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Pushing Forward

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SUFFER THE SETBACK legen relative fix nach ihrer Bandgründung 2010 und einer EP mit “Pushing Forward” ihr erstes Album vor. Der erste Eindruck ist dabei ein guter, gerade die Produktion ist klar und druckvoll und muss sich hinter den Studioarbeiten etablierter Bands nicht verstecken – andererseits wird das mittlerweile auch erwartet, kaum eine Underground-Band bringt noch wirklich schlecht produzierte Alben raus. Musikalisch sind SUFFER THE SETBACK fest im melodischen Metalcore verortet, wer große Vergleiche ziehen will, nennt an dieser Stelle AS I LAY DYING oder KILLSWITCH ENGAGE. An die reichen die Jungs aber noch nicht heran, dafür fehlt ihren Songs der letzte Kick. Was sie abliefern klingt gut und dürfte gerade bei Live-Shows gut funktionieren, aber noch fehlt ihnen die Eigenständigkeit ebenso wie beim Songwriting das Gespür für im Ohr hängen bleibende Songs. „Pushing Forward“ ist so ein solider Einstand, mit dem sich SUFFER THE SETBACK bemerkbar machen, der aber auch zeigt, wo noch Arbeit auf sie wartet.

Pushing Forward


Cover - Pushing Forward Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:46 ()
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Lean Back, Relax And Watch The World Burn

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Vier Stockholmer, die im Booklet aussehen, als seien sie gerade einer Modenschau für Emo-Karnevalisten entwichen, probieren sich an modernem, glatt gebügeltem, pseudo-coolem Nichtsrock der Marke ENGEL oder SONIC SYNDICATE – so weit, so schlecht. MAN.MACHINE.INDUSTRY sind optisch wie akustisch eine dieser Bands, die einfach Erfolg haben wollen, wie ein BWL-Student im zweiten Semester, der sich schon als Vorstandsmitglied eines DAX-Konzerns sieht. Dabei kann das Quartett rein gar nichts und zockt sich gesichts- und wiedererkennungsfrei durch ein Album, dessen zugegebenermaßen ganz witziger Titel immerhin noch Hoffnung gemacht hatte, dass es dieser Paradiesvogelhaufen nicht so ganz ernst meint. Neben pappigem Gitarren- und Drumsound nerven die teilweise eingestreuten Pieps-Samples sowie der auf „psycho“ getunte, verzerrte Gesang von Gitarrist und Bandgründer J. Bergman. Nebenbei erinnert die Melodie des gruseligen „Vivite Et Sinite Mori (Live & Let Die)“ verdächtig an BRONSKI BEATs Hit „Smalltown Boy“, und die Coverversion von KILLING JOKEs „Eighties“ (für die man sich CORRODED-Sänger Jens Westin ins Studio geholt hat) ist ein Schenkelklopfer, der im Vergleich nicht mal ansatzweise an DISBELIEFs geniale Version von „Democracy“ heranreicht. So weit, so unnötig!

Lean Back, Relax And Watch The World Burn


Cover - Lean Back, Relax And Watch The World Burn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:44 ()
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This Is The Six

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WHILE SHE SLEEPS haben für den Opener von „This Is The Six” gleich den stärksten Song des Albums aufgefahren, „Dead Behind The Eyes” knallt ohne Ende und entpuppt sich als rasante Metalcore-Nummer, mit der sich das Album fulminant ankündigt. Fulminant geht es dann aber nicht weiter, können die folgenden Songs zwar ein hohes Level aufweisen, aber nicht an den Opener heranreichen. Nummern wie das episch-progressive „Love At War“ oder das an Postcore erinnernde „Our Courage, Our Cancer“ zeigen, dass sich die Band zwar auch außerhalb der typischen Metalcore-Geschichten gut bewegt, aber in Sachen Hitpotential noch eine Schippe drauflegen sollte. Der Titelsong entpuppt sich dann neben „Dead Behind The Eyes“ als weiteres Highlight des Albums, hier geben WHILE SHE SLEEPS wieder richtig Gas, setzen gute Breaks und haben jede Menge Groove. Die druckvolle Produktion trägt ihr Übriges dazu bei, dass die zwölf Songs zu gefallen wissen, auch wenn sie den Gitarren einen etwas klareren Sound hätte geben können. „This Is The Six“ ist ein anständiges Metalcorealbum, das vor Kraft und Dynamik strotzt, gleichzeitig mit überraschend variablem Songwriting daherkommt. Ein guter Einstand, mit dem sich die Briten nicht nur in der einschlägigen Szene einen Namen machen, sondern auch bei Scheuklappenfreien Hörer ankommen dürften.

This Is The Six


Cover - This Is The Six Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:34 ()
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Time

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MANETHEREN sind das Baby des Gitarristen Azlum, der bereits im Jahr 2004 ein vollständiges Album auf Demo-Niveau aufnahm, es aber aufgrund mangelnder Qualität nie veröffentlichte. Im Laufe der Jahre kehrte er Old School-Black Metal mehr und mehr den Rücken und ließ ausladende, avantgardistische Einflüsse in seine Musik Einzug halten, was „Time“, das inzwischen vierte Album (inklusive des Demos) der inzwischen als Duo agierenden Band, recht eindrucksvoll beweist. Was Herr Azlum als „Post-Black Metal“ deklariert, ist einfach eine sehr epische und atmosphärische Angelegenheit, die aber – somit sei gleich der Hauptkritikpunkt an „Time“ genannt – einige Längen offenbart. Fünf der sechs Songs knacken die Zehn-Minuten-Marke, gleich zwei davon sogar eine Viertelstunde, was angesichts der wenigen Variationen in Sachen Tempo und Songstrukturen einfach zu viel des Guten ist. Denn grundsätzlich ist das Album gelungen, weiß mit einschmeichelnden Melodien zu punkten, die in wenigen Momenten sogar leicht ins Gotische und ins Paganische abdriften und kommt trotz seiner enormen Länge nie aufdringlich oder pseudointellektuell daher. Ein schwieriges, wenn auch hörenswertes Werk, das einerseits gefällig düster, andererseits arg langatmig geworden ist, aber trotz aller Kritik zeigt, dass die US-amerikanische Black Metal-Szene momentan für echt positive Überraschungen gut ist.

Time


Cover - Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 74:57 ()
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X

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Nach dem überraschend ausgeprägt glam- und sleaze-beeinflussten “Back In Blood” sind die Helsinki Vampires mit „X“ nun wieder in angestammten Grabestiefen unterwegs. Angestrebt wurde ein Sound, der nahtlos an „Paris Kills“ anschließt und das ist auch weitestgehend gelungen. Die meisten Songs bewegen sich im Midtempo und verbreiten die erwartete gepflegte Düsternis. „I´m Ready“ , „Love Runs Away“ , „I Love The Darkness In You“ und „Tonight“ drücken etwas mehr auf die Tube und dürften live sicherlich gut ankommen, wobei „Tonight“ vom Hörgefühl her im Refrain ein bisschen an „Lost Boys“ erinnert. Die Halbballade „If You Love Me The Morning After“ könnte ohne weiteres auch auf der bereits erwähnten „Paris Kills“ zu finden sein. Ein wenig schade ist, dass sich Jyrkis Gesang, der sich beim Vorgängeralbum durchaus mal aus den üblichen Tiefen heraus in höhere Gefilde erhob, nun wieder hauptsächlich auf das untere Tonspektrum beschränkt - was er unbestrittenermaßen gut beherrscht, doch die Abweichung von der gewohnten Norm hatte bei „Back In Blood“ für ebenso angenehme wie rockige Abwechslung gesorgt, von der es nun etwas mehr geben könnte. Highlight und mit Abstand die größte Überraschung des Albums stellt das wunderbare „Borderline“ dar, das mit seiner Westerngitarre ein herrliches amerikanisches Roadmovie-Gefühl verbreitet - großes Kino! Eher verwunderlich erscheint dagegen, dass das zuvor angekündigte Duett „Rosary Blue“ mit Tattoo-Prinzessin Kat von D nicht auf der regulären Albumversion zu finden, sondern lediglich als iTunes-Bonustrack verfügbar ist – da hätte man den tatsächlich noch vorhandenen Käufern von Real Life-Silberlingen durchaus etwas mehr entgegenkommen können. Fazit: THE 69 EYES sind auf „X“ zu ihrem angestammten, ureigenen Sound zurückgekehrt und haben ein rundes Album abgeliefert, das Spaß macht, den beim letzten Mal gelandeten Überraschungshit und Kritikerliebling „Back In Blood“ aber nicht toppen kann.

X


Cover - X Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:40 ()
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Mundus Numen

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Einerseits könnte man ja schon seit Längerem unken, dass sich inzwischen jede zweite Band auf okkult trimmt um möglichst geheimnisvoll und unnahbar zu wirken. Andererseits haben es wirklich finstere Zeitgenossen dadurch etwas einfacher, ihre Abgründe einem interessierten und qualitätsbewussten Publikum zu offenbaren. Zu dieser Sorte Bands gehören ESSENZ aus Berlin, die, ähnlich wie ihre Stadtkollegen NECROS CHRISTOS, eine gewaltige Mischung aus Black- und Doom Metal zelebrieren. Dabei geht das Trio äußerst radikal vor und setzt einen großen Haufen auf Szenen-Anbiederung und Konsens. Die fast durchweg überlangen Kompositionen verlangen dem Hörer viel ab, sind gerade wegen des meist reduzierten Tempos in Kombination mit akustischen Einlagen und der kellertiefen Schreie knallhart und funktionieren auf eine vergleichbare Weise wie die Götterwerke von TRIPTYKON, NAGELFAR oder vor Allem deren Ableger THE RUINS OF BEVERAST. Eine atmosphärische Geräusch-Klangcollage wie „Observing Spectres – Schizophrenia“ bildet da nur einen Gegenpol, der perfekt ins Gesamtbild des Albums passt. Einen Anspieltipp zu nennen, macht hier keinen Sinn, da „Mundus Numen“ primär im Gesamtkontext funktioniert und sich das Album nach einem bloßen kurzen Anspielen sowieso nicht erschließt und einfach Zeit benötigt. Der Reiz der Band und dieser Scheibe liegen einfach darin, es niemandem recht machen zu wollen und dabei ein verstörendes Meisterwerk heimischer Schwärze vorzulegen. Meine Hochachtung!

Mundus Numen


Cover - Mundus Numen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 53:28 ()
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Live At The Montage Theater

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Livealben sind eine Sache für sich – für den Fan mangels Bonussongs nicht immer interessant, für Neueinsteiger als quasi-Compilation hingegen eine nette Sache. Anders sieht es bei Akustik-Livealben aus – hier freuen sich Fans über ungewohnte Variationen ihrer Lieblingssongs, während für Neueinsteiger der Nutzen ob des veränderten Sounds weniger hoch ist. POLAR BEAR CLUB haben mit „Live At The Montage Theater” ein solches Akustik-Livealbum eingespielt. Das zeigt Band und Publikum in entspannter, harmonischer Atmosphäre, es wird gelacht, gescherzt und viel gemenschelt. Gesungen wird auch, sieben POLAR BEAR CLUB-Songs plus Coversongs von SAVES THE DAY und THE WEAKERTHANS, die sich gut in den Set einfügen. Höhepunkt der auf der Scheibe vertretenen Songs ist zweifellos „At Your Funeral“, bei dem der ganze Laden mitsingt, und natürlich „Living Saints“, das als dritter Song der Setlist das Eis bricht. „Live At The Montage Theater” ist so ein für Fans interessantes Livealbum, zeigt es die Band doch von einer anderen, ruhigeren Seite und mit einer gelungenen Songauswahl. Hätte nur drei bis fünf Songs mehr haben können...

Live At The Montage Theater


Cover - Live At The Montage Theater Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:22 ()
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Don't Ask

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Die PEACOCKS aus Winterthur haben mittlerweile auch schon fast 20 Jahre auf dem Buckel und sind über die Jahre zu DER Schweizer Psychobilly-Instiution geworden. Auch international haben sie sich einen hervorragenden Ruf erspielt und sind nicht mehr aus der Szene wegzudenken. Mich selbst haben sie live nicht überzeugt – bei den Auftritten scheint immer einiges an Koks mit im Spiel zu sein – aber ihre Alben sind stets tadellos. Zweieinhalb Jahre nach dem letzten Release gibt es jetzt wieder ein neues, und auch das macht wirklich Spaß. Einmal mehr beweist das Trio hier seine Bandbreite, die von Punk- und Garage-Rock-Riffs über cool groovenden Rockabilly bis hin zu leicht schnulzigem 50s Sound reicht. Der Sound ist schön altmodisch, rau und angedreckt, gleichzeitig aber auch transparent und druckvoll. Dabei kommen die drei stets tadellos gekleideten Herren auch noch so rotzecool wie stilsicher daher wie sonst kaum eine andere Band dieses Genres. Auf Platte also unbedingt weiterhin zu empfehlen!

Don't Ask


Cover - Don't Ask Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:50 ()
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Freak Puke

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Die Chaostruppe MELVINS ist mal wieder am Start und öffnet dem Hörer das Tor in eine wohlig kakophonische, anarchische und immer bezaubernde Vorhölle. Ihr neuestes Schaffenswerk „Freak Puke“ benötigte erstmal einen neuen Zusatz am Namen: THE MELVINS LITE. Wahrscheinlich um der Tatsache gerecht zu werden, dass Basser Jared Warden durch Trevor Dunn von FANTOMAS ausgewechselt wurde und Zweit-Drummer Coady Willis gleich ganz beurlaubt wurde. Die Verbindung zu FANTOMAS ist ja hinlänglich bekannt. „Freak Puke“ ist eine Free-Jazz-Hippie-Doom-Mix-Platte. Standbass, Besen am Schlagzeug, hin und wieder Geigen und andere eher klassische Instrumente werden aufgefahren. MELVINS sind einfach Kunstschaffende, frei von allen Konventionen. „Freak Puke“ besticht vor allem durch einen wohligen Wechsel von extrem schrägen Free-Jazz-Einlagen und den langsam dahin plätschernenden erdigen Rocknummern. MELVINS-Jünger werden auch hier ihre Freude finden, alle anderen sollten, wie bei allen Platten der Band, erstmal reinhören, ob die vier Herren zur Zeit des jeweiligen Albums auch auf derselben Welle geschwommen sind, wie man selbst. In ihren gefühlten hundert veröffentlichen Platten, wird man auf alle Fälle irgendwo fündig.

Freak Puke


Cover - Freak Puke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:8 ()
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Bluffs, Lies And Alibis

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Die sympathischen Working Class/ HC-Veteranen von KNUCKLEDUST bringen mit ihrem vierten Album “Bluffs, Lies And Alibis” mal wieder ordentlich Leben in die Bude. Freunde des schnellen Rundlaufs kennen und lieben die Herren eh schon längst für ihren absolut ehrlichen, schnörkellosen aber ordentlich arschtretenden Stil. Die vier Briten sind der Szene seit 1996 bekannt. Schönes Detail am Rande, dass die Herren der Besetzung immer treu geblieben sind; ich möchte behaupten, dass man das auch hört. KNUCKLEDUST machen auch auf “Bluffs, Lies And Alibis” das, was sie seit eh und je am besten können: Spaß haben und damit andere anstecken. Klar ist das alles schon x mal gehört und gespielt worden, aber bei KNUCKLEDUST hört man eben auch, was man bei vielen Bands heutzutage vermisst: Blut, Schweiß und Tränen. Und wer die Kapelle schon mal live gesehen hat, wird zustimmen, dass die Gefühle dazu nicht aufgesetzt sind, sondern gelebt werden. Bleibt zu hoffen, dass die Truppe bald wieder in die Nähe kommt und uns nen schönen Abend beschert. Cheerz!

Bluffs, Lies And Alibis


Cover - Bluffs, Lies And Alibis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 33:57 ()
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