boden zurück geholt, dem zweiten Track in absoluter Trance gerade noch so folgen können, schicken euch die nacheinander kommenden Songs "Thru the Ashes","Awakening"(welcher definitiv zu den härtesten Songs die CROWBARs Songlist aufweisen kann zählt) und "Repulsive in its Splendit Beauty" in den siebten "Doom Core" -Himmel! Bei den danach folgenden Songs habt ihr euch langsam auf den absoluten Hörgenuss eingepegelt und lauscht zufrieden den weiteren Stücken, bis euch der elfte und letzte Track "Empty Room" eines Besseren belehrt, der haut euch nämlich noch mal so richtig von den Socken!!!! Langzeitspaß ist also bei "Sonic Excess in its Purest Form" gewährleistet! Für CROWBAR-Fans ein must have, für alle anderen ein "Das-solltest-Du-Dir-unbedingt-mal-anhören-Abum" ein klarer Gewinner des "Micha-Platinum-Awards" also.
Viele kennen heute von der ursprünglich einmal aus der Kölner Südstadt stammenden Band BAP (leider) nur noch „Verdamp lang her“. Mit diesem Song begann zwar 1979 eine lange und sehr erfolgreiche Karriere mit großen Hochs und nur ganz wenigen Tiefen wobei diese Band aber musikalisch doch wesentlich mehr drauf hatte, als diesen relativ einfach gestrickten ersten Hit. In den 80ern waren BAP zweifellos die beliebteste und auch verkaufsmäßig die erfolgreichste deutsche Rockformation im Land. Vor allem die unbestrittenen Bühnenqualitäten (3-4 stündige Konzerte waren damals eher die Regel als die Ausnahme) mach(t)en BAP bis heute, aufgrund der musikalisch hochkarätigen Besetzung, zu einer richtig tollen Liveband mit ständig ausverkauften Konzerttourneen. An BAP damals wie heute schieden sich schon immer etwas die Geister: Entweder man mochte den Mix aus ungeschminktem Rock und sentimentalen Balladen mit der etwas spröde nörgelnde Stimme von Wolfgang Niedecken (der aber noch immer noch um Längen besser singt als sein großes Vorbild Bob Dylan!) und den kritisch/autobiographischen Texten in Kölsch‘ oder eben halt nicht - dazwischen gib’s nicht viel. Dies wird sich auch mit der neuen CD „Aff un zo" nicht viel ändern auch wenn bei BAP eigentlich nichts mehr so ist, wie es einmal wahr: Das dritte BAP-Album in den letzten zwei Jahren wurde nämlich von einer, bis auf „Wolfjang“, komplett neuen Besetzung eingespielt. Nur zwei Jahre nach dem 20 Jährigen Bandjubiläum strichen mit Gitarrist "Major" Heuser und Keyboarder der ersten Stunde „Effendi" Büchler, wie schon der Rest zuvor, auch die Segel. Einige der Musiker waren schon auf dem letzten BAP „Unplugged-Album" Tonfilm (u.a. mit einigen genialen neuen Mixen alter Hits) und auf der dazugehörigen Tour mit dabei. Dieses jetzt erste „richtige" Studioalbum „Aff un zu“ wurde Anfang diesen Jahres größtenteils in einem alten Gemäuer auf Mallorca aufgenommen. „Wat usser Rock’n Roll" hieß einmal 1990 ein Titel von BAP und treffender kann man es nicht ausdrücken was dem Hörer auf „Aff un zo" geboten wird: Relaxte Rocksongs mit coolen Groove („Shoeshine“), teilweise tollen Hooks („Wat‘e Johr!“) und nur immer wieder mal unterbrochen von einer der typischen Balladen von Niedecken (u.a. das stimmungsvolle „Istanbul“ mit Gänsehautfaktor – klasse!). Die Meinung, daß BAP eigentlich nur Wolfgang Niedecken sei, auch wenn er nachwievor alle Texte schreibt, trifft so nicht zu, denn der beste Text nützt nicht viel wenn das Lied keine gute Melodie hat?!. Alle anderen 6 Bandmitglieder haben genügend Freiraum zur Verfügung, um sich zu präsentieren. So kommen neben Saxophon, Akkordeon, Trompete auch noch die und die altehrwürdige Mundharmonika zum Einsatz. BAP klingen wieder etwas erdiger, die Songs präsentieren sich frisch aus einem Guß, positiv fällt dabei besonders der gute Chorgesang bzw. die Backings von Sheryl Hacket auf kurz gesagt allen Musikern bietet sich genügend Platz zum austoben. Neun der vierzehn Tracks dauern über fünf Minuten – trotzdem wirkt alles entspannt und nicht aufgesetzt. Stilistisch gibt’s vom AC/DC Riff (Gitarrist Helmut Krumminga liefert insgesamt einen überzeugenden Job ab) bei „Irjenden Rock ´n‘ Roll-Band", über den Reggae-Song „Aff un zo" bis zum lässigen „Kilometerweit entfernt" sehr viel Abwechslung. Wolfgang Niedeckens und „seine“ neuen BAP klingen anno 2001 einfach nur gut mit vielen reizvollen Details (z.B. „Noh Zahle Mohle“ mit stranglersmäßigen Keys), die es dabei zu entdecken gilt. Das hohe musikalische Können mit dem richtigen Feeling aller beteiligten Musiker wird absolut banddienlich verarbeitet. Die Umbesetzung hat ihnen hörbar rundum gut getan und wieder ganz neue Impulse verliehen – auf diese Tour kann man sich freuen aber dann bitte nur mit „Dir allein“ am Schluß.
Irgendwie vergeht einem da gleich die Lust an einer Rezension der CD, es gibt nichts schlimmeres als verstümmelte Tracks. Auf der Promoversion von „Fassade“ fehlen immer die letzten Minuten der Songs und somit wird natürlich auch das eventuell vorhandene Konzept auf „Fassade“ zerstört und lässt eigentlich kaum eine Rezension zu da ich nicht sagen kann ob bzw. wie Herr Wolff seine Songs diesmal zu einem Gesamtbild zusammengefügt hat, denn das entzieht sich ja meinen Ohren. Nach der Maxi „Der Morgen Danach“ war ich aber doch durchaus mal wieder angetan von ihrer Musik, grade der Wolffs Gesang ist einfach besser geworden – auch wenn manche immer noch der Meinung sein werden, er sollte besser ganz die Klappe halten – und die Maxi war recht abwechslungsreich. Aber das teils ziemlich ungezwungen rockige Ambiente der Maxi ist auf dem Album nur viel zu selten vorhanden. Zwar ist es noch besser als auf ihren älteren Sachen gelungen die klassischen Parts mit Gitarren zu verbinden, die Sache fetzt aber nicht, LACRIMSOA verbreiten wieder eine Stimmung in der sich jeder Goth sulen wird, die mir aber einfach zu trostlos und klischeetraurig ist. Nur Gram und Leid in den Stimmen ist auf Dauer zu Langweilig. Bei „Liebesspiel“ werden sie zwar richtig metallisch und die beiden klingen nicht ganz so krampfhaft dramatisch wie auf dem restlichen Album, die Melodie ist ein fieser Ohrwurm – das entlockt sogar mir ein anerkennendes Nicken, doch diese Momente sind viel zu selten auf „Fassade“. Im Ansatz gut („Der Morgen Danach“ und „Liebeslied“), zum Gesamtwerk muss ich wieder einmal bemerken, dass sie mich einfach nicht lange genug fesseln können. Fans der Band finden aber sicher auch an „Fassade“ Gefallen, denn so sehr geändert hat sich ihr Stil nicht als dass man sich deshalb von ihnen abwenden müsste.
Obwohl wir bei metal-inside eigentlich genügend Spezialisten an Bord haben, hat Torben mir, als einen echten „Melodiefetischisten“ (der eigentlich Rock, Prog & Alternative bevorzugt), man glaubt es kaum, ein Review von einer richtigen Trashband auf’s Auge gedrückt. Spielt aber nicht wirklich eine so große Rolle, denn heutzutage muß man flexibel sein und auch mal andere Musikstile subjektiv beurteilen können! Auch das etwas klischeehafte blaue Grabsteincover mit schwebendem Totenkopf kann mich da nicht mehr abschrecken. TURBO kommen aus unserer polnischen Nachbarschaft (Gesang ist aber English), musizieren bereits seit 1980 mit einer größeren Pause (1992 bis 2001) dazwischen, haben mittlerweile 8 Alben herausgebracht und beglücken jetzt die Welt mit „Awatar“. Schon nach der ersten Hörprobe steht für mich fest: Die Jungs lassen es zwar ordentlich trashig mit vielen tiefen Gitarren krachen aber meistens versucht der Sänger sogar richtig zu singen auch wenn natürlich Schrei und gröllmäßge Parts (gehen dann eher in die Lemmy Richtung) nicht fehlen dürfen. Melodischer Trashmetal mit alten Metallica Einschlägen („Dream“) betrifft das ganze aber doch ziemlich auf den Punkt, was auf „Awatar“ insgesamt so dargeboten wird. An manchen Stellen sind auch Gemeinsamkeiten oder Arrangementstrukturen zu erkennen, die ein kleines bischen an Iron Maiden erinnern, was aber wiederum auch kein Zufall ist, denn die Jungfrauen sind gewissermaßen Vorbilder beim Karrierestart von TORBO gewesen. Besonders die Basslinien sind auffällig gut gespielt (z.B. „The Limit“) und trotz eines teilweise sehr moschigen Sounds immer noch einzeln heraushörbar. Gleich beim Opener „Army“ wechseln eine melodische Gesangslinie mit aggressiven Schreipassagen ab, wobei aber das Gesungene die Oberhand behält. Für die ganz „Die Harten“ gibt’s aber auch reine Nackenbrechertracks („LSD“). Nicht weniger als drei Coverversionen haben TURBO auf diese CD gepackt und die sind alle, mit einem gewissen eigenen Touch ausgestattet und dadurch hörenswert. „Burn“ & „When a blind man cries“ (Deep Purple) sowie „Neon Knights“ (Black Sabbath) kommen zwar erst gegen Ende von „Awatar“ aber alle Tracks haben es in sich. Dazwischen folgt sogar noch eine verträumte Akkustikballade „Deceit“ ... ja die Jungs können sogar richtig harmonische Songs machen. Bewertungsmäßig haben TURBO ein ganz vortrashliches Werk abgeliefert, das stilistisch übergreifend auch die etwas toleranteren Metalheads anderer Genres ansprechen wird.
Eigentlich waren die Backyard Babies meine rockenden Lieblinge dieses Jahr und wohl nur THERAPY? hätten an dieser Tatsache noch etwas ändern können. Aber auch nach dem mehrmaligen Genuss von „Shameless“ kommen sie trotz einiger verdammt cooler Songs nicht an den Babies vorbei. Eine recht chaotische musikalische Entwicklung von gut hörbarem Rockpop über verquere Experimente und düsterere Zeiten ist man im Jahre 2001 bei recht purem (Noise)Rock angekommen, der zumindest kaum einem weh tun dürfte. Auch wenn meine Freundin über den Punkeinfluss anderer Ansicht ist, war ich beim (meiner Meinung nach)fast schon punkig angehauchten ersten Song „Gimme Back My Brain“ etwas erschreckt, aber dieser erste Eindruck spiegelt wohl nur den Fun wieder den THERAPY? Mit ihrem neuen Album verbreiten, anspruchsvoll ist die Musik nicht, allerdings auch nicht ganz so fett und triefend wie die Anfangs erwähnte Konkurrenz. Die Melodien sind melodiös und noisig in einem einen, erst schmeicheln dann leicht ins Seltsame abdrehen. THERAPY? bringen mit „Shameless“ eigentlich nur eine CD, auf der schon oft dagewesene Rockelemente in etwas neue Form gebracht werden, sich unter dem „Markennamen“ THERAPY? gut verkaufen werden lassen. Einige Songs sind wirklich verdammt gut, gehen ins Ohr, sind originell oder ein bisschen verrückt, aber man wagt sich an keine riskanten Experimente. Ein paar Songs hören sich aber etwas holprig an und können nicht ganz überzeugen. Wer die Band bisher mochte kommt natürlich auf keinen Fall an „Shameless“ vorbei, THERAPY?-Anfängern würde ich aber eine der älteren Scheiben empfehlen.
Unglaublich wie sie manche Bandgeschichten doch noch zum Guten wenden können. So geschehen bei TRISTANIA, die in ihrer Vergangenheit nie mein wirkliches Interesse wecken konnten und nach „Beyond The Veil“ hab ich sie ganz aus den Augen verloren. „World Of Glass“ straft jedoch jeden Lügen, der von TRISTANIA behauptet sie seien tot, ganz im Gegenteil, mit diesem Album siedeln sie sich ganz, ganz oben im Gothic Metal Bereich an. Nachdem man sich vom hauptamtlichen Sänger getrennt hat warten die Norweger jetzt mit 3 Gastsängern auf und kreieren gemeinsam mit der ohne Zweifel sehr gereiften Stimme von ihrer weiblichen Frontfrau Vibeke Scene derart vielschichtige Songs, dass Langeweile hier nie auch nur in Ansätzen aufkommen kann. So bombastisch und sakral der mehrstimmige Gesang auch manchmal klingt, pathetisch wird die Angelegenheit nie, dafür sorgen schon die vielen anderen Elemente die TRISTANIA in ihrer Musik verarbeiten, von akkustischen Parts bis hin zu Elektronik. Der Gesang von Scene ist derartig mitreißend und faszinierend, emotional und ausgereift dass sie es auch mit den drei (ebenfalls hervorragenden) männlichen Sängern in der Überzahl aufnehmen kann. Grade die beiden cleanen Sänger ergänzen sich erstklassig mit ihrer hohen Tonlage, Akzente werden von rauen männlichen Growls oder entfremdetem Gesang gesetzt. Nimmt die Elektronik in den ersten Songs noch keine tragende Rolle ein, so wäre „Lost“ ohne den Gesang fast schon als Soundtrack zu einem guten Computerspiel denkbar. Gitarren fehlen allerdings fast nie, so dass auch bisher jeder moderner Technik abgeneigte Freaks mit TRISTANIA den Einstieg in diese Musik finden könnten, hier ergänzen sich klassischer Gothic Symphonic Metal perfekt mit Samples und Loops. Die Violine, gespielt durch einen Könner seines Fachs, Pete Johansen (THE SCARR) ist mir an manchen Stellen zwar fast zu schnulzig, gefühlvoll gespielt ist sie jedoch allemal und verstärkt gemeinsam mit den gehäuft auftretenden Akkustikgitarren den Angriff auf das Herz des Hörers. „World Of Glass“ kann zu allem Überfluss noch mit einer in jeder Hinsicht glänzenden Produktion aufwarten die es grade auch geschafft hat die einzelnen Instrumente und Sänger richtig in Szene zu setzen. Tolles Album zeitgemäßen Gothic Metals!
Da lief doch vor gar nicht allzu langer Zeit sogar ein Video auf einem der Musiksender... SIGUE SIGUE SPUTNIK, ziemlich unvergesslicher Name, ziemlich dämliche Musik. Mir liegt zwar nur die englische Promoversion des kommenden Albums „Piratespace“ vor, doch ich gehe nicht davon aus dass sich die 4köpfige Combo für den deutschen Release nicht soviel verbessern wird, dass ich hier guten Gewissens jemandem empfehlen könnte, seine Zeit mit dem Hören von „Piratespace“ zu verschwenden. Und dabei gibt es die Band doch schon wirklich einige Zeit und man hätte annehmen können sie wären vor einer solch faden CD gefeit sind. Aber vielleicht waren alle Alben von SIGUE SIGUE SPUTNIK nicht der Bringer, wer weiß, ich kenn sie ja (zum Glück) nicht. „Piratespace“ ist jedenfalls eine einschläfernde Mischung aus simpelsten Gitarren(samples), völlig uninspirierten Keyboards, einem genervt wirkenden Sänger, öden Samples und billigen Synthesizern. Bis auf „Alianation“, das mir aber auch nur aufgrund seines leicht Madonna-esken Anfangs noch gefallen hat, bietet die CD nichts was man nicht kennt, sie schafft es vielmehr noch das Bekannte so schlecht zu verarbeiten dass mir jede Lust aufs nochmalige Hören der CD vergeht. Selbst die „Cyberkids“ oder „Glamgoth“, für die die Musik angeblich gemacht ist, werden die CD mit einem angewiderten Gesichtsausdruck wieder zurück ins Regal stellen.
Äußerst kreativ ein Folk Album „Folka“ zu nennen, aber der Name soll hier mal nicht stören, davon bekommt man ja beim Hören einer CD bekanntlich nur selten etwas mit. Die Schweden KALABRA begegnen mir mit ihrem Album „Folka“ hier zum ersten Mal und vom Hocker haut mich ihre Musik wahrlich nicht. Keine Frage, grade Ulrika Boden, verantwortlich für Gesang und Flöte (nacheinander, nicht auf einmal versteht sich) kann voll und ganz überzeugen, ihre Stimme wird unbeschwert und leicht und erinnert mich an die Frontfrau ihrer Landsleute GARMANA, die Texte in schwedisch tun ein übriges den Gesang interessant zu machen. Ansonsten sind die spannenden Momente auf der CD rar gesäht, und ich tue mich auch schwer einen Song besonders hervorzuheben. Melodien die im Ohr bleiben sucht man vergebens und dass obwohl die Musik ansonsten nicht wirklich schwere Kost ist. Ziemlich traditionell wirkende Folk Melodien mit leichtem Jazzeinfluss, ein bisschen poppigen Parts und vereinzelten leisen E Gitarren und Drums – so in etwa könnte man die Musik KALABRA´s umreißen. Und auch wenn sich das jetzt vielleicht so anhört als wäre die Mischung recht moderner Natur so muss ich auch diese Hoffnung im Keim ersticken, denn die altertümlichen Instrumente und Folk Melodien nehmen sicherlich 80% der Musik ein und bilden nicht wie bei zum Beispiel bei GARMANA eine gleichberechtigte Einheit aus alt und neu. Mag sein dass die CD nach etlichen Hördurchläufen an Tiefe gewinnt, mag sein dass die Band im Folk Bereich eine Kapazität ist, dafür kenne ich mir hier zu wenig aus, ich würde den einzelnen Musikern und KALABRA im Allgemeinen aber keine außergewöhnliche Leistung mit „Folka“ attestieren.
Da ist der Tag also endlich gekommen, der lange erwartete, oder zumindest in einigen Medien und vom Label als lange erwartet propagierte „World Domination Day“, der Tag an dem das neue Album des mittlerweile auch nicht mehr ganz neuen Enfant Terribles der Musikszene erschienen ist. Manson ist vergessen, es lebe SLIPKNOT. Der Band, der ihr Image mindestens so wichtig zu sein scheint wie ihre Musik, die Band die es auf ihre Visitenkarte geschrieben hat, immer wieder stinksaure Fans auf Festivals zu haben, weil sie Auftritte kurzfristig grundlos canceln, diejenigen die ihre Gesichter immer unter Masken verstecken, diejenigen die bei manchen der kleinen 14 jährigen Bravolesern wie die härten Papa Roach erscheinen, diejenigen die aber ohne Zweifel mit ihrem letzten Album „Slipknot“ eine in der Form selten da gewesene Granate gezündet haben. „Wait And Bleed“, der alternative Clubknaller überhaupt, ein Ohrwurm, aggressiv und rausgerotzt, unglaublich frech von einer so jungen Band einen solchen gnadenlosen Song zu machen. Und eins vorweg: Ein zweites „Wait And Bleed“ suche ich auch „Iowa“ noch. Und dann noch Album nach einem Bundesstaat zu benennen, so was geht auch nur in Amerika, stellt euch nur mal vor die Farmer Boys nennen ihr neues Album „Baden-Würtemberg“... SLIPKNOT beginnen „Iowa“ sehr hart, „People=Shit“ ist schon in Death Metal Gefilde tendierendes Gebolze und Gebrülle, bis es dann vom typischen SLIPKNOT Gröhlgesang und reichlich Groove wieder auf den Pfad der besseren Hörbarkeit gebracht wird. Sehr brutaler Song, klare Aussage, definitiv kein Song für die MTV-Generation! „Iowa“ ist insgesamt härter geworden als ihr Erstling, diese Härte äußert sich aber nicht unbedingt in noch heftigeren Gitarren oder fieseren Drums, vielmehr schaffen sie es hier, die aggressive Atmosphäre über die gesamte Dauer der CD aufrecht zu erhalten. Und doch gibt es immer wieder Stellen die mich an eine Katze erinnern... erst lieb um die Füße streichen, schnurren und im nächsten Moment ohne jede ersichtliche Motivation in den Finger beißen... So ähnliche halten es die 9 Chaoten auch, in einigen Songs überraschen einen fast schon brave Melodien die dann im nächsten Moment wieder in Grund und Boden gebrüllt, getrommelt oder gespielt werden. „Iowa“ ist ausgereifter als „Slipknot“, chaotisch sind sie geblieben, die Songs haben mehr Melodien, aber ein Überhit fehlt aber leider. An einigen Stellen werden sie auch richtig düster und die Drums verleihen einigen Songs schon fast einen mystischen Touch der v.a. dann richtig wirkt, wenn Sänger Corey mal die Klappe hält und versucht richtig zu singen statt immer nur zu schreien, mit dem 14 (!!) minütigem Titelsong „Iowa“ endet der zweite Streich der Amis. Und grade der Song macht Lust auf mehr, baut sich ganz langsam auf, atmosphärische Samples treffen hier auf besagt mystisches Drumming, ein schleppend düsteres Ende eines guten Albums, das auch optisch mit einem glänzend silbernen Coverartwork und Pergamentpapierbooklet was hermacht.
HOVEN DROVEN sind Schweden. Wenn ich’s nicht besser wüsste, hätte ich ja gesagt das müssen Finnen sein, weil dort oben eh 95% der Bands mindestens ein Rad ab haben. Folk Metal soll es sein was sie machen, Volksmusik trifft meiner Meinung den Kern ihrer Musik aber eigentlich besser. Und nur weil das eben schwedische Volksmusik ist wird das auch nicht sehr viel kultiger als deutsche Humpahumpatätärä Volksmusik. So beginnt also die CD, zwei sehr ruhige Songs, alle Songs mit rein akustischer Instrumentierung, auf der ganzen CD findet sich übrigens auch kein Gesang. Und auch wenn beim dritten Song etwas mehr Drive in die ganze Sache kommt und ihre Musik jetzt einen leichten Country Einschlag abkriegt so nervt die Musik doch mehr als sie mir Begeisterungsstürme abringen kann. In gewisser Weise auf eine ganz eigene Weise in Maßen faszinierend weil man solche Musik eben nicht alle Tage hört, von Folk Metal ist „Hippa“ aber so weit entfernt wie Slayer von Volksmusik. Wer auf langsame akustische Mucke mit Geigen, Flöten, Percussions, Saxophon etc. steht kann mal ein Ohr riskieren. Aber sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt. Die 5 beherrschen ihre Instrumente allerdings zweifellos und vor einem Kaminfeuer im verschneiten Schweden würde ich mir das vielleicht sogar auch reinziehen.