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Satan Told Me I'm Right

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Was Satan und diese Italiener (mit Nashville-Sandkörnern im Blut) miteinander zu tun haben? Keine Ahnung. Vielleicht, weil die Herrschaften mit ihrer kruden Misching aus allem und jedem nerven wie der Deibel den Engel auf der Wolke? Oder weil selbst der Deibel nicht Halt macht vor diesem Mix aus Southern-Country-Punk-Rock, Metalcore, Mathcore und reinem Rock? Das Problem dieser Scheibe hingegen ist weltlicher Natur – der Sänger nervt wie die Heerscharen der jungen Metalcore-Sänger mit eindimensionalem Gebölke – und da auch die sauberer gesungenen Dinge nicht für Harmonie in Ohr und Kopf des Hörers sorgt, sorgt der Gesang nun mal für ordentliche Abzüge in jeglicher Hinsicht. Wer darüber hinweghören kann, der bekommt vielleicht ein paar lässig-coole Grooves sowie mit Sicherheit guten Sound (von Steve Austin, TODAY IS THE DAY) und viele vertrackte Rhythmen für Kopfcorler. Die mögen sich an dieses Werk von der wissenschaftlichen Seite nähern und hören dann über solche Kleinigkeiten wie den Sänger hinweg und brauchen eigentlich keine Eingängigkeit oder so etwas in der Art. Und ich werde wieder dran erinnert, warum ich kein Forscher geworden bin. Was aber nun Satan wirklich zu diesem Album sagt?

Satan Told Me I'm Right


Cover - Satan Told Me I'm Right Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:2 ()
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Justified Genocide

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Gebédi und Baayens sind die Hälfte der HAIL OF BULLETS, man nehme noch einen Tel MELECHESH sowie einen reinen THANATOSler – und fertig ist ein Death-Thrash-Album oberen Niveaus, ein mehr als gutes Comeback. Im Fahrtwind der niederländischen (und verdammten) Legion sei es diesen Tulpenheinis noch viel mehr gegönnt, mal so richtig Lorbeeren einzuheimsen, denn sie sind schon seit gefühlten hundert Jahren aktiv - also irgendwie immer. Und in der Tat rockt die Scheibe fett, ist mehr als patent eingetrümmert, macht dauernd Dampf, hat eine passende textliche Klammer (dabei geht viel um Schrecken des Krieges und der Nazis) und ein schickes, von Basser de Briun angefertigtes rotes Ruinen-Cover. Das ist alles in allem ein wirklich gelungenes Geschenk zum eigenen 25. Geburtstag, herzlichen Glückwunsch! Was die Sache noch cooler macht, sind die mehr als gelungenen Coverversionen von MASSACREs „Dawn of Eternity“ (genial) und DARK ANGELs „Burning of Sodom“ (superdick), die es als Boni zusammen mit dem eigenen Song “And Jesus Wept“ (von 2006) extra frei Haus dazu gibt. Das Album ist sicherlich kein sonderlich außergewöhnliches, aber ein mehr als gelungenes und irgendwie – super-sympathisch.

Justified Genocide


Cover - Justified Genocide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:12 ()
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Vision

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Ich kann mich noch ziemlich genau an ein Hammeralbum von MARTIGAN "Man Of The Moment" aus 2002 erinnern – das Ding war einfach klasse und bot alles was (Neo) Progrockfans sich so (meistens) wünschten. Und dies hat sich auch mit dem aktuellen Werk „Vision“ keinen Millimeter geändert, denn die Kölner stehen für lupenreinen, klassischen Neo-Progrock, eine Art Querschnitt der alten MARILLION, PENDRAGON und natürlich einen guten Schuss IQ. Letztere wegen der teilweise recht dominanten Keyboards sowie des wunderbar virtuos-perligen Gitarrenspiels. Für die Texte und den prägnanten Gesangseindruck sorgt nach wie vor Leadsänger Kai Marckwordt, der den gleichwertigen Widerpart zur bestens abgestimmten Instrumentenfraktion bildet. Der neue Silberling beinhaltet acht Tracks, davon zwei ultralange Epen über der Zehn- und zwei andere jenseits der Zwanzig-Minuten-Grenze.

Die Songs, angefangen mit dem 23:12 Minuten Teil "Boatman's Vision" verzaubern durch breitflächige Klanglandschaften und üppige Melodiebögen die den Zuhörer mit auf eine elegische Reise nehmen. Beinahe wie selbstverständlich, ohne dabei etwa zu angestrengt zu klingen, werden großzügige Soloparts miteingebaut wobei insbesondere Gitarre (Björn Bisch) und variantenreiche Keyboards mit viel Hang zum symphonischen (Oliver Rebhan) glänzen können. Hier wird vielfach auf melodramatische Effekte gezielt, eine Erzählstimme ist beim Opener genauso eingebaut, wie Geräuschkollagen, sphärische positive Parts wechseln sich ab mit hymnischen Teilen um dann wieder in mollige Bilder abzutauchen. Bei dem opulenten-pompösen „Touch In Time“ mal mit etwas riffigeren Gitarren (die ruhig etwas mehr nach vorne gemischt sein könnten) ausgestattet, singt, lebt und leidet sich Fronter und Geschichtenerzähler Kai Marckwordt nicht nur hier in bester FISH bzw. PETER GABRIEL-Manier mehr oder weniger theatralisch durch seine Texte. Auch wenn er vielleicht nicht so ganz das große Volumen abdecken kann, er hat eine tolle Präsenz und klingt authentisch. Ebenfalls sehr überzeugend: das relativ kraftvolle sowie schwungvolle „Much More“, hier singt Kai mal sogar richtig aggressiv (könnte er ruhig noch öfter tun).

Aber auch für die leichtere Muße fühlen sich MARTIGAN durchaus zuständig, dies wird bei „Craze This Town“ deutlich, aber dann sorgt diese wunderbar elegische Gitarrenparts für die Rückkehr zum ansonsten recht simplen Track.

Der eigene hohe Anspruch der Band ein abwechslungsreiches Album zu machen, das Eingängigkeit und Komplexität mit einer ungewöhnlichen Selbstverständlichkeit verbindet ist größtenteils ohne Abstriche geglückt. Weiterhin hoch anrechen muss ich den Herren auch, dass auf das bei vielen Bands übliche Gefrickel komplett verzichtet wurde.

Der selbst produzierte Sound überzeugt ebenfalls, an machen Stellen groovt es sogar mal so richtig lässig wie bei dem leicht orientalisch angehauchten „Red & Green“. Von der oftmals insbesondere britischen Neo-Prog Vertretern vorgeworfenen Kühle ist bei MARTIGAN nie etwas zu spüren, im Gegenteil hier wird Wert auf atmosphärische Intensität gelegt, die nicht nur das Hirn sondern auch das Herz überzeugt.

Trotzdem bestehen auch zu den technischen Fähigkeiten natürlich keine offenen Fragen, die Arrangements sitzen perfekt, die Melodien fließen zielgenau, Breaks und Pausen werden gefühlssicher eingestreut, so dass die vermeintliche Komplexität nie im Vordergrund steht sondern trotz aller Längen in ein entspanntes Zuhören mündet. Die Band punktet somit in allen Bereichen, es gibt genügend Ideen zu entdecken und so ist der für viele Progfans so wichtige Langzeiteffekt hier auf "Vision" absolut gegeben. MARTIGAN haben ihre Visionen nach langer Pause erneut vortrefflich umgesetzt, wenn auch die großen Innovationen aus bleiben, denn dies hat man alles schon mal so ähnlich gehört. Ein toll gemachtes Artwork sorgt noch für das I-Tüpfelchen einer starken Veröffentlichung, von einer Band die zum Vorgänger deutlich gereifter klingt und die mit diesem Output für alle Neo-Progfreaks eine absolute Kaufempfehlung darstellt.

Vision


Cover - Vision Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 79:18 ()
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Are You Ready

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Ich kann nicht anders. BAI BANG müssen den Vergleich mit den erst vor wenigen Tagen mir ins Haus geflatterten PRETTY WILD EP ertragen – und lassen da mit ihrem 6. Studioalbum namens „Are You Ready“ ziemlich Federn. Denn geht es bei den Schweden in Richtung Sleaze so sind sie im Vergleich zu ihren schwedischen Landsmännern einfach nur hüftsteif; geht es in Richtung Hard Rock tun sich Vergleiche mit den Schmachtalben von Bands wie WARRANT oder auch BONFIRE auf (letzteres auch wegen der Stimmlage von Sänger Diddi Kastenholt ein guter Vergleich). Und so regiert auf „Are You Ready“ durchschnittlicher, mit nach AUTOGRAPH klingenden Keyboards versehener Hard Rock, der nicht so richtig zu Potte kommen will. Da reißen auch bessere Kompositionen wie die Hard Rock Songs „Party Queen“ und „Longtime Cumin“ wenig raus. Die vorhersehbar kitschigen Balladen geben einem dann noch den Rest. So wird wohl auch „Are You Ready“ BAI BANG nicht wirklich voranbringen.

Are You Ready


Cover - Are You Ready Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:54 ()
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Static Tensions

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Junge, so kann man sich irren. Der erste Durchlauf dieser Scheibe läuft mies: Die Scheibe ist doch Mist, weil die Stimme nervt, die Songs chaotisch sind. Und in der Tat, das könnte stimmen. Aber, wer sich mit „Static Tensions“ befasst, der erfährt kurze Zeit später Großartiges. Denn diese experimentelle Mischung aus Mastodon, Isis, Postcore, Stoner, Hardcore, Drone, Sludge, Postrock, Doom... - ach da wären Millionen Vergleiche aufzuzählen. Fakt ist: KYLESA klingen so was von einmalig, dass ich mir für den ersten Eindruck die Ohren, naja oder vielleicht wenigstens den Zeigefinger (des Tippens wegen) abhacken müsste. Im Ernst: Was KYLESA mit Songs wie „Unknown Awareness“ oder „Only One“ geschaffen haben, das ist so voller Leidenschaft und Groove, dass es einen fast so sehr übermannt, wie das Gefühl, wenn dein liebster Fußballverein das Triple holt (geht ja noch), der meistgehasste absteigt (wird leider nix mehr), dein Hund noch mit 20 Jahren gesund ist oder es Spargel das ganze Jahr über gibt. Oder so. Diese Scheibe ist so gut, der Sound so perfekt, die Ideen so variabel, der Krach so geordnet, der Rhythmus so schemenhaft ¬ so unglaublich wie gut. Tolle Scheibe, echt.

Static Tensions


Cover - Static Tensions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:23 ()
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Stereoflux

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Bereits aus 2006 scheint das selbstbetitelte Debüt der aus Südkalifornien kommenden Formation STEREOFLUX zu stammen, welches erst jetzt den Sprung nach Europa schafft. Die Band setzt dabei einerseits auf den bekannten meist austauschbaren Collegerock, denn sie aber oft nur andeutet und in ihren Kompositionen mit melancholischen Melodien und Einflüssen von INCUBUS würzt. Kennzeichnend dabei die eher spärliche Instrumentalisierung im Vergleich zu Bands wie BLINK 128 & Co. Anspieltipps: der College-Rocker „Photograph”, das mit U2-Gitarren versehene „Unstoppable“, das cool entspannte „You Don’t Owe Me“ (Sommerhitpotential) und das mit Seventies Retro Flair ausgestattete „Miles Above You“ - die 14 Songs sind dabei noch recht authentisch abgemischt, was „Stereoflux“ eine gewisse altmodische Attitüde verpasst, die dem Quartett aber gut steht. Die beiden als Bonus gedachten Unplugged-Versionen der Albumtracks „I Saw It Coming“ und „Photograph” haben darüber hinaus Charme und atmen Eigenständigkeit. Alles in allem ist STEREOFLUX ein Album gelungen, welches dank der eigenen Note aus der Masse ähnlich gelagerter US-Indie und Alternative-Rock Veröffentlichungen herauslugt. Manchesmal ist weniger halt doch mehr.

Stereoflux


Cover - Stereoflux Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:36 ()
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Holon

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FACELIFT bewegen sich auf ihrem neuen Album „Holon“ noch mehr als auf ihrem Vorgänger „Impossible Somethings“ im Bereich des Gitarrenpop. Die Stimme von Sängerin und Bassistin Andrea Orso kommt dabei angenehm untheatralisch aus den Boxen und es gibt immer wieder mal Anleihen bei Punk und Folk sowie ausreichend Gitarrengeschrammel, aber es scheint darauf geachtet worden zu sein niemanden weh zu tun. Trotzdem zeigen Songs wie das rockende „The Sun Will Shine Again For Us”, die erdig angehauchte Single „Pigs & Cows Are A Girl´s Best Friend“ und der etwas lautere Titeltrack „Holon” wie es gehen sollte, machen Spaß und dürften wohl auch im Radio gut laufen. Dazwischen wird es aber schon mal etwas eintöniger und dann kommt auch noch ein unnötiger Totalausfall wie der 40-Sekunden Stimmbruch-Chor „I Don’t Mind If You Mind!“. „Holon“ ist mehr Pop wie Indie, da hätte ich mir eine bessere Entwicklung der Band nach dem doch recht gelungenen Vorgänger gewünscht. Mit diesem Album sitzen FACELIFT erst mal zwischen den Stühlen von belanglosen Pop und Indie und bewegen sich nicht vorwärts.

Holon


Cover - Holon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 43:0 ()
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Dark Hours

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Mit „Judas Must Die“ eröffnen die Schweden LION’S SHARE ihr neues Werk „Dark Hours“ doublebasslastig und mit richtig Power. Der Track (zu dem auch ein Video existiert) steht für ein Album, bei dem die Band ihre AOR und Rock-Wurzeln nun endgültig abgelegt hat. Das hatte sich bereits nach der vom einzig verbliebenem Gründungsmitglied und Gitarrist Lars Criss forcierten Reunion in 2007 angedeutet. Es dominiert melodischer, von Riffs und der Rhythmusfraktion getragener, oft hymnenhaftiger Heavy Metal, der seine Wurzeln aus den 80er nicht leugnet. Nur noch punktuell geht man bedächtiger zu Werke, dann aber wie beim überragenden, an BLACK SABBATH erinnernden „Heavy Cross The Bear“ eher düster kraftvoll. Mit dem schön groovenden „The Bottomless Pit“, dem eingängigen „The Presidio 27”, dem geilen Hit „Barker Ranch“ und dem von Riffs dominierten „Napalm Nights“ gibt es weiteres High-End-Futter. Dabei muss man sagen, dass das Album an sich kein Schwachstelle aufweist. Außerdem steht bei LION’S SHARE mit Patrik Johansson (ASTRAL DOORS) ein Ausnahmesänger am Mikro, welcher zwar auch den Gesamtsound mit seinem Ronnie-Organ mit dominiert, aber in den musikalischen Gesamtkontext hervorragend passt - die fette Produktion gibt uns dann den Rest. Neben den Johansson Fans dürfen Anhänger der späten BLACK SABBATH, DIO-Fans, PRIEST-Jünger und Freunde von straightem Melodic Metal an sich bei „Dark Hours“ bedenkenlos zugreifen.

Dark Hours


Cover - Dark Hours Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:6 ()
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Transatlantic Suicide

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Die Kalifornier CRASH STREET KIDS hatten sich schon immer große Ziele gesteckt. Nach dem 2006 Album „Let´s Rock & Roll Tonite“ und der 2007er Scheibe „Chemical Dogs“ ist „Transatlantic Suicide” nun das dritte und abschießende Album einer Konzept-Triologie über einen fiktiven Rockstar. Der Sound ist dabei durch und durch Retro und zielt auf den Glam Rock der 70er. Stylemäßig erinnert vieles aber auch an die Sleazegrößen aus L.A. Und so geht „Transatlantic Suicide“ mit dem sich von ruhig auf fast schon Punk steigernden Opener „The Engeneer“ und dem folgenden eingängigen „Do You Still Believe in Rock & Roll“ (erinnert von der Gesangslinie voll an SWEET) auch richtig gut los. Im weiteren Verlauf scheinen den Jungs aber etwas die Ideen ausgegangen zu sein, denn manchen Kompositionen scheint es an Ausgereiftheit zu fehlen. Allerdings weist der Schluss mit „The Kid Is Dead?“ wieder die Qualitäten der ersten beiden Songs auf. Sollten sich CRASH STREET KIDS auf ihre anfangs gezeigten Stärken konzentrieren, so dürfte ein Platz im GLAM-Revival reserviert sein. So ist „Transatlantic Suicide“ aber nur den Fans zu empfehlen. Für die gibt es dann noch mit der Bonus Live-DVD ( „Live at the Whiskey”, „Live: Halloween Nightmare at Alice Cooper’stown” und der Dokumentation „The Making of the Supersonic Star Show”) ausreichend Futter.

Transatlantic Suicide


Cover - Transatlantic Suicide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:11 ()
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Ten (Re-Release)

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Zu „Ten“, dem legendären Debutalbum von PEARL JAM aus dem Jahre 1991, braucht man inhaltlich eigentlich nicht mehr so viel zu erzählen. Diese Scheibe läutete damals die weltweit erfolgreiche Grunge-Ära im Fahrwasser von NIRVANA erst so richtig ein und sorgte für einen Hype, der leider dermaßen kommerzielle Auswüchse (auch dank MTV) annahm, dass viele am Ende froh waren, dass alles vorbei war. Es wurde damals grundsätzlich alles unter Vertrag genommen was aus Seattle kam, egal wie mies die Songs waren und wer auch sonst irgendwie grungig klang natürlich sowieso, und so wurde der Markt inflationär überschwemmt mit viel Masse statt klasse. Angeblich war und ist der Grunge (deutsch soviel wie „Schmuddel“ oder „Dreck“) aus Sicht vieler Metalfans bis heute noch, der Feind ihrer Musik, da unter anderem viel zu simpel konsturiert und natürlich auch der Untergang des erfolgreichen (Poser) Rocks der 80er Jahre. Wobei letzteres sicherlich absolut stimmt.

Dieser Musikstil kam natürlich nicht von heute auf morgen sondern entwickelte sich aus der amerikanischen Undergroundbewegung und hat dabei Elemente des traditionellen Rock, Punk und Hard Rock übernommen und bot einen ganz typischen Klang, der roh und ungeschliffen daherkam und außerdem mit viel Verzerreffekten arbeitete.

Neben den Mannen von Kurt Cobain waren vor allem Bands wie ALICE IN CHAINS, SOUNDGARDEN und besagte PEARL JAM die Flaggschiffe der Grungebewegung. Bis heute wurden weltweit von "Ten" 12 Millionen Alben verkauft. PEARL JAM sind aber die einzige der großen Seattle-Bands, die auch aktuell noch besteht und Alben produziert. "Ten" wurde jedenfalls zum Klassiker, auch dank der vielen Hitsingles die von den Radiostationen gespielt wurden: Zunächst das leicht schleppende „Alive“, dann folgte das wummrig-aufwühlende „Even Flow“ sowie mein absoluter Favorit, das melancholisch-düstere „Jeremy“. Der charismatische Gesang Eddie Vedders sowie die Leistung der Instrumentenfraktion um Jeff Ament (Bass), Stone Gossard (Gitarre), Dave Krusen (Schlagzeug) und Mike McCready (Gitarre) waren einfach sagenhaft. Nach meiner Meinung haben sie diese Tiefe und Kompaktheit danach nie wieder so perfekt erreicht, auf keinem Album.

Die Musiker selbst standen ihrem Erstling aufgrund des Sounds immer eher skeptisch gegenüber. Daher wollten sie schon seit Jahren die Tracks mal remixen lassen und jetzt wurde dies von ihrem Stammproducer Brendan O´Brien (u.a. BRUCE SPRINGSTEEN, AC/DC oder AUDIOSLAVE) verwirklicht. Der wollte erst nicht so recht, hat sich aber dann doch überreden lassen und so wurde das Originalalbum zunächsteinmal remastered und dann remixt. Auf dem Original dominiert soundlich relativ viel Hall, auch betont auf Hochglanz getrimmt ohne großes Detailbewusstsein. Für den Remix wurde alles nochmal komplett auseinandergenommen und auf das wesentliche zurückgeführt. Die Tracks klingen jetzt etwas rauer, irgendwie auch direkter und kommen so noch kraftvoller daher – klingt echt super.

Es gibt außerdem sechs exklusive Bonustracks, wobei das erstmals veröffentlichte sehr starke „Brother“ noch aus den damaligen Sessions stammt und die Frage aufwirft, warum man diese Granate nicht genommen hatte, egal dafür eben jetzt. Ebenfalls sehr geil gemacht ist der coole „2000 Mile Blues“.

Wer als Fan von zeitloser Rockmusik diesen Klassiker von PEARL JAM noch nicht im heimischen Regal stehen hat, muss spätestens jetzt hier zuschlagen auch wegen dem deutlich besseren Coverartwork.

Das Release-Jubiläum ist zwar eigentlich erst 2011, aber mit diesen Spezialeditionen von "Ten" startet eine auf zwei Jahre angelegte Aktion, bei der bis zum 20. Band-Jubiläum in zwei Jahren der gesamte Pearl Jam-Katalog neu aufgelegt wird.

Damit es sich auch so richtig lohnt (und um den Fans die Kohle aus den Taschen zu ziehen), wird es gleich vier Versionen von „Ten" geben. Jedes Package enthält zwei verschiedene Versionen des Albums: die remasterte Version des Originals plus einer Remix-Version, einer DVD mit dem bisher unveröffentlichten Auftritt bei “MTV Unplugged” im 5.1 Surround Sound Audio Remix, ein “Drop in the Park”- Konzert von 1992 auf LP, ein Replikat einer Pearl Jam Demo-Cassette mit drei Songs und Original-Vocal-Overdubs von Eddie Vedder sowie die erwähnten Bonussongs. Außerdem gibt es noch ein Replikat eines Notizbuchs von Eddie Vedder mit Kompositionen, persönlichen Anmerkungen und Bildern aus den Sammlungen von Vedder und Jeff Ament.

Wer dies alles unbedingt braucht nimmt diese Deluxe Edition und wird die sicher als kleine Offenbarung betrachten - für alle anderen tut es die normale remasterte Fassung mit dem absolut empfehlenswerten Remix von „Ten“, das nochmal insgesamt ein absolut amtliches Stück Musikgeschichte darstellt.

Ten (Re-Release)


Cover - Ten (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 131:39 ()
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