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Iconoclast

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HEAVEN SHALL BURN - Metalcore oder Death Metal? Für beides lassen sich im Sound der Thüringer genügend Anzeichen finden, um die Genrebezeichnung zu rechtfertigen. Fakt ist, dass sowohl "Antigone" als auch "Deaf To Our Prayers" brutale Wutbrocken sind, die kein Auge trocken lassen und der Combo völlig zu Recht einen Spitzenplatz in der Metal-Szene eingebracht haben. "Iconoclast" macht wie erwartet keinen großen Sprung in ein anderes Genre, stattdessen wir der bandeigene Sound verfeinert und auf bewährte Zutaten gesetzt. Sänger Markus ist mittlerweile einer der besten Vertreter seiner Zunft, genau wie die Gitarrenabteilung, die sich ein melodisches Riff nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt, und die ordentlich Druck machende Rhythmusfraktion. Dezent eingestreute Neuerungen wie den Discobeat bei "Murderers Of All Murderers" fügen sich nahtlos in die Soundstruktur ein, ebenso die saubrutale EDGE OF SANITY-Huldigung "Black Tears". Große Änderungen gibt es also nicht, stattdessen ein Dutzend verdammt guter Songs, die jedem HSB-Fan gefallen werden und mit soviel Ohrwurmpotential ausgestattet sind, dass man sich dem Charme und der Wucht der Scheibe nicht entziehen kann. "Iconoclast" ist das erste Highlight des Jahres!

Iconoclast


Cover - Iconoclast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:17 ()
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Moonlight City

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"It Remains To Be Seen" eröffnet Album Nummer 7 der schwedischen Rock’n’Roll Krachkapelle PSYCHOPUNCH melodisch furios und schreit geradezu nach Pogo und Mitgröhl. Gewohnt Hochwertiges präsentiert uns das Quartett auf "Moonlight City" - herausragen tut dabei: das hymnisch, zum Teil leise und bassdominiert, aber auch dann wieder heftig um die Ecke schauende "On My Own", das gut nach vorne gehende und gute Laune verbreitende "Another Statement" und das fast schon zu eingängige und etwas ruhigere "It Hurts Me More Than I Can Say". Die Single "No One Really Knows" kann als traditioneller PSYCHOPUNCH Rock’n’Roller ebenfalls punkten. Den passenden Sound für ihre Riffs holten sich die Jungs erneut bei Pelle Saether - auch das passt. Fazit: Auch im 10. Jahr ihres Bestehens bleiben PSYCHOPUNCH sich und ihrer Kundschaft treu - "Moonlight City" bietet zwar nichts Neues, aber genau das auf hohem Niveau, was man erwartet - ist in dieser schnelllebigen Zeit ein echtes Gütesiegel.

Moonlight City


Cover - Moonlight City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:13 ()
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Dada In Berlin

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DIE SKEPTIKER gehörten zu den Punkbands, die sich vor der Wende gründeten, und die auch im Honecker-Staat alles andere als beliebt waren. Und obwohl sich die Ostberliner mit flottem Punk´n´Roll und Alben wie "Sauerei" oder "Stahlvogelkrieger" auch in die Herzen der westdeutschen Linken spielten, gaben sie Ende der 90er, wie viele andere ihrer Genossen, den dreckigen Löffel ab. Deutschpunk, in welcher Form auch immer, hatte zu dieser Zeit einfach nichts mehr zu vermelden; sämtliche Parolen wurden gegrölt, das System wurde nicht gefickt, allerhöchstens mal unsittlich berührt, aber verreckt ist Deutschland am Ende doch nicht. Doch in Zeiten von Dumpinglöhnen, beherrschenden Aktionären und Armut per Gesetz wollen es die SKEPTIKER noch einmal wissen und haben 13 ihrer alten Klassiker neu aufgenommen, zu denen sich noch zwei brandneue Tracks gesellen, die allesamt von Sound-Größe Harris Johns auf Vordermann gebracht wurden. Hört man sich "Dada In Berlin" aus einer gewissen Distanz an, macht die Sache sogar richtig Spaß, wobei man Schlagwörter und Phrasen wie "Bonzenschwein", "Deutschland Halt´s Maul" oder "Straßenkampf… unser Ziel ist Anarchie" eher zeitgeschichtlich als aktuell politisch betrachten sollte. Richtig fies klangen DIE SKEPTIKER auch nie; aggressiven Hardcore-Punk oder textlich harten Stoff der Marke "Polizei/SA/SS" findet man hier nicht, sondern flotten Punkrock mit viel Melodie und dem strittigen, fast schon opernartigen Gesang von Eugen Balanskat (gewöhnungsbedürftig und sehr eigen, aber lange nicht so unerträglich wie oft beschrieben). Sieht man das Album wirklich nur aus der Retroperspektive und konzentriert sich auf die simple, aber effektive Musik, dann kristallisieren sich echte Ohrwürmer wie "Pierre Und Luce" (frei nach dem Roman von Romain Holland aus dem Ersten Weltkrieg), das coole Toleranz-Plädoyer "Allright My Boys", "Titania" oder die beiden saugeilen Highlights "Der Rufer In Der Wüste Schweigt" (metallischer Banger) und "Verraten Und Verkauft" (flotte Hymne, die ein wenig an BAD RELIGION erinnert) heraus, die einen kleinen Einblick in die "linksmusikalische" deutsche Geschichte und das Lebensgefühl der Szene in den späten 80ern und frühen 90ern geben. Eine mit der gewissen Herangehensweise sehr hörenswerte Angelegenheit!

Dada In Berlin


Cover - Dada In Berlin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 42:38 ()
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Way Home

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TED LEONARD dürfte einem Kreis von Eingeweihten recht gut bekannt sein als Sänger der hochgelobten Proggies von ENCHANT (deren letztes reguläres Album allerdings auch schon aus 2003 stammt). Mit seinem komplett in Eigenregie veröffentlichtem Soloalbum "Way Home" gibt es jetzt mal wieder ein Lebenszeichen, welches neun neue Kompositionen und fünf weitgehend erneuerte ENCHANT-Titel enthält. TED LEONARD pflegt dabei zwar auch seine Vorliebe für Rockmusik und gibt sich aber weitestgehend einer am Singer-Songwriter-Stil orientierten Melange aus melodischen Rock, Blues und einen Tick Funk hin und lässt dabei seiner Ausrichtung am christlichen Glauben weiten Raum. Dabei machte Mr. LEONARD hier fast alles selbst (Gitarre, Bass und der Thematik angemessenen emotionalen Gesang), nur am Schlagzeug gab es Unterstützung durch ENCHANT-Kollege Sean Flanegan und SPOCK'S BEARD-Drummer Nick Di Virgilio.
TED LEONARD bewegt sich mit "Way Home" also recht deutlich abseits der Pfade seiner Engagement bei ENCHANT. Wie sagte TED selbst: "Ich möchte ein künstlerisches Statement abgeben und nicht zuletzt auch ein Glaubensbekenntnis, darauf kommt es mir jetzt an". Textlich lässt sich hierbei ja nun immer trefflich streiten, musikalisch darf der Ausflug in ruhige Gefilde durchaus als gelungen bezeichnet werden. Aber Achtung ENCHANT-Fans erstmal reinhören.

Way Home


Cover - Way Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 64:51 ()
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Fly To The Sun

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Die Melodic Metaller von SANDALINA gehen in die nächste Runde. Prominente Gäste hat man sich dazu ins Studio geholt: so geben sich Chris Caffery von SAVATAGE und Andy LaRocque von KING DIAMOND bei einigen Gitarrensoli die Ehre und DREAM THEATERs Derek Sherinian langt bei "Seasons In The Sand" in die Tasten. Schon gleich mit "Fly To The Sun" zeigen SANDALINA, was sie sich auf die Fahnen geschrieben haben: melodischen Metal, der zum Mitsingen (bzw. je nach persönlicher Präferenz zum Mitgrölen) taugt, ohne dabei die nötige Härte zu vernachlässigen. "Back From The Light" dient nur als Überleitung zum nächsten Song, aber "As The Rain Falls" ist ein schöner, etwas wehmütiger Midtempo- Song. "Ring Of Fire" dagegen zieht sich auf die Dauer etwas und hätte mehr Abwechslung vertragen können. Und um die volle Bandbreite des Tempo-Spektrums abzudecken, schließt das Album mit dem bereits oben erwähnten, gelungenen "Seasons In The Sand", dass atmosphärisch und sehr ruhig gehalten ist.

Fly To The Sun


Cover - Fly To The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:44 ()
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Sons Of Alpha Centauri

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Stonerrock von der Insel - geht das? Wer das Genre gemeinhin mit Wüste, coolen Autos und langen Highways verbindet, wird das wohl verneinen, wer das Genre aber auch für musikalische Grenzerfahrungen öffnet, wird auch SONS OF ALPHA CENTAURI dort einsortieren können. Das britische Trio kommt ohne Sänger aus und geht mehr als eine Stunde rein instrumental in die Vollen. KARMA TO BURN haben vorgemacht, dass das funktionieren kann, ebenso Klangpioniere wie CULT OF LUNA oder aktuell THE OCEAN. SONS OF ALPHA CENTAURI können da nicht mithalten, da ihnen zum einen gute Produktion fehlt, zum anderen musikalische Momente, die das Hirn fesseln. Kaum einer der Tracks hat Momente, in denen er den Hörer berührt oder fesselt, meist wird nur so vor sich hingerockert - was funktionieren könnte, wenn denn die Produktion gängigen Stoner-Klischees entsprechen würde. Aber Pustekuchen. Kein fett wummernder Bass, keine knarzigen Gitarren, stattdessen eine viel zu glatte und bassarme Produktion, die für eine Stonerscheibe zu steril ausgefallen. Alles zusammen macht das den 12-Tracker zu einem allerhöchstens mittelmäßgen Werk.

Sons Of Alpha Centauri


Cover - Sons Of Alpha Centauri Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:59 ()
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The Calling

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Schön kurz und knackig gibt es bei der ersten GRACE-Scheibe "The Calling" einen vor’s Kinn - zehn Songs in nichtmal zwanzig Minuten lassen keinen Platz für langatmige Parts. MINOR THREAT und YOUTH OF TODAY werden als Einflüsse angegeben und ganz in derem Geiste sind GRACE schnell, direkt und ehrlich. Viele Background-Shouts sind da natürlich obligatorisch, ebenso eine druckvolle Gitarrenarbeit und ein ordentlich angepisster Gesang. Live macht sowas natürlich noch mehr Spaß, aber auch im heimischen Player macht "The Calling" Laune, zumal die Produktion des Kohlekeller Studios gewohnt gut ausgefallen ist. Kurze Scheibe, kurzes Fazit: lohnt sich für alle, die mit ehrlichem HC was anfangen können.

The Calling


Cover - The Calling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 17:47 ()
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In The Wake Of Collisions

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Mit ihrem Debüt konnen die Dänen THE ARCANE ORDER für Furore sorgen, Metalblade haben da ein gutes Händchen bewiesen, als sie die Combo unter Vertrag nahmen. "In The Wake Of Collisions" kann die durch das erste Album hochgeschraubten Erwartungen erfüllen, soviel vorweg. Jacob Hansen (NEAERA, VOLBEAT, HATESPHERE) hat erneut seine Klasse unter Beweis gestellt und der Scheibe einen hervorragenden Sound verpasst, der die neun Tracks druckvoll aus den Boxen kommen lässt. Sänger Kasper (RAUNCHY) und der Rest der Truppe stehen der Qualität ihres Produzenten nicht nach, sowohl beim Songwriting als auch bei der Technik. Die neun Tracks sind durch die Bank brutal, variieren im Tempo und bekommen durch punktuellen Keyboard-Einsatz eine bedrohliche, kalte Atmoshäre, was die Scheibe von ähnlich gelagerten Bands (HATESPHERE, SOILWORK) absetzt. Allerdings fehlt für den letzten Kick der Smash Hit, die große Knaller-Nummer. "Sanctity Of Allegiance" hat zwar das Zeug dazu, scheitert aber noch ganz knapp am Ohrwurm, während die anderen Tracks noch eine Stufe darunter sind. Daran sollte sich aber niemand stören, der auf der Suche nach einer modernen, brutalen Thrash-Platte ist - das ist "In The Wake Of Collisions" allemal geworden. THE ARCANE ORDER sind auf dem richtigen Weg und behaupten ihren Status in der Danish Dynamite-Gruppe.

In The Wake Of Collisions


Cover - In The Wake Of Collisions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:43 ()
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Terast Mis Hangund Me Hinge

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Neben der 2004er Werk "Hiiekoda" der estnischen Ethno/Folk-Formation METSATÖLL erscheint nun auch deren Erstling "Terast Mis Hangund Me Hinge" von 1999 in unseren Landen und dürfte im Zuge des immer noch anhaltenden Genre-Booms ebenfalls ein wenig Aufmerksamkeit bekommen. Andererseits: gäbe es diesen Boom nicht, dann hätten METSATÖLL auch mit diesem Werk keine allzu große Chance auf dem freien Markt. Die Musik mit ihren vielen folkloristischen Instrumenten (siehe auch Review zu "Hiiekoda") und Facetten wirft für meine Begriffe eindeutig zu wenige echte Hymnen ab, wie sie etwa andere "fröhliche" Bands wie KORPIKLAANI, TURISAS auf ihrem Debüt oder meinetwegen auch ENSIFERUM regelmäßig heraushauen. Als Ganzes am Stück genossen funktioniert auch "Terast Mis Hangund Me Hinge" alles andere als schlecht, doch wird die Band auch damit wahrscheinlich nur beinharte Fans ansprechen, die sowieso alles aus dieser Richtung hören und sammeln. Diese Leute allerdings sollten in das Album, wie auch in "Hiiekoda", unbedingt mal reinhören!

Terast Mis Hangund Me Hinge


Cover - Terast Mis Hangund Me Hinge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:7 ()
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The Sound Of Lucifer Storming Heaven

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Knapp zwei Jahre nachdem Black Lotus Records die alten Werke der griechischen Black Metaller NECROMANTIA wiederveröffentlicht haben, erscheint nun das neue Werk des Duos, das den doch etwas albernen Titel "The Sound Of Lucifer Storming Heaven" trägt. Hört man sich das sehr dünn produzierte Werk an, begreift man relativ schnell, warum diese "Band" gerne als Kult gehandelt wird, jedoch ähnlich wie die (meiner Ansicht nach deutlich stärkeren) Landmänner ROTTING CHRIST nie die zweite Reihe verlassen konnte. NECROMANTIA haben hier den großen Fehler gemacht, oldschoolig klingen zu wollen und gleichzeitig viel Bombast, Progressivität und Avantgarde aufgefahren, was der dünne Sound niemals auch nur ansatzweise aufgehen lässt. Einerseits soll hier der "True Black Metal"-Attitüde Rechung getragen werden, andererseits will man auch möglichst musikalisch und vielschichtig klingen. Das Ergebnis klingt, nicht zuletzt aufgrund der ebenfalls nicht sehr hohen Songwriting-Qualitäten, weder nach Fisch noch Fleisch. Trauben der Marke DARKTHRONE, EMPEROR, BATHORY, DARK FUNERAL oder auch MERCYFUL FATE und POSSESSED (die die Band allesamt als Einflüsse angibt) hängen für Magus Vampyr Daoloth (der Name erinnert mich an ein altes Staubsaugermodell…) und Baron Blood eindeutig zu hoch. Es gibt in der schwarzen Szene einen Haufen Bands, die sehr viel grottiger zu Werke gehen, aber mit einem nur durchschnittlichen und vor Allem soundtechnisch völlig misslungenen Werk wie diesem hier wird die Band leider auch dieses Mal keine Bäume ausreißen können.

The Sound Of Lucifer Storming Heaven


Cover - The Sound Of Lucifer Storming Heaven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:49 ()
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