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In The Black

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KITTIE darf man durchaus schon als eine der härteren Girl-Groups im Musik-Biz bezeichnen, die mit ihrem nunmehr fünften Studioalbum „In The Black“ ein zwar im Vergleich zu den Vorgängern gereifteres Werk abliefern, aber den Ansprüchen eines ausgedünnten Nu Metals Genres und dem Jahr 2009 doch nur teilweise genügen können. Die vier kanadischen Mädels um Frontfrau Morgan Lander (Gekeife im Stile von Fr. Gossow und cleane Vocals) und Schwester Mercedes Lander (Drums) starten dabei durchaus gekonnt und Songs wie die heftig schnelle, mit Wechselgesang versehene Single „Cut Throat“, das knackige, derb eingesungene und finstere Atmosphäre verbreitende „Die My Darling” oder „Forgive And Forget“ (deftiges Teil, Doublebass und klasse Gitarrenparts) hauen rein. Aber KITTIE lassen im Verlauf der Scheibe nach – nicht alles was heftig klingt kommt auch gut. Dem einen oder anderen Song hätte wohl eine etwas intensivere Songwritingphase gut getan – dann hätte man das ruhigere, mit Goth-Touch versehene „Sleepwalking" oder das vom Blues gestreifte „Whiskey Love Song“ ebenfalls als Highlights nennen können – da fehlt manchen Songs der letzte Tick. Und so hilft über die ganze Distanz auch die Hinwendung zu zeitloseren Metal und Thrash und folglich weniger Nu Metal nicht immer. Überzeugen kann „In The Black“ also nur zum Teil – mehr als eine solide Scheibe haben KITTIE hier leider nicht abgeliefert und werden damit wohl in erster Linie ihre Fans ansprechen.

In The Black


Cover - In The Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:51 ()
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Immortal

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Der Bandname dieser schwedischen Düster-Power Metal-Formation geht nicht etwa auf die konsequente Ideenlosigkeit ihrer Mitglieder zurück, sondern tatsächlich auf den Namen ihres Gründers, Gitarristen und Leadsängers Michael Hero. Auf ihrem zweiten Album zockt die Band eine gelungene Mischung aus Heavy Rock und fast schon „finnisch“ klingenden, melancholischen Melodien. Stilistisch erinnern HERO einen Tick an die späteren Alben von SENTENCED, aber auch etwas an frühe HIM, nur eben eher traditionell heavy und bisweilen leicht doomig im Stil von SOLITUDE AETURNUS und Co.. Besonders der Gesang von Mastermind Hero kommt einem Herrn Valo oder Laihiala sehr nahe, aber auch das Songwriting ist über weite Strecken gelungen, wenn auch oftmals recht unspektakulär. Hervorzuheben sind etwa der flotte, von Gastsängerin Hilda Ruden unterstütze Opener und Titelsong, der Stampfer „Blood Red Roses“, das mitgrölkompatible „Gasoline“ oder das eingängige „Funeral Of Death“, die auch vom zwar nicht immer ganz kitschfreien, aber angenehm unauffälligen Keyboardspiel von Johan Adler leben. Wer also eine hörenswerte Mischung aus Gothic- und Power Metal nicht scheut und etwa auch das neue MORRIGU-Album „The Niobium Sky“ mag, sollte sich „Immortal“ ruhig mal anhören. Kein Hammer, aber eine rundum solide bis gute Scheibe.

Immortal


Cover - Immortal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:14 ()
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Babylon

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Ganz böse Zungen behaupten bis heute, dass W.A.S.P.-Mastermind Blackie Lawless nur ca. drei Songs geschrieben hat und diese in zig Dutzend Versionen herunterspult. Das Schlimme ist aber, dass man bei aller Sympathie für die Musik dieser Band (bzw. Ein-Mann-Projekt, wenn man noch böser sein will) nicht wirklich leugnen kann, dass Herr Gesetzlos seit seinen göttlichen Frühwerken die besten Riffs immer wieder aus dem Keller holt um daraus „neue“ Songs zu stricken, die fast immer an einen Bandklassiker erinnern. Auf „Babylon“ finden sich demnach wieder zahlreiche „Déjà-Hörs“: der starke Opener „Crazy“ (der als bester Song des Albums auch die erste Single-Auskopplung stellen soll) erinnert sofort an „Wild Child“, während etwa das ebenfalls sehr gute „Babylon´s Burning“ deutliche „Chainsaw Charlie“-Züge trägt und die DEEP PURPLE-Coverversion „Burn“ (hochoriginelle Wahl…) etwas nach „Blind In Texas“ tönt. Die restlichen vier Eigenkompositionen des Albums sind allerdings deutlich banaler ausgefallen und zischen sicher nicht nur an mir als zwar hörenswert, aber alles andere als essentiell vorbei. Und was sich der Chef bei einer weiteren Coverversion, nämlich dem verzichtbaren „Promised Land“ von Chuck Berry, gedacht hat, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Unterm Strich geht „Babylon“ als solide Scheibe durch, die bei entsprechend gemäßigter Erwartungshaltung nicht wirklich enttäuscht, aber auch kein Highlight darstellt. Deutlich besser als die beiden unsäglichen „The Neon God“-Werke, längst nicht so stark wie das letzte Werk „Dominator“ und fast schon selbstredend meilenweit hinter Klassikern wie dem Debüt, „The Crimson Idol“ oder „The Headless Children“ zurückliegend, reiht sich das Album in der Band-Diskografie ein. Ok, aber mehr leider auch nicht.

Babylon


Cover - Babylon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:31 ()
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Volturna

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Schade! Waren die ersten beiden Scheiben der Italiener MANDRAGORA SCREAM („Fairs Tales From Hell’s Caves“ in 2001 und „A Whisper Of Dew“ ein Jahr später) noch stark, so ging Album Nummer drei („Madhouse“, 2005) bei mir bereits unter. Mit ihrem neuem Werk „Volturna“ wird sich das weitere abtauchen aber kaum verhindern lassen. Zu uninspiriert und vollgestopft mit klischeehafter Elektronik klingen die 16 Songs (darunter zwei Covers) welche Frontfrau Morgan Lacroix und ihre Mitstreiter hier abliefern. Es fängt schon mit einem (wie meistens) unnötigem Intro „Lui“ an und gleich der zweite Song wird trotz hitverdächtiger Ideen und guter Melodie durch einen unterirdisch akzentuierten Gesang geradezu zerstört – mein Gott, der Song wäre auf italienisch wohl richtig gut geworden. Nach hinten raus wird es dann leider nicht besser, wobei eher die ruhigeren Parts Pluspunkte sammeln, aber es bleibt irgendwie unorganisch. Selbst die Cover-Versionen altbekannter Hits, welche man im Gothic-Gewand in der Regel einiges abgewinnen kann machen da keine Ausnahme. Aber selbst hier klingen die MANDRAGORA SCREAM Versionen von „Fade To Grey“ (VISAGE – geht grade noch) und „Bang Bang“ (CHER) doch etwas daneben. Zur schwachbrüstigen Produktion gesellt sich dann noch ein (wohl gewollter) aber doch zu dünner Krächz-Gesang und der bereits angesprochene teilweise doch sehr gewöhnungsbedürftiger Akzent. Selbst Fans von MANDRAGORA SCREAM und des Genres sollten in „Volturna“ lieber erst mal reinhören.

Volturna


Cover - Volturna Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 59:57 ()
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Fixed Action Pattern

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PLACENTA sind quasi die deutsche Antwort auf SUICIDE SILENCE und Konsorten, wobei sich die Berliner bemühen, so was wie eine eigene Note einzubringen. Das gelingt ihnen durch den immer wieder eingesetzten klaren Gesang, der zwar stellenweise zu süß kling, aber die meiste Zeit die Songs auflockert und vom bekannten Metalcore-Muster abweichen lässt – „Simon Says“ ist da ein schönes Beispiel. Der Einstieg in den Longplayer ist zwar etwas zu klischeehaft geworden, PLACENTA kriegen aber glücklicherweise schnell die Kurve und verkommen nicht zur x-ten belanglosen Beatdown-Death-Metal-Kapelle, sondern bauen eine eigene Identität auf. Dass „Fixed Action Pattern“ handwerklich gut gemacht ist, eine anständige Verpackung und Produktion hat, ist anno 2009 beinahe selbstverständlich und dürfte für Genre-Fans den letzten Ausschlag geben, um sich die die Scheibe zuzulegen.

Fixed Action Pattern


Cover - Fixed Action Pattern Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:6 ()
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Here We Stand

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Es gibt Platten, bei deren „Genuss“ sich dem nichts ahnenden Hörer bereits beim ersten Durchlauf die Fußnägel bis zum Anschlag aufrollen! Der Hannoveraner Gitarrist und Sänger Peter Ladwig hat mit seinen beiden Mitstreitern Matze und Rudi Kaeding ein Album aufgenommen, das vor Rosamunde Pilcher-Vertonungen nur so strotzt. „You´re so sweet, sweeter than wine – you´re so cute and you´re so mine”, “You don´t need to say that you don´t love me anymore - ´cause I can feel it in my broken heart”, “I´m in love with the woman of my heart – I´m in love with the woman of my dreams”… allesamt Textzitate aus den ersten vier (!) Songs dieses vor Schmalz und 08/15-(Blues) Rock nur so triefenden Albums. Dass der Namensgeber mal bei den frühen, ordentlichen Rockern VICTORY (die damals noch FARGO hießen) gespielt hat, hört man nicht wirklich heraus, denn hier rockt mal gepflegt gar nix! „Here We Stand“ bietet furchtbarsten Plüschsound, der zwar stellenweise ganz passabel groovt, aber dermaßen penetrant auf radiotauglich getrimmt ist, dass einem dagegen selbst Kuschelbands wie BON JOVI vorkommen wie True fuckin´ Echtstahl. Während der Autor diese Zeilen in den Rechner hackt, läuft gerade „I Can´t Live Without Your Loving“, und vor der Anlage hat sich schon eine ordentliche Pfütze gebildet. Ich habe keine Ahnung, wen diese drei Herren mit ihrem gruseligen Geseiere ansprechen wollen, aber die Silbereisen und Borg glotzende 80-plus-Generation kann meist kein Englisch…

Here We Stand


Cover - Here We Stand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:27 ()
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Night Is The New Day

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Allerspätestens seit ihrem 2001er Hammerwerk “Last Fair Deal Gone Down” gehören die Schweden KATATONIA zur absoluten Speerspitze der internationalen Düstergemeinde. Kaum eine andere Band schafft es so gekonnt, derart berührende, emotionale und bisweilen tieftraurige, aber dennoch kurze, kompakte Songs zu schreiben, ohne in gängige Goten-Kitsch-Klischees abzudriften und/oder sich dem platten Dark-Pop-Markt anzubiedern. Nach dem saustarken 2006er Album „The Great Cold Distance“ legt die Band um Ausnahmestimme Jonas Renkse nach und liefert mit „Night Is The New Day“ ein Album ab, das gegenüber dem Vorgänger noch getragener, atmosphärischer, aber insgesamt auch weniger metallisch herüberkommt. Mehr denn je steht der melancholische, stets Gänsehaut erzeugende Gesang von Herrn Renkse im Mittelpunkt des Geschehens. Es wirkt, als sei das Album „um ihn herum“ geschrieben worden, mit den sehr geschickt akustisch im Hintergrund agierenden Gitarristen Nyström und Norrman, die aber ihre großen Momente meist spätestens in den durchweg mächtigen Refrains haben. Auch die Zusammenarbeit mit Keyboarder Frank Default hat sich ausgezahlt, der die hoffnungslose Soundwand mal mit organisch warmen, mal mit unterkühlten Samples untermauert. Was beim ersten Höreindruck noch wie eine leichte Anbiederung an die Verkaufsförderlichkeit anmutet, entpuppt sich schnell als passender neuer Farbtupfer im fragilen Sound dieser Wahnsinnsband. Einen Schwachpunkt sucht man dann auch wirklich mit der Lupe, denn Songs wie „The Longest Year“, „Onward Into Battle“, „Liberation“ (genialer Refrain!) oder die angedachte erste Single-Auskopplung „Day And Then The Shade“ entpuppen sich spätestens nach zwei- bis dreimaligem Hören als Volltreffer, die eher die Seele denn die Nackenmuskulatur streicheln. Schon fast unheimlich, wie niveauvoll sich diese Band von Album zu Album hangelt… spitze!

Night Is The New Day


Cover - Night Is The New Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:0 ()
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The Blue Record

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BARONESS haben mit „The Red Album“ vor knapp zwei Jahren einen ziemlich guten Einstand gefeiert, der Lust auf mehr machte. Und siehe da, das sinnig betitelte Nachfolge-Album „The Blue Record“ kann die hohen Erwartungen erfüllen und eine heftige Platte eingespielt haben, die sich schamlos bei Noiserock, Metal, Stoner Rock und Punk bedient. Zudem sind die neuen Songs etwas gradliniger und in sich geschlossener geworden als jene des Debüts, so dass „The Blue Record“ leichter zugänglich ist. „The Seetest Curse“ oder „War, Wisdom And Rhyme“ zeigen exemplarisch, wie sehr sich BARONESS gesteigert haben und melodischer geworden sind, ohne die Rotzigkeit, ohne den Noise zu vernachlässigen. Riffs, sich locker-flockig ins Hirn bohren, ein passend maskuliner Gesang und ein Songwriting, das immer wieder an frühe MASTODON erinnert, lassen „The Blue Record“ zu einer einzigen Kopfnicker-Fußwipper-Reise werden, die Spaß macht und alle Gedanken an Innovation, moderne Einflüsse und anderen Schnickschnack für 45 Minuten aus dem Kopf drückt. „The Blue Record“ ist eine mitreißende, ehrliche Metal-Scheibe und dazu noch saucool, was es anno 2009 immer seltener gibt. Hier haben sich vier Typen einen Dreck darum gekümmert, was die Welt erwartet und einfach Songs geschrieben, die Bock machen sind und bei der alle Musiker gleichberechtigt sind. Das Leben kann so einfach sein.

The Blue Record


Cover - The Blue Record Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:30 ()
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Snowfall On Judgment Day

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Spätestens seit ihrem erstklassigen Zweitwerk „The Fullness Of Time“ stehen die Kalifornier auf der Speisekarte nicht weniger traditioneller Proggies, die insbesondere die späteren FATES WARNING (ab „No Exit“) zu ihren Allzeitfavoriten zählen. „Schuld“ daran ist zu einem großen Prozentsatz Wahnsinnssänger Ray Alder, der auch auf „Snowfall On Judgment Day“ für Maulsperre sorgt und hier meiner Meinung nach eine seiner besten Leistungen überhaupt abliefert. Am Ende gebührt der Triumph, eine grandioses Album abgeliefert zu haben, allerdings wieder König Songwriting in Kombination mit einer sehr warmen, organischen Produktion, die zum Bleistift den letzten DREAM THEATER-Platten fast völlig abging. REDEMPTION haben erkannt, dass auch bei Prog viel nicht unbedingt viel bringt und steigern sich nach wie vor nicht in sinnlose Seht-her-was-wir-alles-spielen-können-Frickelorgien hinein, sondern lassen pure Emotionen in Form genialer Kompositionen wie dem textlich anscheinend von Park Chan-Wooks Götterzelluloid „Oldboy“ inspirierten „Walls“ (super!), der Gänsehautsoundwand „Black And White World“ (nochmal super – mit überragendem Finale!), „Unformed“, „Keep Breathing“, „What Will You Say“ oder dem überlangen Abschluss „Love Kills Us All/Life In One Day“ sprechen, die zum Besten gehören, das das Genre in den letzten paar Jahren erleben durfte. Nach dem zwar guten, aber nicht essentiellen Live-Ausflug „Frozen In The Moment“ bescheren uns REDEMPTION ihr bislang vielleicht stärkstes Werk, das Proggies selbstredend als Pflichtkauf betrachten dürfen. Sehr geil!

Snowfall On Judgment Day


Cover - Snowfall On Judgment Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 70:31 ()
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Alongside Death

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Aus Mitgliedern der Krawallkapellen TYRANT, ETERNAL DARKNESS und VINTERLAND setzt sich diese Band zusammen, bei der in den Jahren 1992 und 1993 auch mal der inzwischen verstorbene DISSECTION-Mastermind Jon Nödveidt mitwirkte. Mit jener einstigen Referenz haben THE BLACK in stilistischer Hinsicht jedoch nicht allzu viel gemein, da sie weniger auf majestätische Hymnen mit todesmetallischen Zutaten denn zumeist auf pure, fast schon eher dem Norwegerlager zuzuordnende, basische und minimalistische Raserei setzen. Das Trio erinnert eher an die frühen IMMORTAL oder GORGOROTH, garniert mit einem Schuss jüngerer, rock´n´rolliger DARKTHRONE. Passend wirkt auch die bewusst undergroundig gehaltene, blecherne und klirrende Produktion, die aus Hassbatzen der Marke „A Contract Written In Ashes“ oder „Death Throes“ sehr kurzweilige Schwarzstahleruptionen macht. Lediglich in Sachen Songwriting erreicht „Alongside Death“ nicht die Klasse von Genre-Vorzeigewerken wie „Pure Holocaust“ oder „Antichrist“, da die acht Songs des recht kurz gehaltenen Albums längerfristig nicht im Ohr kleben bleiben. Black Metaller, die es gerne dreckig und abgefuckt mögen, können hier aber sorglos ein Ohr riskieren.

Alongside Death


Cover - Alongside Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 30:33 ()
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