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Bleed And Scream

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Fangen wir mal ausnahmsweise mit dem Negativen zuerst an. Und das ist der so wichtige, erste Eindruck: das Cover. Zwei Gitarren und ein Totenkopf - das gab es ja noch nie! Allen voran, passt der Totenkopf ja wirklich perfekt zum Melodic Rock-Genre. Ein illustratorischer Quantensprung an Inspiration und Kreativität. Umso leichter fällt es den Schweden, die rein optische "Scharte" auszudellen.

Denn was ECLIPSE bei ihrem vierten Streich da abfeuern, ist aller Ehren wert und hätte eine bessere und passendere Visualisierung wirklich verdient. Geboten werden auf "Bleed and Scream" 11 Nummern in klarem, kraftstrotzendem Sound mit mächtig Bums und Drive. "Wake Me Up" ist gleich zu Beginn ein Hammer; von quietschend-jaulender Gitarre getrieben hechelt uns ein Hit ins Ohr, den Mann/Frau so schnell nicht wieder los wird. Beim Titelsong ist der griffige, hymnische Refrain eingebettet in stampfendes, bedrohlich dahingroovendes Gitarren-/Drums-Gedonnere. Hier regiert der Rock! Selbst bei der Ballade "A Bitter Taste" kommen die Nordmänner nicht in seichtes oder gar schnulziges Gewässer. Bei "Ain´t Dead Yet" könnte man fast meinen, einer Metal-Band zu lauschen, wenn da nicht die hoch melodiöse Stimme von Erik Martensson wäre, welche so viel Melodie und Feeling transportiert und so die harte Nummer weichzeichnet. Die Songs bieten Abwechslung: mal extra hart, mal bedrohlich, fast düster, mal mit viel Gefühl und Melancholie. "Battleground" erinnert mich gar an GARY MOORE zu seinen seligen irisch-beeinflussten "Wild Frontiers"-Zeiten.

Mit "Bleed and Scream" bringen ECLIPSE eine songwriterische und handwerklich erstklassige Scheibe auf den Markt, welche höchsten Ansprüchen gerecht wird, bis – ja, bis auf das Cover.

Bleed And Scream


Cover - Bleed And Scream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:25 ()
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Destination Set To Nowhere

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VISION DIVINE gehören zweifelsohne zu den guten Bands aus Italien; vor allem, da sie sich gekonnt den Trend gen Kitsch manch anderer Kapelle vom Stiefel entgegenstemmen. Nicht, dass die Jungs keine symphonisch-epische Ader hätten, auch werden standesgemäße Frickeleien zelebriert. Aber in erster Line wird melodischer Power Metal mit progressiven Tendenzen geboten – in bekannter Manier – aber diesmal haben VISION DIVINE eine für ihre Verhältnisse nahezu perfekte Mixtur zwischen Power, Anspruch und Eingängigkeit gefunden. Die Sci-Fi-Konzeptstory (ausführliche Linernotes im Booklet) um die Entdeckung einer neuen Erde, den Neuanfang, die Wiederkehr der bekannten Probleme und den erneuten Aufbruch „Destination Set To Nowhere” wurde in Songs wie das mit einem Ohrwurm-Refrain und tollen Keyboard versehene „The Dream Maker“, das schnelle und beombastisch arrangierte „The Lighthouse“ und der Semi-Ballade „Message To Home“ toll umgesetzt. Und mit Fabio Leone (RHAPSODY OF FIRE) hat man einen gestandenen Genre-Sänger am Mikro, welcher auch in hohen Stimmlagen emotionale Gesangslinien abliefert. Das siebte Album von Gitarrist Olaf Thörsen (ex-LABYRINTH) und seinen Mannen darf man getrost als eines der Besten der Banddiscografie benennen. Wer mit Bands wie KAMELOT, LUCA TURILLI, RHAPSODY OF FIRE & Co. was anfangen kann, liegt mit „Destination Set To Nowhere” von VISION DIVINE auch verdammt richtig. Aber auch Freunde progressive Power Metal die bisher einen Bogen um VISION DIVINE gemacht haben sollten mal reinhören – fettes Teil.

Destination Set To Nowhere


Cover - Destination Set To Nowhere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:11 ()
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Rock And Roll Is Black And Blue

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Nach dem schwachen „Never Too Loud“ haben DANKO JONES mit dem deutlich direkteren und dreckigeren Nachfolger „Below The Belt“ wieder die Kurve gekriegt. Das neue Werk trägt den verheißungsvollen Titel „Rock And Roll Is Black And Blue“, und man durfte gespannt sein, was das kanadische Power-Trio hier abliefern würde. Immerhin ist jetzt Teufels-Drummer Adam „Atom“ Willard mit an Bord, der u. a. auch schon bei ROCKET FROM THE CRYPT, ANGELS & AIRWAVES, THE OFFSPRING und SOCIAL DISTORTION getrommelt hat und schon auf der letzten Tour den eher statischen Dan Cornelius ersetzte. Wer eines der Konzerte gesehen hat, konnte sich davon überzeugen, dass Atom Willard der beste Schlagzeuger ist, den die Band je hatte und den Songs noch einmal eine zusätzliche Ladung Energie verleiht.


Los geht es mit „Terrified“, das jedoch einen merkwürdigen Opener darstellt. Trotz dickem Riff wartet man irgendwie die ganze Zeit auf den Chorus, und man bekommt den Eindruck, der Song sei noch nicht fertig. Erst das folgende „Get Up“ mit seinem DANKO JONES-typischen Stakkato-Riff und einem Refrain, der zum Mitgrölen und unkontrollierten Herumspringen einlädt, holt einen richtig ab und wäre ein weitaus besserer Einstieg gewesen. So könnte es von mir aus weitergehen – tut es aber leider nicht. Songs wie das schwer stampfende, bluesige „Legs“ oder das groovende „You Wear Me Down“ sind nicht wahnsinnig mitreißend, lasse ich mir aber noch gerne gefallen, aber zwischendurch kommt es dann auch mal richtig dicke. Mit „Just A Beautiful Day” etwa und seinem poppigen Chorus, dem oberlahmen „Don’t Do This“ oder „Type Of Girl“, mit dem sich Danko mal wieder an College Rock versucht, was – wie ja auch schon auf „Never Too Loud“ – ordentlich in die Hose geht. Wirklich schlimm wird es dann aber mit „Always Away“, einer sehnsuchtsvollen Hymne über das Leben „on the road“. Das geht trotz „Heatseeker“-Anleihe (Danko scheint geübt zu haben.) einfach gar nicht – echt nicht. Zum Glück gibt es auf „Rock And Roll Is Black And Blue“ aber auch Songs wie „I Don’t Care“, „Conceited” und vor allem das oberböse „The Masochist“. Hier machen DANKO JONES das, was sie am besten können und wofür man sie liebt: treibenden, rauen, schnörkellosen Arschtritt-Rock. Zumindest ich brauche und will von DANKO JONES eigentlich gar nicht mehr. Mit „I Believe In God“ gibt es dann auch noch einen zünftigen Rausschmeißer, der sich gut in die starken Songs der Scheibe einreiht.


Soundmäßig bewegen sich die Songs wieder weiter weg vom Garage Rock in Richtung eines fetten, tiefen Hard Rock-Sounds. Für meinen Geschmack ist es etwas zu viel des Guten und oft klingen mir die Gitarren zu breitwandig. Dies mag daran liegen, dass Mike Fraser die Songs abgemischt hat, der auch schon für AC/DC, AEROSMITH und FRANZ FERDINAND hinter den Reglern stand und mit rohen Gitarren wohl weniger am Hut hat. Aber immerhin kommt auch der Bass schön dick daher.


Unterm Strich muss ich sagen, dass ich nach dem vielversprechenden letzten Album doch etwas enttäuscht bin. Der letzte Kick fehlt mir stellenweise, und die oben erwähnten Aussetzer sind wirklich ärgerlich. Aber immerhin gibt es auch hier wieder einmal einige Hammer-Songs zu hören, die den Schaden in Grenzen halten und große Lust auf die anstehende Tour machen. Live wird das Trio natürlich sowieso wie immer über jeden Zweifel erhaben sein und Abend für Abend seine gewohnt schweißtreibenden und energiegeladenen Shows abliefern.

Rock And Roll Is Black And Blue


Cover - Rock And Roll Is Black And Blue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:54 ()
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The Serpent´s Redemption

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Nach zehn Jahren und mehreren Splits und EPs erscheint mit „The Serpent´s Redemption“ das nunmehr zweite Album der schwedischen Truppe, die sich unter Anderem aus Ex-Mitgliedern von THE CROWN, GOD MACABRE und UTUMNO zusammensetzt. Entsprechend balladesk tönt das Album, das die Wurzeln der Band, die von SLAYER über VENOM (hört Euch in dem Zusammenhang mal den Song „Incubus Descending“ bei eineinhalb Minuten an… wenn das keine Hommage ist…), alten Schwedentod bis hin zu Black Metal der Marke MAYHEM reichen, zahlreich auffährt. Dieser große Einflussreichtum ist aber zugleich auch Fluch der Band, denn gerade weil hier alles zusammengemixt wird, entwickeln BOMBS OF HADES kaum Eigenständigkeit. Zwar beherrschen Jonas Stålhammar und Co. eingängiges Songwriting ("Darkness, My Soul“, „Skull Collector“), und auch ein mit diversen Klangcollagen angereichertes Stück mit Überlänge wie das abschließende „Scorched Earth“ sowie eine leicht vertrackte Nummer wie der Titelsong schrecken die Truppe nicht ab, aber alles in Allem wirkt „The Serpent´s Redemption“ ziellos und wenig zugänglich. Kein schlechtes Werk, aber eins, das alles will und nichts richtig kann.

The Serpent´s Redemption


Cover - The Serpent´s Redemption Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:0 ()
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Original Album Classics (3-CD-Box-Set)

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Die Schweizer Hard Rock und Metal Band KROKUS war Anfang der 80er-Jahre auf den Sprung zum Erfolg und dürfte jedem Genrefan ein Begriff sein. Mit dem Dreierpack „Metal Rendez-Vous“ (1980), „Hardware“ (1981) und „One Vice At A Time“ (1982) liefert die „Original Album Classics”-Serie nun ein Highlight ab, welcher jedweder Hard Rock und Metal Fan der nicht im Besitz dieser Klassiker ist zum Erwerb verpflichtet – auch wenn die Aufmachung (Pappschuber, Cardsleeves, ohne Booklet) dem günstigen Preis geschuldet spärlich zu nennen ist und die Alben keinerlei Bonustracks enthalten. Retro ist “In” in der Szene – hier gibt es mal wieder ein hochklassiges Original.

Nach drei nur mäßig erfolgreichen Scheiben (im Blues-Rock-Umfeld) lieferten KROKUS 1980 mit „„Metal Rendez-Vous“ das erste Album mit den auf Malta geborenen Sänger Marc Storace ab – und das erste Album das auf riffbetonte Songs setze. „Heatstrokes“, „Bedside Radio“ und „Tokyo Nights“ (mit leichten Reggea-Touch) heißen die ersten Hits – Metal, Hard Rock mit starker AC/DC-Schlagseite, auch wegen der Ähnlichkeiten des Gesanges von Storace und Bon Scott. Wobei die SCHWEIZER beteits damals durchaus abwechlungsreicher an die Sache rangingen. Die Ballade „Streamer“ und das epische, untypisch ruhige „Fire“ sind zwei weitere Anspieltipps auf „Metal Rendez-Vous“, das KROKUS zu Touren mit RAINBOW; NAZARETH, AC/DC, ANGEL WITCH, GIRLSCHOOL, SAMMY HAGAR und weiteren Größen des Biz verhalf - selbst als Headliner konnten sie überzeugen und hatten QUIOT RIOT im Vorprogramm.

„Hardware“ knüpft direkt an den Erfolg von „Metal Rendez-Vous“ an und bietet mit dem schnellen „Easy Rocker“, dem Ohrwurm „Rock City“ und dem sich steigernden „Winning Man“ starkes Material – KROKUS klingen gereifter, eigenständiger. Wobei allerdings die „experimentelleren“ Kompositionen (das starke, hymnische „Celebration“, „Smelly Nelly“ und „Mr. 69“) zwiespältig aufgenommen werden. Für KROKUS typisch setzt auch wieder mal das Besetzungskarussell ein: Gitarrist Tommy Kiefer steigt aus, Nachfolger Many Meyer (COBRA, ASIA, KATMANDU, GOTTHARD) tourt mit der Band und wird danach von Mark Kohler ersetzt. Anyway! Unterm Strich halten KROKUS das Niveau – der richtige Höhenflug sollte mit den nächsten beiden Alben noch kommen.

Mit „One Vice At A Time“ hatten KROKUS dann im Metal-Jahr 1982 ein superstarkes Album am Start, das Ihnen auch die Tore in Übersee öffnete (u.a. Tour mit RUSH und MOTÖRHEAD). Mit dem Opener „Long Stick goes Boom“ lieferte man einen Alltime-Klassiker ab - ein Song der selbst bei AC/DC ein Highlight wäre. Der dreckige Rocker „Bad Boys Rag Dolls“ fegt durch die Ohren, „Playin‘ The Outlaw“ (Country Intro meets Metal-Riff und einen Wahnsinns Shouter), das treibende „To The Top“, das steile THE GUESS WHO-Cover „American Woman“, das Duett mit BRUCE DICKINSON bei „I’m On The Run“, das abschließende „Rock’n’Roll“ - Sieg auf ganzer Linie und das Beste AC/DC Album der 80er Jahre, dass die Australier nicht selbst gemacht habe. Heavy-Rock ohne Verschnaufpause und mit ganz fetten Gitarren. Der ganz starke Nachfolger „Headhunter“ sollte da sogar noch einen drauf setzen – aber das ist eine andere Geschichte.




Metal Rendez-Vous:

1. Heatstrokes 4:00

2. Bedside Radio 3:19

3. Come On 4:29

4. Streamer 6:41

5. Shy Kid 2:31

6. Tokyo Nights 5:51

7. Lady Double Dealer 3:12

8. Fire 6:05

9. No Way 4:01

10. Back Seat Rock'n Roll 3:15



Hardware:

1. Celebration 3:23

2. Easy Rocker 5:28

3. Smelly Nelly 3:42

4. Mr. 69 3:02

5. She's Got Everything 3:58

6. Burning Bones 3:37

7. Rock City 4:47

8. Winning Man 5:34

9. Mad Racket 4:02



One Vice At A Time:

1. Long Stick Goes Boom 5:12

2. Bad Boys, Rag Dolls 3:46

3. Playin' The Outlaw 3:59

4. To The Top 4:20

5. Down The Drain 3:15

6. American Woman 3:37

7. I'm On The Run 3:43

8. Save Me 4:27

9. Rock'n'Roll 4:07

Original Album Classics (3-CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (3-CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 110:0 ()
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Monster/ Lasers For Eyes

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THE NIGHT TERRORS haben auf ihrem neuen Werk “Monster/ Lasers For Eyes” gleich zwei Titelsongs, von dem sie „Monster“ direkt noch zwei Remixe spendiert haben. Und wer bislang auf der Suche nach einem Album mit Theremin-Einsatz war, wird beim Werk der Australier fündig. Soweit die Eckdaten. Musikalisch bewegen sich THE NIGHT TERRORS im elektronischen Milieu, irgendwo zwischen EBM und B-Movie-Soundtrack. So sind die 38 Minuten des Albums auch eine Hommage an mondlose Nächte, Nebel und Zombies, was Grufties und Horrorfans gleichermaßen ansprechen würde. Der Sound von “Monster/ Lasers For Eyes” entpuppt sich schnell als gut hör- und tanzbarer Electro-Sound, der genauso melodisch wie schräg unterwegs ist und durch die Verwendung des Theremin eine ganz eigenen, leicht Opern-hafte, Note bekommt. Auf Gesang wird dankenswerterweise weitgehend verzichtet, wordurch sich die Musiker auf das Erschaffen einer unheilsschwangeren(und cheesy) Atmosphäre konzentrieren können. Über Albumlänge gelingt ihnen das ganz gut, auch wenn immer wieder Momente zu hören sind, die merkwürdig unfertig klingen und eine Lücke in den Soundtrack reißen. Im Großen und Ganzen ist “Monster/ Lasers For Eyes” ein interessantes Klangexperiment, das der ganzen Denovali Records-Community gefallen wird, genau wie aufgeschlossenen Schwarzkitteln und Kindern der Nacht.

Monster/ Lasers For Eyes


Cover - Monster/ Lasers For Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 38:31 ()
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So Be It

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GATHERER bewegen sich auf ihrem „So Bet It“-Album im Mathrock-Bereich, der Parallelen zu GLASSJAW ebenso wie zu COHEED AND CAMBRIA aufweist. Die Neuseeländer haben gut zwei Jahre an der Scheibe gewerkelt, herausgekommen ist eine Sammlung von Songs, die voller Ideen stecken und zu teilweise schräg-interessanten Nummern geworden sind. „Elvis Horizon“ spielt mit Jazz-Einflüssen, während „Mr.“ zwischen Mathrock und Pop pendelt. GATHERER können sich schwer entscheiden, wie genau sie klingen wollen, was aber angesichts ihrer Talents für das Arrangieren sehr unterschiedlicher Ideen kein Manko ist - „So Be It“ wird so zu einer vielschichtigen Platte. Einzig beim Gesang werden sich die Geister scheiden, denn was die Band aufgenommen hat, klingt stellenweise sehr schwach und lässt den Hörer mehr als einmal zusammenzucken. Aber auch hier ist davon auszugehen, dass GATHERER das mit voller Absicht gemacht haben und als Stilmittel nutzen wollen. Ob das Ergebnis gefällt, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Solange ein Faible für vertrackte Musik zwischen Mathrock, Progressive und Postrock da ist, kann „So Be It“ empfohlen werden.

So Be It


Cover - So Be It Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:16 ()
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Nightside Emanations

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Seit über 15 Jahren Bestandteil des finnischen Deibel-Untergrunds, reihen sich BEHEXEN nicht nur musikalisch in die mal strittige, mal geniale, aber immer kompromisslose Riege der Landsleute BEHERIT, HORNA oder ARCHGOAT ein, wobei sie dennoch einen eigenen Stil auffahren. Die Basis ist einerseits eiskaltes, reduziertes Schwarzmetall mit typisch finnischer Handschrift, andererseits jedoch weder so kultig-rumpelig wie bei BEHERIT noch so frostig wie bei HORNA noch so dampfhämmernd in die Fresse wie bei ARCHGOAT. BEHEXEN gehen dafür als fast schon „sauber“ durch: die relativ voluminöse, unterkühlte, dabei aber immer noch alles andere als sterile Produktion passt gut zu dem hallenden Krächzgesang, und die durchweg starken Riffs dröhnen unverwaschen und kraftvoll aus den Boxen. Es mag sicher Black Metaller geben, denen „Nightside Emanations“, das mittlerweile vierte Album des Quartetts, nicht abgefuckt genug klingt, doch die Band hat hier eine wirklich gute Mischung aus Professionalität und Authentizität gefunden, die in abermals hörenswerten, zumeist sehr flotten Krawallnudeln wie „Death´s Black Light“, „We Burn With Serpent Fire“ oder dem saucoolen Stampfer „Awaken Tiamat“ gipfelt. Das alles macht „Nightside Emanations“ zu einer gelungenen bis guten, wenn auch unspektakulären Scheibe.

Nightside Emanations


Cover - Nightside Emanations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:25 ()
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Between Hell And Oblivion

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Nach ihrer in Eigenregie produzierten Debüt-EP “Means To A Dead End” hauen diese vier Jungs aus Colorado ihren hierzulande noch sehr wenigen Fans ihr erstes Album um die Ohren. „Between Hell And Oblivion“ bietet schnörkellosen, ballastfreien und herrlich oldschooligen Death Metal, der gekonnt zwischen mächtigem Midtempo und durchgetretenem Gaspedal hin- und her pendelt. Technisch verfrickelt sind ENEMY REIGN dabei nicht; Granaten wie „Seven Deadly Sins“, „Realm Of The Hungry Ghost“ oder „Abducted“ dürften Fans von MALEVOLENT CREATION, OBITUARY oder auch POSTMORTEM problemlos reinlaufen. Richtig gut ist auch das fiese, kellertiefe Gegrunze von Steve Boiser, der hier SKINLESS-Röhre Sherwood Webber ersetzt. Auch wenn „Between Hell And Oblivion“ spektakuläre Überraschungen auslässt, und Songwriting sowie Eigenständigkeit noch keine großen Würfe zulassen, ist dieses ebenfalls selbst produzierte Werk eine sehr hörenswerte, blutig rohe Angelegenheit, die Hoffnungen weckt, es hier demnächst mit einer neuen Genre-Perle zu tun zu haben.

Between Hell And Oblivion


Cover - Between Hell And Oblivion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:38 ()
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Harmony Square

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SIMEON SOUL CHARGER hatten vor zwei Jahren mit „Meet Me In The Afterlife“ ein Ausrufezeichen gesetzt und die Prog-Szene durchaus überrascht. Die auf einen bayrischen Bauernhof lebenden US-Immigranten legen nun mit „Harmony Square“ nach und liefern eine Konzeptstory über Unterdrückung, Missstände und eine daraus herauswachsende Revolte – das Ganze im Umfeld von Prog, Artrock und Psychedelic. Verteilt auf 15 ineinander gewobenen Tracks taucht man tief in 60er und 70er – THE BEATLES auf modern Progrock meint man da des Öfteren zu hören – folkige Passagen erweitern das an sich schon ungewohnte Klangbild weiter, auch für harte Riffs ist man sich nicht zu schade. SIMEON SOUL CHARGER spielen mit Querflöte, Streichern, Percussion und ausufernden Gitarrensolos – die fast 70 Minuten sind als Gesamtwerk zu verstehen, wer hinhört vernimmt den roten Faden; das komplexe Wirken lässt keine Langeweile aufkommen. Auch ist man ruhiger und melodischer als beim Vorgänger, nicht eingängiger, das textliche Konzept gibt vieles vor – erwachsener? „Harmony Square“ ist alles andere als leichte Kost, „Harmony Square“ benötigt Zeit, „Harmony Square“ setzt eine eigene Marke in der zum Teil vor sich dahindümpelten Prog-Szene. Wer sich darauf einlässt, findet mit SIMEON SOUL CHARGER Stoff zum eintauchen.

Harmony Square


Cover - Harmony Square Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 67:25 ()
Label:
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