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The Divine Debauchery

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THE STREET haben in den Staaten bereits fünf Alben hinter sich; Scheibe Nummer sechs "The Divine Debauchery" schaffte es jetzt auch über den großen Teich. Und die Mischung aus BON JOVI und MÖTLEY CRÜE welche die Truppe aus Salt Lake City auf ihren 12 Tracks vom Besten gibt kann sich dabei durchaus hören lassen. Denn das selbstproduzierte Teil hat mit dem fetzigen Opener-Duo "Greetings From The Ghetto" (mehr CRÜE) und "Devil’s Dilemma" (mehr JOVI - gerade vom Gesang her - Sänger B. Arnold erinnert doch desöfteren an den guten alten Bon), der Achtziger -Hommage "Light Of Day", dem bös-sleazigen und mit gut nach vorne rockenden Gitarren versehenen "Step It Up", dem stampfenden "Vendetta’s My Name" und dem auf AOR-Melodie gemachten "Walls” einiges an soliden US-Hard Rock zu bieten und bringt das auch professionell rüber. THE STREET gehen damit keinerlei neue Wege, aber die Zielgruppe darf da doch ruhig mal reinschnuppern.

The Divine Debauchery


Cover - The Divine Debauchery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:34 ()
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Decimate The Weak

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Die Südkalifornier werden des Öfteren mit NILE verglichen, was ich aber nur sehr bedingt nachvollziehen kann. Die 2002 unter dem Namen "Bleak December" gegründete und später in WINDS OF PLAGUE umbenannte Truppe spielt auf ihrem zweiten Album "Decimate The Weak" eine gelungene, wenn auch nicht immer nachvollziehbare Mischung aus traditionellem Death Metal, Hard/Metalcore und melodischer Göteborgschule, die zusätzlich durch Keyboardteppiche und wechselnden Growl/Kreisch-Gesang aufgewertet wird (und von Starproducer Tue Madsen eindrucksvoll fett abgemixt wurde). Zwar geht das Sextett sehr technisch zu Werke, doch die extrem gehaltvoll ballernde Hochverdichtung von NILE wird nur sehr selten erreicht. Echte Hits haben WINDS OF PLAGUE auch noch keine im Gepäck, was daran liegen könnte, dass sie es noch nicht ganz schaffen, die vielen Ideen und stilistischen Ansätze in geordnete Bahnen zu lenken. "Decimate The Weak" ist daher ein wirklich gutes, aber leider noch nicht essentielles Album, das aber eben aufgrund seiner musikalischen Vielfalt Appetit auf mehr macht.

Decimate The Weak


Cover - Decimate The Weak Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:57 ()
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The Piano Session

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Ausgeprägte skandinavische Melancholie haben die fünf Schweden von RESEDA im Gepäck, die sich nun aufmachen, mit Hilfe einer Drei-Song-Veröffentlichung auch außerhalb ihrer heimatlichen Gefilde auf sich aufmerksam zu machen. Der Titel ist Programm, die Arrangements bestehen fast ausschließlich aus Klavier und Gesang. Schön ist es geworden, was sich RESEDA da haben einfallen lassen, sehr ruhig, aber auch wirklich zutiefst schwermutdurchtränkt, wer also ohnehin schon schlechter Stimmung ist, sollte "The Piano Sessions" besser meiden, will man nicht Gefahr laufen, in waschechte Depressionen zu verfallen. Das Ganze hat Soundtrack-Qualitäten, man kann die verregneten, von Einsamen und Traurigen bevölkerten Filmszenen fast sehen. "Hands Held Tight" klingt wie die Musik gewordene wehmütige und bittersüße Erinnerungen an vergangenes, nahezu perfektes und doch auf immer verlorenes Glück. "The Piano Session" enthält Songs, die auf diese bestimmte, eigenartige Art und Weise gleichzeitig traurig und glücklich machen.

The Piano Session


Cover - The Piano Session Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 15:59 ()
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The Deliverance Of The Fall

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Dass aus dem ehemaligen Ostblock mittlerweile sehr geile Schwarzmetall-Bands (die selbsternannten Arier klammern wir natürlich aus!) ihren Weg zu uns gefunden haben, ist unbestreitbar. Aber mit NEGURA BUNGET, SEAR BLISS und Co. haben DEKADENT aus Slowenien leider nicht viel am Hut, denn ihre sehr opulente, teilweise schon Filmscore-artige Mucke scheint eher auf Fans mit Samtkleidchen, Netzhemd und Rotwein zugeschnitten zu sein. Auf ihrem zweiten Werk "The Deliverance Of The Fall" geht es um einen Mann, der den Verlust einer geliebten Person nicht verwindet und mit inneren Dämonen und Ängsten kämpft, während er verzweifelt mit der Person Kontakt aufnehmen will. Gothic-Klischee as fuck! Musikalisch erinnert das Konzeptwerk mit seinen auf Autofeuer gestellten Klimper-Keyboards irgendwie an MANOWAR´s "Gods Of War", denn über weite Strecken passiert rein gar nix. Es dauert sogar bis zum fünften Song, bis überhaupt Gesang einsetzt, davor scheint alles irgendwie nur Intro zu sein. Aber auch später verlieren sich DEKADAENT in langatmigen, wenn auch teilweise durchaus atmosphärischen Passagen, die das Album zur pseudodüsteren Fahrstuhlmusik degradieren. Richtig böse oder verzweifelt klingt hier gar nichts, und auch der Growl-Gesang von Artur Felicijan tönt für meine Begriffe arg kraftlos. Ganz so Furcht erregend schlecht wie SAMSAS TRAUM sind DEKADENT dabei nicht, doch erzeugen sie hier kein finsteres Breitwand-Kopfkino, sondern höchstens eine schummrige Diashow. Und als ob das nicht genug wäre, haben sie der CD noch eine DVD beigelegt, auf der man großspurig einen "Black Metal-Film" ankündigt, der sich aber bei genauerer Betrachtung als dreiviertelstündiges Musikvideo des gesamten Albums entpuppt. Ein Hammer ist der Streifen nicht wirklich, kann aber mit seiner Mischung aus "Nosferatu"- und "Herr Der Ringe"-Optik ein paar sehenswerte Akzente setzen. Es gibt wahrscheinlich noch deutlich schlechtere Alben als "The Deliverance Of The Fall", doch wurde hier absolut kein Goten-Kitsch ausgelassen, was die Angelegenheit sehr weit nach unten zieht. Aber genau das verspricht ja meist den Erfolg bei der angepeilten Zielgruppe…

The Deliverance Of The Fall


Cover - The Deliverance Of The Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:0 ()
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Descent To Beyond

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Österreich ist in so vielen Belangen ein weißer Fleck auf der Landkarte, in Sachen Death Metal gibt’s da eine recht lange Tradition. Die wird von EREBOS fortgeführt, die auf ihrem Zweitling "Descent To Beyond" fröhlich schwedischen und amerikanischen Death Metal mischen, die Black Metal-Anteile wurden im Vergleich zum 2004er-Debüt zurückgefahren. In allen Belangen zeigen sich die Musiker verbessert, sowohl bei den technischen Fähigkeiten als auch bei der Produktion (auch wenn die Gitarren etwas zu leise sind und so kaum Druck aufbauen können) und dem Songwriting. Allerdings fehlt der letzte Kick, das letzte bißchen Können, um die vierzig Minuten aus dem Mittelmaß herauszuholen. Kein Song kann wirklich im Ohr hängenbleiben oder sich von den anderen absetzen. Die Growls sind auf Dauer etwas eintönig ausgefallen, etwas mehr Druck und Variation wäre hilfreich gewesen. So bleibt das Gefühl, dass EREBOS im Prinzip alles richtig machen und durchaus Potential haben, aber mit "Descent To Beyond" nicht auffallen werden.

Descent To Beyond


Cover - Descent To Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:58 ()
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Hell In A Box

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PRESIDENT EVIL haben sich mit dem gelungenen "Trash’n’Roll Asshole Show"-Album und anschließenden Touren mit einigen Größen einen guten Ruf als arschtretende Live-Band erspielt. Jetzt gilt es mit "Hell In A Box" daran anzuknüpfen und den Schwung auszunutzen, um sich noch weiter zu etablieren. Der flotte, rockende Opener "Viva La Muerte" ist bestens gewählt, vereint er doch alle Trademarks der Band und setzt sich sofort im Ohr fest. Ganz großes Death’n’Roll-Kino, das hier geboten wird! Glücklicherweise können die Bremer das Niveau in den folgenden Songs halten, was dem Hörer eine Dreiviertelstunde arschtretenden Metals beschert, dessen Charme sich kaum jemand entziehen kann, dazu ist die Mischung aus MOTÖRHEAD, KYUSS und Thrash-Gitarren zu fesselnd. Zwar schleichen sich hier und da Längen ein, aber das ist zu verschmerzen und schmälert das Vergnügen an "Hell In A Box" höchstens minimal. Beim Death’n’Roll wird noch immer den völlig unterschätzen CRACK UP hinterhergetrauert - diese Zeiten sind spätestens jetzt vorbei, mit PRESIDENT EVIL gibt es wieder eine Death’n’Roll-Band, die mächtig rockt

Hell In A Box


Cover - Hell In A Box Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:11 ()
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So Muss Es Sein

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Deutsche Texte sind immer so eine Sache für sich - nicht zwangsläufig peinlicher als englische, aber trotzdem schneller peinlich. GRANTIG kümmert das nicht, "So muss es sein" bringt die Gedanken ausschließlich auf Deutsch an den Hörer. Sehr riffbetont wird dabei vorgegangen, was das Dutzend Songs sehr fett klingen lässt, wozu die rauhe Stimme perfekt passt. Kombiniert mit der guten Produktion kann die Scheibe buchstäblich die Wände wackeln lassen, was bei Songs wie dem schweren "Der Fremde" Laune macht. Einzelne Songs sind perfekt zum Aggressionsabbau geeignet, über Albumlänge werden aber Schwächen im Songwriting deutlich, die durch Widerholungen gelungener Parts und Ideen kaum kaschiert werden können. Live werden GRANTIG ohne Zweifel abräumen, aber "So muss es sein" wird nicht Platte des Jahres werden. Auch wenn die Texte ehrlich sind, ohne peinlich zu werden.

So Muss Es Sein


Cover - So Muss Es Sein Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:35 ()
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Past Is Prologue

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Die Punkbewegung hat doch irgendwann mal eine rebellische Attitüde gehabt. Klar, das war recht schnell vorbei und alles entfernt punkige wurde vom Mainstream kommerzialisiert, aber was heutzutage unter dem Banner Punkrock verkauft wird, ist in vielen Fällen… gewagt… RANDOM HERO werden als irgendwo zwischen Punkrock, Indie und Emocore angekündigt, was schon schlimm genug ist, aber derart weichgespülte Gitarrenmusik war nicht zu erwarten. Zahnlos, eingängig, ohne Ecken und Kanten gibt es zehn Songs, die bei Teenies bestens ankommen werden (zumal die Produktion wirklich gut ist), aber mit Punkrock nichts mehr zu tun haben. Das ist Gitarrenpop der übelsten Sorte für Möchtergern-Rebellen mit Zahnspange.

Past Is Prologue


Cover - Past Is Prologue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:15 ()
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Allegro

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NOOPINION haben bereits ein paar Jahre und Veröffentlichungen auf dem Buckel, der ganz große Durchbruch blieb der Bayern bis dato aber verwehrt. Ob sich das mit "Allegro" ändern wird, ist fraglich. Für den melodischen Punkrock gibt es zweifellos eine große Anhängerschaft, aber ob die mit einer Scheibe glücklich wird, die ohne wirkliche Hits auskommt? Das Problem, unter dem viele Westcoast-Punkbands schon immer gelitten haben, macht auch vor NOOPINION nicht Halt: die Stilmitel sind zu begrenzt, weswegen immer und immer mit minimaler Variation quasi der gleiche Song gezockt wird. Hauptsache schnell und mit melodischem Gesang. Ausnahmen wie "Home Sweet Home" sind selten. Für Parties ist eine Platte wie "Allegro" guter Stoff, wenn nicht schon Scheiben von NOFX, PENNYWISE, BAD RELIGION und wie sie alle heißen rumliegen. Kann man sich aus Lokalpatriotismus ruhig mal anhören, aber der große Knaller ist "Allegro" nicht geworden.

Allegro


Cover - Allegro Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:34 ()
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Kryos

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"Kryos" ist der dritte Full Length-Streich des MATHYR-Duos, nach der "Mandraenken"-Scheibe anno 2004, die EPs mal außen vor gelassen. Sie sind sich treu geblieben und bieten auf dem 8-Tracker eine vertracke Black Metal-Spielart, die einige Zeit braucht, um beim Hörer zu zünden. Das Grundgerüst wird dabei vom Black Metal nordischer Spielart gebildet, geht aber oft durch die Hinzunahme Genre-untypischer Instrumente auf selten genutzten Wegen, ähnlich wie SEAR BLISS. Technisch macht die Band alles richtig, besonders der keifende, kalte Gesang ist Oberklasse, und auch beim Songwriting stimmt es. Krankte das 2004er Werk noch an einigen langatmigen Passagen, ist das bei "Kryos" nicht mehr der Fall: die Songs halten die Balance zwischen Kompaktheit und Epik, ohne dass letzteres durch die Hinzunahme sich widerholender Parts geschaffen wurde. "Kryos", das im schnieken weißen Digipack verpackt ist, wird unter Black Metallern viele Freunde finden, sofern sie bereit sind, sich auf eine anspruchsvolle Platte einzulassen. MATHYR werden mit diesem Werk ihren Ruf in der deutschen Szene verbessern, wobei zu hoffen ist, dass die kürzlichen Line Up-Wechsel keine negativen Auswirkungen auf die Zukunft der Band haben werden. Das wäre nach einer so starken Scheibe mehr als ärgerlich.

Kryos


Cover - Kryos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:38 ()
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